Davis Cup Russland - USA 2006

zurück zur Übersicht         Last updated: 28.04.2008

Vorschau

Davis Cup, Weltgruppe Halbfinale 2006 vom 22.-24. September 2006 in Moskau (RUS)

Die Affiche selbst verspricht schon einiges. Russland gegen die USA im etwas über 10'000 Zuschauer fassenden Olympiastadion von Moskau. Die Zeiten des Kalten Krieges sind zwar vorbei und man trifft folglich nicht mehr auf den Klassenfeind. Trotzdem möchten sich die Russen im dritten Aufeinandertreffen mit den Amerikanern endlich den ersten Sieg sichern.
Dazu wollen sie ihren Heimvorteil nutzen und haben die Partie auf Sand angesetzt. Auf diesem Belag fühlen sich die Spieler des 31-fachen Davis Cup-Siegers USA nicht gerade pudelwohl. Der Rekordsieger USA wartet seit 1995 (als man im Finale Russland im Olympiastadion in Moskau auf Sand 3:2 bezwang...) auf einen Titel. Die Russen gewannen die begehrte Trophäe, um die seit dem Jahr 1900 gespielt wird, bisher ein einziges Mal. Das war im Jahr 2002, als sie sich auswärts im Final gegen Franzosen durchsetzen. Die Spieler beider Teams zeigten in den letzten Wochen - speziell an den US Open - sehr starke Leistungen. Sämtliche acht Akteure befinden sich in einer ausgezeichneten Form.
Im anderen Halbfinal treffen Argentinien und Australien aufeinander. Die Südamerikaner, welche den Titel noch nie gewinnen konnten, haben den Heimvorteil auf ihrer Seite. Sie spielen in Buenos Aires auf Sand gegen die Australier, die mit 27 Davis Cup-Titeln bisher fast so viele Erfolge wie die USA feiern konnten.

 

Russland:
Nikolay Davydenko
Dmitry Tursunov
Mikhail Youzhny
Marat Safin

Hinter Leader Davydenko stehen Team Captain Shamil Tarpischev einige taktische Möglichkeiten offen.

 

Vereinigte Staaten von Amerika:
Andy Roddick
James Blake
Bob Bryan
Mike Bryan

Bei den US-Amerikanern ist die Aufstellung klar, da Team Captain Patrick McEnroe zwei Einzelspieler und zwei Doppelspieler aufgeboten hat.

 

Mögliche Aufstellungen:
Am ersten Tag reduziert sich die Frage nach der Aufstellung auf den zweiten russischen Spieler. Das Eröffnungsspiel Davydenko (Nr. 1) gegen Blake (Nr. 2) ist wohl gesetzt. Aber wer tritt danach gegen die amerikanische Nummer 1 Roddick an? - Ich denke Safin. Denn Youzhny hatte unlängst im Halbfinale der US Open gegen Roddick eine Niederlage einstecken müssen.
Am zweiten Tag würde es für die Russen Sinn machen, ihre beiden bestklassierten Doppelspieler Youzhny und Tursunov gegen die favorisierten Bryan-Zwillinge antreten zu lassen. Die Akteure vom Freitag bekämen somit auf beiden Seiten einen Ruhetag.
Am dritten Tag treffen zuerst die Nummern 1 beider Teams aufeinander. Dies werden Davydenko und Roddick sein. Für ein allfälliges fünftes und entscheidendes Match müsste sich Russland wohl wieder zwischen Safin und Youzhny entscheiden. Beide hätten bereits ein Match bestritten und beide hätten noch genügend Energie für die Entscheidung gegen Blake, für den die selben Voraussetzungen gelten.

 

Nikolay Davydenko (ATP 5, Doppel 96, 25 Jahre, 177cm)
Davis Cup: 8 Begegnungen, Halbfinalist 2005
Davis Cup Einzel: 8 Siege, 4 Niederlagen
Davis Cup Doppel: 0 Siege, 0 Niederlagen

Die Titel in Pörtschach, Sopot und New Haven hat der in Severodonezk in der Ukraine geborene Davydenko in diesem Jahr zu seinen nun insgesamt 8 Turniersiegen hinzugefügt. Dank den Finals von Estoril und Bastad stand er in dieser Saison bereits viermal im Endspiel eines Sandplatzturniers.

Als Halbfinalist 2005 und diesjähriger Viertelfinalist beim Grand Slam-Turnier in Paris ist der in Monte Carlo wohnhafte Davydenko auf Sand wohl als stärkster Spieler einzustufen.

Dank 33 Turnierteilnahmen innerhalb eines Jahres (Rekord unter den Spieler der Top 50) ist er auch als bester Spieler des Wochenende klassiert. Als Vielspieler zeigt sich aber auch die gute physische Verfassung von Davydenko, da er kaum von Verletzungen geplagt ist.

An den US Open vor zwei Wochen stand er im Halbfinale, wo er Roger Federer unterlag.

