WTA Lausanne 2019 |
zurück zur Hauptseite Last updated: 23.07.2019 |
Fed Cup 2005 - Weltgruppe I/II - Schweiz-Österreich, WTA Gstaad 2016, WTA Gstaad 2018. |
16. Juli 2019 |
Lausanne
Gstaad hat es nicht überlebt. Nach drei Jahren wird innerhalb der
Schweiz umgezogen nach Lausanne an den Genfersee. Ich hatte
vorsichtshalber drei Arbeitstage in unserer Betriebstätte im Waadtland
eingeplant für die Turnierwoche, um schnell reaktionsfähig zu sein.
Gleich am Dienstag nahm ich knapp eine Stunde für einen Weg in Angriff
um das Aufeinandertreffen von Guarachi und Lister im Doppel mit zu verfolgen.
Es blieb der einzige Abstecher an den Lac Leman, da sich Freizeit
während der Arbeitszeit doch nur schwer organisieren lässt. Ich habe
aber schon so meine Pläne für das nächste Jahr, falls sich das Turnier
am Standort halten kann. Das geht nur über Zuschüsse von der Stadt und
der Tourismusregion. Mit Besucherzahlen und Sponsoren selber kann sich
ein Turnier in dieser Grössenordnung in der Schweiz nicht durchsetzen.
Das haben die vergangenen Jahre in
Biel/Lugano
und Gstaad gezeigt. Was mich freut, ist dass das Turnier in einem
renommierten Tennisclub stattfindet und diese Infrastruktur genutzt
werden kann. Das ist doch der eigentliche Ursprung der Tennisturniere,
dass diese von Klubs durchgeführt werden. Der Spielplan sah das letzte
Spiel jeweils für 17:30 Uhr vor, welches gleichzeitig auch das TV-Spiel
im Schweizer Fernsehen war. Danach war der Spielbetrieb beendet und das
Turnier versuchte mit dem Festbetrieb Gäste und Umsatz zu generieren.
Wer nicht auf den Centre Court wollte, für den war der Eintritt
kostenlos. Von 18 bis 22 Uhr wurden täglich musikalische und
kulinarische Leckerbissen angekündigt. Für mich ein sinnvolles Konzept
um die Veranstaltung zu platzieren und Umsätze zu generieren, wenn man
nur eine Top 20-Spieler und insgesamt nur zwei Top 50-Spielerinnen hat
und die Achte der Setzliste die Nummer 79 der Weltrangliste ist.
Renata
Voracova/Cornelia
Lister
(WTA Doppel 81/89) -
Alexa
Guarachi/Erin
Routliffe
(WTA Doppel 60/114)
7:6 6:4
Beinahe hätten Lister und Guarachi bereits am letzten Samstag beim WTA 125k in
Bastad im Endspiel ein Duell ausgetragen. Doch Lister mit Voracova scheiterten
im Halbfinal. Auch Guarachi und Kovinic unterlagen im Endspiel gegen Doi und
Vikhlyantseva. Mir bot sich in der Viertelstunde vor der Begegnung gleich die
Möglichkeit mit beiden kurz zu schwatzen und bei Alexa sicherzustellen, dass sie
mich vor eineinhalb Wochen in Wimbledon auf dem Centre Court bei ihrem Einsatz
gegen Williams und Murray auch erkannt hatte.
Dem war auch so gewesen.
Guarachi und Routliffe erwischten den besseren Start und schienen das bessere
Team zu sein. Ich hatte oft gedacht dass sie - die beide in Alabama
US-College-Tennis gespielt hatten - eine starke Paarung sind, aber Alexa nur
selten mit Erin spielen kann, weil diese nicht über die nötige
Weltranglistenposition verfügt. Im letzten Jahr hatten sie sich zusammen für
Wimbledon qualifiziert. Es war für beide das erste Grand Slam-Turnier gewesen. Da wird
der schnelle Rasenbelag der 188cm grossen Neuseeländerin entgegen gekommen sein.
