Zurich Open 2006 |
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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Timea Bacsinszky, Martina Hingis, Patty Schnyder, Emmanuelle Gagliardi, Nicole Riner, Stefanie Vögele, Amra Sadikovic, Stefania Boffa, Stephanie Vogt, Anastasia Myskina, Martina Müller, Jasmin Wörle, Bryanne Stewart | |
Timea Bacsinszky - French Open 2006 | |
Martina Hingis - French Open 2006 | |
Patty Schnyder - Zurich Open 2005 | |
Emmanuelle Gagliardi - French Open 2006 | |
Stefanie Vögele - Fed Cup SUI-AUT 2005 | |
Von den Schweizerinnen am Überzeugendsten - Timea Bacsinszky |
Qualifikation 1. Runde:
Timea Bacsinszky - Meghann Shaughnessy (6) 6:7 7:5 1:0 ret. Für einmal standen sich zwei
Spielerinnen gegenüber, welche eine im Damentennis seltene Stärke besitzen. Sie
verfügen beide über einen starken zweiten Aufschlag. Meghann Shaughnessy
zeigt für mich darüber hinaus die richtige Mischung zwischen Motivation
und Konzentration. Ihr sportlicher Stil und spielgewandtes Tennis sind
schön anzusehen. Wie kann man in Zürich die Qualifikation
spielen, wenn man gleichentags in Bangkok im Halbfinale steht? Vor diesem
Problem standen Meghann Shaughnessy und die Organisatoren der Zurich Open.
Da die Matches am Samstag aber sehr lange dauerten und die 27-jährige
US-Amerikanerin ihr Halbfinale gegen Vania King verloren hatte, wurde ihre
Partie von Samstag auf Sonntagmorgen angesetzt. Bei dem gedrängten Plan und der hohen Belastung war es für die 27-jährige US-Amerikanerin wichtig, den knappen ersten Satz für sich zu entscheiden. Die Partie blieb weiterhin eng und Bacsinszky konnte nach Sätzen ausgleichen. Die 174. der Weltrangliste fand in den Pausen eine gemütliche Möglichkeit, es sich auf den roten Sesseln bequem zu machen. Auf Bild 3 sieht man zudem, wie ihre Gegnerin am Fuss behandelt wurde. Nachdem sie das Match nicht nach zwei Sätzen hatte für sich entscheiden können, gab Shaughnessy die Partie auf. Sicherlich auch im Hinblick darauf, dass sie bei einem allfälligen Sieg bereits gleichentags am Abend ihre zweite Runde hätte spielen müssen. Wenn man wie Timea Bacsinszky die Möglichkeit hat, bei einem WTA Tier I-Turnier wie den Zurich Open anzutreten, dann sollte man sich auch entsprechend verhalten. Selbst wenn es nur die Qualifikation ist. Das mit den Füssen auf dem Stuhl war soweit ja noch amüsant. Dass sie beim herausgehen aber einfach an den wenigen jungen Fans vorbeigegangen wäre, war nicht die feine englische Art. Ich habe sofort ihren Namen gerufen und auf die Kids gezeigt. Sie hat dann auch brav Autogramme gegeben und die Sache war gegessen. |
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Qualifikation 2. Runde:
Timea Bacsinszky - Lisa Raymond 6:3 7:5 Nach der Partie am Sonntagmorgen ging es am Abend gleich gegen eine weitere Doppelspielerin. Nach dem Sieg über Meghann Shaughnessy (WTA 43) war die Lausannerin gegen Lisa Raymond (WTA 104) trotz ihrer eigenen Klassierung ausserhalb der besten 150 Spielerinnen der Welt meiner Meinung nach zu favorisieren. Timea Bacsinszky konnte diese Erwartungen erfüllen. Bei Bacsinszkys Auftritten in Zürich konnte man feststellen, dass sie ihre Vorhand verbessert hat. Früher unterliefen ihr doch noch einige Misshits und sie konnte nicht immer den gewünschten Druck. Trotz verbesserter Vorhand bleibt die Rückhand aber weiterhin ihr Paradeschlag. Interessant war in dieser Partie vor allem das Coaching am Ende Satzes. Während sich Timea Bacsinszky von ihrem langjährigen Coach Erfan Djanghiri beraten liess, rief Lisa Raymond ihre ehemalige Doppelpartnerin Rennae Stubbs auf den Platz. Stubbs beste Klassierung im Einzel war Rang 64 vor genau zehn Jahren. Ebenfalls auf der Tribüne wäre Raymonds aktuelle Doppelpartnerin Sam Stosur gesessen. Und die belegt aktuell immerhin den 30. Rang im Ranking. Wir platzierten uns gleich hinter Stubbs und Stosur auf der Tribüne. Die beiden Australierinnen plauderten locker miteinander. Obwohl sie auf der WTA-Tour gegeneinander um die Doppeltitel spielen, kennen sie sich natürlich auch vom Fed Cup her, wo sie auch schon gemeinsam angetreten sind.
