Zurich Open 2006

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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Daniela Hantuchova, Ai Sugiyama, Svetlana Kuznetsova, Nathalie Dechy, Jie Zheng, Marion Bartoli, Mary Pierce, Zi Yan
Daniela Hantuchova - French Open 2006
Ai Sugiyama - French Open 2006
Svetlana Kuznetsova - French Open 2006
Nathalie Dechy - French Open 2006
Jie Zheng - French Open 2006
Die Finalistin - Daniela Hantuchova

 

1. Runde:   Daniela Hantuchova - Patty Schnyder (6)   6:2 7:5

Bereits zum 15. Mal trafen die Beiden aufeinander. Patty Schnyder baute ihre Führung im direkten Duell während Daniela Hantuchovas Durchhänger im Jahr 2004 dank vier Siegen in Folge zum 7:3 aus. Dank dem Sieg in Zürich konnte Hantuchova die Bilanz aber weiter verkürzen. Zur Zeit steht es nur noch 8:7 zu Gunsten der 27-jährigen Schweizerin.

Wenn es so einfach wie an diesem Tag ist, eine Top 10-Spielerin zu besiegen, dann würde das wohl vielen Spielerinnen öfters gelingen! Hantuchova genügte eine solide Leistung mit wenig Fehlern zu einem relativ klaren Sieg. Bei ihr ist es immer wichtig, dass sie neben ihren Gewinnschlägen die Anzahl der Fehler niedrig halten kann. Ausserdem überzeugte die Slowakin, bei der oftmals Defizite in Sachen Laufarbeit auszumachen sind, durch eine starke Defensivleistung. Zudem hatte sie auch die Schiedsrichterentscheidungen mehrheitlich auf ihrer Seite. Vorjahressiegerin Schnyder hingegen verteilte einige haarsträubende Geschenke.

Die Breaks zum 2:1 und 4:1 brachten die Entscheidung im ersten Durchgang. In Satz zwei fiel die vermeintliche Vorentscheidung mit dem Break Hantuchovas zum 4:3. Doch die in Monte Carlo wohnhafte 23-jährige zeigte unverständlicherweise einmal mehr ihre vielleicht grösste Schwäche. Sie hatte während des gesamten Matches keines ihrer Aufschlagspiele abgeben müssen. Und nun beim Aufschlag zum Matchgewinn bei 5:4 liess sie das Break zu (Bild 2). Das sofortige Re-Break brachte ihr die Chance, bei 6:5 nochmals einen Versuch zu starten. Wiederum hatte Schnyder Breakbälle (Bild 3), doch dieses Mal reichte es Hantuchova zum Sieg (Bild 4).
Dieses Ende hatte mich vor allem deshalb so genervt, weil Hantuchova im letzten Jahr auf diese Weise in der zweiten Runde gegen Lindsay Davenport und ebenso im Doppel-Finale trotz Matchbällen die Partien noch aus der Hand gegeben hatte.

 

1. Runde:   Ai Sugiyama - Marion Bartoli   6:3 4:6 6:1

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr musste sich Ai Sugiyama nicht durch die Qualifikationsmühlen kämpfen, sondern war direkt für das Hauptfeld qualifiziert. Die 26. der Weltrangliste traf auf Marion Bartoli, die Nummer 18.

Die Französin hat seit Paris zwar wieder etwas abgenommen, ist aber alles andere als austrainiert. Doch die Resultate, die sie im Herbst bei den kleineren WTA-Turnieren in Asien erzielt hatte, sind sehr positiv: Sieg in Tokio, Finale in Bali sowie Halbfinale in Seoul.
Auch Ai Sugiyama spielte diesen Herbst wie gewohnt die Turniere im Fernen Osten. Sie stand im Finale von Seoul sowie in den Viertelfinals in ihrer Geburtsstadt Tokio und in Peking.

Die Aufschlagstechnik von Marion Bartoli ist relativ amüsant anzusehen. Sie hat in der Vorbereitung eine ziemlich hölzerne Schwungbewegung mit dem Racket, bevor sie dann definitiv zur Schlagbewegung ausholt. Ausserdem stöhnt sie bei ihren Schlägen sehr verbissen, was nicht mehr amüsant, sondern ziemlich nervig ist.

Druckvoll von der Grundlinie zu spielen, dass ist der Stil beider Spielerinnen. Bartoli tut dies druckvoller, Sugiyama dafür athletischer. Im dritten Satz gab die körperliche Fitness der mit 31 Jahre noch immer exzellent austrainierten 163cm grossen Japanerin den Ausschlag. Mit 6:1 ging dieser Satz klar an Sugiyama.

