Fed Cup Schweden - Thailand |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
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Fed Cup 2012 - Europa/Afrika-Zone I - Eilat, | Fed Cup 2012 - Weltgruppe II/EA - Schweden-Grossbritannien |
Fed Cup 2014 - Weltgruppe II - Schweden-Polen |
18.-21. April 2014 |
Play-Off der Weltgruppe II im Fed Cup 2014 vom 19./20. April 2014 in Lidköping (SWE)
Diesmal lässt sich der Vorbericht kurz halten: Thailand ist eine gute Auslosung für Schweden und man darf erwarten, dass zu Hause in Lidköping der Verbleib in der Weltgruppe II der besten 16 Nationen der Welt gesichert wird.
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Schweden: Johanna Larsson Sofia Arvidsson Rebecca Peterson Hilda Melander |
Einzel 88 146 231 407 |
Doppel 140 496 617 377 |
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Etwas überraschend aber verdient hat sich Thailand in der Asien-Zone I in Kasachstan unter anderem gegen das favorisierte Heimteam durchgesetzt. Weil auch China strauchelte, kämpfen nun die Thailänderinnen um den Aufstieg in die Weltgruppe II.
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Thailand: Luksika Kumkhum Noppawan Lertcheewakarn Tamarine Tanasugarn Varatchaya Wongteanchai |
Einzel 106 214 434 464 |
Doppel 173 150 99 231 |
Fed Cup Schweden - Polen | ||||
Spieltag | Spielstand | Spiel 1 | Spiel 2 | Spiel 3 |
Samstag . |
2:0 . |
Larsson - Lertcheewakarn 6:1 6:3 |
Arvidsson - Kumkhum 6:2 6:4 |
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Sonntag . |
4:0 . |
Larsson - Kumkhum 6:2 6:4 |
4. Einzel nicht gespielt |
Melander/Peterson - Tanasugarn/Wongteanchai 6:2 6:4 |
Lidköping
Lidköping ist ein neuer
Austragungsort für uns. Mit dem Mietwagen ab den umliegenden Flughäfen sind
verschiedene Anreisen denkbar (2h ab Göteborg, 4h ab Stockholm oder Oslo sowie
5h ab Kopenhagen). Da es für uns keinen Direktflug nach Göteborg gibt, haben wir
uns für die Variante Oslo entschieden. Das 25'000 Einwohner zählende Lidköping
(nicht zu verwechseln mit dem viermal grösseren Linköping) ist ein nettes
Provinzstädtchen, das uns gut gefiel.
Sparbanken Lidköping Arena
Es handelt sich beim
Stadion um eine Bandy-Arena. Da diese Sportart mit Schlittschuhen, Stock und
Ball auf Eisfeldern so gross wie Fussballfeldern ausgetragen wird, hätte die
Arena das aufgebaute Tennisstadion gleich viermal fassen können (siehe Bild 4).
Auf Bild 3 sieht man das Davis Cup-Logo. Das hat damit zu tun, dass der
schwedische Tennisverband für beide Veranstaltungen die gleiche Tafel einsetzt,
welche auf einer Seite mit Davis Cup und auf der anderen mit Fed Cup beschriftet
ist.
Der Veranstaltungsort hatte Ende Februar das Melodifestivalen beherbergt (Bild 5), wo die Sendung "Andra Chansen" ausgetragen wurde. Hier schaffen es neben den acht direkt qualifizierten Beiträgen der vorangegangenen Sendungen noch zwei weitere ins Final. Der Gewinner des vom schwedischen Fernsehen SVT veranstalteten Melodifestivalen wird jeweils zum Vertreter Schwedens am Eurovision Song Contest. Für das schwedische Fed Cup-Team handelte es sich im übertragenen Sinn auch um eine "Andra Chansen", da sie im Relegationsspiel die Zugehörigkeit zur Weltgruppe II doch noch bewerkstelligen können.
Das erste schöne Frühlingswochenende in Schweden hielt die Lidköpingerinnen und Lidköpinger trotz massenhaft angebrachter Fed Cup-Plakate im Stadtzentrum leider von einem Besuch in der Halle fern. Bei der Eröffnungszeremonie mussten die Spielerinnen gegen einen leeren Zuschauersektor blicken (Bild 6-8). Was für eine trostlose Szenerie! Dort müssten zumindest die Präsidenten beider Tennisverbände sitzen. Taten sie aber nicht. Beim geringen Zuschaueraufmarsch fernab von Helsingborg - wo Johanna uns Sofia im Tennisklub spielen - und fernab vom mittlerweile Fed Cup erprobten Boras gehörten Roland und ich unterdessen bereits bei einem Heimspiel in Schweden zu den taktangebenden Fans, ohne die es in der Halle recht ruhig geblieben wäre. Bei der Eröffnungszeremonie werden jeweils Geschenke ausgetauscht. Normalerweise handelt es sich dabei um Wimpel des Landesverbandes mit einer Widmung zur aktuellen Begegnung. Thailand schenkte Stofftiere, was den Schwedinnen ein Lächeln aufs Gesicht zauberte (Bild 9).
1:0
Johanna Larsson
(WTA 88)
-
Noppawan Lertcheewakarn
(WTA 214)
6:1 6:3
Wie in der
Europa/Afrika-Zone
II unter der Woche beobachtet, zeigte sich auch in der Begegnung in
Lidköping der Unterschied zwischen einer Top 200-Spielerin und einer Top
100-Spielerin. Lertcheewakarn war zu fehlerhaft. Sie verteilte die Bälle gut,
doch ihr gelangen bei den vom Heimteam geschaffenen langsamen Konditionen
aufgrund von Belag und Bällen keine Gewinnschläge.
