WTA Nürnberg 2018

zurück zur Hauptseite         Last updated: 12.04.2020

Nürnberg 2016
19.-22. Mai 2018


WTA Nürnberg
Wie an Pfingsten vor zwei Jahren reiste ich wiederum am Samstag direkt nach dem Waffenlauf in Wohlen an. Am Samstag ging es wiederum zum Sushi (Bild 4). Nur den Eurovision Song Contest gab es diesmal am Abend nicht am TV zu sehen, weil dieser bereits eine Woche früher stattgefunden hatte. Die Temperaturen waren diesmal 10-20 Grad höher als beim letzten Mal mit nun über 20 Grad Celsius. Am Dienstag wurden sogar maximal 29 Grad angezeigt. Regen setzte trotz hohen Temperaturen erst später im Turnierverlauf ein, welcher gepaart mit sehr langen Matches und einer nicht vorhandenen Flutlichtanlage zu Verschiebungen führte.
Das Turnier ist eine gute Gelegenheit, um viele Spiarrrinnnen (in Nürnberger Dialekt :-)) aus dem Top 100-Mittelfeld beim letzten Einsatz vor den French Open zu beobachten. Das Aushängen der Trainingspläne fand ich sehr informativ (Bild 6). Die vielen osteuropäischen Söldner bei den Verpflegungsständen und für die Platzpflege allerdings nicht. Ich würde schon gerne in Deutsch verstanden und bedient werden und etwas mehr Hingabe bei der Platzpflege würde besser zum Turnier passen. Diese Euros an Mehrausgaben müssten im Turnierbudget irgendwo noch aufzutreiben sein.
Dank früher Buchung mussten wir nicht einmal sehr viele Euros aufwenden, um im Spielerhotel (Bild 1) ein Zimmer zu erhalten. Zu Turnierbeginn waren sämtliche Spielerinnen von der Qualifikation, dem Hauptfeld im Einzel sowie dem Hauptfeld im Doppel zugegen sowie alle Trainer, Offiziellen, Familie etc. Sehr interessant, wenn man in der Lobby und beim Frühstückstisch mittendrin ist.
Das Tor mit der Erklärung der Menschenrechte (Bilder 2 und 5) hatte ich vorsichtshalber schon mal fotografiert, falls in Nürnberg auch so ein Fehlentscheid wie letzte Woche mit Karolina Pliskova in Rom fallen sollte. :-)

Die schwedische Bilanz mit dem 2. WTA-Turniersieg von Larsson, dem Doppelfinal von Larsson und dem 2. WTA-Doppelhalbfinal von Lister war aussergewöhnlich gut. Wer weiss ob unser Erscheinen und das Schwenken von Flaggan zumindest etwas dazu beitragen konnten.

Johanna LarssonJohanna LarssonJohanna LarssonIrina-Camelia BeguIrina-Camelia Begu
Johanna Larsson (WTA 97) - Irina-Camelia Begu (WTA 41)   6:4 3:3 ret.
Rückblickend auf die drei Tage in Nürnberg war dieses Match das qualitativ Beste, trotz Aufgabe von Begu. Insofern war dies ein möglicher Anhaltspunkt auf den unerwartet tollen Lauf von Larsson bis zum Turniergewinn.
Begu versuchte sich nach dem zweitem Break zum 1:4 im ersten Satz mehr einzuschiessen, so dass sie noch mehr Druck machen kann was ihrem Spiel entspricht. Das gelang ihr dann auch zum 3:4. Larsson liess aber nur dieses eine Break zu im ersten Satz und gewann diesen mit 6:4. Im zweiten Satz war Begu weiter am Drücker und lag 3:0 vorne. Danach liess das Hoch der 27-jährigen Rumänin nach. Larsson holte auf zum 3:3. Begu war etwas Müdigkeit anzusehen und sie hielt sich auch immer wieder rechts am Oberschenkel. Als Larsson zum 3:3 aufholte und 30:0 vorne lag, konsultierte Begu den Physiotherapeuten um nachzufragen, ob sie besser aufgeben solle um kein Risiko für Roland Garros einzugehen. Nun, der Weg bis zum Sieg hätte für sie noch über 1,5 intensive Sätze geführt und sie gab auf. Ich denke Larsson nimmt dieser Aufgabesieg nichts von ihrer Leistung, denn diese war sehr gut und in den wichtigen Situation hatte sie oft eine noch bessere Antwort, denn ansonsten wäre die Partie zum Aufgabezeitpunkt bereits in zwei Sätzen verloren gewesen für Larsson. Damit hat sie die Nummer 1 Position in Schweden zurückerobert, welche sich vor zwei Wochen erstmals Peterson mit deren erstmaligem Top 100-Einzug sicherte.
In der Folge besiegt Larsson McHale, gegen die sie in Wimbledon 2015 deutlich verloren hatte. Ausserdem Pliskova, welche über ein ähnliches Spiel wie Begu verfügt. Danach Siniakova, gegen die sie in Linz 2014 als Favoritin verloren hatte. Da war somit keine leichte Gegnerin dabei für Larsson in dieser Woche von Nürnberg. Mit 29 Jahren feiert die Schwedin damit ihren erst zweiten WTA-Turniererfolg nach dem Heimsieg in Bastad 2015. Das Turnier in Bastad gibt es übrigens nicht mehr. Es wurde von 2009 bis 2017 ausgetragen. Das ATP-Turnier hingegen schon. Das Turnier der Herren in Bastad findet seit dem Jahr 1970 ununterbrochen statt.