 

2. Runde:   Daniela Hantuchova - Ai Sugiyama   7:6 6:2
Viertelfinale:   Daniela Hantuchova - Amelie Mauresmo (1)   w.o.

Im letzten Jahr trafen die beiden Doppelpartnerinnen in der ersten Runde aufeinander. Dieses Jahr war es in der zweiten Runde so weit. Der Sieg in diesem Match fiel klarer aus als noch ein Jahr zuvor. Im direkten Duell konnte Hantuchova gegen Sugiyama dadurch zum 3:4 verkürzen.

In der Runde danach hatte Hantuchova das Turnierglück, dass es manchmal eben braucht. Amelie Mauresmo musste aufgrund einer anhaltenden Verletzung an der rechten Schulter Forfait erklären. Die in Genf lebende Weltranglistenerste hatte nach einem Freilos zu Beginn in der zweiten Runde Samantha Stosur besiegt. Aber Zürich scheint nicht ihr bevorzugtes Pflaster zu sein. In vier Teilnahmen konnte sie insgesamt erst zwei Matches gewinnen.

 

 

Viertelfinale:   Svetlana Kuznetsova (3) - Martina Hingis (5)   6:1 1:6 6:3

Svetlana Kuznetsova war Ende des Jahres 2005 aus den Top 10 gefallen, hat sich aber in dieser Saison wieder unter die besten Fünf der Welt gespielt. Die Highlights für die 21-jährige St. Petersburgerin waren dabei der Turniersieg in Miami und die Finalteilnahme in Roland Garros.

Martina Hingis spielte sich in ihrem Comeback-Jahr bis in die Top 10. Sie erzielte dabei zwei Turniersiege (Rom und Kolkata) und zwei Finalteilnahmen (Tokio und Montreal). Die schwächsten Resultate waren die dritte Runde in Wimbledon, gefolgt von der zweiten Runde an den US Open.

Die Russin legte los wie die Feuerwehr. Beide Spielerinnen brachten ihr erstes Aufschlagspiel durch, dann drückte Kuznetsova ihre Gegnerin dank ihrer Power weg. Kuznetsova ging an die Linien und traf diese auch. Mitte des ersten Satzes wurde das Spiel dann fehlerhafter, aber noch immer mit Vorteilen für die Russin.

Im zweiten Satz gab es den selben Verlauf wie im Ersten, einfach umgekehrt. Martina Hingis hatte ihre Fehlerquote reduziert und praktizierte nun ihr Erfolgsrezept. Die 26-jährige Schweizerin nahm die Bälle gewohnt früh und machte so das Spiel schnell.

Im entscheidenden Satz reichte Svetlana Kuznetsova ein Break zum 2:0. Im entscheidenden Moment bei 5:3 nahm sie in ihrem Aufschlagspiel viel Risiko auf sich. Für meine Begriffe fast ein bisschen zu viel. Aber die Rechnung ging auf und sie glich das Head-to-Head gegen Martina Hingis im vierten Aufeinandertreffen in diesem Jahr auf 2:2 aus.

Das vom Spielverlauf her sehr kuriose Match dauerte trotz drei Sätzen nur 1h 36min. Die Stimmung in diesem Match war sehr gut. Man kann wohl schon sagen, dass alleine der Name Martina Hingis für einen grossen Teil des Zuschauerzuwachses in diesem Jahr verantwortlich war. Trotz guter Stimmung verstecken sich die Schweizer Zuschauer aber jeweils im kollektiven Klatschen. Da gibt es niemanden, der eine Anfeuerung auf den Platz ruft. Und wenn man das dann mal tut, wird man schräg angeschaut. Ich hatte deshalb dann während des Finals am Sonntag meine Sitzplatznachbarn zum Beispiel zuerst gewarnt, bevor ich etwas hintergerufen habe. ;-)

 

Halbfinale:   Daniela Hantuchova - Svetlana Kuznetsova (3)   6:4 6:2

Während Svetlana Kuznetsova am Freitag ihr Dreisatzmatch gegen Martina Hingis absolvieren musste, hatte Daniela Hantuchova dank dem Forfait-Sieg gegen Amelie Mauresmo spielfrei im Einzel. Allerdings stand sie im Doppel bis um Mitternacht auf dem Platz. Somit waren die Voraussetzungen für das Halbfinale am Samstag in etwa die selben.

