US Open 2013, New York City |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
Knapp am Grand Slam - Bryan/Bryan, Butorac/Nielsen, Raymond |
Seit der Goldmedaille an den Olympischen Spielen 2012 haben die Bryan-Zwillinge auch die US Open 2012 sowie die Australian Open, French Open und Wimbledon 2013 gewonnen. Sie hielten also alle Titel gleichzeitig, aber zum Gewinn aller Grand Slam-Titel innerhalb eines Kalenderjahres fehlten noch die US Open 2013.
Frederik
Nielsen/Eric
Butorac
(ATP Doppel 36/50)
-
Johan Brunström/Raven Klaasen
(ATP Doppel 61/62) 7:5 6:7 6:4
Wir hielten den neuen Doppelpartner von Eric
für eine vielversprechende Option und sind gespannt, ob dies eine längerfristige
Kombination werden könnte. Booty returnierte sehr stark und ich war ziemlich
begeistert davon. Mitte des dritten Satzes schoss Butorac seinen Gegner
Brunström unabsichtlich ab. "Bruno" kochte innerlich vor Wut und verlor kurz
darauf sein Aufschlagspiel und etwas später das Match.
Bob
Bryan/Mike
Bryan
(ATP Doppel 1/1)
-
Frederik
Nielsen/Eric
Butorac
(ATP Doppel 36/50) 6:3 6:2
Die Bryans haben den Status erreicht um bei
ihrem heimischen Grand Slam-Turnier bereits sehr früh auf den grossen Plätzen
angesetzt zu werden. Ihre erste Runde spielten sie auf Court 7, die zweite gegen
Nielsen/Butorac auf Louis Armstrong und fortan wurden sie immer auf dem Arthur
Ashe angesetzt. Ähnliche Ehre wird in der Doppelkonkurrenz nur Williams/Williams
zu teil, die dreimal im Louis Armstrong Stadium und zweimal im Arthur Ashe
Stadium spielten. Aber dort spielt auch die Weltranglistenerste im Einzel mit,
wo hingegen es sich bei den Bryans um reine Doppelspieler handelt. Sowohl die
Gebrüder Bryan als auch die Schwestern Williams scheiterten aber "bereits" im Halbfinal.
Bei den Returnspielen sind Bob und Mike Bryan nicht viel stärker als ihre
Gegner. Aber bei den eigenen Aufschlagspielen da sind sie sehr stark. Eine
weitere herausragende Qualität sind ihre Volleys, die sie sehr hart und
konsequent spielen. In diesen beiden Punkten liegt ihr grösster Vorteil
gegenüber der Konkurrenz.
In Wimbledon hatte Nielsen
einen sehr starken Auftritt. Nach längerer Beobachtung an den US Open
ist festzustellen, dass auch der Däne einige Fehler bei Aufschlag, Return und
Volley begeht. Die coolste Aktion in der Partie gegen Bryan/Bryan zeigte der
30-jährige aus Lyngby nach einem Volley am Netz, als er direkt zu seinem Stuhl
durchlief und sich schwungvoll drehte und damit sehr zügig den Seitenwechsel
einleitete.
Lisa Raymond/Polona Hercog
(WTA Doppel 24/-)
-
Julia
Görges/Barbora
Zahlavova Strycova
(WTA Doppel 20/31) 5:7 6:4 7:5
Was für eine Aufholjagd: Bei 1:5 im dritten
Satz wurde Zahlavova Strycova gebreakt. Danach hielt Raymond ihren Aufschlag,
was sie bereits zuvor im Satz getan hatte. Es folgte das Break gegen Görges und
dann hielt sogar Hercog ihren Aufschlag zum 5:5, was ihr zweimal zuvor in diesem
Satz nicht gelungen war. Nun war die grösste Gefahr gebannt und der Weg geebnet
zum erneuten Break gegen die Tschechin und anschliessend servierte die
US-Amerikanerin das Match nach Hause.