Qualifikation 3. Runde: Timea Bacsinszky - Zuzana Ondraskova 5:7 6:2 6:1
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Viertelfinale: Timea
Bacsinszky (Q) - Maria Sharapova (2) 4:6 3:6 Ein pompöser Einmarsch ist für Timea Bacszinszky wohl etwas Spezielles, nicht aber für Maria Sharapova. Gegen die Nummer 174 der Welt anzutreten und zu gewinnen, ist für die bestverdienendste Sportlerin der Welt eine reine Pflichtaufgabe. Und so trat die Russin auch auf. Sie wirkte nicht sonderlich motiviert, aber abgeklärt. Die 17-jährige Lausannerin zeigte auch in der Partie gegen die Weltranglistendritte ihr Talent und Potential. Dank guten Aufschlägen und Rückhandgewinnschlägen konnte sie gut mithalten. Ihre Stoppbälle waren sehr gut bis gut gespielt. Damit hatte sie einen wunden Punkt in Sharapovas Spiel gefunden. Denn Sharapova zeigte sich bei den erlaufenen Stoppbällen äusserst spielschwach und platzierte diese oft ins Netz, ins Aus oder direkt auf ihre Gegnerin. Frühe Breaks verhinderten aber, dass Bacsinszky ihre Gegnerin ernsthaft fordern konnte. Sie verlor jeweils in beiden Sätzen ihr erstes Aufschlagspiel zum 0:1. So kam es, dass die Schweizerin kein einziges Mal in dieser Partie in Führung lag. So kann man die Gegnerin natürlich nicht unter Druck setzen. Das eine Break reichte Sharapova zum Gewinn des ersten Satzes. Im zweiten Satz legte die Russin nach der frühen Führung gleich noch ein zweites Break zum 4:1 nach. Der Wille von Bacsinszky war damit aber noch nicht gebrochen. Sie holte sich postwendend ihr erstes und einziges Break zum 2:4.
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Viertelfinale: Martina
Hingis (5) - Svetlana Kuznetsova (3) 1:6 6:1 3:6 Martina Hingis spielte sich in ihrem Comeback-Jahr bis in die Top 10. Sie erzielte dabei zwei Turniersiege (Rom und Kolkata) und zwei Finalteilnahmen (Tokio und Montreal). Die schwächsten Resultate waren die dritte Runde in Wimbledon, gefolgt von der zweiten Runde an den US Open. Svetlana Kuznetsova war Ende des Jahres 2005 aus den Top 10 gefallen, hat sich aber in dieser Saison wieder unter die besten Fünf der Welt gespielt. Die Highlights für die 21-jährige St. Petersburgerin waren dabei der Turniersieg in Miami und die Finalteilnahme in Roland Garros. Die Russin legte los wie die Feuerwehr. Beide Spielerinnen brachten ihr erstes Aufschlagspiel durch, dann drückte Kuznetsova ihre Gegnerin dank ihrer Power weg. Kuznetsova ging an die Linien und traf diese auch. Mitte des ersten Satzes wurde das Spiel dann fehlerhafter, aber noch immer mit Vorteilen für die Russin. Im zweiten Satz gab es den selben Verlauf wie im Ersten, einfach umgekehrt. Martina Hingis hatte ihre Fehlerquote reduziert und praktizierte nun ihr Erfolgsrezept. Die 26-jährige Schweizerin nahm die Bälle gewohnt früh und machte so das Spiel schnell. Im entscheidenden Satz reichte Svetlana Kuznetsova ein Break zum 2:0. Im entscheidenden Moment bei 5:3 nahm sie in ihrem Aufschlagspiel viel Risiko auf sich. Für meine Begriffe fast ein bisschen zu viel. Aber die Rechnung ging auf und sie glich das Head-to-Head gegen Martina Hingis im vierten Aufeinandertreffen in diesem Jahr auf 2:2 aus. Das vom Spielverlauf her sehr