In einem fehlerhaften Spiel gelang Hantuchova das erste Break zum 2:1. Leider war dieses Spiel nicht auf dem Niveau wie dasjenige in Dubai anfangs des Jahres. Was die Slowakin allerdings gut machte, waren einige schöne Netzangriffe (Bild 6). Trotz einer 4:1-Führung Svetlana Kuznetsovas im direkten Duell hat sie gemäss den Aussagen ihres Trainers Stefan Ortega (Bild 9) einigen Respekt vor Hantuchovas Spiel, da die Partien immer eine enge Angelegenheit sind. Beide Spielerinnen trainieren in der Sanchez-Casal Akademie in Barcelona.

Die St. Petersburgerin konnte dank einem Break auf 4:4 ausgleichen. Im Game danach gab sie ihren Aufschlag durch zwei Doppelfehler bei 30:30 aber gleich wieder ab. Das ist sehr ungewöhnlich für die sonst aufschlagstarke Kuznetsova. Aber im Gegensatz zum letzten Aufeinandertreffen waren die Aufschläge der 21-jährigen zu wenig platziert. Das kam Daniela Hantuchova entgegen, welche mit ihrem starken Return auf unplatzierte Aufschläge gleich das Heft in die Hand nehmen konnte.

Auch im zweiten Satz gelang der Slowakin das frühe Break zum 2:1. Kuznetsova spielte weiterhin wie mit angezogener Handbremse. Das war mindestens eine so schwache Leistung wie im zweiten Satz gegen Hingis tags zuvor. Beim Stand von 1:3 versuchte sie nochmals, in die Partie zu finden. Man merkte das am Stöhnen an, dass Kuznetsova seit langem wieder von sich gab. Doch nach dem 2:3 folgte der nächste Aufschlaggewinn Hantuchovas und Kuznetsova nahm nun eine Verletzungspause. Es war eine Verletzung am rechten Fuss (Bild 10), die sie an diesem Tag blockierte. Daniela Hantuchova liess sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und gewann die Partie mit einem glatten Resultat.

 

 

Finale:   Daniela Hantuchova - Maria Sharapova (2)   1:6 6:4 3:6
(Mehr Infos gibt es im Bericht zu Maria Sharapova.)

Es ist offentsichtlich, dass Daniela Hantuchova schnelle Beläge liegen. Ihr Lieblingsbelag ist Rasen. Neben dem Turniersieg in Indian Wells 2002 (Hartplatz) stand sie bisher in den Finals von Filderstadt 2002 (Hartplatz), Eastbourne 2004 (Rasen) und Los Angeles 2005 (Hartplatz). In Zürich wird ebenfalls auf Hartplatz gespielt.

Maria Sharapova, 17 Finalteilnahmen, davon 13 Turniersiege. Daniela Hantuchova, 4 Finalteilnahmen, davon 1 Turniersieg. Die Favoritenrolle lag bei der in der Weltrangliste um 19 Ränge besserklassierten Maria Sharapova. Auch im Head-to-Head führte die Russin mit 4:1. Seit der Niederlage beim ersten Aufeinandertreffen in Tokio 2004 gewann sie alle weiteren Begegnungen.

Gleich im ersten Aufschlagspiel musste Daniela Hantuchova ein 15:40 abwehren, was ihr gelang. Die Slowakin konnte ihrerseits auch Sharapova bei ihrem Aufschlagspiel zum 1:1 in Bedrängnis bringen. Doch danach begann eine schwache Phase. Bei 0:30 unterliefen Hantuchova zwei Doppelfehler in Folge. Maria Sharapova gewann nun Game um Game. Sie zeigte gegenüber den bisherigen Auftritten der Woche eine klare Steigerung beim Return. Hantuchova hingegen hatte Probleme mit ihrem Aufschlag und verkrampfte zusehens. So gingen die Servicegames der 23-jährigen Slowakin verloren und Maria Sharapova blieb bei ihren starken Aufschlagspielen unantastbar.

Ich hatte mir schon überlegt, ob ich mal was auf den Platz hinunter schreien soll. So etwas im Stil von "Have Fun, we're behind you". Denn die ganze Woche über war in den Interviews mit Daniela Hantuchova zu lesen gewesen, wie sehr sie auf dem Platz Spass habe und wie gut doch alles läuft mit der richtigen Einstellung. Das Publikum war klar auf der Seite von Hantuchova. Fans der oft etwas abgehoben wirkenden Russin waren nur wenige zu hören. Das mit dem gut zureden hat dann Danielas Mutter Marianna übernommen. Was für ein Glück für die in Monte Carlo lebende Hantuchova (und das Publikum), dass in Zürich das Coaching erlaubt war. Ansonsten wäre diese Partie wohl in weniger als einer Stunde zu Ende gewesen. Auch Mariana versuchte wohl den "Have Fun"-Faktor in ihr Gedächtnis zu rufen und sie etwas zu beruhigen.