 

Andy Roddick (ATP 6, Doppel 246, 24 Jahre, 187cm)
Davis Cup: 14 Begegnungen
, Finalist 2004
Davis Cup Einzel: 20 Siege, 7 Niederlagen
Davis Cup Doppel: 0 Siege, 0 Niederlagen

Mit dem neuen Berater Jimmy Connors an seiner Seite erzielte der in Omaha (Nebraska) geborene Roddick jüngst seine grössten Erfolge der Saison. Ein Turniersieg in Cincinnati, die Finalniederlage an den US Open gegen Roger Federer sowie ein weiteres Finale in Indianapolis. In Indianapolis holte er sich den Titel in der Doppelkonkurrenz.

Der ehemalige Weltranglistenerste und US Open-Sieger 2003 schaffte es auf Sand beim Grand Slam-Turnier von Roland Garris in sechs Teilnahmen erst einmal bis in die dritte Runde.

Dank den starken Resultaten der letzten Wochen steht der in Austin (Texas) wohnhafte 21-fache ATP-Turniersieger im ATP Champions Race (Weltrangliste des aktuellen Jahres) aktuell auf Rang 3.

 

Dmitry Tursunov (ATP 22, Doppel 67, 23 Jahre, 185cm)
Davis Cup: 3 Begegnungen, Halbfinalist 2005
Davis Cup Einzel: 4 Siege, 0 Niederlagen
Davis Cup Doppel: 0 Siege, 2 Niederlagen

Der in Moskau geborene Tursunov ist zwar der am zweitbesten klassierte Russe, aber für viele doch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Auch ein Turniersieg fehlt ihm noch in seinem Palmares.

In diesem Jahr schaffte er es ins Finale von Los Angeles sowie ins Halbfinale von Washington. Im Doppel stand er im Finale von Nottingham und zusammen mit Safin im Halbfinale von Estoril.

Wie Davydenko bringt es auch der in Roseville (Kalifornien) lebende Tursunov auf 33 Turnierteilnahmen innerhalb eines Jahres. Auf Sand erreichte er zwar die dritte Runde in Roland Garros, hat auf dem langsamen Untergrund in dieser Saison aber eine 4:8-Negativbilanz.

An den US Open vor zwei Wochen stand er in dritten Runde, in welcher er an Tomas Berdych scheiterte.

 

James Blake (ATP 8, Doppel 97, 26 Jahre, 185cm)
Davis Cup: 8 Begegnungen, Halbfinalist 2002
Davis Cup Einzel: 10 Siege, 5 Niederlagen
Davis Cup Doppel: 1 Siege, 1 Niederlagen

Dank den Turniersiegen dieses Jahres in Sydney, Las Vegas und Indianapolis verdoppelte der in Yonkers (New York) geborene Blake die Anzahl seiner Erfolge auf 6. Zudem stand er in den Finals von Indian Wells und Queen's. Im Doppel erreichte er zusammen mit Fish das Finale von Memphis.

Der in Tampa (Florida) wohnhafte US-Amerikaner schaffte es beim Grand Slam-Turnier in Paris heuer erstmals bis in die dritte Runde.

Seine Erfolge erzielt er vornehmlich auf Hartplatz. So scheiterte er an den US Open vor zwei Wochen erst im Viertelfinale an Roger Federer.

Mikhail Youzhny (ATP 24, Doppel 50, 24 Jahre, 182cm)
Davis Cup: 14 Begegnungen, Sieger 2002
Davis Cup Einzel: 5 Siege, 8 Niederlagen
Davis Cup Doppel: 5 Siege, 3 Niederlagen

Der gebürtige und dort auch wohnhafte Moskowiter erreichte sein Highlight der Saison unlängst dank der Halbfinalqualifikation an den US Open. Dort unterlag er Andy Roddick. Weiter stand Youzhny in diesem Jahr in den Halbfinals von Dubai und Kitzbühl.

Sein bestes Resultat beim einzigen Grand Slam-Turnier auf Sand in Paris ist die dritte Runde aus dem Jahr 2004. In diesem Jahr steht seine Bilanz in Sandplatzmatches bei 5:7.

Mikhail Youzhny ist Russlands Davis Cup-Held. Er sicherte den Russen im Jahr 2002 den bisher einzigen Titelgewinn dank seinem Sieg nach einem 0:2-Satzrückstand in der entscheidenden fünften Partie auswärts gegen Frankreichs Paul-Henri Mathieu.

 

Bob Bryan (ATP -, Doppel 1, 28 Jahre, 193cm)
Davis Cup: 9 Begegnungen, Finalist 2004
Davis Cup Einzel: 0 Siege, 0 Niederlagen
Davis Cup Doppel: 8 Siege, 1 Niederlagen

Der Linkshänder Bob belegt mit seinem Zwillingsbruder Mike die Spitzenposition in der Doppelweltrangliste. In diesem Jahr gewannen sie zusammen die Australian Open, Las Vegas, Wimbledon, Los Angeles, Washington und Toronto. Sie standen in den Finals von Indian Wells, Miami, Roland Garros und Cincinatti.

Der 32-fache Turniersieger aus Camarillo (Kalifornien) hat an der Seite seines Bruders jedes der vier Grand Slam-Turniere bereits mindestens einmal gewonnen.