Alle Thailänderinnen im aktuellen Aufgebot spielen mit beidhändigen Schlägen
sowohl auf der Vorhand wie auf der Rückhand. Bei Lertcheewakarn wirkt die
Vorhand gelenkbelastend, weil sie ihren Ellbogen immer leicht angewinkelt hat.
Vom Spielstil her sind die Asiatinnen mit ihren flachen Schlägen unter schnellen
Bedingungen gefährlich und immer dann wenn man ihnen Tempo gibt. Das versuchte
Larsson zu verhindern und servierte ab Spielhälfte auch ihren ersten Aufschlag
nur noch mit Kick. Lertcheewakarn bekundete grosse Mühe damit. Für meinen
Geschmack hätte Larsson trotz des zumeist erfolgreichen Kickaufschlags etwas
mehr variieren sollen, um nicht durchschaubar zu werden.
2:0
Sofia
Arvidsson
(WTA 146) -
Luksika
Kumkhum
(WTA 106)
6:4 6:2
Es war bislang eine Saison mit weiteren
Enttäuschungen für Arvidsson. Doch im Fed Cup unter bevorzugten Bedingungen
gelang ihr wieder eine starke Leistung. Der Baustein zum Sieg war das solide
Halten der eigenen Aufschlagspiele gegen Ende des ersten Satzes und damit das
Konsolidieren des Breaks, um Thailand nicht die Chance zu geben ins Spiel
zurückkehren.
Lidköping
In Lidköping existierte früher eine Rörstrand-Fabrik und
heutzutage noch ein Rörstrand-Fabrikladen ohne Fabrik. Der Name sagte mir
persönlich nichts. Roland erklärte mir aber, dass so ziemlich jeder schwedische
Haushalt über Porzellangeschirr von Rörstrand verfüge. Mich überraschte die
grosse Anzahl an Oldtimer, mit denen durch Lidköping gecruist wurde. Unser
eigentlicher Höhepunkt war aber der storsta Nattklub i
Lidköping - die grösste Diskothek in Lidköping, die sich in unserem Hotel "Stadshotellet"
(Bild 8) befand. So ging es wohl auch dem Medienschaffenden von fedcup.com, der
dies am nächsten Tag nicht unerwähnt lassen konnte, wie auf Bild 9
amüsanterweise nachzulesen ist.
3:0
Johanna
Larsson
(WTA 88) -
Luksika
Kumkhum
(WTA 106)
6:4 6:2
Der Auftritt gegen
Thailand verkam zu einer einfachen Angelegenheit. So einfach wie auch der Davis
Cup-Auftritt der Schweiz gegen Kasachstan erwartet worden war. Man
darf sich also nie zu sicher wähnen. Aber die Schwedinnen machten ihre Sache sehr gut.
Wie bei uns Hobbyspielern auf regionaler Stufe im
Interclub kam es uns vor als Kumkum während ihrer Partie zweimal
vor dem Ballwechsel ihr Mitteilungsbedürfnis stillte und laut etwas zu ihren Fans
auf die Tribüne hinauf sagte.
4:0
Hilda
Melander/Rebecca
Peterson
(WTA Doppel 377/617) -
Tamarine
Tanasugarn/Varatchaya
Wongteanchai
(WTA Doppel 99/231)
6:4 6:2
Seit 2013 gilt im Fed Cup die Regel dass bei einem 3:0 das vierte Einzel
nicht mehr gespielt und direkt zum Doppel übergegangen wird. Jedes nicht
mehr entscheidende Doppel (Spielstand 3:0 oder 3:1) wird mit einem
Match-Tie-Break anstelle eines dritten Satzes entschieden.
Bei der 18-jährigen Peterson darf man zu recht einige Hoffnungen hegen. Sie trat
mit einer angemessenen Portion Selbstvertrauen auf, stellte sich der Aufgabe
ohne Angst und beging keine Experimente. Sie weiss was sie kann und baut solide
auf dem auf. Am zuversichtlichsten stimmt ihre Aussage im Interview nach dem
Match zur Frage, was ihr die Fed Cup-Woche gebracht habe. Sie meinte, dass sie
gut trainieren konnte und gesehen habe, dass sie im Training mit Larsson und
Arvidsson mithalten könne. „Mithalten“ kann hier natürlich weit ausgelegt
werden, aber das klingt doch positiv.
Thailand konnte sich trotz seiner Favoritenrolle auf dem Papier im
abschliessenden Doppel mit ihren Einwürfen beim Aufschlag der schwedischen
Erfolgswelle nicht entziehen.
Schweden - Thailand
Für die in Schweden ansässigen thailändischen Fans war es trotzdem ein
fröhliches Wochenende und sie hatten der Stimmung in der Arena gut getan. Ihre
Erwartungen auf tennistische Grosstaten dürften sich in Grenzen gehalten haben
und die Spielerinnen zeigten sich trotz Niederlagen sehr ausdauernd beim
Erfüllen der Autogramm- und Fotowünsche.
Am schönsten für die Stimmung im schwedischen Team war natürlich, dass alle Mitglieder an
diesem Wochenende einen Matchgewinn feiern konnten. So konnten wir die
Unterschriftensammlung auf unserer Flagge mit Fed Cup-Debütantin Peterson
komplettieren. Wir holen uns die Unterschrift eines neuen Teammitglieds jeweils
nach deren erstem Einsatz ab und bis jetzt hat es immer geklappt, dass alle
Spielerinnen auch bereits einen Matchgewinn aufweisen konnten, wenn sie auf der Flaggan unterschrieben haben.
Rebeccas Unterschrift mit Smily und Herzchen zeigt bereits eine gute
Portion an gegenseitiger Wertschätzung.
Lidköping
Der Lidan fliesst bei Lidköping
in den Vänern.