Marathon - 42.195 km

zurück zu "Das bin ich"         Last updated: 23.11.2022

"490 v.Chr. besiegte Miltiades bei Marathon die Perser. Der Sage nach sandte er anschliessend Philippidies aus, den Athenern über diesen glorreichen Sieg zu berichten. Philippidies eilte nach Athen (über 40 km), brach vor Erschöpfung zusammen und überbrachte die Mitteilung vom Sieg mit dem letzten Atemzug."
Im Jahr 2010 feierte der Marathon also seinen 2500. Geburtstag!
Am 14.07.2012 nahm ich am 100 Jahr Jubiläumsmarathon auf der beinahe originalgetreuen Strecke der Olympischen Spiele von Stockholm 1912 teil.

Marathon 5km 10km 15km 21.1km 25km 30km 35km 42.2km Ø km   Waffenlauf, 520 Hm 5km 10km 15km 21.5km 25km 30km 35km 42.2km Ø km  
                      Frauenfelder 2022 0:26 0:52 1:20 1:56 2:18 2:49 3:18 4:09:11 5:54  
Split 2021 0:26 0:52 1:18 1:49 2:09 2:39 3:09 3:54:47 5:34   Frauenfelder 2021               Absage    
Novi Sad 2021 0:27 0:54 1:22 1:55 2:16 2:45 3:27 4:17:57 6:06                        
                      Frauenfelder 2020       0:00     Absage 1:33:33 4:31  
Reykjavik 2019 0:23 0:46 1:09 1:39 1:58 2:23 2:51 3:54:24 5:33   Frauenfelder 2019 0:28 0:55 1:24 2:02 2:27 2:56 3:25 4:10:31 5:56  
Rom 2019 0:26 0:51 1:15 1:44 2:03 2:30 2:58 3:39:17 5:12                        
Reykjavik 2018 0:24 0:47 1:09 1:38 1:58 2:22 2:47 3:23:46 4:50   Frauenfelder 2018 0:26 0:51 1:18 1:52 2:12 2:40 3:09 3:53:35 5:32  
Zürich 2018 0:24 0:48 1:12 1:42 2:01 2:26 2:51 3:29:27 4:57                      
Stirling 2017 0:26 0:51 1:16 1:46 2:07 2:34 3:00 3:38:25 5:11   Frauenfelder 2017 0:25 0:50 1:17 1:50 2:09 2:36 3:05 3:47:53 5:24  
Bregenz 2016 0:24 0:47 1:11 1:41 2:02 2:30 3:13 3:59:47 5:41   Frauenfelder 2016 0:27 0:54 1:23 2:00 2:20 2:51 3:23 4:03:55 5:47  
Stockholm 2016 0:25 0:50 1:16 1:47 2:08 2:35 3:02 3:40:38 5:14                        
Tromsö 2015 0:26 0:52 1:18 1:51 2:11 2:39 3:08 3:48:30 5:25   Frauenfelder 2015 0:26 0:53 1:23 2:00 2:24 2:57 3:34 4:24:08 6:16  
                      Frauenfelder 2014 0:27 0:55 1:26 2:06 2:30 3:09 3:45 4:32:46 6:28  
Bregenz 2013 0:24 0:49 1:16 1:49 2:10 2:38 3:08 3:50:50 5:28   Frauenfelder 2013 0:26 0:54 1:24 2:03 2:34 3:19 4:00 4:54:44 6:59  
Stockholm 1912-2012 0:25 0:51 1:18 1:50 2:15 2:53 3:44 4:38:36 6:36   Frauenfelder 2012 0:25 0:52 1:20 1:55 2:16 2:47 3:20 4:06:28 5:50  
Wien 2012 0:25 0:50 1:15 1:48 2:09 2:40 3:13 3:58:25 5:39                        
München 2011 0:25 0:50 1:16 1:47 - 2:34 3:00 3:42:18 5:16   Frauenfelder 2011 0:27 0:54 1:24 2:01 2:23 2:59 3:36 4:24:23 6:16  
Berlin 2010 0:26 0:51 1.17 1:49 2:10 2:38 3:07 3:50:27 5:28   Frauenfelder 2010 0:26 0:53 1:23 2:00 2:21 2:54 3:30 4:18:57 6:08  
Paris 2010 0:26 0:51 1:16 1:47 2:07 2:34 3:03 3:46:14 5:22                        
Omsk 2009 - 0:51 - 1:48 - 2:40 - 3:53:55 5:33   Frauenfelder 2009 0:26 0:53 1:22 1:57 2:17 2:47 3:17 3:59:24 5:40  
Zürich 2009 - 0:49 - 1:43 - 2:28 - 3:43:11 5:17                        
Bregenz 2008 - 0:49 - 1:46 - - 3:05 3:47:31 5:24   Frauenfelder 2008 0:26 0:54 1:23 2:00 2:22 3:01 - 4:27:40 6:21  
Omsk 2007 - - - - - 2:40 - 3:58:23 5:39   Frauenfelder 2007 0:27 0:55 1:25 2:03 2:26 2:58 3:34 4:26:10 6:18  
München 2006 - 0:49 - 1:45 - 2:31 - 3:38:45 5:11   Frauenfelder 2006 0:25 0:51 1:19 1:53 2:13 2:40 3:08 3:50:57 5:28  
                      Frauenfelder 2005 0:25 0:51 1:19 1:54 2:13 2:42 3:12 3:57:15 5:37  
Hamburg 2004 - 0:47 - 1:42 - 2:28 - 3:47:06 5:23   Frauenfelder 2004 - 0:52 - 1:55 - 2:42 - 3:58:53 5:40  
Stockholm 2003 - 0:49 - 1:46 - 2:39 - 4:07:21 5:52   Frauenfelder 2003 - 0:51 - 1:57 - 2:49 - 4:22:29 6:13  
                      Frauenfelder 2002 - - - - - 3:00 - 5:00:15 7:07  
                      Frauenfelder 2001 - - - 2:08 - - - 4:48:42 6:51  

 


So. 17. November 2019
85. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz




 

 


Schlusszeit: 4h  10m  31.4s

Zwischenzeiten:      5km: 0h 28min
10.0km  0h 55min   15km: 1h 24min
21.5km: 2h 02min   25km: 2h 27min
30.0km: 2h 56min   35km: 3h 25min

Meine Planung scheint nicht umsichtig genug gewesen zu sein. Bis Reykjavik dachte ich dass mein Trainingsumfang und meine Work-Life-Balance ausgewogen seien. Seit dem Kilometer 35 in Island fehlt es aber an positiven Erlebnissen. Der Jetlag der US Open (diese streiche ich bis auf weiteres aus meinen Reiseplanungen) und eine hohe Arbeitsbelastung leiteten den harten Herbst im Zweiwochenrhythmus ein: Am Murianer Waffenlauf langsam gestartet und gut, aber mit Verspätung durchgekommen. Am Herderner Waffenlauf wieder voll los, aber eingebrochen. Dann sagte ich kurzfristig eine Wochenendreise nach Tartu inklusive Halbmarathon ab zu Gunsten von Erholung. Am Burgdorfer Waffenlauf langsam gestartet und gut, aber mit Verspätung durchgekommen. Am Niederbipper Waffenlauf zwei Wochen vor dem Frauenfelder sinnvoll gestartet und gut durchgekommen, aber mit Verspätung. Trotzdem fühlte ich mich nach dem Lauf ziemlich schlapp und zwei Tage später ging es mit einer Erkältung los, die ich bis zum Frauenfelder im besten Fall gerade so rechtzeitig zum Start auskuriert hatte. Da erachtete ich die für den Frauenfelder prognostizierten nassen +2 Grad als sehr gefährlich für meinen Körper.

Wie war nun der Lauf? - Noch nie habe ich mich am Frauenfelder über 4h 10min so gefreut! Die ersten zweieinhalb Stunden hat es zwar genieselt, aber nur leicht. Mit Umsicht, Erfahrung und Innovation konnte ich die ungünstigen Voraussetzungen zum Erfolg wenden:

Den grössten Coup hatte ich mir betreffend Ausrüstung überlegt und auch durchgezogen. Bei 15km in Sirnach der erste Wechsel der Kopfbedeckung. Denn in der Vergangenheit war die Kappe auch schon durchnässt gewesen und kühlte dann aus. Unmittelbar vor Kilometer 25 in Bronschhofen dann der Wechsel von TAZ-Jacke und Unterleibchen und erneut der Kappe. Ich rieb mir gleich auch die Beine mit Perskindol ein, denn bereits vor Wil hatte ich die Belastungen in Knien und Beinen gemerkt. Das kostete mich drei Minuten, liess mich aber trocken auf den Teil los, in dem ich in der Vergangenheit in Lommis oft zu gehen hatte beginnen müssen und der Körper dann total auskühlte und mir die Energie raubte und ich gut und gerne zwanzig Minuten verloren hatte. Dafür entschloss ich mich bei 28km am Waldrand nicht für die traditionelle Pinkelpause zu stoppen. Zum ersten Mal wohl seit fünfzehn Jahren durchbrach ich dieses Ritual. Bei 36km gab ich meine dritte Kappe dann definitiv ab. Meine Mutter erfüllte am Wegrand bei all diesen Spezialversorgungen für mich ihre Aufgabe einwandfrei.

Getrunken hatte ich immer warme Bouillon und warmen Tee, ab und zu noch Bananenstücke dazu. So war noch keine Überdosis an Zucker in meinem Körper vorhanden und ich begann erst auf der zweiten Rennhälfte mit Traubenzucker. Der Start auf den ersten fünf und zehn Kilometern war zwar mein langsamster aller Zeiten, aber ich war immer um diejenigen Läufer herum, auf deren Niveau ich bereits in den Herbstläufen gewesen war. Ich wusste dass diese Läufer von 3h 55min bis 4h 15min laufen wollten. Bei Kilometer 15 waren diejenigen die knapp unter vier Stunden laufen konnten und wollten dann vorne weg und diejenigen, welche jeweils knapp über 4h 15min laufen hinter mir abgefallen. Spätestens bei meiner Durchlaufzeit beim Hof in Wil war klar, dass die 4 Stundengrenze heute utopisch wäre. So konnte ich den ganzen Lauf stressfrei bewältigen und mich nur auf das Durchkommen konzentrieren und musste keiner Zeitvorgabe hinterher hetzen.

In Lommis, wo ich in der Vergangenheit marschierend und ausgekühlt meine härtesten Stunden am Frauenfelder erlebt hatte, fasste ich Mut, da es sich so anfühlte als ob ich noch richtig ins Laufen kommen würde. Bei Kilometer 32 nach dem kurzen steilen Aufstieg in Weingarten tauchte von hinten plötzlich Christian Eidner neben mir auf, der in meiner Kategorie läuft. Wir sind meistens nur einen Platz voneinander getrennt und seit er mit dabei ist, konnte ich mich meistens vor ihm klassieren (5x von 7 in 2016, 4x von 6 in 2017, 9x von 9 in 2018 und 3x von 3 im Frühjahr 2019). In meinem schwachen Herbst 2019 klassierte er sich aber 4x von 4 vor mir und überholte mich in der Waffenlauf-Meisterschaft um zwei Pünktchen. Wer den Frauenfelder erfolgreicher beendet, sichert sich Rang 7 in der M30-Wertung der Schweizermeisterschaft. Wobei es nur für die ersten sechs ein Diplom gibt. Insofern war die Relevanz nun keine riesengrosse. Irgendwie schaffte ich es aber einen Gang hochzuschalten und ich wusste, dass ich auf der Geraden schneller bin als er. Also musste ich die Phasen reduzieren in denen ich gehen musste. Der Abschnitt ab Kilometer 32 bis ins Ziel ist ohnehin mein Lieblingsabschnitt am Frauenfelder, da es viele längere Geraden gibt. Wenn ich leide, dann immer zwischen Kilometer 25 und 32. So half mir dieser Trigger zu einem erfolgreichen Abschluss am Frauenfelder mit einem erfreulichen letzten Viertel.

 


Sa. 24. August 2019
36. Reykjavik Marathon, Island

 

 


Nettolaufzeit: 3h  54m  24s

Zwischenzeiten:      5km: 0h 23min
10.0km  0h 46min   15km: 1h 09min
21.1km: 1h 39min   25km: 1h 58min
30.0km: 2h 23min   35km: 2h 51min

Im zweiten Jahr in Folge war ich in Reykjavik am Marathon. Erst am Vortag bemerkte ich, dass die Strecke auf der zweiten Hälfte total umgekrempelt worden war. Den langen Weg und windigen Weg der Küste entlang ganz in den Nordwesten zum Leuchtturm gab es nicht mehr. Dieser Teil hatte sich bei mir am stärksten eingebrannt vom letzten Jahr. Nun wird nach dem Halbmarathon eine grössere Schleife im Osten gelaufen und es soll vermehrt durch bewohnte Gebiete gehen, um mehr Zuschauer und somit Stimmung an die Strecke zu bringen... und weniger Wind, obwohl das nicht explizit erwähnt wurde in der Mitteilung der Veranstalter. Ich finde die neue Strecke wurde welliger und Zuschauer hatte es erst auf den drei Schlusskilometern mit der neuen Schlaufe durch die Stadt.

Das Wetter war mit 11-12 Grad und sonnigen sowie bewölkten Intervallen ideal. Wie schon im Vorjahr. Mehr kann man sich von Island im August kaum erhoffen. Die erste halbe Stunde fielen sogar Regentropfen bei Sonnenschein. Das erste Viertel ist ohnehin sehr stimmungsvoll. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass es so viele Zuschauer und Musik gehabt hatte. Die erste Hälfte war somit copy/paste aus dem Vorjahr. Die Kilometer 16-19 sind hart gegen den Wind. Ich hängte mich gnadenlos in den Windschatten für je 1,5km bei zwei unterschiedlichen Läufern. Bei der Abzweigung stellte sich heraus, dass beide den Halbmarathon absolvierten. Somit musste ich kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich hier Hilfe in Anspruch genommen hatte.