In den Davis Cup-Begegnungen sind die Bryans meist ein Garant für den wichtigen dritten Punkt am Samstag, der durch das Doppel entschieden wird. Ihre einzige Niederlage kassierten sie im letzten Jahr in der Erstrundenbegegnung gegen den späteren Davis Cup-Sieger Kroatien, als sie Ljubicic/Ancic unterlagen.

 

Marat Safin (ATP 72, Doppel 149, 26 Jahre, 193cm)
Davis Cup: 16 Begegnungen, Sieger 2002
Davis Cup Einzel: 15 Siege, 11 Niederlagen
Davis Cup Doppel: 9 Siege, 3 Niederlagen

Halbfinalteilnahmen in Valencia und Washington als beste Resultate des laufenden Jahres sind für einen zweifachen Grand Slam-Sieger (15 ATP-Turniersiege) und ehemaligen Weltranglistenersten nicht das Gelbe vom Ei. Im Doppel sind es ebenfalls zwei Halbfinals in Valencia mit Tursunov sowie in Halle.

Nach der temporären Trennung von Coach Peter Lundgren schaffte es der in Moskau geborene Safin an den US Open immerhin in die vierte Runde. Dort scheiterte er hauchdünn an Tommy Haas.

Safin trainierte während seiner Teenagerzeit (13.-19. Lebensjahr) in Spanien und fühlt sich deshalb auch auf Sandbelag wohl. Der in Monte Carlo wohnhafte Russe stand 2002 im Halbfinal von Roland Garros.

 

Mike Bryan (ATP -, Doppel 1, 28 Jahre, 190cm)
Davis Cup: 9 Begegnungen, Finalist 2004
Davis Cup Einzel: 1 Siege, 0 Niederlagen
Davis Cup Doppel: 8 Siege, 1 Niederlagen

Was für seinen Zwillingsbruder Bob gilt, kann grundsätzlich auch für Mike Bryan gesagt werden.

Allerdings ist Mike im Gegensatz zu seinem Bruder ein Rechtshänder. Die beiden ergänzen sich somit ideal.

Gesamthaft weist Mike sogar noch zwei Turniersiege mehr auf. Er gewann in seiner Karriere 34 Doppelkonkurrenzen.

 

 

Davis Cup Russland - USA

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Tag 1

 

1:0   Marat Safin - Andy Roddick   6:4 6:3 7:6

Ich habe den Beginn verpasst. Das heisst die Vorstellung der Teams sowie die Nationalhymnen. Das ist sehr schade, denn gerade auch das macht den Davis Cup aus.
Denn das war eine richtige kleine Odysse, bis ich endlich den VIP-Ticketschalter gefunden hatte. Dort stellte sich heraus, dass mein Fax nie angekommen war. Glücklicherweise waren aber noch Plätze zu haben und anstelle der dritten Reihe wie bestellt erhielt ich nun sogar einen Platz in Reihe 1.

Marat Safin hatte sich den ersten Satz bereits gesichert, als ins Stadion kam. Und er zeigte weiterhin eine exzellente Vorstellung. Er spielte sehr kontrolliert und beging nur wenige unnötige Fehler. Sein Talent zeigte sich auch in den gefühlvollen und effektiven Stoppbällen.

Ganz anders sah das bei Andy Roddick aus. Er kam mit Safins Aufschlag überhaupt nicht zu recht. Oft spekulierte er beim Return auf eine Seite. Der Wille war da und Roddick versuchte mitzuhalten. Er suchte die Offensive und stiess öfters ans Netz vor.

Aber hier zeigte sich bereits zum ersten Mal, dass die Wahl der Unterlage ein entscheidender Vorteil für die Russen werden könnte. Denn Andy Roddick fühlte sich sichtlich unwohl und rutschte auf dem Platz umher, wie er Teamcaptain Patrick McEnroe auf Bild 8 auch mitteilte.
Auf diesem Bild ist rechts in der ersten Reihe mit dem roten Pullover übrigens auch sein Bruder John zu sehen. Dieser ist sein eigentlicher Coach. Jimmy Connors, mit dem Roddick ebenfalls zusammenarbeitet, hatte er nämlich offiziell als seinen "Berater" vorgestellt.
Roddick wurde während den US Open eine Romanze mit Maria Sharapova nachgesagt, was er allerdings dementierte. Aktuell ist er wieder mit seiner Ex-Freundin, der Sängerin Mandy Moore, zusammen.

Der Sandplatz war in einem schlechten Zustand. Er war rutschig und sehr schnell gab es Löcher. Oft musste der Platzwart gerufen werden, um Platzfehler auszubessern. Die Unterlage war natürlich noch nicht gefestigt, da sie erst wenige Tage zuvor im Olympiastadion aufgebaut worden war.

