Rabble-GrandSlam-Reise nach Paris 2006

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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Vera Zvonareva, Andy Ram, Gisela Dulko, Fernando Gonzalez, Alize Cornet, Jeremy Chardy, Tiantian Sun, Simon Aspelin, Jie Zheng, Max Mirnyi
Vera Zvonareva - Dubai 2006
Gisela Dulko - US Open 2006
Fernando Gonzalez - US Open 2006
Mixed Doppel: Wo die Stars lächeln - Vera Zvonareva, Andy Ram, Gisela Dulko, Fernando Gonzalez

 

Mixed Doppel 1. Runde:   Vera Zvonareva/Andy Ram - Alize Cornet/Jeremy Chardy (W)   6:0 6:3
(Mehr Infos zu Alize Cornet gibt es im Bericht zu den Juniorinnen.)

Ein ungleiches Paar, dieser Spassvogel Andy Ram und die oft zu sehr mit sich selbst hadernde Vera Zvonareva. Doch im Mixed Doppel geht es je nach Team etwas entspannter zu und her. Und es gelang dem 26-jährigen Israeli, die 21-jährige Russin mit sich zu reissen.

Zusammen immerhin die Nummern 9 und 18 des jeweiligen Doppelrankings hatten die beiden vom spielerischen Aspekt her keine Mühe gegen das mit einer Wild Card angetretene Doppel bestehend aus zwei hoffnungsvollen französischen Junioren.

Der 19-jährige Jeremy Chardy hatte im Hauptfeld im Einzel in der ersten Runde Jonas Björkman besiegen können, ehe er an David Ferrer scheiterte. Alize Cornet siegte über Virginia Ruano Pasqual und scheiterte danach an Tathiana Garbin.

Aber der Klassenunterschied war unübersehbar. Auch die drei verlorenen Games hätten Zvonareva/Ram nicht abgeben müssen. Sie waren mehr am Blödeln, als dass sie sich auf das Match konzentriert hätten. Im entscheidenden Moment bei 3:3 im zweiten Satz zogen sie dann das Tempo wieder etwas an.

Doch es war ein sehr unterhaltsamer Programmpunkt zum Abschluss des Tages am Samstagabend. Witzig war auch die an und für sich ziemlich ehrgeizige Alize Cornet, die nach einem misslungenen Punkt schon mal einen Aufschrei von sich gab, was das Publikum natürlich zum Lachen brachte. Hin und wieder hob die Französin aus Nizza nach einem schönen Punkt von Andy Ram gegen sie dann auch schon mal ihr Racket und gestikulierte zu ihm hinüber als wenn sie sagen wollte: "Das machst Du nicht noch einmal gegen ein kleines Mädchen wie mich!?"

 

 

Mixed Doppel 2. Runde:   Vera Zvonareva/Andy Ram - Tiantian Sun/Simon Aspelin   6:2 4:6 6:3

Nach dem unterhaltsamen Spiel am Vortag ging es am Sonntagabend zum Abschluss natürlich gleich wieder auf Court 2 zu Zvonareva/Ram. Rechtzeitig zum Beginn des dritten Satzes waren wir da. Mit der eingespielten chinesisch/schwedischen-Kombination, 31. und 17. des jeweiligen Doppelrankings, wartete ein härterer Brocken als in der ersten Runde.

Völlig untypisch für ein Mixed Doppel waren es die Herren, die ihren Aufschlag abgeben musste. So verlor Andy Ram seinen Aufschlag zum 0:1. Dank dem Re-Break gegen Simon Aspelin konnte die Partie aber auf 3:3 ausgeglichen werden. Und nun durchbrachen Ram/Zvonareva auch gleich noch den Aufschlag der Olympiasiegerin im Doppel, Tiantian Sun, und gewannen somit die letzten fünf Games der Partie.

Diese Doppelspieler sind schon ein eigenes Völkchen verglichen mit den reinen Einzelspielern. Vor allem auf der ATP-Tour gibt es einige reine Doppelspezialisten. Bei den Frauen sieht man das etwas seltener. Die Doppelspieler sind es gewohnt, als Mannschaft aufzutreten und den Teamspirit zu leben.

So sieht nun also der typische Israeli aus? - Also wenn ich das mit Sharar Peer vergleiche haben wir hier ziemlich Unterschiede. Da bin ich nun also genau so schlau wie zuvor. Vielleicht liegt es daran, dass bei Andy Rams Geburtsort der Eintrag Montevideo (Uruguay) zu finden ist.

Es klingt vielleicht etwas banal, aber die verschieden farbigen Outfits der Akteure trugen ebenfalls zum unterhaltsamen Spiel bei. Man sah sehr schön, wie sich die Spieler während der Ballwechseln auf dem Platz bewegten.

 

Andy Ram, Vera Zvonareva

Mixed Doppel Viertelfinale:   Vera Zvonareva/Andy Ram - Rennae Stubbs/Todd Perry (5)   7:6 6:2
Mixed Doppel Halbfinale:   Vera Zvonareva/Andy Ram - Katarina Srebotnik/Nenad Zimonjic (8)   4:6 2:6

 

Mixed Doppel 2. Runde:   Gisela Dulko/Fernando Gonzalez - Jie Zheng/Max Mirnyi (4)   7:6 5:7 6:3
(Mehr Infos zu Fernando Gonzalez gibt es im Bericht zu Novak Djokovic.)