Nach der "psychologischen Betreuung" startete Daniela Hantuchova gleich mit ihrem ersten Break in den zweiten Satz. Und dieses hielt lange stand. Mitte des zweiten Satzes wechselte Maria Sharapova wie bereits im Halbfinale während eines Returnspiels ihr Racket. Das scheint eine Angewohnheit bei ihr zu sein. So langsam ging es in Richtung ausservieren und da hatte sich Hantuchova in ihrer Partie gegen Patty Schnyder ja wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Sie überstand ein Wackelgame mit zwei abgewehrten Breakbällen und legte auf 5:3 vor. Das Game zum 6:4-Satzgewinn brauchte dann einiges an Nerven. Insgesamt fünf (!) Breakbälle Sharapovas galt es abzuwehren. Und trotz diesen vielen Breakchancen muss ich sagen, dass Daniela in dieser Situation sehr stark gespielt hat. Die ersten Aufschläge kamen und sie beging nur wenig Fehler. Es war schlicht und einfach die Weltranglistendritte, welche in dieser wichtigen Phase ebenfalls nochmals ein Brikett nachgelegt hatte.

Nach dem verlorenen zweiten Satz gönnte sich Maria Sharapova eine kleine Toiletten- bzw. Umziehpause. Daniela Hantuchova vertrieb sich die Zeit wieder im Gespräch mit ihrer Mutter Marianna (Bild 5). Sharapova trat nach diesem Unterbruch noch aggressiver auf als zuvor. Hantuchova musste zum 1:1 zwei Breakbälle abwehren. Sharapova ihrerseits zum 2:1 einen Breakball. Im folgenden Game liess bei der Slowakin die Quote erster Aufschläge nur etwas nach und schon packte Maria Sharapova die Chance. Die 19-jährige Russin schaffte das 3:1 und zog bei eigenem Aufschlag zum 4:1 davon. In dieser Phase war natürlich kein Coaching von Seiten der Trainerbank mehr erlaubt. Deshalb ergriff ich "meine Pflicht als treuer Fan" und schrie während des Seitenwechsels auf den Platz: "Come on Daniela, today you're better than her!". Und siehe da: In ihrem insgesamt 12. Servicegame in diesem Match gelang Daniela nun ihr erstes Love-Game! Der Druck lag nun also wieder bei Sharapova. Doch wiederum bewahrheitete sich, was sich schon die ganze Woche gezeigt hatte: Eine Championesse bleibt in den wichtigen Momenten standhaft. Mit exzellenten Aufschlagspielen sicherte sich Maria Sharapova nach der Finalniederlage 2004 und der letztjährigen Absage nun die Krone in Zürich.

Wenn man sich die Bilder der Siegerehrung so anschaut, ist da bei Daniela Hantuchova nur wenig Wehmut zu entdecken. Dank dieser Leistung macht sie den Sprung von Weltranglistenposition 22 auf 16. Ausserdem war ihre Leistung im Final die mit Abstand beste in dieser Woche. Maria Sharapova feierte ihren vierten Turniersieg der Saison und hat immer noch gute Chancen am Ende des Jahres an der Spitze der Weltrangliste zu stehen. Ihre Siegesrede hielt sie ganz professionell. Sie bedankte sich ganz nett bei Veranstalter, Sponsoren, Gegnerin und natürlich auch beim Publikum, obwohl dieses ja wahrlich nicht auf ihrer Seite gestanden war. Die Russin weist in diesem Jahr nun eine Siegesbilanz von 52:8 auf. Ihre Gegnerin ist eine Vielspielerin. Neben der Einzelbilanz von 34:24 kommen bei Hantuchova noch 30:15 Doppelpartien hinzu, was insgesamt 93 Matches ergibt. Maria Sharapova tritt in den Doppelkonkurrenzen jeweils nicht an.