Zum Ende des dritten Satzes brachte sich Marat Safin noch einmal selbst in Bedrängnis. Nachdem er zum 5:3 gebreakt hatte, kassierte er postwendend das Re-Break anstelle das Match auszuservieren.
Im Tie-Break führte Andy Roddick dann mit 5:2, verlor bei 5:4 aber beide seiner Aufschläge zum 5:6, was sich Safin bei eigenem Service nun nicht mehr nehmen liess.
Im Tie-Break hat der stärkere Aufschläger Vorteile. Und kombiniert mit den Returnfähigkeiten war der Russe in dieser Partie in Sachen Aufschlag wirklich im Vorteil.

Im ersten Vergleich der beiden Spieler seit beinahe zwei Jahren konnte der Russe mit diesem wichtigen Sieg auf 3:3 im direkten Duell ausgleichen. Russlands Coach Shamil Tarpischev hatte also in Sachen Spielerwahl ein erstes Mal ein gutes Händchen bewiesen.

 

 

2:0   Mikhail Youzhny - James Blake   7:5 1:6 6:1 7:5

Es war eine Überraschung, dass bei den Russen nicht Nikolay Davydenko als Teamleader aufgestellt wurde. Das lag vielleicht daran, dass Davydenko gegen Blake eine 0:4-Bilanz aufweisen. Vor allem aber, weil er wohl körperlich etwas angeschlagen war.

James Blake startete gut in die Partie. Youzhny hatte den Münzwurf gewonnen und sich für den Rückschlag entschieden. Das ist insofern nachvollziehbar, als der 24-jährige Moskowiter einen starken Return hat. Allerdings brachte Blake seine Aufschläge durch und Youzhny musste gleich ein Break einkassieren. So stand es schnell 3:0 zu Gunsten des Amerikaners.
Nach den ersten drei Games kamen die Zuschauer nach einer ausgedehnten Pause nach dem vorhergehenden Match wieder hereingeströmt. Nun unterliefen Blake viele Fehler. Der Kämpfer Youzhny zeichnete sich durch eine starke Defensivleistung aus. Der Russe konnte den ersten Satz dadurch noch drehen.

Der zweite Satz begann wie der Erste. Nur konnte James Blake, der in den Landesfarben (rotes Stirnband, weisses Shirt, blaue Schuhe) angetreten war, dieses Mal sein Niveau aufrechterhalten. Mikhail Youzhny hingegen konnte nicht zusetzen und verlor diesen Satz deutlich.

Aber auch in dieser Partie zeigte sich der Vorteil Russlands gegenüber den USA auf Sand. So sliden wie Youhzny auf Bild 3 sah man den US-Amerikaner nie. Er läuft die Schläge jeweils aus.
Blake ist auf Hartplatz gross geworden und ihm unterliefen neben der Beinarbeit weiter grundlegende Fehler auf Sand: Er spielt eine ausgeprägte "Early Ball"-Technik. Das heisst, er nimmt den Ball früh nach dem Aufsteigen, um mehr Druck ausüben zu können. Zusätzlich umläuft er seine Rückhand oft, um den Schlag mit seiner starken Vorhand auszuführen. Das bedarf einer guten Koordination und Beinarbeit. Nun ist es auf Sand aber so, dass Belag den Drall des Balles besser wiedergibt. Der Ball springt also nicht immer gleich ab, sondern der Gegner kann Variationen einbringen. Weiter beeinflussen Unebenheiten und Platzfehler den Absprung des Balles. Und der Platz war in einem ungenügenden Zustand. So versprangen einige Bälle und Blake konnte mit seiner Technik natürlich keine Korrekturen mehr anbringen. Ein abgeklärteres Spiel auf Sand wäre hier von Nöten gewesen, um die Zahl der unerzwungenen Fehler zu reduzieren.

Der 26-jährige aus New York suchte deshalb oft den Weg ans Netz. Bereits Safin und Roddick hatten dies in ihrem Match getan. Eigentlich untypisch für das Spiel auf Sand. Aufgrund der Platzverhältnisse aber nachvollziehbar. Allerdings mussten Blakes Angriffsbälle genau sitzen, weil ihm Youzhny sonst jeweils tief in die Beine returnierte, was für den vollierenden Spieler ein äusserst schwierig zu spielender Ball (Halbvolley) ist. Ausserdem hat Youzhny auch einen exzellenten Lob in seinem Repertoire.
Blake schien auch Probleme mit dem Licht zu haben, von dem er sich geblendet fühlte. Er schlug wenig Asse. Zudem unterliefen ihm einige Doppelfehler.

Russische Kosenamen sind relativ einfach zu merken und man kann die wohl auch beinahe beliebig bilden. Wenn zum Beispiel Maria mit Mascha abgekürzt wird, dann wird Mikhail zu Mischa. Er hat seit einiger Zeit auf eine einhändige Rückhand umgestellt. Mit der Rückhand nimmt Youzhny die Bälle sehr früh (Bild 8) und kann damit viel Druck machen. Ausserdem ist seine Ausführung sehr schön anzusehen (Bild 9). Seine Qualitäten liegen in der Returnstärke, im Defensivverhalten und in seinem Kämpferwillen.