kuriose Match dauerte trotz drei Sätzen nur 1h 36min. Die Stimmung in diesem Match war sehr gut. Man kann wohl schon sagen, dass alleine der Name Martina Hingis für einen grossen Teil des Zuschauerzuwachses in diesem Jahr verantwortlich war. Trotz guter Stimmung verstecken sich die Schweizer Zuschauer aber jeweils im kollektiven Klatschen. Da gibt es niemanden, der eine Anfeuerung auf den Platz ruft. Und wenn man das dann mal tut, wird man schräg angeschaut. Ich hatte deshalb dann während des Finals am Sonntag meine Sitzplatznachbarn zum Beispiel zuerst gewarnt, bevor ich etwas hintergerufen habe. ;-)
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1. Runde: Patty
Schnyder (6) - Daniela Hantuchova 2:6 5:7 Bereits zum 15. Mal trafen die Beiden aufeinander. Patty Schnyder baute ihre Führung im direkten Duell während Daniela Hantuchovas Durchhänger im Jahr 2004 dank vier Siegen in Folge zum 7:3 aus. Dank dem Sieg in Zürich konnte Hantuchova die Bilanz aber weiter verkürzen. Zur Zeit steht es nur noch 8:7 zu Gunsten der 27-jährigen Schweizerin. Wenn es so einfach wie an diesem Tag ist, eine Top 10-Spielerin zu besiegen, dann würde das wohl vielen Spielerinnen öfters gelingen! Hantuchova genügte eine solide Leistung mit wenig Fehlern zu einem relativ klaren Sieg. Bei ihr ist es immer wichtig, dass sie neben ihren Gewinnschlägen die Anzahl der Fehler niedrig halten kann. Ausserdem überzeugte die Slowakin, bei der oftmals Defizite in Sachen Laufarbeit auszumachen sind, durch eine starke Defensivleistung. Zudem hatte sie auch die Schiedsrichterentscheidungen mehrheitlich auf ihrer Seite. Vorjahressiegerin Schnyder hingegen verteilte einige haarsträubende Geschenke. Die Breaks zum 2:1 und 4:1 brachten die
Entscheidung im ersten Durchgang. In Satz zwei fiel die vermeintliche
Vorentscheidung mit dem Break Hantuchovas zum 4:3. Doch die in Monte Carlo
wohnhafte 23-jährige zeigte unverständlicherweise einmal mehr ihre
vielleicht grösste Schwäche. Sie hatte während des gesamten Matches
keines ihrer Aufschlagspiele abgeben müssen. Und nun beim Aufschlag zum
Matchgewinn bei 5:4 liess sie das Break zu (Bild 2). Das sofortige
Re-Break brachte ihr die Chance, bei 6:5 nochmals einen Versuch zu
starten. Wiederum hatte Schnyder Breakbälle (Bild 3), doch dieses Mal
reichte es Hantuchova zum Sieg (Bild 4).
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1. Runde: Emmanuelle Gagliardi (W)
- Maria Kirilenko 4:6 6:7 Emmanuelle Gagliardi ist während des Jahres aus den Top 100 der Weltrangliste gepurzelt. Das ist insofern sehr unschön, da die 30-jährige Schweizerin nun nicht mehr direkt für die Grand Slam-Turniere qualifiziert ist. An den US Open tauchte die Westschweizerin zum ersten Mal nach 30 Grand Slam-Turnieren in Folge nicht mehr im Haupttableau auf. Maria Kirilenko ist das Gesicht der Adidas-Kollektion von Designerin Stella McCartney. Das Outfit ist seit dem Saisonstart in Australien praktisch unverändert geblieben. Das einzige was sich von Dubai über Paris bis hin zum Auftritt hier in Zürich geändert hat, ist, dass der Ausschnitt einfach immer grösser wird. Da muss sich die gute Stella für das nächste Jahr endlich etwas neues Einfallen lassen.