Es war irritierend zu sehen dass Guarachi plötzlich eine Partnerin neben sich
hatte, die einen Kopf grösser war als sie. Normalerweise war es immer die
Chilenin, die einen Kopf grösser war als ihre Doppelpartnerinnen. Mit 173cm wie
das Internet meint, ist sie nun aber enttarnt. Mit dem Aufschlag gegen die Sonne
fingen die Probleme bei Routliffe an und sie wurde fehlerhaft und verfiel in
eine negative Stimmung und ärgerte sich über knappe Bälle. Alexa liess sich zu
Beginn des zweiten Satzes anstecken und meinte nach einem knapp verlorenen Game
und einem langen Ball von Lister an die Grundlinie zu ihrem Coach, dass diese im Lotto
mitspielen solle so viel Glück wie sie habe. Da war die Sache mit der
potentiellen Traumpartnerin Routliffe für mich erledigt, wenn sie auf dem Platz
negativ wird und Guarachi das nicht absorbieren und die Stimmung umdrehen kann.
Zu diesem Zeitpunkt lagen sie 6:7 0:2 zurück, da Lister/Voracova sich im ersten
Satz toll dagegengestemmt hatten und nun weiter marschierten. Der Ausdruck bei
Guarachi/Routliffe wurde nun wieder deutlich besser, denn sie bogen den
Spielstand auf 4:2 zu ihren Gunsten. Wobei da ganz zu Beginn ein Doppelfehler
von Lister dabei war gegen Routliffe, auf den die 24-jährige sofort mit einem "come
on!" reagiert hatte. Mit solchen Aktionen hievt man sich in meiner Gunst nicht
gerade nach oben. Ich machte Bekanntschaft mit einer Dame, die seit 40
Jahren Mitglied im TC Stade-Lausanne ist und während wir plauderten standen
Lister/Voracova plötzlich mit 7:6 6:4 als Siegerinnen da. Da haben sie sich
richtig gut verkauft heute und eine der Vorjahressiegerinnen aus
Gstaad - immer
noch beim gleichen Turnier, einfach an einem anderen Austragungsort -
ausgeschaltet.
Anastasia Potapova/Yana
Sizikova
(WTA Doppel 95/124) - Paula Kania/Natela
Dzalamidze
(WTA Doppel 92/156)
6:3 6:2
Gerade noch das letzte Game sah ich bei dieser Partie auf Court 2, die
vor der Begegnung von Voracova/Lister gegen Guarachi/Routliffe stattfand.
Potapova und Sizikova holten sich im weiteren Verlauf der Woche den Turniersieg
in Lausanne.
Natalia
Vikhlyantseva (WTA
100)
-
Conny Perrin
(WTA 171)
7:6 4:6 6:3
Mit dem Blick zwischen den Bäumen und dem Zaun hindurch auf Court 1 und
Conny Perrin vertrieb ich mir die zwischen den beiden Doppeln auf Court 2.
Einzel Hauptfeld | ||
1. Runde | 2. Runde | Viertelfinal |
Natalia Vikhlyantseva
- Conny Perrin 7:6 4:6 6:3 |
Natalia Vikhlyantseva
- Daria Gavrilova (7) 6:3 6:2 |
Alize Cornet (3)
- Natalia Vikhlyantseva 4:6 6:1 6:3 |
Doppel | |||
1. Runde | Viertelfinal | Halbfinal | Final |
Voracova/Lister - Guarachi/Routliffe 7:6 6:4 |
Voracova/Lister - Knoll/Barthel (3) 6:4 6:4 |
Han/Adamczak (1) - Voracova/Lister 7:5 4:6 10-7 |
Potapova/Sizikova - Han/Adamczak (1) 6:2 6:4 |
Potapova/Sizikova - Kania/Dzalamidze 6:3 6:2 |
Potapova/Sizikova - Perrin/In-Albon (W) 1:6 7:5 10-7 |
Potapova/Sizikova - Kalashnikova/Shibahara (4) 7:6 6:3 |