Im dritten Satz konnte Mischa zum ersten Mal mit dem Service beginnen. Er spielte auf einem hohen Niveau, wo hingegen James Blake viele Fehler, vor allem auf der Vorhandseite, unterliefen. Der Weltranglistenachte schaffte das Re-Break zum 1:2. Abgesehen davon gelang ihm gegen Youzhny in diesem Satz aber kein einziger Spielgewinn mehr.

Im vierten Satz wollte sich James Blake nochmals in die Partie hineinhängen. Man sah ihm aber sichtlich an, dass er sich auf dieser Unterlage mehr und mehr unwohl fühlte und das ihm dies je länger desto mehr auch mental Probleme bereitete. Der Satz begann mit einem Break für Youhzny, wobei Blake postwendend das wichtige Break zum 1:1 gelang. Der Amerikaner hatte aber jeweils Mühe, bei eigenem Aufschlag vorzulegen. Mikhail Youzhny hingegen konnte sein Niveau weiterhin konstant hoch halten.

Es zeigte sich auch, dass Blake oft einen halben bis einen Meter im Feld drin stand, um Druck ausüben zu können. Bei langen Bällen seines Gegner muss er dann jeweils zurückweichen. Doch er hatte Probleme mit dem Zurücklaufen und dem daraus folgenden Timing des Schlages.
In seiner grösser werdenden Ratlosigkeit spielte der US-Amerikaner sogar zwei Stoppbälle, die ihm allerdings missrieten. Stoppbälle sind eher eine Domäne des Russen. Wurde ein Stoppball gespielt, egal ob von Youzhny oder Blake, war es grundsätzlich der russische US Open-Halbfinalist, der den Punkt zu seinen Gunsten entschied.

Nach seinem Sieg präsentierte Youzhny dem Publikum seine Geste, welche er seit einiger Zeit zu seinem Markenzeichen gemacht hat: Er salutierte vor dem Publikum. Leider fehlt mir davon ein Foto.

Zum Schluss kam noch der russische Tennisfan und Ex-Präsident Boris Jelzin (Bild 18) auf den Platz. Das Publikum und die Spieler waren soweit nett zu ihm, auch wenn der 74-jähirge meiner Meinung nach nicht mehr ganz auf der Höhe ist.

Mit einer 2:0-Führung im Rücken kann man natürlich gut gelaunt sein. Das waren Mischas Teamkameraden bereits während seines Matches. Auf Bild 15 im Hintergrund gibt es für Nikolay Davydenko, Marat Safin und Igor Andreev im blauen Trainer einiges zu lachen.

 

 

VIP-Tickets zu haben, ist halt schon nicht schlecht. Die Durchgänge für die Spieler waren nahezu identisch mit denjenigen für die Zuschauer in den vorderen Reihen. Beim Verlassen des Areals blieben plötzlich einige Leute stehen und ich wartete auch einmal ab.

Da stand Marat Safin und gab einem Jungen gerade ein Autogramm. Wunderbar, wie dieser sich darüber freute.
Und dann verstaute der 192cm grosse Safin seine Tasche genau im Kofferraum desjenigen Wagens, vor dem ich gerade stand und stieg dort ein.

 

Marat Safin

 

Davis Cup Russland - USA

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Tag 2

 

2:1   Mikhail Youzhny / Dmitry Tursunov - Bob Bryan / Mike Bryan   3:6 4:6 2:6

Am Samstag war ich das einzige Mal zur Zeit im Stadion und erlebte somit die offizielle Vorstellung der Teams. Im Olympischen Sportkomplex werden übrigens alle Davis Cup- und Fed Cup-Partien ausgetragen. Ausserdem findet im Oktober jeweils der Kremlin Cup statt, wo sich die ATP- und die WTA-Tour gemeinsam ein Stelldichein geben.

Egal auf welcher Unterlage gespielt wird, die Weltranglistenersten Bryan/Bryan können meistens zuversichtlich in die Partie gehen (Bild 4). In diesem Fall mussten sie ihrer Favoritenrolle aber gerecht werden, um die USA überhaupt in der Begegnung zu halten.

Linkshänder Bob ist der stärkere Aufschläger der Zwillinge. Er eröffnete die Partie. Diese blieb ausgeglichen bis Mikhail Youzhny seinen Aufschlag zum 5:3 abgeben musste. Das Spiel zum 6:3 mit Bob Bryan beim Service spielten die US-Amerikaner mit einer fantastischen Darbietung nach Hause.

Dmitry Tursunov hatte wahrlich nicht seinen besten Tag erwischt. Ihm unterliefen viele Fehler, vor allem auch bei den Volleys. Bryan/Bryan hatten dies natürlich erkannt und spielten deshalb öfter auf 23-jährigen als auf seinen Partner. Tursunov war dafür der stärkere Aufschläger bei den Russen. Mikhail Youzhny blieb bei seinen Aufschlagspielen nach einigen seiner (zweiten) Aufschläge sogar an der Grundlinie stehen anstatt ans Netz vorzurücken. Gefährlich wurde es für das russische Doppel deshalb vor allem, wenn Youzhny servierte und Tursunov am Netz stand. Gleich wie im ersten Satz kassierten die Russen auch im zweiten Satz das einzige Break beim zweiten Aufschlagspiel Youzhnys.