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Qualifikation 1. Runde:
Stefanie Vögele (W) - Maria Elena Camerin (2) 2:6 2:6 Der erste Auftritt von Stefanie Vögele an einem WTA-Turnier verlief, ansprechend, aber nicht aufsehenserregend. Neben einigen Challenger-Turnieren trat Vögele bisher dreimal für die Schweiz im Fed Cup an. Dabei konnte sie mit Satzgewinnen gegen Ai Sugiyama und Alicia Molik positiv überraschen. Es stand bereits 0:3, als die 16-jährige Aargauerin ein Break zum ersten Spielgewinn realisieren konnte. Das Resultat der Partie hätte durchaus enger ausfallen können, aber das ist dann halt doch der Unterschied zwischen einer Nummer 989 der Welt und einer 24-jährigen, erfahreneren Nummer 59. Zumindest zu Beginn des zweiten Satzes konnte Vögele die Partie bis zum 2:2 ausgeglichen gestalten. Doch insgesamt waren ihre Schläge zu harmlos und zu wenig variantenreich, um die Italienerin in Bedrängnis zu bringen. Zu oft spielte Vögele die Bälle cross. Da fehlt der gute Schlag der Linie entlang, um mit einem überraschenden Richtungswechsel auf den Winner gehen zu können. Denn nur mit Crossbällen wird das Spiel zu monoton und vorhersehbar. Maria Elena Camerin ihrerseits offenbarte auffällige Schwächen beim Ballwurf. Jede Spielerin hat ja so ihre Eigenheit. Bei Stefanie Vögele ist es das sechs- bis siebenmalige Tippen mit der rechten Ferse vor dem eigenen Aufschlag. Einmalig, würde ich sagen. Tippen mit den Fussspitzen sieht man öfters. Mit der Ferse hat das aber wahrlich Seltenheitswert. Ob es die Schweizerin bis auf die
WTA-Tour schafft, bleibt zu bezweifeln. Sie ist zwar erst 16-jährig, aber
da muss noch ein grosser Leistungssprung folgen. Leider helfen hier blosse
Sympathiepunkte auch nicht weiter, die ich ihr für ihre bisherigen
Auftritte vergeben würde.
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Qualifikation Doppel 1. Runde:
Stefanie Vögele / Amra Sadikovic (W) - Jarmila Gajdosova / Bryanne
Stewart (2) 2:8 Die erste Qualifikationsrunde im Doppel wurde als Long Set gespielt. Das heisst es gibt nur einen einzigen Satz auf 8 Games. Nach dem 0:2 hielt Amra Sadikovic ihren Service und Bryanne Stewart gab ihrerseits zum 2:2 ab. Danach zog das seit den US Open formierte Doppel Gajdosova/Stewart weg. Amra Sadikovic zeigte einen starken Auftritt. Beginnend mit dem Service waren ihre Schläge verheissungsvoll. Demgegenüber waren vor allem die Aufschläge von Stefanie Vögele zu langsam. Cross spielen kann die junge Dame im "Ferrari-Outfit" ja, was im Doppel natürlich ein grosser Pluspunkt ist. Leider aber sind ihre Volleys unbrauchbar. Das unklassierte Doppel Vögele/Sadikovic (das ergibt ein addiertes Ranking von 19998, da 9999+9999) hatte anfangs Oktober immerhin das Finale beim 10'000$-Turnier in Thessaloniki erreicht. In ihren drei siegreichen Partien hatten sie aber ausschliesslich ebenfalls unklassierte Teams besiegt. Bryanne Stewart unterliefen viele Doppelfehler. Die 26-jährige Australierin spielt seit anfangs 2004 ausschliesslich in Doppelkonkurrenzen. In diesem Jahr gab es zwei Halbfinalteilnahmen an WTA-Turnieren und Rang 76 in der Doppelweltrangliste, was lediglich ein Preisgeld von knapp 60'000 US-Dollar ergibt. Jarmila Gajdosova, die sich in Einzel und Doppel in diesen Weltranglistenregionen befindet, kommt bereits auf knapp 175'000$ im Jahr. Die 19-jährige Slowakin schaffte 2006 den Durchbruch in die Top 100.
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