Ab der Halbmarathondistanz merkte ich, dass sich beide Hüften etwas bemerkbar machten. Bis dahin war ich im Rekordtempo vom Vorjahr unterwegs gewesen mit zirka 4min 40sek pro km für den Halbmarathon. Der Plan war somit möglichst locker und gleichmässig weiter zu rennen - nie zu gehen - und so lange ich die 5min/km halte, war das völlig in Ordnung. Ich wurde zwar von vielen Läufern überholt, konnte mit den langsameren in diesem Bereich aber mithalten. Das ging bis kurz vor 35km gut. Bei jeder Verpflegung alle 4km hatte ich jeweils je einen Becher Powerade und Wasser genommen, dazu Traubenzucker oder etwas Banane.
Dennoch musste ich kurz vor der 35km-Tafel zu Gehen beginnen. Ich war so durstig. Dehydriert bei 12 Grad... Ich wusste, dass wenn ich weiterlaufen würde, dann würde ich zusammenklappen. Ich fragte sogar einen Radfahrer ob ich etwas aus seiner Trinkflasche haben könnte. Aber die zwei Spritzer, die ich mir gönnte, reichten nur um etwa hundert Meter weiter zu rennen. Danach marschierte ich und der Weg bis zur Verpflegung bei 36km war weit. Eine Toilettenpause hatte ich schon mal eingelegt bei so viel Isotonischem und Banane im Bauch. Endlich konnte ich drei Becher Wasser und eine halbe Banane beim 36km-Stand nehmen und einen vierten Becher nahm ich mit auf den Weg. Doch mit Rennen war nichts mehr. Ich wollte ja schliesslich ankommen und nicht dass mich alleine in Island jemand auf der Strasse aufsammeln muss. Die Hände waren mittlerweile kalt und als das Wasser im Körper angekommen war, perlte der kalte Schweiss auf der Stirn. Der nächste Verpflegungsstand war bei 39km und nach zwei Bechern Powerrade, drei Bechern Wasser und einer ganzen Banane startete ich wieder mit stop-and-go und konnte dann ab einer längeren Abwärtspassage die letzten 1,5km bis ins Ziel auch wieder durchgängig und locker joggen.

Mein Mini-"Trainingslager" im Juli hatte ich in diesem Jahr nicht in Gstaad, sondern eine Woche später in Palermo absolviert. Auch der Reykjavik Marathon fand in diesem Jahr eine Woche (beziehungsweise 6 Tage) später statt. So hängte ich nicht wie im letzten Jahr eine Woche Islandferien an, sondern reiste per Island-Stopover von Freitagmittag bis Samstagabend inklusive Marathon am Samstagmorgen weiter zu den US Open nach New York City. Denn Ende August ist ein passender Termin für mich um die vermehrten Trainings im Sommer umzumünzen. Sobald es in den September oder gar Oktober geht, nimmt die Belastung durch die Herbstläufe und durch die Arbeit stark zu und wird die Erholungsphase bis zum Frauenfelder Waffenlauf im November zu kurz. Aber im August angenehme Temperaturen zu finden, ist mit einer Reise in den Norden verbunden. In diesem Fall liess sich das sinnvoll - aber zeitlich doch knapp - kombinieren. Immerhin hatte ich für den fünfeinhalb stündigen Weiterflug am Abend nach New York City preiswert einen Sitz mit mehr Beinfreiheit reserviert. Zudem blieb der mittlere Sitz neben mir frei.

 


So. 7. April 2019
25. Maratona Internazionale di Roma, Italien

 

 


Nettolaufzeit: 3h  39m  17s

Zwischenzeiten:      5km: 0h 26min
10.0km  0h 51min   15km: 1h 15min
21.1km: 1h 44min   25km: 2h 03min
30.0km: 2h 30min   35km: 2h 58min

Einen Marathon im April hatte ich in den letzten Jahren gemieden, weil die Vorbereitung auf diesen Zeitpunkt für mich doch sehr herausfordernd ist. Da es im letzten Jahr in Zürich aber so super geklappt hatte, wollte ich es auch dieses Jahr versuchen. Aber an einem anderen Ort, denn Abwechslung gehört schliesslich dazu. Mit einem "Trainingslager" Ende Februar in Acapulco sollte auch ein früher Termin im April zu bewerkstelligen sein. Doch die intensiven Jahresabschlussarbeiten zuvor und dann die Zeitumstellung sowie der Klimawechsel für zehn Tage Ferien in Mexiko und zurück beanspruchten den Körper doch auch.

Bei meiner allerersten Teilnahme an einem Marathon der südlicher lag als mein Wohnort bezahlte sich der frühe Termin im April insofern aus, dass am Lauftag "nur" maximal 16 Grad angesagt waren und sogar etwas Regen. Die südliche Lage hat auch eine südliche Organisation zur Folge. Zum Startgelände musste ich einen Umweg machen und so hatten meine Beine meistens gehend - aber gegen Ende hin auch laufend - vier Kilometer bereits vor Beginn absolviert. An der restlichen Organisation in Rom mit etwa 8'000 Läufern gibt es aber nichts auszusetzen.

Beim bisher einzigen Marathon mit Regen vor dem Start in Berlin 2010 hatte ich schlechte Erfahrungen gemacht, da nasse Socken und Schuhe hinderlich sind. Während den ersten Kilometern in Rom - oft auch auf Kopfsteinpflaster - merkte ich wie ich nicht über die Fussballen bis zu den Zehen abrollte, sondern nur bis zum Mittelfuss. Insgesamt führten etwa 7 Kilometer der Strecke über Kopfsteinpflaster. Der Regen endete eine halbe Stunde nach dem Start.

Nach acht Kilometern hatten mich die 3h 40min-Pacemaker bereits überholt und nach der daraufhin eingelegten ersten Pinkelpause lag ich eine Minute über dem 5min/km-Schnitt. Ab diesem Zeitpunkt bis zu 25km hatte ich meine beste Phase. Bis zur Halbzeit hatte ich sogar die 3h 30min-Pacemaker wieder ein- und überholt und den 5min/km-Schnitt wieder unterboten. Doch nun merkte ich was nach diesem Effort logisch war: Meine Energiereserven schwanden und so musste ich mich mit einem Tempo begnügen, bei dem ich vermutete dieses durchstehen zu können. Früher hätte ich bis zum Ziel wohl noch Phasen erlebt wo ich gewisse Abschnitte gegangen wäre. Heute schaffe ich auch an einem schlechten Tag immer noch eine Zeit knapp unter 3h 40min. Das ist der positive Aspekt aus diesem Rennen. Und natürlich dass ich dem wunderschönen Rom wieder einmal einen Besuch hatte abstatten können.

 


So. 18. November 2018
84. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz




 

 


Schlusszeit: 3h  53m  35.3s

Zwischenzeiten:      5km: 0h 26min
10.0km  0h 51min   15km: 1h 18min
21.5km: 1h 52min   25km: 2h 12min
30.0km: 2h 40min   35km: 3h 05min

Mit persönlichen Rekorden an den letzten drei Marathons (Frauenfelder 2017, Zürich und Reykjavik 2018) ging ich sehr zuversichtlich mit grosser Freude in den Frauenfelder Marathon. Mit 2-5 Grad war ideales Frauenfelder-Wetter angekündigt und ich ging davon aus meine Bestzeit aus dem letzten Jahr nochmals unterbieten zu können.

Während dem Lauf ging pro zehn Kilometer aber etwa eine Minute verloren gegenüber letztem Jahr und ich merkte dass ich das nicht in der Lage war ein höheres Tempo anzuschlagen. Ich glaube es fehlte die Kompromisslosigkeit im Gegensatz zum Vorjahr. Ohne den puren Willen und Biss, sondern mit zu viel Freude fehlt das letzte Stückchen Extra.

Die Zeit ist im persönlichen Vergleich immer noch sehr gut. Meine drittbeste Zeit in achtzehn Frauenfeldern und mit einigen Minuten unter vier Stunden geblieben. Aber ich hatte mir mehr vorgestellt.

Mein Vater feierte mit der 45. Teilnahme ein Jubiläum. Hans Widmer stellte mit der 50. Teilnahme in 50 Jahren eine neue Rekordmarke auf.

Auf Bild zwei ganz links weit oben bin ich, wie ich jeweils immer ausschere und zurückfalle auf dem steilen Anstieg hinauf zum Kantonsspital.

 


Sa. 18. August 2018
35. Reykjavik Marathon, Island

 

 


Nettolaufzeit: 3h  23m  46s

Zwischenzeiten:      5km: 0h 24min
10.0km  0h 47min   15km: 1h 09min
21.1km: 1h 38min   25km: 1h 58min
30.0km: 2h 22min   35km: 2h 49min

Im windigen Island verliefen die Kilometer 2-6 und 16-18 gegen den Wind. Ich machte mir die Masse an Läufern zu nutzen und lief bis zum zehnten Kilometer auf die 1h 40min-Pacemaker vom Halbmarathon auf. Ich war zwar zu schnell unterwegs, aber ich liess es einfach laufen. Denn von 6-16km herrschte Rücken- bzw. Seitenwind und ich holte mir somit etwas Vorsprung heraus für die zweite Marathonhälfte mit deutlich weniger Läufern (ohne Halbmarathonläufer) und mehr Wind.

Die zweite Hälfte verlief ab 25km im Gegenwind und ab 30-37km wurde es so richtig krass im Gegenwind. Irgendwie war mein Körper aber selbst für diese Herausforderung stark genug. Im Gegenwind drückte es einem immerhin genügend frische isländische Luft in die Lungen. Im stärksten Gegenwind lief auf einen Schweizer auf und versuchte mich mit ihm zumindest etwas abzuwechseln. Doch nach wenigen Kilometern war ich wieder alleine. Mit Blick auf die Rangliste nach dem Rennen stellte ich mit Freude fest, dass ich der schnellste von den wenigen gestarteten Schweizern war. Auf den letzten Kilometern von 37km bis ins Ziel konnte ich erneut vom Rücken- bzw. Seitenwind profitieren. Das war mit auch in der Gegenwindphase bereits bewusst gewesen, dass es ganz im Nordwesten beim Leuchtturm bei 37km draussen drehen würde und das spornte mental doch sehr an um durchzubeissen. Auf dem letzten Streckenteil mit Rückenwind hatte ich trotz nur knapp 15 Grad sogar das Gefühl nahezu zu überhitzen. Das Wetter war insgesamt sehr angenehm, da die Sonne auf einen herunterbrannte, es aber trotzdem kalt war.

Das Training hat sich ausbezahlt. Mitte Juli war ich im "Trainingslager" in Gstaad. Meine Trainingsstrecke(n) zu Hause habe ich auf maximal 14,5km ausgebaut. Wenn ich schlecht trainiert bin oder müde bin, dann sind sie 10,5km. Mittlere Distanzen mit 12,5km habe ich auch in und um Berg TG. Im Juli rannte ich 155km und im August bis zum Marathon am 18. August waren es 80km. Das war vom Umfang her persönlicher Rekord.

Die zweite im Marathon absolvierte ich gar unter 1h 45min! Bis 30km blieb ich immer unter 25min pro 5km. Auch im krassen Gegenwind schaffte ich immer noch 25min pro 5km, was früher sogar ein schnelles Tempo gewesen wäre für eine erste Hälfte im Marathon.

Leider gab es einen Fehler bei der Streckenvermessung wie die Organisatoren zwei Wochen nach der Veranstaltung schriftlich mitteilten. Der Wendepunkt bei 16km sei nicht korrekt platziert gewesen und somit sei die Strecke um 213 Meter zu kurz gewesen. Ich errechnete für mich, dass bei meiner Endzeit 213 Meter einer Zeit von 61.7 Sekunden entsprächen. Somit habe ich alle persönlichen Zwischenzeiten nach Kilometer 16 sowie die Endzeit um genau eine Minute erhöht.

 


So. 22. April 2018
16. Zurich Marathon, Schweiz

 




 

 


Nettolaufzeit: 3h  29m  26.6s

Zwischenzeiten:      5km: 0h 24min
10.0km  0h 48min   15km: 1h 12min
21.1km: 1h 42min   25km: 2h 01min
30.0km: 2h 26min   35km: 2h 51min

Von den Temperaturen her war der Marathon vergleichbar mit 2009 als ich das bisher einzige Mal in Zürich teilgenommen hatte. 11 Grad beim Start und knapp über 20 Grad im Ziel. Oft war der Termin noch eine oder zwei Wochen früher oder kollidierte mit dem Fed Cup. Seit 2012 hatte ich keinen Marathon im April mehr bestritten, weil die Vorbereitung auf diesen frühen Termin schwierig ist. Dank der Teilnahme am Lauf-Cup im Winter gelang es in den letzten drei Jahren aber deutlich besser die Form zu konservieren.

Besser fand ich die Streckenführung, welche zu Beginn und vor allem auch zum Ende durch die Innenstadt führte. Ich wusste dass die letzten Kilometer nochmals stimmungsvoll werden würde und konnte mich bis Kilometer 38 retten. Ab da ging es wieder besser. Am Kritischsten war mein Anhalten beim Verpflegungsstand bei 36.5km. Zwei Becher Wasser, zwei Becher Cola und ein Stückchen Banane und fast eine Minute gehen. Das hätte ins Auge gehen können, denn ich war nahe dran, dass ich nicht mehr hätte gut anlaufen können und das Tempo im Keller gewesen wäre gespickt von weiterem Gehen. Ab diesem Zeitpunkt durfte ich nach dieser langen Pause nur noch 1 Minute auf den 5min/km-Schnitt einbüssen, um noch unter 3h 30min das Ziel zu erreichen.