Ein einziger Zuschauer hielt die Schiedsrichter drei Tage lang in Atem. Der gute Mann im roten Shirt (Bild 13) hatte am Samstag sogar noch Verstärkung erhalten. Pausenlos erklangen zwischen den Punkten die "Ro-ssi-a"-Schlachtrufe. Wahlweise in den Einzelpartien auch "Mi-scha" (für Mikhail) und "Di-ma" (für Dmitry) oder "Ma-la-diez" (etwa: Du bist der Beste). Im Doppel änderte sich Maladiez ins Plural und lautete deshalb "Ma-la-dsi". Schiedsrichter Carlos Ramos (Bild 14) musste sich darum kümmern, dass vor dem Aufschlag jeweils wieder Ruhe war. Übrigens habe ich den guten Mann im roten Shirt im TV auch am Kremlin Cup in Moskau wieder als einzigen ununterbrochen "Ro-ssi-a Ro-ssi-a" schreien hören. Und das wiederum auf den teuren Plätzen.

Im dritten Satz zogen die Bryan-Zwillinge schneller davon als in den beiden Sätzen zuvor. Bereits am Ende des zweiten Satzes hatte Dmitry Tursunov Mühe gehabt, sein Aufschlagspiel zum 4:5 zu halten. Als der stärkere Aufschläger begann er auch im dritten Satz mit dem Aufschlag für die Russen. Er wurde aber gebreakt und Bob und Mike lagen bereits mit 1:0 vorne. Die beiden Kalifornier liessen sich im gesamten Match nie breaken. Später im Satz musste Youzhny erneut sein zweites Aufschlagspiel im Satz abgeben. Dies nach einer 30:0-Führung. Wiederum hatte Tursunov am Netz gepatzt.

Die Bryans zeigen sich auf dem Platz unglaublich athletisch. Sie kommen mir jeweils wie Springbälle vor. Die Weltranglistenersten wollen das Publikum mit ihrem Teamwork begeistern. Auf Bild 18 sehen wir den "Siegessprung" der Bryans. Auf diesen Bild sind links die amerikanischen Fans zu sehen, welche die Zahl 10 in die Luft halten. Das war ihre Anzeige für die Anzahl der Asse. Nach jedem Ass wurde der neue Stand auf den Platz gerufen. Und da Bob Bryan das Match mit einer Ass beendete, machte er das "Stängeli" gleich noch voll.

 

Carlos Ramos
Bob Bryan, Mike Bryan

 

Tennis ist IN, in Moskau. Das sieht man nicht zu letzten an den Werbeplakaten in den Strassen:

So sehen die Werbefenster des Nike-Ladens im GUM aus. Jetzt wissen wir auch, wie man Rafael Nadal auf kyrillisch schreibt. Russische Top 10-Spielerinnen: Sharapova ist zu wenig Russin, Petrova und Kuznetsova zu wenig gutaussehend. Bleibt also Elena Dementieva als ideale Werbeträgerin. Farblich völlig auf den Sponsor abgestimmt. Einzige weitere geeignete Werbeträgerin wäre ihre gute Freundin Myskina. Diese verkappte dunkelgrüne Telefonzelle ist von Sony Ericsson. Darin ist ein Handy mit Daniela Hantuchova auf dem Display zu sehen. Wiederum ein Plakat des WTA Hauptsponsors Sony Ericsson. Im Damentennis sorgte Anna Kournikowa als erste Russin für Aufsehen. Obwohl seit über 3 Jahren nicht mehr aktiv im Tenniszirkus, ist die 25-jährige immer noch in der Regenbogenpresse präsent. Ich habe mich auf russisch in der Mi mal über ihre Beziehung zu Enrique Iglesias informiert und muss sagen, dass diese herbeigeschriebene Krise wohl nur halb so wild ist.

 

Davis Cup Russland - USA

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Tag 3

 

3:1   Dmitry Tursunov - Andy Roddick   6:3 6:4 5:7 3:6 17:15

Eigentlich wäre es an Nikolay Davydenko gelegen, im Duell der beiden Nummern 1 den entscheidenden Punkt für Russland zu holen. Doch der Russe war angeschlagen und wurde deshalb von Shamil Tarpischev nicht aufgestellt. Überraschend wechselte der Teamcaptain auch Mikhail Youzhny aus, der am Freitag den Sieg über Blake erspielt hatte. Vielleicht deshalb, weil Youzhny Roddick zwei Wochen zuvor im US Open-Halbfinal unterlegen war. Somit fiel die Wahl auf Dmitry Tursunov, der am Vortag im Doppel keine überzeugende Leistung geboten hatte.

Doch Tursunov startete gut in die Partie und nahm Andy Roddick gleich den Aufschlag zum 2:0 ab. Dieses Break genügte ihm zum Gewinn des ersten Satzes.