Fernando Gonzalez und Mixed Doppel? - Das mussten wir zum Abschluss des Montagabends unbedingt sehen!

So weit ich das zurückverfolgen kann, war es wohl die erste Teilnahme an einer Mixed Doppel-Konkurrenz für den 25-jährigen Chilenen. Er spielt kein offensives Doppel, in dem er an das Netz stürmt. Vielmehr vertraut er auf seinen Aufschlag und seine brachialen Vorhandschläge von der Grundlinie aus. Immerhin auf Rang 32 der Doppelweltrangliste, hat Gonzalez seinen grössten Karriereerfolg im Doppel feiern können. Zusammen mit Nicolas Massu holte er Olympiagold in Athen 2004. Im Einzel sicherte er sich damals Bronze.

So wie es schien, war der Hauptgrund für die Teilnahme aber wohl seine Doppelpartnerin Gisela Dulko. Gonzalez flirtete mehr mit der Argentinierin als dass er Tennis spielte. Die 21-jährige aus Buenos Aires hat noch keinen Titelgewinn im Einzel in ihrem Palmares, aber bereits deren fünf im Doppel.

Die besseren Doppelspieler sind aber sicherlich die an Nummer 4 gesetzten Max Mirnyi und Jie Zheng. Der 28-fache Turniersieger (davon drei Grand Slam-Titel) und Weltranglistendritte aus Weissrussland und die chinesische Australian Open-Titelhalterin und Nummer 9 der Weltrangliste nahmen die Sache ernster als der Chilene.

Im ersten Satz mussten Dulko und Zheng jeweils zwei ihrer drei Aufschlagspiele abgeben. Den Tie-Break konnte das südamerikanische Team mit 10:8 für sich entscheiden. Im zweiten Satz gaben wiederum die Frauen zwei ihrer drei Aufschlagspiele ab und auch Gonzalez musste sich einmal breaken lassen.

Die stärkste Leistung der Partie zeigte Gisela Dulko. Oft spielten Mirnyi/Zheng denn Ball auf sie, um die Entscheidung herbeiführen zu können, doch die Argentinierin hielt stark dagegen. So gut hatte ich sie noch nie zuvor spielen sehen.

Je länger das Spiel dauerte, umso mehr versuchte es Max Mirnyi mit der Brechstange. Dem 195cm-Riesen unterliefen an der Seite seiner nur 164cm grossen Partnerin ungewohnte Fehler.
Er war wohl auch etwas genervt, da ihn Gonzalez im Verlaufe der Partie mit einem Smash abgeschossen hatte und danach auch noch einmal mit einer Vorhand. Der Chilene kann seine Power einfach nicht richtig dosieren. Das ist auch der Grund, warum er im Einzel immer wieder unnötige Niederlagen einstecken muss. Als "Strafe" vollierte Mirnyi seinen Konkurrenten am Netz zeitweise eiskalt ab.
Eindrücklich war die Vorbereitung, wenn seine Doppelpartnerin am Aufschlag war. Am Netz wie eine Raubkatze auf den Punkt wartend, würde ich ihm den Übernamen Max "The Tiger" Mirnyi vergeben (Bild 4).

Was ich nicht verstehen konnte, war, dass Mirnyi nach seinem Aufschlag oder nach dem Aufschlag Dulkos nicht nach vorne ans Netz kam. Dort hätten Mirnyi/Zheng nämlich ihre Vorteile gehabt und Druck ausüben können.

Im dritten Satz gab es nur wenige Break. Der Weissrusse musste zum 4:2 erstmals seinen eigenen Aufschlag abgeben. Danach folgten noch je ein Break gegen Dulko und Zheng. Die Aussenseiter und Publikumslieblinge setzten sich somit durch.

 

Gisela Dulko, Fernando Gonzalez

Mixed Doppel Viertelfinale:   Gisela Dulko/Fernando Gonzalez - Katarina Srebotnik/Nenad Zimonjic (8)   7:6 4:6 7:9

 

Trotz der Enttäuschung im Mixed Doppel feierte Max Mirnyi aber doch noch einen grossen Erfolg in Roland Garros. In seiner "Spezialdisziplin", dem Herren Doppel, verteidigte er seinen Titel und holte somit seinen vierten Grand Slam-Sieg. Für seinen 34-jährigen Doppelpartner Jonas Bjorkman ist es bereits Titel Nummer 9:
Herren
Doppel 1. Runde:   Max Mirnyi/Jonas Bjorkman (2) - Robert Lindstedt/Jarkko Nieminen   6:3 6:3
Herren Doppel 2. Runde:   Max Mirnyi/Jonas Bjorkman (2) - Stephen Huss/Harel Levy   6:1 6:2
Herren Doppel 3. Runde:   Max Mirnyi/Jonas Bjorkman (2) - Michael Llodra/Olivier Rochus (14)   7:6 6:4
Herren Doppel Viertelfinale:   Max Mirnyi/Jonas Bjorkman (2) - Albert Martin/Potito Starace   w.o.
Herren Doppel Viertelfinale:   Max Mirnyi/Jonas Bjorkman (2) - Pavel Vizner/Lukas Dlouhy (13)   6:3 6:3
Herren Doppel Viertelfinale:   Max Mirnyi/Jonas Bjorkman (2) - Bob Bryan/Mike Bryan (1)   6:7 6:4 7:5

 

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