Begonnen hatte es nämlich ideal, da ich die ersten 10 Kilometer zwei Minuten unter dem 5min/km-Schnitt bewältigte ohne ein Effort zu leisten oder bereits Körner zu verbrennen. Die Strecke am See entlang bis nach Meilen im Gegenwind verbrachte ich ausschliesslich im Windschatten. Ich hatte das gleiche Tempo wie viele Läufer. Bereits dank der Starteinteilung im Block 3:26-3:47 ging es ab dem ersten Meter genau im richtigen Tempo los für mich. Erst gegen Meilen bei 25km musste ich einige Läufer etwas ziehen lassen. Die meisten sollte ich bis ins Ziel aber wieder überholen. Ich lag zu diesem Zeitpunkt vier Minuten unter der 5min/km und dieser Abstand blieb auch auf den nächsten Kilometern lange gleich. Der Rückenwind half mir dabei auf dem Rückweg, denn die Strecke ist hart und wen es erwischt, der kommt ums Gehen nicht mehr herum bei den heissen Temperaturen. Wo es ging suche ich den raren Schatten, wo es sich immer noch sehr gut anfühlte.

Die Viertelmarathonzeiten sind mit 1. Viertel 50m 24s, 2. Viertel 51m 10s, 3. Viertel 52m 36s, 4. Viertel 55m 15s zwar ansteigen, die Rangierungen mit 1. Viertel 581., 2. Viertel 553., 3. Viertel 485., 4. Viertel 395. relativieren das aber im Vergleich zu den anderen Läufern.

Ich bin beim 18. (zivilen) Marathon und nach 16 Marathonjahren (zivil) nun endlich ein unter 3h 30min und unter 5min/km Läufer! Meine persönliche Bestzeit aus dem letzten Jahr konnte ich gleich um 9 Minuten pulverisieren. Ein grossen Anteil daran hat sicherlich ein Gewicht von 72-73kg im Vergleich zu 76-77kg zuvor sowie die nochmalige Steigerung der Laufkilometer auf durchschnittlich 100km pro Monat über das Jahr gesehen.

 


So. 19. November 2017
83. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz




 
 

 


Schlusszeit: 3h  47m  53.0s

Zwischenzeiten:      5km: 0h 25min
10.0km  0h 50min   15km: 1h 17min
21.5km: 1h 50min   25km: 2h 09min
30.0km: 2h 36min   35km: 3h 05min

Die Wettervorhersage zwei bis drei Tage vor dem Lauf sagte Dauerregen bei 4 Grad voraus. Glücklicherweise zog die Wetterfront in der Nacht auf Sonntag durch und die 4 Grad mit einigem Südwestwind während dem Lauf sorgten gar dafür, dass für einmal kein Nebel über der Strecke lag. Einzig nach zweieinhalb Stunden sorgten zehn Minuten Hagel und Schneeregen für etwas Wetterkapriolen, welche mich allerdings nicht störten. Höchstens die nassen Füsse, Socken und Schuhe danach führten zu Blasen und etwas schwereren und kürzeren Schritten.

Ich hatte im Herbst einige Kilos abgenommen und das Gewicht der Waffenlaufpackung von 6,2kg beinahe kompensiert. So fühlte es sich fast an wie ohne Packung. Am Niederbipper Waffenlauf über 21.1km vor zwei Wochen hatte ich eine Bestzeit um 1,5 Minuten erzielt. Am Halbmarathon Lindau-Bregenz anfangs Oktober gelang mir mit 1h 34min meine drittbeste Halbmarathonzeit und die schnellste seit 4,5 Jahren. Beide Rennen fanden bei nasskaltem Wetter statt. Die Marathonpausen in diesem Jahr von jeweils sechs Monaten liessen eine sinnvolle Vorbereitung auf die jeweiligen Höhepunkte zu.

Als Ziel setzte ich mir unter vier Stunden zu bleiben, am besten gleich unter meiner bisher zweitbesten Zeit von 3h 57min. Meine Bestzeit von 3h 50m mit den entsprechenden Zwischenzeiten wollte ich mir nicht als Zielzeit setzen, weil einfach zu viel schief gehen kann und ich in diesem Jahrzehnt bisher nicht einmal unter 4 Stunden hatte bleiben können.

Beim ganz kurzen Einlaufen merkte ich, dass es heute gut von den Beinen ging. So fühlte es sich nicht verkehrt an um beim Massenstart mal wieder an die Spitze zu stürmen (Bild 1). Ab 10km merkte ich, dass ich sogar unter meinen bisherigen Rekordzeiten lag. Erst eine Minute, dann zwei Minuten und beim Kulminationspunkt in Wil waren es drei Minuten. Und ich hatte mich bis dahin nicht gestresst oder verausgabt, weil ich immer dachte ich habe ohnehin etwas Vorsprung auf den Rekord und kann in den Steigungen wie gehabt einige Schritte gehen und mich etwas erholen. In Wil fühlte ich mich noch fit genug für den verbleibenden Halbmarathon als Rückweg.

So schlug ich tatsächlich meinen Rekord aus dem Jahr 2006 um 3 Minuten, blieb zum ersten Mal seit acht Jahren unter vier Stunden, war 16 Minuten schneller als im letzten Jahr und 36 Minuten schneller als im vorletzten Jahr.

 


So. 21. Mai 2017
1. Stirling Scottish Marathon, Grossbritannien

 



 


Nettolaufzeit: 3h  38m  25s

Zwischenzeiten:            5km: 0h 26m
10.0km  0h 51m           15km: 1h 16m
21.1km: 1h 45m 45s     25km: 2h 07m
30.0km: 2h 33m 34s     35km: 3h 00m

Bei einer Erstaustragung eines Marathons dabei zu sein ist heutzutage eine Seltenheit. Ich erfuhr im Zusammenhang mit dem Great North Run vom neuen Marathon in Stirling. Einen Tennisaspekt gibt es darin auch, weil die Strecke durch Dunblane - den Heimatort der Murrays - führt sowie durch die Universität von Stirling, deren Barmy Army den harten Kern der britischen Fans im Davis Cup und Fed Cup bildet.
Ich verstehe die abwechslungsreiche Streckenwahl. Mit den unterschiedlichen Start- und Zielorten hat man sich aber eine organisatorische Bürde aufgelastet.

Der Marathon liegt genau ein halbes Jahr nach dem letzten und vor dem nächsten Frauenfelder Waffenlauf. Den milden Winter hindurch hatte ich oft trainieren können und im Februar viele Kilometer abgespult. Danach nahmen meine Trainingskilometer rapide ab und das Wetter blieb lange Zeit kalt und nass und uneinladend. Ich merkte dass ich auf dem Tennisplatz agiler war mit weniger Lauftraining. Beim Laufen fühlte es sich hingegen etwas schwerer an. Nun gut, fit sollte ich sein, ob durch Tennis oder durch Laufen und eine grosse Unbekannte ist der Marathon immer wenn es um Erwartungen und Einschätzungen geht. Mit 11-13 Grad während dem Lauf an diesem Sonntag im Mai in Schottland herrschten die von mir erhofften angenehmen Bedingungen.

Ich hatte mir eine Umrechnung von Meilen in jeweils 1.609 Kilometer zurecht gelegt, um die 5km-Zeiten im Griff zu haben: 3 Meilen +1min, 6 Meilen +2min, 9 Meilen +3min, Halbzeit ist ohnehin angezeigt, 16 Meilen -4min, 19 Meilen -3min und 22 Meilen -2min. Diese Rechnung geht für einen 5min/km-Schnitt sehr gut auf. Die einzelnen Meilen habe ich mit 8min/Meile gegengerechnet. Da ist man dann bei 4:58min/km. Meine offizielle 10km-Zwischenzeit kann nicht stimmen, denn diese kam unweit nach der 3 Meilen-Tafel. Da müssen anderthalb Minuten hinzugerechnet werden.

Generell muss ich sagen, dass sich 26 (Meilen) nach weniger anhört als 42 (Kilometer). Ich nahm diesen Selbstbetrug während dem Rennen durchaus gewollt in Kauf und machte mir ab Rennhälfte vor, dass ich das schon durchhalten werde. Die abschliessenden zweieinhalb Runden in und um Stirling betrugen 9 Meilen, also 14.5 Kilometer oder ca. 1h 15min und ich durfte nicht nachlassen und kaum je gehen, wenn ich tatsächlich meinen Rekord von München 2006 knacken könnte.

Dabei hatte es die erste Rennhälfte bereits in sich gehabt. Ich startete schlecht mit einem leichten Schmerz im linken Schienbein und hatte nach drei Kilometern bereits eine Minute auf den 5er-Schnitt verloren. Ein kleiner Trost war, dass es zu Beginn des Laufes eher aufwärts ging. Generell war die erste Hälfte hügelig und es ging kaum einmal flach dahin. Ich finde bei einem hügeligen Kurs aber fast besser zu meinem Rhythmus als bei einem absolut flachen Lauf. Ich kann den Kopf und den Körper besser entlasten in der Abwärtspassagen. So holte ich bis zur Rennhälfte die Zeit wieder genau bis auf den 5min/km-Schnitt auf. Die Hügel hatten Kraft gekostet, aber der immer wieder einsetzende Regen und die tiefen Temperaturen halfen bei der Zielerreichung ordentlich mit.

 


So. 20. November 2016
82. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz




 

 


Schlusszeit: 4h  03m  55.4s

Zwischenzeiten:      5km: 0h 27min
10.0km  0h 54min   15km: 1h 23min
21.5km: 2h 00min   25km: 2h 20min
30.0km: 2h 51min   35km: 3h 23min

Das Wetter war ideal mit nebligen knapp über 0 Grad bis sonnigen knapp 10 Grad. Nach dem Flop von Bregenz war ich zur Stockholm-Taktik zurückgekehrt. Stets kompakt und stabil bleiben und ja nicht zu stark forcieren. Die mir selbst am Abend zuvor zurecht gelegten 5km-Zeiten hielt ich von 5 bis 35km um kumuliert jeweils höchstens eine Minute Abweichung ein. Auch wenn ich die erste Rennhälfte ohne zu starken Kraftaufwand natürlich auch gerne mit einigen Minuten weniger auf der Uhr genommen hätte. So war für mich immer klar, dass ich eine Zeit unter vier Stunden nicht würde erreichen können. Wichtig war für mich ab Wil (21.5km) bis Lommis (30km) durchrennen zu können. Falls ich das schaffen würde, dann könnte ich auch optimistisch auf die restlichen Kilometer blicken. Dies gelang mir. Bei der Halbmarathondistanz kann ich einschätzen wie es herauskommen wird. In Wil freute ich mich darüber, dass ich noch genügend Kraftreserven für den verbleibenden Halbmarathon in mir hatte. In der Nachschau hatte ich die Kilometer 25 bis 35 allerdings schneller in Erinnerung als sie im Vergleich mit meinen Bestzeiten der Vorjahre nun wirken. Dafür bin ich überrascht von den letzten 7.2km, die ich noch nie zuvor in 41 Minuten absolviert hatte. Denn bei den Ansteigen nach Oberhuben ging ich so oft wie immer und nahm die letzten Kilometer die Stadt hinab nicht mit letztem Risiko auf mich.

Die wichtigsten zwei Bestandteile der Vorbereitung sind trainiert und ausgeschlafen zu sein. Ein guter Hinweis auf den Formstand scheint der zwei Wochen vor Frauenfeld stattfindende Niederbipper Waffenlauf zu sein, der seit fünf Jahren ausgetragen wird. Meine bisherigen Zeiten lauten: 2012 Niederbipp 1h 50min und Frauenfeld 4h 6min. 2013 kann nicht einbezogen werden wegen Fussverletzung am Frauenfelder. 2014 Niederbipp 1h 58min und Frauenfeld 4h 33min. 2015 Niederbipp 1h 53min und Frauenfeld 4h 24min. 2016 Niederbipp 1h 49min und Frauenfeld 4h 4min.

 


So. 9. Oktober 2016
10. Marathon 3 Länder am Bodensee, Lindau, Deutschland nach Bregenz, Österreich

 






 


Nettolaufzeit: 3h  59m  47s

Zwischenzeiten:            5km: 0h 24m
10.0km  0h 47m           15km: 1h 11m
21.1km: 1h 41m           25km: 2h 02m
30.0km: 2h 30m           35km: 3h 13m

Es war Zeit um meinen Marathonrekord zu verbessern. In Stockholm hatte ich diesen bis auf zwei Minuten erreicht. Für Bregenz waren zehn Grad tiefere Temperaturen angesagt als in Stockholm und die Strecke ist deutlich flacher. Am Start waren dieses Jahr in Lindau die Marathonläufer unter sich und nicht mit Halb- und Viertelmarathonläufern gemischt. So war das Starttempo deutlich konstanter. Ich heftete mich kurz nach dem Start für mehr als zehn Kilometer an zwei Läufer, die wohl eine Zeit unter 3h 30min laufen würden. Es fühlte sich alles sehr gut an und da visierte ich zur Verbesserung meines 3h 38min-Rekord gleich mal die 3h 30min-Marke an. Das gäbe immer noch etwas Polster auch wenn es mit der Schallmauer nicht klappt. Kurz vor dreissig Kilometer war mein Ofen aus und im Vergleich zu meiner Zeit von Stockholm 2016 sind aus zeitweise 6min Vorsprung innerhalb von etwas mehr als fünf Kilometern bis zu 35km brutale 9min Rückstand geworden. Ich wusste ab 25km gar nicht mehr was ich trinken sollte, weil ich keine zusätzlichen Akzente mehr setzen konnte und schon so viel Zucker in mir hatte.