Auch im zweiten Satz konnte der Moskowiter dank einem Break früh zum 2:1 vorlegen. Doch aufgrund einiger knapper Out-Rufe brach im achten Game auf einmal unnötige Hektik aus. Damit hatte sich Tursunov selbst aber keinen Gefallen getan und gab mit einem Doppelfehler zum 4:4 ab.
Roddick hatte bis zu diesem Zeitpunkt eine Defensivschwäche an den Tag gelegt. Wenn es links und rechts ging, war er auf dieser Unterlage schlicht zu langsam. Auch seine Returnspiele waren schwach. Suchte der US-Amerikaner den Weg ans Netz, konnte er dort nur selten punkten. Die vermeintliche Aufholjagd Roddicks wurde mit dem unmittelbaren Break Tursunovs zur 5:4-Führung jäh im Keime erstickt. Der 23-jährige Russe spielte stark und sicherte sich die 2:0-Satzführung.

Im dritten Satz hiess es 3:3 40:15 als ein Ass Roddicks wegen einem Zwischenruf eines russischen Zuschauers annulliert wurde. Das war zu viel für Andy Roddick. Er liess seinen ganzen Frust erst an Sandra De Jenken (Bild 13) und in der Pause dann am Supervisor aus. Das Game zum 4:3 hatte er trotzdem noch gewonnen. Das war ein Weckruf für Andy Roddick. 5,5 Sätze hatte er an diesem Wochenende bereits gespielt, bis er endlich die Handbremse löste. Nun hängte er sich so richtig in die Begegnung hinein und begann sogar zu sliden (Bild 11). Der erste Satzgewinn an diesem Wochenende wurde Tatsache.

Wie Brad Gilbert in seinem Buch "Winning ugly" richtig festgestellt hat, ist die Analyse von Stärken und Schwächen eines Spielers erst aussagekräftig, wenn man diesen unter Druck spielen sieht. Und trotz dieses Druck spielten beide nun auf einem hohen Niveau. Mit ihrem ersten Aufschlag knackten die beiden regelmässig die 200km/h-Marke. Dima überzeugte durch seine druckvolle Vorhand und starke Returns. Ausserdem hatte er Vorteile beim Slice. Der Texaner Roddick kam immerhin als US Open-Finalist nach Moskau und spielte nun auch auf diesem Niveau. Er punktete mit einigen schönen Winkelbällen. Auch die Stimmung im Publikum war seit Mitte des dritten Satzes auf ein neues Niveau angestiegen, dass einem als Zuschauer grosse Freude bereitete. Dank dem Break zum 5:3 konnte Roddick die Partie nach Sätzen ausgleichen.

Dima konnte im fünften Satz als Erster servieren jeweils vorlegen. Ihm gelang es, die Partie trotz den verlorenen Sätzen drei und vier ausgeglichenen zu halten. Vor allem mit seiner Vorhand cross machte der Russe Druck. Und mit dem ab und zu eingestreuten Rückhand-Slice hatte er eine Variante, mit der A-Rod Mühe bekundete. Mangels Alternativen griff Roddick auf diese Bälle oft mit einem Rückhand-Slice an und stiess ans Netz vor. Doch dieser Angriffsball war oft zu harmlos und Tursunov passierte ihn. Aber Roddicks Aufschläge kamen nun konstant und damit wird es für einen Gegner sehr schwer, ihn zu breaken.

Dank dem Break zum 6:5 bot sich Andy Roddick die grosse Chance, das entscheidende fünfte Match in dieser Davis Cup-Partie zu erzwingen. Doch überraschenderweise kassierte der 24-jährige ehemalige Weltranglistenerste das erste Break seit dem Ende des zweiten Satzes. Es stand also 6:6 und ging weiter. Im Davis Cup wird der entscheidende Satz ausgespielt.

Im "sechsten" Satz (ab 6:6) hatte Roddick die höhere Anzahl erster Aufschläge auf seiner Seite und konnte somit seine Aufschlagspiele etwas leichter durchbringen. Auch bei den Returns zeigte der US-Amerikaner mittlerweile eine starke Leistung. Bei 11:12 sah sich der Weltranglistensechste aber insgesamt drei Matchbällen Tursunovs gegenüber. Aber Roddick packte nochmals alles aus. Einen Matchball wehrte er dank einem Aufschlag von 234km/h ab. Er nahm das geforderte Risiko auf sich und konnte zum 12:12 ausgleichen.

Es ging also in den "siebten" Satz und so langsam musste man sich über die Leistung der russischen Linienrichter Gedanken machen. Nachdem ich zu Beginn noch an Zufall glaubte, wurde es immer offensichtlicher, dass diese Partei für ihren Landsmann Tursunov ergriffen hatten. Im Verlauf des entscheidenden Satzes gab es insgesamt 7 Linienrichterentscheidungen, welche Andy Roddick monierte. Gut, dass auf Sand gespielt wurde. Denn bei allen 7 mal, als Sandra De Jenken den Ballabdruck kontrollieren kam, korrigierte sie die Entscheidung zu Gunsten der USA. Auf der Gegenseite gab es nie einen Ball, den Tursunov prüfen lassen musste. Ich hatte extra begonnen, dafür eine Strichliste zu führen. Denn so etwas kann kein Zufall sein, liebe Russen. Eine Strichliste, die ich ebenfalls ins Leben gerufen hatte, war diejenige über die Anzahl der gerissenen Saiten in diesem Match. Darin führte Russlands Dmitry Tursunov mit 4:0.

