Fed Cup Europa/Afrika-Zone I 2010 |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.04.2022 |
alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Sofia Arvidsson, Johanna Larsson, Anna Brazhnikova, Ellen Allgurin, Aniko Kapros, Reka-Luca Jani, Caroline Wozniacki, Mai Grage, Karina-Ildor Jacobsgaard, Malou Ejdesgaard, Anastasija Sevastova, Diana Marcinkevica |
Vorrundengruppe C - Schwedischer Teamgeist siegt, Dänisches Leistungsunterschiedsdilemma |
Dank einer guten Auslosung und der eigenen Position als gesetztes Team waren die Schwedinnen in ihrer Gruppe leicht zu favorisieren. Im Play Off-Spiel gegen Österreich war dies jedoch nicht mehr der Fall. Was Schweden als Einheit auszeichnete, fehlte beim dänischen Team mit Wozniacki, die (verständlicherweise) ihre eigenen Wege ging.
Platzierungsspiele mit Beteiligung der Teams aus Vorrundengruppe C | ||||
Pl. | Begegnungen | Einzel #2-Spielerinnen | Einzel #1-Spielerinnen | Doppel |
1 . |
Schweden (3)
- Österreich 2:0 |
Larsson -
Mayr 6:3 6:3 |
Arvidsson -
Bammer 6:1 6:1 |
not played |
5 . |
Ungarn - Rumänien 0:2 |
Susanyi -
Begu 6:7 1:6 |
Jani -
Halep 4:6 2:6 |
not played |
9 . |
Israel
(1)
- Dänemark 2:1 |
Shlomo - Grage 4:6 4:6 |
Glushko - Ejdesgaard 4:6 1:0 ret. |
Shlomo/Glushko - Grage/Jacobsgaard 6:0 6:1 |
13 . |
Lettland -
Bosnien/Herzegovina 3:0 |
Kuzmina -
Burgic 5:7 6:3 7:6 |
Marcinkevica
- Martinovic 7:5 6:1 |
Dekmeijere/Marcinkevica -
Burgic/Husaric 4:6 6:2 6:0 |
Schweden ist für die Aufstiegsspiele in die
Weltgruppe II qualifiziert. Bosnien/Herzegovina steigt in die Europa/Afrika-Zone
II ab.
Vorrunde Gruppe C | |||
Begegnungen | Einzel #2-Spielerinnen | Einzel #1-Spielerinnen | Doppel |
Schweden (3)
- Dänemark 2:1 |
Larsson - Grage 6:3 6:1 |
Arvidsson - Wozniacki 3:6 1:6 |
Arvidsson/Larsson -
Wozniacki/Jacobsgaard 6:0 6:0 |
Ungarn - Lettland 2:1 |
Jani - Marcinkevica 2:6 6:4 7:5 |
Kapros - Sevastova 3:6 0:6 |
Kapros/Jani -
Dekmeijere/Sevastova 7:6 6:1 |
Schweden (3)
- Lettland 2:1 |
Larsson - Marcinkevica 6:0 7:5 |
Arvidsson - Sevastova 1:6 0:6 |
Arvidsson/Larsson -
Dekmeijere/Sevastova 6:2 6:2 |
Ungarn
- Dänemark 2:1 |
Jani - Jacobsgaard 6:0 6:1 |
Kapros - Grage 6:0 6:0 |
Jani/Susanyi -
Ejdesgaard/Jacobsgaard 6:3 3:6 1:6 |
Schweden (3)
- Ungarn 3:0 |
Larsson - Jani 6:4 6:2 |
Arvidsson - Kapros 6:4 6:2 |
Brazhnikova/Allgurin -
Jani/Susanyi 6:4 6:2 |
Dänemark - Lettland 2:1 |
Grage - Marcinkevica 4:6 6:4 6:2 |
Wozniacki - Sevastova 6:2 6:2 |
Dekmeijere/Kuzmina -
Ejdesgaard/Jacobsgaard 5:7 6:4 6:2 |
Tabelle: 1. Schweden 3/3, 2. Ungarn 2/3, 3. Dänemark 1/3, 4. Lettland 0/3.
SWE-AUT Sofia Arvidsson - Sybille Bammer
Da muss ich anmerken, dass wir ohne Rolands
Schwedischkenntnisse und Schwedischfahne diesen Coup nicht hätten landen können.
Wir haben uns sehr gut ergänzt, wie es scheint.
In der Partie der Nummer 1-Spielerinnen liess Arvidsson überhaupt nichts mehr
anbrennen. Die österreichische Weltnummer 50 beging zu viele Fehler und musste
sich von der 25-jährigen Nummer 105 der Weltrangliste aus Halmstad richtiggehend
überrollen lassen.
SWE-AUT Johanna Larsson - Patricia Mayr
In der Auftaktpartie der Nummer 2-Spielerinnen
erwischte Larsson wie bereits am Vortag gegen Ungarn einen langsamen Start. Zwar
waren zwei ihrer ersten drei Aufschläge Asse (beide von der Einstandseite durch
die Mitte), doch gelang ihr danach in der Partie nur noch ein weiteres Ass. Die
um 41 Plätze besser klassierte und auf Rang 107 stehende Mayr diktierte die
Partie im ersten Satz durch weit druckvollere Schläge. Larsson fand sich in die
Defensive zurückgedrängt. Dank einer starker Laufleistung, Kampfgeist und
Tempowechseln inklusive Mondbällen bekam sie die Partie in den Griff. Nun begann
die Österreicherin fehlerhafter zu spielen. Sie konnte ihr Risiko nicht dosieren
und haderte zunehmend mit sich selbst.