Gegen Ende riss ich mich am Riemen um wenigstens unter vier Stunden ins Ziel zu kommen. Nach etwa fünf Kilometern Spazieren von Kilometer 30 bis 35, dann halb Rennen und halb Spazieren für die nächsten zwei bis drei Kilometern, stand ich 4.2km plötzlich mit nur noch 24 verbleibenden Minuten da. Nach einem zufriedenstellenden Kilometer vergab ich eine halbe Minute beim erneuten Spazieren. Es blieben noch 3.2km in 18 Minuten. Weniger als ein 6 min/km-Schnitt in einer solchen Verfassung ist hart, aber ich schaffte es mit 13 Sekunden Reserve ins Ziel.

Der Wetterbericht prognostizierte Höchsttemperaturen von 7 Grad Celsius. Ich trug daher eine lange Laufhose im Juni in Stockholm gekauft. Die war gut, aber etwas zu eng und komprimierte die Muskeln, was bei Schmerzen negative Auswirkungen hatte. Das hätte ich auf einem Halbmarathon nicht bemerkt. Ein Unterleibchen vor zehn Jahren gekauft. Ein Langarmshirt im April zum Geburtstag erhalten. Alles zuvor noch nie getragen, was man als ziemlichen Anfängerfehler nennen kann. Speziell weil niemand mit effektiven 12 Grad gerechnet hatte und ich viel zu warm angezogen war. Das tropisch nasse eng anliegende Unterleibchen zog ich bei Kilometer 36 aus und entsorgte es im Wohnquartier gleich auf einen draussen stehenden Kehrichtsack, um mir Luft zu verschaffen.

Bei der zehnten Austragung war es meine dritte Teilnahme an diesem Marathon und zum dritten Mal bin ich nicht glücklich mit dem Erreichten. Ein schneller Start und keine Höhenmeter, die einen Verschnaufen lassen würden, bringen einen an die Grenze. Erst bei 28km wird es erstmals etwas kupiert dem Rheindamm entlang bei Gegenwind und da denkt man erstmals (stark) ans Gehen.

 


Sa. 4. Juni 2016
38. Stockholm Marathon, Schweden

 



 


Nettolaufzeit: 3h  40m  38s

Zwischenzeiten:            5km: 0h 24m 46s
10.0km  0h 50m 19s     15km: 1h 15m 42s
21.1km: 1h 47m 03s     25km: 2h 08m 07s
30.0km: 2h 35m 05s     35km: 3h 01m 42s

Nach 15 Jahren üben bin ich endlich zum Marathonläufer geworden! Der Splitt zwischen der ersten und der zweiten Streckenhälfte beträgt nur 6 Minuten Differenz. Ausserdem tat mir nichts weh und die kleinen Ecken im Bewegungsablauf waren bereits nach einem Tag nicht mehr zu erkennen. Ich hätte nie gedacht, dass dem einmal so sein wird. Vor 13 Jahren beim Stockholm Marathon war ich zum Beispiel der Einzige in der Reisegruppe, der selbst beim Rückflug noch halb ins Flugzeug kriechen musste.

Bestzeit war es nicht ganz. Vor zehn Jahren in München war ich auf der ersten Hälfte zwei Minuten schneller gelaufen. Mit der etwas coupierteren Strecke und den etwas höheren Temperaturen in Stockholm als in München und der dazwischenliegenden Dekade ohne entsprechende Ergebnisse ist mir das aktuelle Resultat aber ein sehr wertvolles. Ganz vereinfacht heruntergebrochen bin ich die 5km-Splitts in 25min, 25min, 26min, 26min, 26min, 27min, 27min und 27min gelaufen.

Das ist im Moment die Work/Life-Balance wie ich sie mir vorstelle beziehungsweise was realistischerweise in etwa möglich ist. In den ersten Wochen nach dem Frauenfelder Waffenlauf vom letzten November fühlte ich mich sehr fit und das Leistungsvermögen war erfreulich. Es wäre schade gewesen den guten Fitnessstand dem Winter zu opfern. Erstmals nahm ich an drei Läufen im Winter teil (Ostschweizer Lauf-Cup). Doch mit den intensiven Tätigkeiten im Jahresabschluss kombiniert mit den kurzen Nächten am TV für die Australian Open schwindet die Energie und der Fokus spätestens gegen Ende Januar doch immer stark. Der milde Winter half in diesem Jahr ebenfalls mit. Zudem halfen die Miami-Ferien Ende März um wieder so richtig durchzustarten. Ende April fand eine einmalige Neuauflage des 30.5km langen Wiedlisbacher Waffenlaufes statt, was ein erstes Ziel darstellte. Mit diesem Pensum war eine gute Vorbereitung bis zum Stockholm Marathon anfangs Juni gewährleistet.

 


So. 15. November 2015
81. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz




 

 


Schlusszeit: 4h  24m  07.7s

Zwischenzeiten:      5km: 0h 26min
10.0km  0h 53min   15km: 1h 23min
21.5km: 2h 00min   25km: 2h 24min
30.0km: 2h 57min   35km: 3h 34min

Vom Trainingsumfang her habe ich mich auf meinen 15. Frauenfelder intensiver vorbereitet als zuvor. Mitte Juli - vier Wochen nach Tromsö - startete ich wieder durch und blieb im Gegensatz zum letzten Jahr verletzungsfrei. Der Fokus liegt mittlerweile auf der Grundfitness und darauf ja keine Überbeanspruchung zu riskieren. Die Erhöhung meiner Trainingsstrecke(n) von 10km auf 12km war eine gute und problemlos machbare Idee. Der Runtastic-App sei Dank. Da ich aus arbeitstechnischen Gründen meine Ferien Ende August ausfallen liess, konnte ich immerhin mein Training durchziehen. Bis zu drei Tage am Stück reihte ich Trainings aneinander, was hoffentlich auch der Ausdauer über die Halbmarathondistanz hinaus zuträglich ist. Erstmals schaffte ich in einem Monat belegbar über 100 Kilometer. Dazu muss ich allerdings die Läufe an Wettkämpfen auch hinzuzählen, um diese Grenze zu knacken. Im August, September und Oktober ist mir dies gelungen. Der Zeitaufwand verdoppelt sich, da ich nach eigener Einschätzung für jede gelaufene Stunde auch eine Stunde längeren Schlaf benötige. Mit dem Domleschger im Frühling und sämtlichen vier Herbstläufen von Muri über Burgdorf und Niederbipp bis Frauenfeld habe ich mit fünf Waffenläufen in dieser Saison so viele Läufe im Tenü absolviert wie seit 2006 nicht mehr. Der Effekt dürfte für den Frauenfelder zuträglich sein, da ich sonst nie mit der Packung trainieren gehe.

Doch am Lauftag ist dann doch alles ganz anders. Gut vorbereitet blieb ich mindestens eine Viertelstunde über meiner avisierten Zeit. Zwei Dinge möchte ich mir für das nächste Jahr durch den Kopf gehen lassen. Erstens die Verpflegung. Es kann nicht sein, dass mir im Verlauf des Frauenfelder immer etwas schlecht wird. Bei Kilometer 27 lege ich jeweils rechts im Wäldchen - ich glaube seit der allerersten Teilnahme vor fünfzehn Jahren - einen Pinkelstopp ein und danach fühlt es sich wieder besser an und hat wieder Platz. Zweitens der Leistungsaufwand um Wil herum. Wenn es gut läuft, dann rennt man von Wilen bis nach Wil durch. Wenn es schlecht läuft, dann hat es dort einige Passagen mit Gehen drin. So oder so ist es mir in den vergangenen Jahren aber immer passiert, dass ich anschliessend nach dem Wendepunkt in Wil auf dem Weg nach Bronschhofen lange Passagen gehen musste.

16 Grad und starker Westwind, das hat vielleicht auch noch das seine dazu beigetragen. Denn im Vergleich zur Laufzeit war meine Rangierung relativ gut. Bei gutem Wetter muss man bei Lommis nach 30km wenigstens nicht frieren durch die nassen Kleider wenn man denn etwas Gehen muss. Nicht einmal nasse Kleider gab es heute, da der Wind diese trocken hielt. Auf dem Rückweg am Wellenberg entlang von Kilometer 31 bis 36 war der Gegenwind aber doch ein grosses Hindernis. Ich fühlte mich in der Verfassung ein langsames Lauftempo anzuschlagen, aber mit Gegenwind schaffte ich das schlichtweg nicht. Windschattenlaufen ist nicht mehr möglich, da die Waffenläufer verzettelt sind und unterschiedliche Lauftempi und Kräfte haben nach drei Stunden. Die Starter des zivilen Halbmarathon und Marathon sind an dieser Stelle noch zu schnell.

Glücklicherweise motivierte mich das Aufschliessen von Waffenlauflegende Kudi Steger bei Kilometer 26 und wir liefen mit wenigen Unterbrüchen bis Kilometer 29 zusammen. Er ist 67 Jahre alt und der Ehrgeiz ist bei ihm immer noch zu spüren, ohne den er es nie auf die beiden Tagessiege am Frauenfelder Waffenlauf gebracht hätte. Das war in den Jahren 1983 und 1984 in der Hochzeit des Waffenlaufs. Seine Bestzeit liegt bei 2h 46min. Bei 28km schaute er auf die Uhr und sagte, dass er um diese Zeit bei seinen besten drei Läufen bereits im Ziel gewesen sei. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich auf diesem für mich üblicherweise sehr harten Streckenteil einen gewissen Effort leistete. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht, dass danach der grosse Gegenwind bevorstand und ein konstantes Lauftempo dort für mich an diesem Tag nicht zu realisieren war.

 


Sa. 20. Juni 2015
26. Midnight Sun Marathon, Tromsö, Norwegen

 



 


Nettolaufzeit: 3h  48m  30.2s

Zwischenzeiten:            5km: 0h 26m
10.0km  0h 52m           15km: 1h 18m
21.1km: 1h 50m 49s     25km: 2h 11m
30.0km: 2h 39m           35km: 3h 08m

Tromsö - wo die Sonne niemals untergeht. Zumindest im Sommer nicht! Der Marathon am Samstag nahe am längsten Tag des Jahres startete um 20:30 Uhr. Wetterglück wird nördlich des Polarkreises benötigt. Für nordnorwegische Verhältnisse durfte ich mit leicht bewölkten 10 Grad während dem Lauf sehr zufrieden sein. Landschaftlich war dies mit den schneebedeckten Hügeln in der Umgebung, dem vielen Wasser, der speziellen Stimmung durch die Mitternachtssonne und den trotzdem kühlen Temperaturen der bisher schönste Marathon. Mücken gab es glücklicherweise keine.

Die Lehre aus dem Frauenfelder 2014 war, dass ich in der Woche vor dem Marathon unbedingt genügend Schlafen muss. Ich kam meistens an meine acht Stunden heran und das war somit doppelt so viel wie im letzten November. Die Reise mit dem Freitagabendflug nach Oslo, der Übernachtung im Flughafenhotel und dem Weiterflug am Samstagmorgen nach Tromsö hat sich absolut bewährt. Die späte Startzeit um 20:30 Uhr ist bedeutend besser als eine Startzeit kurz nach dem Mittag um 14 Uhr, wie dies z.B. in Stockholm (2003, 2012) der Fall ist. Denn so spät am Abend kann vorher man ganz normal Mittagessen gehen und hat genügend Zeit fürs Verdauen und Ausruhen. Ich schlief am Nachmittag nochmals über zwei Stunden.

Gegen Ende des Halbmarathons habe ich in den letzten Jahren immer das Gefühl, dass es jetzt fertig sein dürfte. Meistens ist die Energie bereits zur Halbzeit verbraucht und die Vorbereitung hat längere Läufe als über diese Distanz ohnehin nie gesehen. Das deutete sich auch diesmal an. Nach den ersten 10km stellte ich fest, dass ich von Rückenwind profitiert hatte. Somit waren die 52min auf Sparflamme keine Glanzleistung gewesen. Beim Rückweg nach Tromsö kam nun der Wind hinzu. Trotz 5km Windschattenlaufen hinter dem selben Läufer bekam ich den Wind seitlich recht heftig ab. Zum Halbmarathonpunkt hin war meine Zeit so schwach (schwächste Zeit aller meiner bisherigen zivilen Marathons), dass ich das Tempo nicht einmal mehr kurzfristig anzog für eine anständige Durchgangszeit bei 21.1km.