 

 

Doppel 1. Runde:   Ai Sugiyama/Daniela Hantuchova - Nathalie Dechy/Mary Pierce   6:4 6:3

Ai Sugiyama und Daniela Hantuchova bewegen sich seit den fast zwei Jahren, in denen sie zusammen spielen, immer an der Grenze zu den Top 10 der Doppelweltrangliste. In diesem Jahr standen sie zusammen im Finale von Roland Garros und gewannen die Turniere in Doha und Rom. Auf Bild 9 ist ihr Anhang zu sehen: Links oben ist Danielas Mutter Marianna, eine (ehemalige) Toxikologin. Daneben Danielas Coach Angel Gimenez. Und rechts oben sitzt ihr Bruder Igor, ein Architekt. Er war nur am Dienstag mit dabei. Bei den beiden Japanern aus Ai Sugiyamas Team bin ich leider nicht so gut informiert.

Nathalie Dechy gewann in ihrer Doppelkarriere erst zwei Titel. Einer davon war völlig überraschend der US Open-Titel 2006 zusammen mit Vera Zvonareva. Dank diesem Resultat rangiert sie auf Rang 21 der Weltrangliste.

Mary Pierce war 2006 beinahe ein halbes Jahr lang verletzt und verpasste die Grand Slam-Turniere in Paris und Wimbledon. Um so viel Spielpraxis wie möglich zu haben, spielte sie in Zürich neben der Einzelkonkurrenz auch ihr erstes Turnier im Doppel in diesem Jahr. Die 31-jährige Französin spielte ein relativ unkonventionelles Doppel. Wie zum Bespiel Sania Mirza oder Tatiana Golovin zog auch sie öfters longline auf die am Netz stehende Spielerin ab oder versuchte diese zu passieren, was im Damentennis durchaus effektiv sein kann. Andererseits ging sie aber, wenn sie selbst am Netz war, öfters gut in die cross gespielten Bälle der Gegnerinnen hinein und vollierte diese zum Punktegewinn ab.

Es gab nur wenige Servicedurchbrüche. Im ersten Satz gaben Hantuchova (zum 0:2), Dechy (zum 2:1) und Pierce (zum 4:5) ihre Aufschläge ab. Im zweiten Satz waren es Dechy (zum 3:4) und Pierce (zum 3:6).

"Highlight" des Spiel war aber ein "Abschuss" Hantuchovas durch Mary Pierce. Natürlich war das keine Absicht, allerdings kann das bei der von Pierce gespielten Taktik natürlich eher passieren als sonst. Wie auf den Bildern 5 bis 8 zu sehen ist, tat dieser Treffer in die rechte Rippengegend ziemlich weh. Die zierliche Slowakin nahm beim nächsten Seitenwechsel eine Verletzungspause und liess sich genauer untersuchen und tapen.

So schlimm kann es ja eigentlich nicht gewesen sein. Denn Hantuchova gewann das Doppel an diesem Dienstagabend noch und setzte sich am nächsten Tag im Einzel gegen ihre Teamkollegin Sugiyama durch. Am Freitag, Samstag und Sonntag folgten dann in Einzel und Doppel nochmals insgesamt fünf Matches.

Erst in der Woche darauf beim Turnier in Linz gab Daniela Hantuchova in ihrer ersten Runde gegen Elena Vesnina auf. Eine genauere Untersuchung brachte das Ergebnis hervor, dass aufgrund der Verletzung an der Rippe drei Wochen Tennispause angesagt sind. Da die Saison aber sowieso beendet ist, sollte das nicht so schwerwiegend.

Anders sieht es für Mary Pierce aus. Sie verletzte sich in ihrem letzten Spiel der Saison erneut. Im Spiel gegen Vera Zvonareva in Linz riss sie sich das Kreuzband im linken Knie. Vielleicht bedeutet dies sogar das Karriereende für die ehemalige Weltranglistendritte, denn weitere sechs Monate Wettkampfpause sind nicht ohne. Bitter dabei ist besonders, dass sie im Spiel gegen Zvonareva vor der Verletzung bereits drei Matchbälle nicht genutzt hatte.

 

 

1. Runde:   Nathalie Dechy (W) - Jarmila Gajdosova (L)   6:3 6:4

Abgesehen von US Open-Final im Doppel war es für Nathalie Dechy eine verkorkste Saison. Sie fiel von Rang 12 auf 42 zurück und hat als bestes Resultate lediglich die Viertelfinals in Charleston, Eastbourne und Luxemburg erreicht. Bis Zürich hat sie eine Bilanz von 15 Siegen gegenüber 25 Niederlagen im Jahr 2006 zu Buche stehen.