Die in Miami erfolgreich
gestartete Partnerschaft der 40-jährigen Raymond mit der 19-jährigen Robson
wurde relativ erfolglos beendet. In den weiteren sechs Turnieren erzielten sie
nur zwei Matchgewinne. Der verletzungsbedingte Rückzug von Robson in Roland
Garros vermieste sogar Raymonds Bilanz, die seit Roland Garros 1995 nicht mehr
in einer Damen Doppel-Konkurrenz eines Grand Slam-Turniers gefehlt hatte. Das
waren 71 Grand Slam-Turniere in Folge gewesen! Während der US Open Series hatte
die junge Londonerin mit einer Handverletzung zu kämpfen und so beendeten sie
ihr Projekt, da Robson nicht den gleichen Fokus auf das Doppel legen kann wie
Raymond. An den US Open trat Robson nur im Einzel und nicht in der Doppelkonkurrenz an.
Zahlavova Strycova ist seit April 2013 von einer halbjährigen Dopingsperre
zurück. Den Fund von Sibutramin in ihrem Blut stufe ich aber als weniger
gravierend ein. Da gibt es immer Tennis wohl schwerwiegendere und korrektere Fälle,
die nicht ans Tageslicht kommen.
Lisa Raymond/Jean-Julien Rojer
(WTA Doppel/ATP Doppel 24/13)
-
Megan Moulton-Levy/Eric
Butorac
(WTA Doppel/ATP Doppel 57/50) 6:4 7:5
Sein erfolgreichstes Jahr der Karriere hatte
Butorac 2011. Es war das bisher
einzige Karrierejahr welches der 32-jährige aus Rochester in Minnesota
ausschliesslich an der Seite eines Doppelpartners absolvierte. Zusammen mit
Rojer erreichte er damals Weltranglistenposition 17 und beinahe die Teilnahme zu den
ATP World Tour Finals nach
London. Gleiches gilt für den gleichaltrigen Rojer, der an der Seite von Butorac
neue Höhen erklimmte, welche er in den zwei Jahren zuvor mit Brunström nicht
erreicht hatte. Für den Niederländer aus Curacao ging es seit 2012 mit
Qureshi aber
nochmals eine Stufe hinauf. Seine Bestleistung liegt nur bei
Weltranglistenposition 6, der Teilnahme an den ATP World Tour Finals und einem
Masters Series 1000-Turniersieg in Miami 2013.
Moulton-Levy bestätigte meinen Eindruck aus
Bad Gastein 2012, dass sie trotz
ihrer Körpergrösse von nur 152cm unter anderem dank ihrer einhändigen Rückhand
eine sehr gute Platzabdeckung hat.
Nach dem ersten Satz dieses Aufeinandertreffens am Samstagabends trat ich den
direkten Weg zum Flughafen JFK für den Rückflug in die Schweiz an.
Liezel Huber/Marcelo Melo
(WTA Doppel/ATP Doppel 25/14)
-
Sania Mirza/Horia Tecau
(WTA Doppel/ATP Doppel 16/28) 4:6 7:6 10-4
Da vergeigte Tecau den sicheren Sieg: Beim
Matchball für Mirza/Tecau im Tie-Break des zweiten Satzes servierte Huber und
Tecau war am Return. Nach drei Grundlinienbällen spielte der Rumäne einen hohen
Ball auf Hubers Rückhand. Dadurch konnte die US-Amerikanerin keinen Druck hinter
den Ball bringen und der bereits ans Netz aufgerückte Tecau konnte einen Meter
vor dem Netz und einen Meter über den Netz einen Vorhandvolley spielen. In
Gedanken waren die Spieler bereits beim Händeschütteln am Netz und die Zuschauer
artig am Applaudieren. Doch Tecau setze diesen Volley unerklärlicherweise in
Netz. Auch beim Satzball für Huber/Melo zwei Bälle später beging der 28-jährige
aus Constanta erneut den Fehler am Netz. Im Champions-Tie-Break danach zogen
Huber/Melo schnell davon und sicherten sich den schon verloren geglaubten Sieg.
Mirza ärgerte sich sicher auch über diese unnötige Niederlage. Sie hatte im
Spiel mit ihrer mit einem sehr schönen Winkel geschlagenen Vorhand kurz cross
immer wieder Akzente setzen können. Da ich genau hinter ihrer Mutter sass,
blickte die Inderin auf einigen Fotos schön in meine Kamera.