Die Brücke hinunter nach Tromsö unmittelbar vor Halbzeit war meine Rettung. Aufwärts hatte ich mich grösstenteils gehend verpflegt. Erholt vom Abwärtsrennen merkte ich, dass meine Kräfte ja noch gar nicht am Ende waren. Ausserdem kam mir der St. Galler Auffahrtslauf in den Sinn, wo ich nach drei Stunden Tennis mit einem Einzel und einem Doppel im Interclub am Abend noch einen Halbmarathon lief. Diesen hatte ich bei herausforderndem Streckenprofil und bei zum Schluss völlig leeren Batterien in 1h 49min überstanden.
Ich ging ab der Hälfte also All-In, übertölpelte meinen Verstand und rannte als ob es nur ein Halbmarathon wäre und ich vorher erfolgreich Tennis gespielt hätte (so erfolgreich war ich damals im Interclub mit zwei Niederlagen allerdings gar nicht gewesen, ;-) aber trotzdem gut gespielt). Was mir bei dieser mentalen Übertölpelungsaktion ebenfalls zu Hilfe kam waren die Kilometerschilder, welche rückwärts zählten. Erst fand ich das mühsam, dass das Streckenschild z.B. bei 1.2km stand und 41km anzeigte und nicht bei 1.0km stand. Aber im Rechnen bin ich ja stark. ;-) Jedenfalls war das unglaublich erbaulich, diesen "Halbmarathon" rückwärtszählend abzuarbeiten. Die Kilometerschilder kamen nur so herbeigeflogen. ;-)

Ich meinte während dem Lauf auf der zweiten Hälfte ich sei noch stärker gegenüber früheren Marathons. Daher auch meine Jubelposen bei jedem Fotoposten. ;-) Beim Blick auf die Splittzeiten von früheren Läufen (Tabelle oben) sticht das allerdings nicht unmittelbar ins Auge. Eine genaue Analyse zeigt aber: Mit 1h 57.5m in Tromsö auf der zweiten Streckenhälfte war ich nur bei meinem Rekord in München 2006 mit 1h 53.5m und erneut in München 2011 mit 1h 55.5m schneller. Unter zwei Stunden blieb ich nur noch in Paris 2010 mit 1h 59.5m.
Bei den letzten 7.2km von 35km bis ins Ziel sieht es sogar noch besser aus: Die 40min von Tromsö werden nur von München 2006 geschlagen. Das ist zwar nicht mit einer Splittzeit belegt, muss aber so sein, da ich dort nur so ins Ziel geflogen bin. Bei allen anderen Marathons benötigte ich 42min oder länger für die "Zielgerade".

 


So. 16. November 2014
80. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz




 

 


Schlusszeit: 4h  32m  45.5s

Zwischenzeiten:      5km: 0h 27min
10.0km  0h 55min   15km: 1h 26min
21.5km: 2h 06min   25km: 2h 30min
30.0km: 3h 09min   35km: 3h 45min

Gleich nach 15km in Sirnach - wenn es der Bahnlinie entlang geht - kann ich eigentlich sagen wie der Frauenfelder enden wird. Diesmal hatte ich keine Schmerzen, aber erneut fehlte die Stand- und Tempofestigkeit. Das war enttäuschend, da ich bis dorthin langsamer angegangen war als sonst, was an der 15km-Zwischenzeit zu erkennen ist. Dass ich ruhiger und kontrollierter mit meinen Kräften hauszuhalten versuchte, lag daran dass ich zuvor zum ersten Mal in meinem Leben mit der Packung trainieren war. Beim knapp einstündigen Training in der Vorwoche kam ich zur Entscheidung mein Grundtempo drosseln zu müssen.

Über 4h 30min benötigte ich noch nie am Frauenfelder wenn ich nicht verletzt war. Eine Negativpremiere also. Die äusseren Bedingungen ohne Nebel waren sehr freundlich. Zu früh musste ich leider auf eine Stopp- und Go-Taktik umstellen, die ich fast drei Stunden lang durchzog. Keine ganz langen Phasen mit Gehen wie auch schon, aber auch kaum zusammenhängende Phasen mit Rennen mehr.

So hatte ich denn auch im ganzen Kalenderjahr kein einziges richtig gutes Laufresultat erzielt. Drei Halbmarathons mit 1h 39min waren das höchste der Gefühle in 2014, nachdem es 2009 bis 2013 pro Jahr immer mindestens irgendwo zu einer 1h 35min-Zeit gereicht hatte. Nach dem letzten Frauenfelder hatte ich eine knapp zweimonatige Sportpause einlegen müssen und nach der selben Verletzung an der rechten Ferse Mitte Juli diesen Jahres gleich nochmals. Besonders im Sommer ärgerte mich dies sehr, da ich zuvor von der Arbeitsbelastung her sehr eingespannt war und nun endlich etwas für meine Form und als Ausgleich hätte tun können. Von Mitte November bis Mitte September betrieb ich daher durchschnittlich nur einmal pro Woche Sport, was doch einen rechten Einschnitt bedeutete. Am geplanten zivilen Marathon in Ulm Ende September konnte ich wegen der nur zweiwöchigen Vorbereitung nicht teilnehmen und absolvierte statt dessen als Aufbau die Halbmarathondistanz.

Die Höhepunkte am diesjährigen Frauenfelder waren sicherlich mein Startbild in der Thurgauer Zeitung (Bild 2) sowie der Zieleinlauf innert Sekunden mit Beat und Ragna. Beat lief zum ersten Mal einen zivilen Marathon. Er startete eine halbe Stunde nach mir und überholte mich bei 33km. Er kam bei 42km aber wieder in mein Blickfeld. Ragna ist fast immer mit dabei. Jeweils als Zuschauerin in Frauenfeld um 10:00 Uhr beim Waffenlauf-Start und danach als Läuferin beim Halbmarathon um kurz nach 12:30 Uhr ab Wil. Sie zog wenige Meter vor der 38km-Marke an mir vorbei. Ab dort findet üblicherweise mein "Endspurt" statt. Die letzten vier Kilometer am Frauenfelder sind für mich immer die schönsten des Jahres. So konnte ich die Stadt hinab nochmals zu ihr aufschliessen.

 


So. 17. November 2013
79. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz




 

 


Schlusszeit: 4h  54m  44.4s

Zwischenzeiten:      5km: 0h 26min
10.0km  0h 54min   15km: 1h 24min
21.5km: 2h 03min   25km: 2h 34min
30.0km: 3h 19min   35km: 4h 00min

Nach dem Marathon in Bregenz machte ich abgesehen von dreissig Minuten Lauftraining drei Wochen Pausen und danach im Wochenrhythmus "nur" noch Läufe in Luzern (21.1km), in Niederbipp (Waffenlauf 21.1km) und London (16.1km). Bei jedem Lauf fing nach zehn Kilometern die Leiste an zu schmerzen, aber bei einem Halbmarathon fällt das nicht so ins Gewicht. Zu viele Läufe bei zu viel Nichts tun dazwischen und keinem Training zum Ausgleich.

Ein positiver Effekt des nicht absolvierten Trainings war, dass meine Ferse/Achillessehne morgens beim Aufstehen nicht mehr schmerzte. Eine Überbelastung, welche bei mir bei intensiverem Training auftritt. Unglücklich natürlich, dass ich mir beim Tennisspielen am Mittwoch vor dem Frauenfelder einen Stich in der rechten Ferse eingefangen hatte. Knapp vier Tage Schonung bis zum Lauf mussten genügen.

Der rechte Fuss tat schon ab dem Start weh. So etwas versucht und kann man während dem Lauf wegzustecken. Ich belastete wohl automatisch das linke Bein mehr, welches ohnehin mein Stärkeres ist. Kurz nach zehn Kilometern merkte ich dann die Leiste. Ich schaffte es bis zum Kulminationspunkt in Wil und dann ging Nichts mehr. Meine Schrittlänge war wegen der Leiste/Hüfte auf die Hälfte eingeschränkt. Schlimmer aber waren die Füsse, bei denen nun links und rechts bei jedem Schritt ein Stich in die Ferse fuhr. Da blieb nur noch Gehen. Ein 9min/km-Schnitt war die Folge für die nächsten acht Kilometer...

Das Perskindol, das ich vorsichtshalber mitführen liess und immer mal wieder an der Ferse einrieb, half wohl etwas mit. Obwohl die Fersen weh taten, musste ich auf den Fersen rennen. Denn so richtig tat es hinten erst weh, wenn ich vorne die Fussballen belastete. Ab 30km war ich in der Lage wieder etwas mehr am Stück zu rennen. Energie hätte ich noch genügend gehabt um zu rennen. So arbeitete ich dieses Jahr viel stärker mit den Armen, um die Beine etwas zu unterstützen. Das führte wohl zu den Schürfwunden am Rücken wie ich sie mir in dieser Form zuvor noch nie eingefangen hatte. Das merkte ich aber erst unter der Dusche nach dem Lauf als es leicht zu brennen begann.

Auch ohne Schmerzen wäre ich in diesem Jahr wohl nicht an die Zeit des Vorjahres herangekommen. Dass es aber gleich so fatal wird, hätte ich nicht gedacht. Nun gut, die Fünfstundenmarke habe ich noch knapp unterboten und das Ziel in Frauenfeld habe ich auch erreicht.

Mein Vater startete am 79. Frauenfelder Militärwettmarsch zum 40. Mal und beendete ihn zum 40. Mal. Herzliche Gratulation zum grossen Jubiläum.

 


So. 6. Oktober 2013
7. Marathon 3 Länder am Bodensee, Lindau, Deutschland nach Bregenz, Österreich

 



 


Nettolaufzeit: 3h  50m  50s

Zwischenzeiten:            5km: 0h 23m 41s
10.0km  0h 49m 02s     15km: 1h 15m 30s
21.1km: 1h 48m 57s     25km: 2h 10m 22s
30.0km: 2h 38m 34s     35km: 3h 08m 01s

Vier von den abgenommenen fünf Kilos sind wieder drauf, wenn wir das mit letztem Jahr vergleichen. Auch gut. Aber die muss man beim Marathon natürlich mittragen.

Der Start war wie bereits vor fünf Jahren schnell. Ich hielt mich extra zurück und versuchte kräfteschonend zu laufen. Dabei zog ich meine Füsse wohl etwas zu sehr am Boden nach und bei 10km tat mir dann bereits die Leiste weh. So folgte auch mein schwächster Teil des Laufes. Bis zur Halbmarathonmarke hatte ich bereits die drei Minuten gegenüber meiner Zeit von vor fünf Jahren eingebüsst, die mir zum Schluss auch im Ziel fehlten.

Mit dem Rückweg bin ich eigentlich sehr zufrieden. Die Herausforderung leicht aufsteigend mit Gegenwind am Rheindamm entlang bis km31 meisterte ich in guter Verfassung. Früher wäre ich über eine solche Schlusszeit enttäuscht gewesen wie zum Beispiel in Berlin. De facto sind die Zeiten in Berlin 2009 und jetzt in Bregenz nahezu identisch. Aber hier fand ich es okay. Denn wenigstens fühlte es sich hier nicht schon vom Start weg zu langsam an.

Im letzten Jahr gab es eine Panne mit der Zeitmessung und teilweise fehlenden Schlusszeiten. Als relativ kleine Veranstaltung punktet der Marathon 3 Länder am Bodensee dafür mit der Verpflegung. Alle 2,5km gibt es einen Verpflegungsstand mit Wasser, Tee, Powerrade, isotonischen Getränken, Bananen, Riegeln und ab 25km sogar Coca Cola. Die Aufzählung ist noch nicht einmal abschliessend!

1200 Läufer/innen absolvierten den Marathon. Einige mehr den Viertelmarathon und etwa 2,5x mehr Läufer/innen den Halbmarathon. Am Start war sogar eine Nachmeldung möglich.

 


So. 18. November 2012
78. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz



 


Schlusszeit: 4h  06m  27.5s

Zwischenzeiten:        5km: 0h 25min
10.0km  0h 52min     15km: 1h 20min
21.5km: 1h 55min     25km: 2h 16min
30.0km: 2h 47min     35km: 3h 20min

Die Ausgangslage dieses Jahr war verheissungsvoll. Das Wetter war mit 9 Grad und eventuell etwas Sonnenschein durch die Nebeldecke hindurch einladend. Die TAZ-Jacke (siehe Vorjahr) hatte ich gewechselt. Im Spätsommer und Herbst hatte ich zudem fünf Kilogramm abgenommen, mehrheitlich durch den Wechsel von Süssgetränken auf Wasser. Beim Laufen sicherlich ein Vorteil, da man weniger Gewicht bewegen muss. Beim Hallwilerseelauf im Oktober hat es mit 1h 32min zu der Verbesserung meiner Halbmarathonbestzeit um zwei Minuten gereicht. Im Herbst haben wir uns mit dem Murianer und dem Niederbipper Waffenlauf vorbereitet. Zum ersten Mal seit 2008 blieb die Packung und der Tarnanzug zwischen zwei Frauenfelder Waffenläufen nicht mehr ungenutzt liegen.

Aber einige Fragezeichen blieben bestehen. Denn auch dieses Jahr hatte ich zur Vorbereitung nie eine längere Strecke als die Halbmarathondistanz absolviert. Zudem waren meine beiden zivilen Marathons in Wien und vor allem in Stockholm sehr schlecht gewesen.
Am Abend vorher hatte ich zum ersten Mal seit langem vor einem Marathon nicht mehr so viel Pasta in mich hineingeschaufelt wie sonst. Ich hatte gar keinen grossen Appetit darauf und dadurch auch das Gefühl, es müsse nicht unbedingt sein. Das scheint aufgegangen zu sein.

Auf dem Weg nach Wil zeigte sich die Sonne tatsächlich und ich passierte beim Kulminationspunkt in 1h 55min und in einer besseren Verfassung als in den letzten beiden Jahren. Ein Verpflegungsfehler bei 25km in Bronschofen oder meine Reaktion darauf machte mir einen Strich durch die Rechnung. Ich hatte mich auf das private Coca Cola gefreut, ging aber leer aus. Danach fragte oder griff ich bei jeder Gelegenheit zu (isotonischen) Getränken. Mit zu vollem Bauch erhielt ich bei km30 doch noch mein Cola, doch das Ganze war nicht mehr zu retten. Auf dem Rückweg bleibt selbst bei schönem Wetter die Sonne weg und die Gegend um Lommis ist immer windig kalt. Zusammen kostete mich das dieses Jahr wohl die 4-Stundenmarke, aber sonst bin ich mit der erreichten Zeit und der Leistung zufrieden.