Langsam begannen die Kräfte zu schwinden. Ein offensichtliches Zeichen dafür war, dass Russlands Teamcaptain Tarpischev in der Pause seinen Schützling massierte (Bild 14). Zuvor hatte er sich artig bei der Schiedsrichterin erkundigt, ob dies erlaubt sei. Anders als im "sechsten" Satz, als beide Spieler viel Energie in ihre Returnspiele legten, konzentrierten sie sich ab dem Spielstand von 13:13 sehr auf ihre eigenen Aufschlagspiele. Unbedingt den eigenen Service halten und abwarten, war die Devise. Andy Roddick hatte ja an den Australian Open 2003 gegen Younes El Aynaoui im Viertelfinale mit 21:19 gewonnen. Er hatte also bereits Erfahrung in einer so speziellen Situation.

Irgendwann hat alles ein Ende und es war schliesslich Dmitry Tursunov, der Russland dank dem 17:15 im fünften Satz den entscheidenden Punkt zum 3:1-Sieg über die USA erspielte. Gerade auch bei der Feier und der Ehrenrunde war zu sehen, dass Mikhail Youzhny ein Antreiber und Motivator im Team der Russen ist.
Das "AC Milan"-Sitzkissen eines russischen Fans auf Bild 20 ist wohl noch ein Überbleibsel aus der Zeit des ukrainischen Superstars Andrej Schewtschenko beim Mailänder Fussballclub. Neben Mikhail Youzhny und Dmitry Tursunov ist auf diesem Bild übrigens auch Igor Andreev zu sehen, der seit geraumer Zeit verletzt ist. Nur "dank" Andreevs Verletzung rutschte Tursunov überhaupt ins Team hinein.

 

Dmitry Tursunov, Andy Roddick

 

3:2   Marat Safin - James Blake   5:7 6:7

Die Entscheidung war gefallen und so verkam das letzte Einzel zu einem besseren Trainingsspiel für Marat Safin und James Blake. Das Match wurde deshalb wie üblich vom Modus Best-of-Five in Best-of-Three verkürzt.

Nun zeigte sich der Teamgedanke der Bryan-Zwillinge. Während die russische Spielerbank hinter Safin gähnend leer war, unterstützen Bob und Mike ihren Teamkollegen auch noch im letzten Einzel.

Marat Safin ist nicht der Typ, der sich in eine Partie hängt, wenn es um nichts mehr geht. James Blake dagegen wollte nach seinem verkorksten Auftritt am Freitag und der Niederlage seines Teams wenigstens noch etwas die Ehre retten.

Das Spiel war trotzdem auf einem hohen Niveau. Aber den schnellen Punktgewinnen und dem etwas höheren Risiko, dass beide Spieler eingingen, merkte man den veränderten Charakter des Matches an.

Dank einem knappen Sieg betrieb James Blake Resultatkosmetik und verkürzte das Endergebnis auf 2:3. Russland aber ging als verdienter Sieger aus dieser Davis Cup-Begegnung hervor. Davydenko & Co. treffen anfangs Dezember auf Argentinien, das Australien zu Hause gleich mit 5:0 abfertigte. Die Partie findet wiederum im Olympiastadion in Moskau statt. Dann aber auf Teppich, einer schnellen Unterlage.

Nur sechs Tage nach ihrem Match im Davis Cup trafen Safin und Blake im Halbfinale von Bangkok wiederum aufeinander. In der auf Hardcourt ausgetragenen Partie behielt James Blake mit 7:6 im dritten Satz hauchdünn das bessere Ende für sich. Blake gewann in der Folge das Turnier und damit bereits seinen fünften Titel der Saison. Dank diesen zwei Siegen innert Wochenfrist glich der 26-jährige US-Amerikaner das Head-to-Head gegen Marat Safin zum 2:2 aus.

 

 

Nachtrag Dezember 2006:
Zur Vervollständigung dieses Artikel das Resultat des Davis Cup-Finals.

World Group 2006 Final
Olympic Stadium, Moscow, Russia
Stadium Capacity: 10,900
01 December - 03 December 2006
Surface: Carpet (RuKortPro) - Indoors

R1 - N.DAVYDENKO (RUS) def. J.CHELA (ARG)   6-1  6-2  5-7  6-4
R2 - D.NALBANDIAN (ARG) def. M.SAFIN (RUS)   6-4  6-4  6-4

R3 - M.SAFIN / D.TURSUNOV (RUS) def. A.CALLERI / D.NALBANDIAN (ARG)   6-2  6-3  6-4

R4 - D.NALBANDIAN (ARG) def. N.DAVYDENKO (RUS)   6-2  6-2  4-6  6-4
R5 - M.SAFIN (RUS) def. J.ACASUSO (ARG)   6-3  3-6  6-3  7-6(5)


Bildquelle:
www.daviscup.com

 

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