Russland-Reise 2007
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Omsk: Meinen längsten Halt legte ich in der siebtgrössten Stadt Russlands ein, der zweitgrössten in Sibirien. Hier trat man mir als Tourist sehr fürsorglich und herzlich gegenüber. Schon im Zug hatte ich Konstantin kennengelernt, einen Manager, der in Firmen in ganz Russland unterwegs ist. Er bot mir seine Handynummer an, da in allen Stationen meiner Reise Freunde hätte, die mir helfen könnten, falls etwas passieren würde. Ich lehnte aber dankend ab, da ich davon überzeugt war, meine Reise bereits genügend gut organisiert zu haben. Beim Marathon wurden die wenigen ausländischen Teilnehmer bei der Registration speziell betreut. Auf der geführten Streckenbesichtigung wurde uns die etwas komplizierte Streckenführung beim Start genau erklärt. Am Morgen vor dem Marathon wurden wir von jemandem von der Marathonorganisation zu Fuss abgeholt und zum Startgelände gebracht. Anschliessend folgte sogar noch ein Interview mit dem lokalen Fernsehsender. Nach dem Marathon holte ich meine Fotokamera im Hotel und liess mich vor der eindrucksvollen Kathedrale ablichten. Ein Omsker, der für mich das Foto machte und nur russisch sprach, fragte mich, woher ich komme. Ich sah, wie er danach zu seiner Frau zurückging und auf mich zeigte, dass ich aus der Schweiz sei. Fünf Minuten später kam er zurück und schenkte mir ein kleines Souvenir vom Marathon in Omsk.
Der Tag der Stadt: Der Marathon und der Tag der Stadt Omsk finden am selben Wochenende statt. Nach dem Marathon am Samstag machte ich mich am Sonntagvormittag bei einem meiner vielen (Besichtigungs-)Spaziergänge gemütlich auf in den Jubiläumstag.
Umzug zum 291. Geburtstag: Es waren wohl die Vereine der Stadt, die an diesem Umzug teilnahmen. Mit verschiedenen Mottos und Parolen zogen sie durch die Uliza Lenina (Leninstrasse). In jeder Stadt, in der ich war, gab es auch eine Leninstrasse. Dazu meistens auch ein Denkmal. Nur in Moskau fehlte eine entsprechende Strasse, soweit ich mich erinnern kann. Über Umbenennungen der sowjetischen Strassennamen wird in ganz Russland diskutiert, die Beibehaltung wird dann aber oft mit grossen administrativen Aufwänden und den Kosten begründet. Auch über die Denkmale wird nachgedacht. Die Zeit scheint aber noch nicht gekommen. Ich denke, wenn mal eine Stadt damit beginnt, kommt der Stein ins Rollen. Auf den Denkmalen ist Lenin abgebildet. Ihn kann man als historische Persönlichkeit durchaus ehren. Er brachte zwar den Kommunismus und die Ideologie ins Land, nicht aber direkt das Sowjetregime oder die Gräueltaten. Von einem Stalin zum Beispiel findet man nirgendwo ein Denkmal.
Darbietungen: Nach dem Umzug fanden auf den vielen kleinen Bühnen in der Stadt unzählige Darbietungen statt. In Russland ist die kulturelle Vielfalt mit Ballet, Oper, Theater oder Zirkus in jeder Stadt zu bemerken. Die klassischen Darbietungen und folkloristischen Auftritte kamen auch hier nicht zu kurz. Daneben gab es aber wie bereits an der Marathon-Zeremonie am Vorabend auch viele moderne Auftritte wie Popbands oder Tänze zu fremdländische Rhytmen. Und das Alles von jung bis alt auf einem sehr beachtlichen Niveau.
Hotel Majak: Relativ zentral an der Mündung des Ob in den Irtysch lag mein Hotel Majak. Was ich bei 30 Grad Celsius nicht gebraucht hätte, ist die heisse Wasserleitung, die durch das Badezimmer führte. Diese Konstruktion ist wohl für den sibirischen Winter auslegt... Deshalb öffnete ich nachts das Fenster, was mir dann wiederum ungeliebte Mückenstiche einbrachte. Ansonsten war das Hotel aber modern eingerichtet. Was ich gelernt habe, ist, zu Beginn im Hotelzimmer immer zuerst den Infoprospekt durchzulesen. Im Majak zum Beispiel gab es Restaurant- und Ausgehtipps, da das Hotel über kein eigenes Restaurant verfügte. Oft findet man auch einen brauchbaren Stadtplan.
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