 


Sa. 14. Juli 2012
Jubileumsmarathon Stockholm, Schweden


 


Nettolaufzeit: 4h  38m  36s

Zwischenzeiten:            5.0km 0h 25m 16s
10.0km: 0h 51m 10s     15.0km 1h 17m 31s
21.1km: 1h 50min        25.0km 2h 14m 47s
30.0km: 2h 53m 24s     35.0km 3h 43m 50s
40.075km: 4h 24m 03s

Um 13:48 Uhr vor genau hundert Jahren startete der Marathon der Olympische Spiele in Stockholm. Ich fand das eine grosse Sache, dass ich in die erste von fünf Startgruppen eingeteilt wurde und so um genau 13:48 Uhr starten durfte. Die weiteren Gruppen folgten in Intervallen von zehn Minuten.

Ab dem 23. Kilometer machte mein Körper nicht mehr mit und ich musste lange spazieren statt rennen. Selbst Hobbywanderer würden meine Abschnittszeiten wohl schlagen. Ich habe mir mögliche Gründe überlegt:
- Das Höhenprofil war sehr fordernd und hatte mindestens Frauenfelderniveau. In der ersten Gruppe gestartet rannte ich die Hügel wohl schneller hoch als ich wollte. Selbst wenn ich mich zurückgenommen hatte.
- Meine Taktik war langsam bergauf und schnell hinunter zu rennen. Das schnelle Hinunterrennen hat aber auch seine Spuren hinterlassen. Nicht nur am Zeh (es ist nie gut, wenn man aussen am Schuh bereits einen Blutfleck erkennt), der eigentlich gar nicht so in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der ganze Körper beginnt mit Fortdauer des Laufs halt etwas zu schmerzen und die Schritte werden kürzer.
- Das Retro-Baumwollshirt war völlig durchnässt und ab dem Kulminationspunkt bei 20km blies mir ein kräftiger und kühler Wind entgegen. Das kühlt den Körper aus und ab diesem Zeitpunkt ging meine Befindlichkeit rasant nach unten.
- Der Start am Nachmittag macht ein Mittagessen vor dem Lauf erforderlich, was man bei einem Marathon normalerweise nicht gewohnt ist. Da so früh kein Italiener offen hatte, ging ich zu Jensens Bofhus und ass bis drei Stunden vor dem Start ein Pouletbrüstchen mit Bratkartoffeln. Aber so schlecht kann das eigentlich nicht gewesen sein.
- Die Verpflegungsstände waren mit 2km-Abständen fast zu nahe. Ich habe eher zu viel zu mir genommen als zu wenig. Es gab Wasser und Iso. Bei zusätzlichen "Jahr 1912"-Ständen ab km15 nahm ich Ice Tea zu mir, einmal einen Orangen- und einmal einen Zitronenschnitz. Dieses Durcheinander könnte auch reingehauen haben.
- Mein ärmelloses Shirt ripschte unter den Achseln und bei km33 wollte ich beim Sanitätsstand ein Pflaster holen. Der Arzt gab mir stattdessen eine grosse Portion Vaseline und ich sage Euch, das Zeug wirkt. Ab da war es wieder etwas angenehmer zu rennen, wenn nicht jeder Armzug schmerzt.
Vermutlich die Kombination aller oben genannter Gründe führte zu den Bauchschmerzen. Ich entschuldige mich für die Details, aber als mein Urin trotz so viel Flüssigkeitszunahme nur noch tröpfchenweise und goldgelb war, machte ich mir Sorgen. Bei jedem Laufschritt drehte es im Kopf und deshalb entschied ich mich zu gehen. Immer noch besser als zusammenzuklappen oder aufzugeben. Hätte der prognostizierte Regen eingesetzt, hätte ich wohl aufgeben müssen.

 


So. 15. April 2012
29. Vienna City Marathon, Österreich


 


Nettolaufzeit: 3h  58m  25s

Zwischenzeiten:            5.0km 0h 25m 05s
10.0km: 0h 50m 19s     15.0km 1h 15m 29s
21.1km: 1h 48m 19s     25.0km 2h 09m 13s
30.0km: 2h 40m 10s     35.0km 3h 13m 12s

Mir fehlt die Erklärung, warum es mein zweitschlechtester Marathon wurde. Nur in Stockholm 2003 war ich langsamer. Das Wetter war mit stark bewölkten zehn Grad und Wind ein sehr geeignetes Laufwetter. Aber es fehlte wohl in erster Linie an der Ausdauer. Das liess die Kilometerzeiten so stark abfallen, dass die Vierstundengrenze bedrohlich nahe kam.

In Wien wird zu klassischer Musik aus den Lautsprechern gestartet. Ungewöhnlich, aber doch passend. Auf einer Allee von Kilometer 32-35 gab es in Dauerwiederholung eine lange klassische Version von "Fluch der Karibik". Da hatte ich mich ordentlich gequält und motiviert. Von der Zeit her war der Schlussspurt dann aber schon effektiver. Auf den letzten zwei Kilometern liefen nacheinander "I got a feeling" und "Pump it" von den Black Eyed Peas und zuletzt sogar ein persönliches Highlight für mich "Bonkers" von Dizzee Rascal. Ich war fleissig am mitsingen.

Höhepunkt der Veranstaltung war nicht der Marathon selbst, sondern ein Verfolgungsrennen auf der Halbmarathondistanz mit einem 7:52 Minuten Handicapstart für Haile Gebrselassie gegen Paula Radcliffe, das der Äthiopier gewann.


So. 20. November 2011
77. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz



 


Schlusszeit: 4h  24m  22.6s

Zwischenzeiten:        5km: 0h 27min
10.0km  0h 54min     15km: 1h 24min
21.5km: 2h 01min     25km: 2h 23min
30.0km: 2h 59min     35km: 3h 36min

Trotz einem neuen Halbmarathonrekord drei Wochen zuvor in Luzern (1h 34min) reichte es beim Frauenfelder wieder nicht zu einer zufriedenstellenden Zeit. Es war etwas zu kalt für mich und das machte sich leider schon nach 15km in den Knien und vor allem den Oberschenkeln bemerkbar. Es ist erstaunlich, welch' weite Strecken man in einen Marathon gehend absolviert, wenn man zum Schluss eine knappe halbe Stunde zu spät im Ziel ist.

Auf das nächste Jahr muss ich meine Jacke austauschen. Ich erhielt in einem WK vor fünf Jahren eine neue Jacke. Wenn ich seither die Bilder anschaue, dann ist die immer total durchnässt. Das kann so nicht weiter gehen. Innerhalb dieser fünf Jahre habe ich nur einmal eine gute Zeit erreicht.

Der Terminkalender sollte für 2012 so aufgehen, dass wir im Herbst vom neuen Angebot profitieren und an zwei weiteren Waffenläufen teilnehmen werden. Seit drei Jahren habe ich ausser dem jährlichen Frauenfelder nämlichen keinen anderen Waffenlauf mehr bestritten. Das ist dann jeweils schon eine ungewohnt höhere Belastung, wenn es mit der 6,25kg-Packung auf den coupierten Marathon geht.

 


So. 9. Oktober 2011
26. München Marathon, Deutschland



 


Nettolaufzeit: 3h  42m  18s

Zwischenzeiten:            5.0km: 0h 25m 15s
10.0km: 0h 49m 51s     15.0km: 1h 16min
21.1km: 1h 46m 47s
30.0km: 2h 33m 30s     35.0km: 3h 00min

Im Frühjahr absolvierte ich keinen Marathon. Da ich meine Prüfungen abzulegen hatte, stellte ich mein Training im Winter nahezu ein. Nach den Prüfungen lag ich auch einige Zeit auf der faulen Haut. Ab Juli startete ich aber durch mit dreimal Training pro Woche à ca. 11km. Plus einmal Tennis pro Woche. So oft hatte ich das Laufen noch nie trainiert. Die letzten Wochen wurde das Pensum aufgrund von Ferien oder längeren Läufen etwas reduziert. Vom Trainingsstand her und den guten Erinnerungen an den München Marathon war mein Ziel, mindestens meine zweitschnellste Marathonzeit (3h 43min) zu schlagen.

Gemäss Wettervorhersagen mussten acht Grad und Dauerregen befürchtet werden. Das wäre alles andere als ideal gewesen. Bei einem Stadtmarathon ist man jeweils bereits knapp eine Stunde vor dem Start auf dem Startgelände. Sich verregnen zu lassen und zu frieren stört da ordentlich. Doch die Bedingungen waren wunderbar: Kein Tropfen Regen und sogar etwas Sonnenschein bei um die 10 Grad Celsius boten ideale Laufbedingungen!

Mir fehlte es etwas an Laufgeschwindigkeit. Die Grundgeschwindigkeit pro Kilometer dürfte noch etwas besser sein. Dafür überstand ich die Marathondistanz recht gut. Letzteres ist über die lange Zeitdauer des Wettkampfs gesehen wichtiger und deshalb erreichte ich auch meine zweitbeste Marathonzeit. Das ist sicherlich eine Auswirkung des Trainings, bei dem ich mich in erster Linie auf die Ausdauer und nicht auf das Tempo konzentriert hatte. Das Ziel für den nächsten Lauf muss also die Ausdauer UND das Tempo sein.

 


So. 21. November 2010
76. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz



 


Schlusszeit: 4h  18m  57.2s

Zwischenzeiten:        5km: 0h 26min
10.0km  0h 53min     15km: 1h 23min
21.5km: 2h 00min     25km: 2h 21min
30.0km: 2h 54min     35km: 3h 30min

Damit mein 10. Frauenfelder nicht mein Letzter wird, wollte ich es dieses Jahr nicht übertreiben. Seit einem Monat schmerzte mich mein rechtes Knie. Die Patellasehne war es wohl. Was tun? - Das Geld für den Arzt, bloss um mir anzuhören, dass es sich um eine Überbelastung handle und ich das Knie schonen und ganz sicher keinen Marathon rennen sollte, das sparte ich mir. Den letzten Lauf hatte ich beim Halbmarathon um den Hallwilerseelauf vor sechs Wochen bestritten. Das letzte zaghafte Lauftraining stelle ich zwei oder drei Wochen vor dem Lauf ein.

Beim Abwärtsrennen hielt ich mich zurück, um unnötige Schläge zu vermeiden. Zum Glück fühlte ich während dem Lauf im Knie kaum Schmerzen. Es waren eher die Beine, die wegen dem reduzierten Training zu schnell müde wurden.
Und jetzt kommt's: Seit diesem Marathon habe ich im Knie keine Schmerzen mehr! Zum Glück bin ich nicht zum Arzt gegangen, sonst würde es heute noch weh tun. Zugegeben, ein bisschen Glück hatte ich da schon. Die Laufgeschichten gehen glücklicherweise also weiter!

Der Blitzstart (Bild 2) musste aber sein. Knie hin oder her. :-)

 


So. 26. September 2010
37. real,- Berlin Marathon, Deutschland

 


Nettolaufzeit: 3h  50m  27s


Zwischenzeiten:            5km: 0h 25m 51s
10.0km  0h 51m 11s     15km: 1h 17m 20s
21.1km: 1h 49m 00s     25km: 2h 10m 02s
30.0km: 2h 38m 00s     35km: 3h 07m 12s

Das 2500 Jahr-Jubiläum des Marathons war für mich bislang ernüchternd. In Berlin, auf der schnellsten Marathonstrecke der Welt, habe ich abgesehen von meinem zivilen Marathondebüt in Stockholm und den beiden Omsk-Abenteuern im Hochsommer meine schwächste Zeit gelaufen.

Das muss ich dann wohl als Wendepunkt im Versuch des strategischen Laufens abhaken. Zu Beginn nicht das ganze Pulver verschiessen, dafür zum Ende hin nicht einbrechen. Das wäre die Taktik gewesen. Doch der Kopf macht da nicht mit. Wenn du zu Beginn nicht voll reingehst, dann fehlt der letzte Kampfeswille. Den Motor bringst du nicht mehr auf 100%, weil das sich Reinbeissen so schwierig wird. Und müde wirst du gegen Ende ohnehin. Eingebrochen bin ich zwar nicht, aber zeitlich hat das alles nichts gebracht.

Der Start in Berlin war sensationell organisiert. Dank Blockstarts konnte man trotz 40'000 Teilnehmern ab dem ersten Meter frei laufen. Ganz immer Gegensatz zu anderen grossen Marathons, bei denen man kilometerlang im Pulk eingeklemmt ist. Nur waren die Schuhe nach dem langen Warten in der Startzone bereits durchnässt.

Am regnerischen Wetter kann es aber nicht gelegen haben. Mein Vater hat mit 3h 51min eine neue persönliche Bestzeit gelaufen. Mit 57 Jahren. Sehen wir es positiv. Es ist also noch nicht aller Tage Abend für mich.

 


So. 11. April 2010
34. Paris Marathon, Frankreich

 


Nettolaufzeit: 3h  46m  14s


Zwischenzeiten:            5km: 0h 25m 36s
10.0km  0h 51m 29s     15km: 1h 15m 55s
21.1km: 1h 46m 42s     25km: 2h 07m 04s
30.0km: 2h 33m 49s     35km: 3h 03m 07s

Mit Paris und Berlin stehen für uns im Jahr 2010 mit je 40'000 Teilnehmer zwei der grössten und berühmtesten Marathons der Welt an. Bislang bevorzugten wir meist das klein aber fein-Motto. Jetzt war's also so weit. Eine Woche vor meinem 30. Geburtstag hätte ich in meinen 20ern gerne noch eine neue Bestzeit aufgestellt, die ich in meinen 30ern dann zu knacken hätte.