 

Doppel Viertelfinale:   Ai Sugiyama/Daniela Hantuchova - Jie Zheng/Zi Yan (2)   6:4 6:4

Im Gegensatz zu den anderen Akteurinnen auf dem Platz (Hantuchova 22, Sugiyama 26, Zheng 34) rangiert Zi Yan nur auf Position 155 der Einzel-Weltrangliste. Das liegt vor allem daran, dass die 21-jährige Chinesin Vor- und Rückhand beidhändig spielt. Wenn man mit einer Körpergrösse von 171cm alles beidhändig spielt, geht einiges an Reichweite verloren. Dadurch besteht im Einzel die Gefahr, auf dem Platz herumgescheucht zu werden.

In der Doppelweltrangliste aber belegen Zheng/Yan hinter Raymond/Stosur die Plätze 3 und 4. Sie kamen als erste Chinesinnen zu Grand Slam-Ehren, als sie in diesem Jahr die Titel an den Australian Open und in Wimbledon gewannen. Des weiteren siegten sie auch in Berlin, Rabat 's-Hertogenbosch und New Haven.

Die Partie begann mit fünf Breaks in Folge, wobei Yan ihren Aufschlag zweimal abgeben musste. Im zweiten Satz war es dann eine zähe Angelegenheit, wobei sich Sugiyama/Hantuchova schliesslich kurz vor Mitternacht durchsetzen konnten.

Etwas sonderbar war manchmal die Taktik des chinesischen Team. Da stellten sich beide Spielerinnen doch tatsächlich an der Grundlinie hinten auf. Mit so einer defensiven Taktik kann man also sogar Grand Slam-Titel gewinnen...

 

 

Quailfikation 1. Runde:   Jie Zheng (3) - Olga Savchuk   6:4 7:6

Die 23-jährige aus Cheng Du ist eine von vier Chinesinnen in den Top 100 der Weltrangliste neben Li, Peng und Sun. Sie gewann in diesem Jahr die Titel bei den Sandplatzturnieren in Estoril und Stockholm. Im portugiesischen Estoril besiegte sie im ersten rein chinesischen WTA-Finale Na Li.

Die 19-jährige Olga Savchuk steht auf Position 99 der Weltrangliste. Die Ukrainerin schlug in diesem Jahr Jankovic an den Australian Open und Hantuchova in Antwerpen. In dieser lauen Partie der ersten Qualifikationsrunde in Zürich blieb sie jedoch erfolglos.

 

Quailfikation 2. Runde:   Jie Zheng (3) - Joanna Sakowicz   4:6 1:6
(Mehr Infos gibt es im Bericht zu Joanna Sakowicz.)

Nach Savchuk ging gegen Sakowicz. Was für Namen!? ;-)

Jie Zheng enttäuschte dabei, während Joanna Sakowicz wie tags zuvor gegen Karolina Sprem eine solide Leistung bot. Vor allem der Aufschlag der 164cm grossen Chinesin war ungenügend.

Dank diesem Sieg feierte die 22-jährige Polin Sakowicz erstmals einen Sieg über eine Top 50-Spielerin.

 

Doppel Halbfinale:   Ai Sugiyama/Daniela Hantuchova - Cara Black / Rennae Stubbs (3)   6:4 1:6 6:7

Nach der hauchdünnen Finalniederlage im letzten Jahr gab es erneut eine sehr knappe Niederlage gegen Black/Stubbs, die dieses Jahr dank dem dritten Turniersieg in Folge den Zürich-Hattrick schafften.

Im Rennen um die Teilnahme der besten vier Teams am Masters in Madrid war diese Niederlage ein Rückschlag für Sugiyama/Hantuchova. Hinter Raymond/Stosur, Zheng/Yan, Black/Stubbs und Peschke/Schiavone belegten sie damit Rang 5 in der Teamwertung. Bereits 2005 klassierten sie sich als fünftbestes Team. Doch mit der Verletzung Hantuchovas beim Turnier in Linz wäre eine Teilnahme in Madrid sowieso nicht mehr in Frage gekommen.

Wenn schon verlieren, dann wenigstens in zwei Sätzen. Denn nach dem Halbfinale gegen Kuznetsova war dieses Doppel bereits das zweite Spiel am Samstag für Daniela Hantuchova, der tags darauf das Finale gegen Maria Sharapova bevor stand. Es wurden jedoch drei Sätze und erst noch eine knappe Niederlage. Vielleicht war das ein kleiner Nachteil für die Slowakin im Hinblick auf das Finale.

 

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