Huber/Melo wirkten auf dem Platz recht uninspiriert. Positiv ausgedrückt könnte
man es wohl mit dem Wort "abgeklärt" beschreiben. Melo wirkte teilweise
gelangweilt oder sauer. Das ist doch sehr untypisch für ein Mixed Doppel, wo
normal immer gelacht wird und versucht wird eine gute Stimmung entstehen zu
lassen. In der nächsten Partie gegen Kops-Jones/Huey setzten sich die 37-jährige
US-Amerikanerin und der 29-jährige Brasilianer mit dem fast identisch knappen
Resultat von 4:6 7:6 10-5 durch.
Lucie
Hradecka/Frantisek
Cermak
(WTA Doppel/ATP Doppel 11/40)
-
Nuria Llagostera
Vives/Colin
Fleming
(WTA Doppel/ATP Doppel 18/21) 6:2 7:5
Bei den US Open wird das Mixed Doppel nach
verkürzter Zählweise gespielt. Das heisst "No Ad(vantage)" und ein
Match-Tie-Break statt dem dritten Satz. Bei der "No Ad"-Regel kann das
returnierende Team üblicherweise bestimmen, welcher Spieler den Return spielen
wird. Im Mixed Doppel allerdings wird der Entscheidungspunkt immer von
derjenigen Person mit dem selben Geschlecht wie der Aufschläger returniert.
Für Hradecka war es ein erfolgreiches Grand Slam-Jahr: Zusammen mit
Hlavackova
gewann sie die US Open im Damen Doppel. Mit Cermak war sie im gemischten Doppel
sehr erfolgreich gewesen wie der Titel in Roland Garros und die Finalteilname
an den Australian Open zeigen.
Nachtrag Novmeber 2013: Wegen Dopingmissbrauchs (Methamphetamin) wurde Llagostera Vives für zwei Jahre gesperrt. Die 33-jährige Spanierin erklärte einerseits, dass sie keine Ahnung habe wie es zu dem positiven Test habe kommen können und andererseits, dass durch diese lange Sperre ihre Tenniskarriere endet.
Herren Doppel | ||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | Viertelfinal | Halbfinal |
Bryan/Bryan (1) - Delbonis/L. Mayer 7:6 6:2 |
Bryan/Bryan (1) - Nielsen/Butorac 6:3 6:2 |
Bryan/Bryan (1) - Nestor/Pospisil 6:7 7:5 6:2 |
Bryan/Bryan (1) - Fleming/Marray (12) 7:6 6:4 |
Stepanek/Paes (4) - Bryan/Bryan (1) 3:6 6:3 6:4 |
Nielsen/Butorac - Brunström/Klaasen 7:5 6:7 6:4 |
Mixed Doppel | ||
1. Runde | 2. Runde | Viertelfinal |
Hradecka/Cermak - Llagostera Vives/Fleming 6:2 7:5 |
Hradecka/Cermak - Barty/Peers 7:6 7:6 |
Medina Garrigues/Soares (5) - Hradecka/Cermak 6:4 6:7 13-11 |
Huber/Melo (8) - Mirza/Tecau 4:6 7:6 10-4 |
Huber/Melo (8) - Kops-Jones/Huey 4:6 7:6 10-5 |
Spears/S. Gonzalez - Huber/Melo (8) 2:6 6:1 11-9 |
Raymond/Rojer (6) - Moulton-Levy/Butorac (W) 6:4 7:5 |
H.C. Chan/Emmrich - Raymond/Rojer (6) 6:4 7:5 |
Damen Doppel | ||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde |
Görges/Zahlavova Strycova (12) - Govortsova/Minella 6:2 3:6 6:1 |
Raymond/Hercog - Görges/Zahlavova Strycova (12) 5:7 6:4 7:5 |
Hlavackova/Hradecka (5) - Raymond/Hercog 6:3 7:6 |
Raymond/Hercog - Martic/Petkovic 6:2 3:6 6:4 |