Das sind einfach zu viele Teilnehmer, wenn man erst zwölf Minuten nach dem Startschuss die Startlinie überquert. Trotz der breiten Champs-Elysées. Beim Start hatten wir uns zudem fälschlicherweise auf Höhe der 4:00-Zielzeit anstelle der 3:45 eingereiht. So war ich die ersten 15km mehrheitlich auf dem Trottoir unterwegs, um zu überholen. Aufgang rauf, Abgang runter, Leuten ausweichen, usw. Das kostet Kraft. Ich müsste es mittlerweile eigentlich besser wissen. Von den Sehenswürdigkeiten bekam man auf dem ganzen Lauf leider nichts mit, da man immer auf die Füsse des Vordermannes achten musste. Es sind so viele Läufer unterwegs.

Ab der Hälfte überholte ich nicht mehr. Das Blatt hatte sich definitiv gewendet. Ein besonderen Motivationsschub hatte ich nochmals, als die Strecke nach Roland Garros und um die Tennisplätze herum führte (km 32-34). Danach war mein Tank aber definitiv leer.
Es ist lustig, woher mir ein Satz wie "ne lâche pas" in den Sinn kam. Ich wusste nicht einmal, ob es diesen Ausdruck wirklich gibt. Aber ich habe mir das immer und immer wieder gesagt. Und es machte tatsächlich Sinn. Zwei Kilometer vor dem Ziel rannte dann noch ein Franzose vorbei, der allen "c'est dans la tête!" und andere weise Sprüche zurief. Recht hat er. Aber hart bleibt es trotzdem.

 


So. 15. November 2009
75. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz



 


Schlusszeit: 3h  59m  29.4s

Zwischenzeiten:        5km: 0h 26min
10.0km  0h 53min     15km: 1h 22min
21.5km: 1h 57min     25km: 2h 17min
30.0km: 2h 47min     35km: 3h 17min

Die 4-Stundengrenze nach 2004 bis 2006 endlich wieder geknackt! Nun bin ich also viermal zwischen 3h 50min und 3h 59min gelaufen, dreimal zwischen 4h 22min und 4h 27min und die ersten zwei Teilnahmen lasse ich hier unerwähnt. Einfach ans Ende der Seite scrollen, da stehen die Zeiten.

Grund dafür waren sicherlich das mit 12 Grad exzellente Laufwetter und mein Quäntchen Extramotivation. Wobei vom Wetter her auf dem Rückweg etwas Sonnenschein durchaus angebracht gewesen wäre. Durch den Verlust aller ursprünglichen Waffenläufe bis auf den Frauenfelder, war es das erste Mal, dass ich seit letztem November wieder mit der Packung unterwegs war. Das stellt natürlich schon eine zusätzliche Herausforderung dar.

Vier Stunden waren mein Ziel gewesen. Dank konstanten Kilometerzeiten von 6 min/km ab dem 25. Kilometer erfüllte ich dieses fast auf die Sekunde. Aufgrund der Lauftopographie sind diese Kilometerzeiten von km25 bis km30 (30min), km30 bis km35 (30min) und km35 bis km42 (42min) gemessen. Die einzelnen Kilometer variieren doch beträchtlich.

Beim Massenstart schaffte ich es diesmal auf den ersten zweihundert Metern übrigens bis auf Rang 2. Schon fast traditionell bin da immer ganz vorne mit dabei. Da bleibt nachher mehr Zeit, um den Weg hinauf ins Spital locker anzugehen.

 


Sa. 1. August 2009
20. Siberian International Marathon, Omsk, Russland

Bilder von www.racer-view.at

 


Nettolaufzeit: 3h  53m  55s

Zwischenzeiten:
10.0km: 0h 51min
21.1km: 1h 48min
30.0km: 2h 40min

Ich merkte früh, dass die Kräfte für ein anständiges Tempo über die ganze Distanz fehlen würden. Also nahm ich mein Tempo bereits vor Rennhälfte zurück. Speziell ab Kilometer 18, als die Strecke in der brütenden Sonne kein Schatten mehr lieferte. Es wurde wieder zwischen 20 und 25 Grad heiss.

Dass es keine isotonischen Getränke gab, wusste ich ja von der letzten Teilnahme her. Ich hatte also genügend Traubenzucker und sonstige Energiepasten bei mir. Mein bester Schachzug war aber, ab Rennhälfte praktisch immer eine der 6dl-Wasserflaschen mit mir zu tragen. Diese wurden zwar alle 2-3 Kilometer abgegeben. Dennoch war die Zeit an der Hitze zwischen zwei Wasserstellen doch unglaublich lang. So hatte ich also immer eine Erfrischung mit dabei. Und das Tragen einer Flasche ist gar nicht so störend.

Die Zeit von vor zwei Jahren schlagen. Das war das Hauptziel des Laufes. Um 4,5 Minuten gelang dies auch, trotz des harten Laufes. Bei km37 erhielt ich ein Flasche Coca Cola gereicht (der Vorteil, wenn man Bekanntschaften vom letzten Mal her hat). Dank dieser konnte ich für die letzten Kilometer nochmals den Turbo einlegen und zwei anderen Läufer folgen, die mich eingeholt hatten.

Vom Hotel zum Start ging ich mit René aus Österreich. Er unterhält mit racer-view.at eine eigene Homepage, auf der er Bilder aus der Sicht der Marathonläufer veröffentlicht. Dies sind seine Schnappschüsse aus Omsk.

 


So. 26. April 2009
7. Zurich Marathon, Schweiz

 



Nettolaufzeit: 3h  43m  10.8s

Zwischenzeiten:
10.0km: 0h 49min
21.1km: 1h 43min
30.0km: 2h 28min

Einen Tag vor der offiziellen Eröffnung des Üetlibergtunnels der Autobahnumfahrung Zürich West startete der Marathon durch den Tunnel. Vier Kilometer hin und vier Kilometer zurück, bevor es auf die um diese Distanz gekürzte Originalstrecke zurückging.

So lange war ich noch nie so schnell unterwegs gewesen. Nämlich bis zum Kilometer 32. Ich wusste, dass ich auf der Halbmarathondistanz eine 4m 30s er-Zeit pro Kilometer laufen kann. Deshalb versuchte ich mich auch im Marathon etwas unter dem 5 Minuten-Schnitt pro Kilometer, der normalerweise mein oberes Limit ist.

Doch die Viertelmarathonzeiten zeigen ganz klar den Einbruch ziemlich genau ab 32km. 1. Viertel 51m 43s, 2. Viertel 51m 24s, 3. Viertel 52m 47s, 4. Viertel 1h 7m 14s. Letztendlich blieb ich bei warmen Frühlingstemperaturen in Zürich 4,5 Minuten hinter meiner Bestzeit bei Idealwetter in München 2006 zurück. Den totalen Einbruch etwas in Grenzen halten, dann klappt es bald auch mit einer persönlichen Bestleistung.

 


So. 16. November 2008
74. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz



 


Schlusszeit: 4h  27m  39.9s

Zwischenzeiten:        5km: 0h 26min
10.0km  0h 54min     15km: 1h 23min
21.5km: 2h 00min     25km: 2h 22min
30.0km: 3h 01min

Wenn ich die Zwischenzeiten so vergleiche, dann war ich bis zum 25. Kilometer immerhin vier Minuten schneller als im letzten Jahr. Das bringt aber überhaupt nichts, wenn man danach völlig einbricht. So lag ich beim 30. Kilometer dann bereits drei Minuten hinter der 2008er-Zeit. Es war keine gute Idee, ein Funktionsshirt anzuziehen. Das transportiert die Feuchtigkeit zwar nach aussen, dadurch hat sich aber einfach die TAZ-Jacke vollgesogen (siehe Bilder)... Ich hatte richtig kalt und dachte wirklich ernsthaft ans aufgeben. Naja, aber das ist dann irgendwie doch auch keine Lösung!? Jedenfalls hatten mich letztendlich drei als Häschen verkleidete Girls "gerettet" (Bild 4. Das Stoppelschwänzchen ist natürlich nur von hinten zu sehen. Das Bein ganz links gehört übrigens mir.), die man schon von weit her hatte heranrennen hören. Ich hatte mir gedacht "entweder rennst Du jetzt denen nach oder Du kommst erst mit fünf Stunden ins Ziel". Besonders, da mich mein Vater bereits überholt hatte.

Nun, Happy End kann man es nicht unbedingt nennen: Ich hatte meinen Vater nochmals abgefangen, auf den letzten Kilometern ein ordentliches Tempo vorgelegt, aber nur die drittschlechteste Zeit meiner acht Frauenfelder erzielt. Wer weiss, wie lange es diesen Lauf als Militärwettmarsch noch geben wird. Nächstes Jahr ist 75 Jahr-Jubiläum. Da möchte ich wieder eine halbe Stunde schneller laufen. Oder mindestens aber zwanzig Minuten.

 


So. 5. Oktober 2008
2. Marathon im Dreiländereck, Lindau, Deutschland nach Bregenz, Österreich

 


 


Nettolaufzeit: 3h  47m  31s

Zwischenzeiten:
10.0km: 0h 48m 42s
21.1km: 1h 46m 11s
35.0km: 3h 04m 52s

Röbi fuhr seit diesem Sommer mindestens einmal pro Woche zu mir und dann gehen wir joggen. So fehlt es mir also nicht mehr am Grundtraining. Höchstens etwas an der Intensität, um die nötige Härte zu gewinnen. Aber das ist trotzdem immer noch viel besser, als gar nicht laufen zu gehen!? Ich fühlte mich also gut in Form.

Aber so ein Marathon ist halt doch eine spezielle Herausforderung, während die Belastung bei einem Halbmarathon mittlerweile sehr gut abzuschätzen ist. Es fehlte mir etwas an der nötigen Grundgeschwindigkeit und bei Kilometer 39 hatte ich einen ziemlichen Einbruch. Dennoch ist man letztendlich eigentlich immer zufrieden mit der gebrachten Leistung. Es liegt halt an der Tagesform.

Das Beste ist, dass in diesem Jahr meine Ferse/Achillessehne nicht mehr schmerzt. Dieses Leiden kam wohl von meinen nun ausgemusterten Tennisschuhen her. Nun sind einzig noch die Blasen übrig, die aber einfach dazugehören.

Im letzten Jahr wurde der Marathon am Bodensee mit Start in Lindau via der Schweiz nach Bregenz nicht durchgeführt. In diesem Jahr hatten wir uns diesen Lauf ausgesucht, da er für uns keine grosse Anreise mit sich bringt. Abgesehen davon, dass man ans Startgelände nach Lindau auf die andere Seite des Bodensees muss. An einem schönen Tag (und das war es) hat man einen schönen Blick auf den See und sieht dazu noch die Alpen am Horizont.

 


So. 18. November 2007
73. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz




 


Schlusszeit: 4h  26m  10.3s

Zwischenzeiten:        5km: 0h 27min
10.0km  0h 55min     15km: 1h 25min
21.5km: 2h 03min     25km: 2h 26min
30.0km: 2h 58min     35km: 3h 34min

Das war keine Glanzleistung meinerseits, aber eigentlich nur ein Spiegelbild meiner diesjährigen "Saison". An allen Läufen blieb ich hinter meiner Bestzeit zurück. Mit den Waffenläufen geht es leider langsam zu Ende. So macht es zumindest den Anschein. Mit 3 Waffenläufen in diesem Jahr (den verbliebenen Traditionellen: Wiedlisbacher, Thuner und Frauenfelder. Es wären noch 3 neue, kürzere Waffenläufe möglich gewesen) war dann auch die nötige Abhärtung für den Frauenfelder nicht ganz da.

Kalt war es bei einem Start unter 0 Grad natürlich gewesen. Beim 15. Kilometer merkte ich dann schon auch die aufgrund der Kälte etwas schmerzenden Gelenke (Knie-, Fuss-). Kurz vor dem Kulminationspunkt in Wil zeigte sich aber die Sonne und die Null-Grad-Grenze wurde geknackt. Ab da war es eigentlich "normales" Frauenfelder-Wetter. Es blieb das ganze Rennen hindurch trocken.

"Es wird Zeit, dass meine Schule bald vorbei ist", hatte ich mir zwischendurch dann schon auch mal gedacht. Im Frühling ist es soweit. Dann nehme ich dann mein ohnehin sehr bescheidenes Trainingspensum vielleicht wieder konsequenter auf. Nun gibt es wenigstens wieder Steigerungsmöglichkeiten für das nächste Jahr. Auf meine letztjährige Zeit zwei Minuten auf fünf Kilometer zu verlieren (die ersten 15km lang), danach drei Minuten pro fünf Kilometer (bis km 30), um dies bis ins Ziel dann nochmals zu "steigern", das kann es ja nicht sein.

Immerhin, meine rechte Achillessehne habe ich diesmal nach dem Lauf kaum gespürt. Entwarnung also. Einzig ein blutiger Zeh wirkte nach dem Lauf etwas abschreckend. Den hatte ich während dem Rennen aber gar nicht bemerkt.

 


Sa. 4. August 2007
18. Siberian International Marathon, Omsk, Russland

 


Nettolaufzeit: 3h  58m  23s

Zwischenzeiten:
30.0km: 2h 40min

In Omsk wollte man es den wenigen ausländischen Teilnehmer an Nichts fehlen lassen. Es wurde eine Streckenbesichtigung angeboten. Am Mogen wurde man beim Hotel abgeholt. Wir wurden sogar vom lokalen Fernsehen interviewt!