Dank diesem Sieg ist die 21-jährige Schwedin in Lissabon in vier Einzel- und
zwei Doppelpartien ohne Satzverlust geblieben.
SWE-HUN Johanna Larsson - Reka-Luca Jani
(Bilder 1-3)
In dieser Begegnung ging es um den Gruppensieg in
der Gruppe C und die Partie wurde lediglich auf Platz 2 angesetzt. Nach einem
ausgeglichenen Start gewann Larsson klar die Oberhand. Ihr Tennis ist sehr
unterhaltsam anzusehen. Die coole Schwedin spielt mit "eingesprungenen"
Grundlinienschlägen und zeigt auch Volleys. Erinnert ein wenig an Männertennis,
wobei zu diesem Vergleich natürlich das Tempo fehlt.
SWE-HUN Sofia Arvidsson - Aniko Kapros
(Bilder 4-6)
Der zweite Aufschlag von Kapros ist ein Witz. Da
muss die ehemalige Nummer 44 der Welt (Mai 2004) aufpassen, dass der Ball nicht
in der Luft stehen bleibt. Momentan ist die Ungarin auf Rang 190 so gut
klassiert wie seit Jahren nicht mehr.
SWE-HUN Anna Brazhnikova/Ellen Allgurin - Reka-Luca
Jani/Zsofia Susanyi
Als der Gruppensieg unter Dach und Fach war, kamen
die 18-jährige Brazhnikova (WTA-Einzel 440) und die 15-jährige Allgurin
(unklassiert) zu ihrem einzigen Einsatz. Das war natürlich ein runder Abschluss
und gab dem Teamgefühl gleich nochmals einen Schub, dass auch die beiden
Ersatzspielerinnen bei ihrem einzigen Auftritt gleich glänzen konnten. Wie ihre
Landsfrauen in den beiden Einzelpartien zuvor gewannen Brazhnikova/Allgurin ihr
Doppel mit dem identischen Resultat von 6:4 6:2.
Brazhnikova hat einen brachialen Stil, trifft die Bälle aber oft unsauber. Mit
18 Jahren bleibt nicht mehr so viel Zeit, um im Ranking einen grossen Sprung
nach oben zu tun. Bei der 15-jährigen Allgurin sieht das natürlich noch anders
aus.
ROU-HUN Simona Halep - Reka-Luca Jani
Jani konnte sich nur gegen die weit schwächer
klassierten Gegnerinnen aus Lettland und Dänemark durchsetzen. Gegen Schweden
und Rumänien musste die Nummer 253 der Welt Lehrgeld bezahlen. Für das, dass ich
zuvor von der ungarischen 253. der Weltrangliste noch nie etwas gehört hatte,
war das doch sehr ansehnlich. Noch etwas an der Fitness arbeiten und dann wird
das vielleicht was. Im zweiten Satz war die Streuung bei Jani leider viel zu
gross.
Schlussrang 7 ist für das ungarische Team ohne die Top 50-Spielerinnen Szavay
und Czink ein Erfolg. Auch dank guter Gruppenauslosung.
DEN-LAT Mai Grage - Diana Marcinkevica
(Bilder 1-3)
DEN-LAT Caroline Wozniacki
- Anastasija Sevastova
(Bilder 4-8)
Der einzige dänische Sieg, den nicht Wozniacki
erzielt hat, reichte gleich zur Sicherung des Klassenerhaltes. Denn dass die
Weltranglistendritte ihre Einzelpartien gewinnen würde, stand ausser Frage. Ich
weiss nicht, wie lange die Loyalität Wozniackis zum dänischen Fed Cup-Team noch
anhalten wird. In Lissabon war sie noch am Start, wie bislang immer im Fed Cup.
Wie gross der Leistungsunterschied zwischen den Spielerinnen ist, zeigte
allerdings das Resultat gegen die Schwedinnen. Im Einzel gewann sie gegen
Arvidsson 6:3 6:1. Im entscheidenden Doppel kassierte sie mit Teamkollegin
Jacobsgaard eine 0:6 0:6-Klatsche.
Am Mittwoch war Wozniacki angetreten, am Donnerstag nicht. Beim Einsatz am
Freitag klappte es dann mit dem Klassenerhalt. Am Samstag tauchte sie daraufhin
gar nicht mehr in der Halle auf. Veranschaulicht wird die Situation um das
dänische Team durch Bild 1. Teamkollegin Grage spielt, Ejdesgaard und
Jacobsgaard sitzen auf der Spielerbank. Wozniacki mit Vater Piotr dahinter etwas
abgesondert auf den Zuschauerrängen. Sie lebt ihren eigenen Profirhythmus und
begnügt sich damit, dem Team ihre Leistung anzubieten. Aber es ist natürlich
auch extrem schwierig, wenn sämtliche Teamkolleginnen um 1000 WTA-Plätze
schlechter klassiert sind.