Dank einigen Wolken lag die Temperatur zwischen 20 und 25 Grad. Hinzu kam Gegenwind auf den Kilometern 12 bis 20. Aber um eine schnelle Schlusszeit ging es mir während meiner Russland-Reise im fernen Sibirien sowieso nicht in erster Linie. Im Stadtzentrum war die Strecke einladend. Ausserhalb führte sie über lange, breite und gerade Strassen mit ganz leichten Steigungen oder Gefälle.

Alle 5km gab es an den Wasserstellen 5dl Plastikflaschen mit stillem Wasser. Bei abgepackten Flaschen ist man auf der sicheren Seite, da braucht man keine Bedenken zu haben. Allerdings hatte ich etwas zu wenig Traubenzucker mit dabei. Da die isotonischen Getränke fehlten, hatte ich mich im Bedarf verschätzt. Ab Kilometer 30 wurden die Verpflegungsstellen häufiger und teilweise lagen auch Bananen- und Orangenschnitze bereit.

Was Anfeuerungsrufe wie Maladsi, Maladiez oder Dawai heissen, weiss ich von meinen Tennisreisen her. So liess ich mich also dem Ziel entgegenrufen, gegen Ende allerdings relativ mühevoll. Der 4:00h-Mann (Pacemaker) ermuntere alle und ich schaffte es, unter dieser Grenze zu bleiben. Der 4h-Mann machte dann gleich noch ein Foto mit mir. Ein anderer Omsker Teilnehmer schenkte mir ein kleines Souvenir vom Marathon, dass er am Vortag gekauft hatte. Beide sprachen nur russisch, wo ich nur mit Schwizaria (für Schweiz) antworten konnte...

Das war wirklich ein schönes Erlebnis und die Medaille mit kyrillischer Innschrift ist halt schon auch etwas Tolles!

Einziger Negativpunkt war meine nach dem Lauf (erneut) schmerzende rechte Ferse. Das ist kein gutes Zeichen für die Zukunft. Mal schauen, was die Jahre so mit sich bringen werden...

 


So. 19. November 2006
72. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz




 


Schlusszeit: 3h  50m  56.7s

Zwischenzeiten:        5km: 0h 25min
10.0km  0h 51min     15km: 1h 19min
21.5km: 1h 53min     25km: 2h 13min
30.0km: 2h 40min     35km: 3h 08min

Ich hatte mir vorgenommen, zu Beginn der zweiten Streckenhälfte etwas Zeit gegenüber dem Vorjahr herauszuholen. Das hiess im Endeffekt also, respektlos vor der Marathondistanz zu laufen und durchgehend, ohne Rücksicht auf Verluste, mehr auf das Tempo zu drücken. Mit dem Selbstvertrauen aus München war das aber durchaus ein Versuch wert.

Und ich war überrascht, wie gut es wieder einmal lief. Ich fühlte mich bis zum Schluss äusserst stark hatte im Vergleich zu früheren Marathons gegen Ende nicht nur Kraft übrig, sondern auf noch eine gute Schrittlänge zu bieten. Auch auf den Bildern sieht das noch ziemlich zielstrebig aus.

Natürlich ist es auch das Heimrennen für mich und da hat es viele bekannte Gesichter am Wegrand. Und wenn es dann so gut läuft motiviert das natürlich zusätzlich. Im Waffenlaufklassement belegte ich Rang 78 von 239 Herren (ohne Gäste). In meiner Kategorie M20 sogar Rang 9 von 33. Das ist um so erstaunlicher, da ich es abgesehen vom Frauenfelder im letzten Jahr in meiner Kategorie sonst in 40 Waffenläufen noch nie bis in die erste Ranglistenhälfte geschafft hatte.

Und diesmal hat es mit dem Blitzstart definitiv bis an die Spitze des Rennens gereicht! Eine Premiere für mich. Leider gibt es keine Bilder davon. Die ersten 300 Meter nach dem Marktplatz führte ich die ganze Waffenläuferschar an. In meinem Windschatten Schweizermeister Patrick Wieser und Martin Schöpfer. Gewonnen hat am Schluss Bruno Dähler, der Bäcker aus meinem Wohnort Berg TG.

 


So. 8. Oktober 2006
21. München Marathon, Deutschland



 


Nettolaufzeit: 3h  38m  45s

Zwischenzeiten:
10.0km: 0h 49m 07s
21.1km: 1h 45m 18s
30.0km: 2h 30m 56s

Nach einem Jahr Unterbruch war es Zeit, mich nach den guten Resultaten am Frauenfelder Waffenlauf mal wieder in einem zivilen Marathon zu messen. Wir waren zwei Tage lang in München und am Marathon nahmen 10'000 Läufer/innen teil. Bei idealen Wetterbedingungen konnte ich meine Bestzeit von Hamburg um mehr als 8 Minuten unterbieten.

Besonders gefreut hat mich, dass ich im dritten Marathon nacheinander nicht eingebrochen bin gegen Schluss. Im Vergleich zu Hamburg habe ich für die letzten 12km 11 Minuten weniger lang benötigt! (1h 8min statt 1h 19min).

Meine Abschnittszeiten haben sich mit zunehmender Erfahrung auch eingependelt. So habe ich die ersten 32km praktisch in einem 5 Minuten-Schnitt pro Kilometer gelaufen. Danach stieg der Schnitt ziemlich genau auf 5min 30s an.

 


So. 20. November 2005
71. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz




Bild 4-6: Mein Vater, der mit 4h 20min ins Ziel kam.
Bild 7: Schnellstarter Urs ist ganz links zu sehen.
Bild 9-10: Ganz in der Mitte mit grauem Stirnband, grauen Schuhen und Nummer 2016.

 


Schlusszeit: 3h  57m  14.7s

Zwischenzeiten:        5km: 0h 25min
10.0km: 0h 51min     15km: 1h 19min
21.5km: 1h 54min     25km: 2h 13min
30.0km: 2h 42min     35km: 3h 12min

Die guten Erfahrungen aus dem Vorjahr wiederholt und schon sieht alles super aus! Tags zuvor habe ich über drei Liter getrunken und mir am Morgen etwas früher als letztes Jahr (wegen der Verdauung) Pasta gegönnt.
Bei idealem Wetter (sonnig bei 2 Grad) durften natürlich wiederum Handschuhe und Stirnband nicht fehlen, welche ich dieses Mal bis ins Ziel anbehielt.

Bei der fünften Teilnahme weiss man dann auch langsam, wo man sich durchbeissen muss und wo man (bei den Steigungen) gut eine Pause einlegen, gehen und sich verpflegen kann. Und einfach überall zugreifen, wo es etwas zu Trinken oder zu Essen gibt!
Beim Punkt 600 (höchster Punkt bei 12km) war ich sehr überrascht. Das ging irgendwie einfach. Und ich dachte mir: "ach, schon oben!?"

Am Start habe ich mich nochmals gesteigert: Rang 3! Nach 42.195km war es dann Rang 107 von 240 (ohne Damen, ohne Gäste).

 


So. 21. November 2004
70. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz


Bild 1: für meinen Geschmack etwas zu späte Durchgangszeit bei km 15
Bild 2: zu schnell für die Kamera bei km 23
Bild 3: nochmals Verpflegen bei km 31 kurz vor Beginn der Kamelbuckel
Bild 4: km 15 für Jun Lu aus St. Gallen, jeweils mit Schweizer Fahne unterwegs und normalerweise schneller als ich
Bild 5: Mein Vater bei km 23

 


Schlusszeit: 3h  58m  52.8s

Zwischenzeiten:
10.0km: 0h 52min
21.5km: 1h 55min
30.0km: 2h 44min

Mit Handschuhen und zu Beginn mit Stirnband unterwegs gegen den Wärmeverlust, am Vorabend nicht in den Ausgang, am morgen früh mit Comella und Gipfeli sowie einigen Teigwaren verpflegt und viel getrunken, auf der Strecke ordentlich verpflegt. Der Schlüssel zum Erfolg alles ohne Krise durchzustehen.
An den Vorbereitungsläufen war ich langsamer als letztes Jahr. Nun aber absoluter Frauenfelder-Rekord. 24 Minuten schneller!
Am meisten leiden musste ich überraschenderweise von km 2 bis 3. Bauchweh wegen dem vielen Durcheinanderessen am morgen... Hat sich dann während dem Lauf aber doch noch bewährt.
Mein Fernsehstart: Die Meter 100 bis 200 nach dem Start habe ich an 6. Stelle des Feldes zurückgelegt. ;-)

 


So. 18. April 2004
18. Olympus Marathon Hamburg, Deutschland

 


Nettolaufzeit: 3h  47m  06s

Zwischenzeiten:
10.0km: 0h 47m 18s
21.1km: 1h 41m 48s
30.0km: 2h 28m 21s

"Quäl Dich, Du Sau!", so das Motto, das auf einigen Zuschauerplakaten am Streckenrand zu sehen war. Ich hab' mir das Motto ab km38 dann wirklich zu Herzen genommen und mich gequält wie Sau. Man sieht's auf den Bilder. Die wurden wohl auf den letzten Kilometern gemacht... ;-)
Eigentlich lief es verhältnismässig lange gut. Aber seit dem 32. Kilometer war Schluss mit der Gemütlichkeit. Da habe ich so einen "Tunnelblick" gekriegt vor Erschöpfung. Der ging bis ins Ziel nicht mehr weg.

Die 20'000 Läufer waren am Start eher lästig, da ich ein Schnellstarter (und dafür ein Starknachlasser...) bin. Die 450'000 Zuschauer aber haben ordentlich beflügelt.

Hamburg selber fand ich jetzt nicht so riesig. 4 Tage Aufenthalt dort waren zu viel. Aber dafür war die Marathonstrecke grundsätzlich schneller als in Stockholm.

 


So. 16. November 2003
69. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz

Bild 1: bei Halbzeit
Bild 2: Schwerer Schritt & müdes Lächeln bei 31km
Bild 3: Schlussspurt auf den letzten Metern

 


Schlusszeit: 4h  22m  28.7s

Zwischenzeiten:
10.0km: 0h 51min
21.5km: 1h 57min
30.0km: 2h 49min

Nach 4 Monaten im Militär waren meine Resultate in den Waffenläufen der Herbstsaison so gut wie noch nie. Deshalb hoffte ich, sogar die Zeit vom zivilen Marathon in Stockholm schlagen zu können.
Immerhin, meinen Frauenfelder-Rekord habe ich um 26 Minuten gesenkt. Und wieder musste ich mich von meinem Vater schlagen lassen!? An seinem 30. (!) Frauenfelder Waffenlauf schlug er mich um 5 Minuten, nachdem er mich bei km 35 überholt hatte.

 


Sa. 14. Juni 2003
25. Stockholm Marathon, Schweden


 


Nettolaufzeit: 4h  07m  21s

Zwischenzeiten:
10.0km: 0h 48m 48s
21.1km: 1h 46m 16s
30.0km: 2h 39m 27s

Mir hat Stockholm sehr gefallen. Eine Stadt mit sehr hoher Lebensqualität. Im Winter aber wohl etwas kalt...

Es war ein eindrückliches Gefühl, zusammen mit etwa 15'000 Läufern zu starten.

Bei Kilometer 41 musste ich mich von meinem Vater überholen lassen, nachdem ich bei 30km noch knapp 5 Minuten vor ihm lag. Aber mit der Ausdauer auf eine so lange Strecke hab ich's halt noch nicht so...

Etwas ernüchternd: Bei der Heimreise am nächsten Tag war ich der einzige aus unserer etwa zwanzigköpfigen Läufergruppe, der nicht mehr richtig gehen konnte...
Aber im Rennen hatte ich einige von "denen" hinter mir gelassen! Haha!

 


So. 17. November 2002
68. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz




Schlusszeit: 5h  00m  15.1s

Zwischenzeiten:
30km: 3h 00min

Diesmal lief es eigentlich besser, als im Vorjahr. Bis Kilometer 30 hatte ich genau einen Schnitt von 6 Minuten pro Kilometer.

Danach brach ich völlig ein. Krämpfe in den Beinen. Vermutlich zu wenig getrunken (oder einfach zu wenig Ausdauer...). Ich konnte kaum mehr gehen. Von km 30 bis 35 benötigte ich 55 Minuten!?
Bis zu den letzten zwei Kilometer hatte ich mich dann dank Trinken, Essen und Zuckerzufuhr erholt. Trotz Schlussspurt schaffte ich es aber nicht, unter 5 Stunden zu bleiben.

 


So. 18. November 2001
67. Frauenfelder Militärwettmarsch, Schweiz




Schlusszeit: 4h  48m  42.2s

Zwischenzeiten:
21.5km: 2h 08min

Der Frauenfelder ist der traditionsreichste aller Waffenläufe und führt über die Marathondistanz.

Meine erste Teilnahme war ziemlich hart für mich. Nach 15km tat mir bereits alles weh. Füsse, Beine, Hüfte. Ich schlug mich dann über die restlichen 25km so gut es ging...

Danach konnte ich nicht mehr laufen. Meine beiden Füsse waren grün, rot, violett, blau und braun. Am Montag ging ich zum Arzt.
Diagnose: Überbelastung, es wurde sogar geröntgt, ob es nicht sogar ein Ermüdungsbruch sei.
Folge: Ich wurde 3 Tage lang krank geschrieben und musste die Füsse hochlagern. Des weiteren wurde ich angewiesen, das Laufen einzustellen und mir einen gelenkschonenderen Sport zu suchen. (Ja genau...)

 

 

 

Hier noch einige Links:

Laufprognose (Vergleich verschiedener Laufzeiten: Ich laufe 5km in ..., wie schnell bin ich über 10km?)

Ryffel Running (mit Trainingstagebuch)

Laufsport.ch

 

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