Alison RiskeAlison RiskeMandy MinellaMandy Minella
Alison Riske (WTA 105) - Mandy Minella (WTA 307)   6:1 7:6
Finalgegnerin Riske ist sicherlich keine Spezialistin auf Sand, doch sie schien in der ersten Runde gegen Minella schlichtweg alles zu treffen. Riske konnte sehr oft mit der Vorhand agieren und zeigte dort eine unglaubliche Länge und Präzision an die Seitenlinien. Sie nutzt den Hebel des ganzen Armes, denn die Schlagkraft selbst ist bei ihr keineswegs die Grösste. Minella kam gar nicht erst dazu um zu variieren, da sie zu sehr unter Druck war. Im zweiten Satz gelang es ihr besser, aber da waren wir bei 3:0 für Riske bereits wieder vom Centre Court abgezogen.

Julia GörgesKristyna PliskovaKristyna PliskovaKristyna PliskovaJulia Görges
Kristyna Pliskova (WTA 70) - Julia Görges (WTA 11)   6:2 6:7 7:6
Ein richtig volles Stadion am sonnigen Pfingstmontag. Kein Vergleich zu vor zwei Jahren! Pliskova ist von der Beinarbeit her schon deutlich limitierter als ihre Schwester. Die hatte im Fed Cup im April allerdings noch deutlich verloren gegen Görges. Gesamthaft gesehen muss man sagen, dass sowohl Görges als auch Pliskova einfach zu harte Schläge haben und auf der anderen Seite zu lange Beine haben um agil genug zu sein, damit sich ein Spiel mit längeren Ballwechseln entwickeln könnte. Da kann man auch Männertennis schauen gehen, wenn man kurze Ballwechsel sehen will. Die sind dann qualitativ sogar deutlich hochwertiger. Als wir zum Spiel stiessen bei 1:2 im zweiten Satz, da war Pliskova zuerst in Bedrängnis bei eigenem Aufschlag, hielt aber und breakte anschliessend gleich zum 3:2. Die Statistik sagte, dass bislang im Match Pliskova 3 von 3 Breakchancen verwerten konnte und Görges 0 von 3 Breakchancen verwerten konnte. Das war der ganze Unterschied. Wobei Pliskova als Linkshänderin natürlich mehr erreicht hat, wenn sie sich bis zum Breakball gearbeitet hat. Denn Görges hat bis zum Breakball auf ihrer bislang stärkeren Seite mehr Punkte erzielen können und sieht sich dann dem Linkshänderaufschlag ihrer Gegnerin gegenüber, die die Breakchance eher abzuwehren vermag. Doch dieser Aufschlag von der Vorteilseite wackelte bei Pliskova in der Folge. Fünf Doppelfehler schlug sie bis zum Ende des zweiten Satzes, vier davon von der Vorteilseite. Je einen von links und rechts nacheinander bei 5:6 nach Games. Einen letzten bei 8:9 im Tie-Break zum Satzverlust. Das zeigt, dass sie noch nicht über genügend mentale Stärke und Selbstvertrauen verfügt, um in engen Situation stark zu bleiben. Auch wenn man sie auf dem Platz stehen sieht, so wirkt sie doch introvertierter und weniger Selbstbewusst als ihre Schwester Karolina, welche im letzten Jahr temporär die Weltranglistenspitze erklomm. Das hängt natürlich auch mit den spielerischen Qualitäten zusammen und der Beinarbeit. Aber da ist die Frage nach dem Huhn und dem Ei: Ob es erst die Einstellung und der Biss war oder die spielerischen Möglichkeiten, welche zu diesem Unterschied geführt haben. Nach dem Ende des zweiten Satzes verliess ich die Partie aufgrund schwedischer Verpflichtungen (Doppel Lister).
Ein ungewöhnlicher Zufall ist, dass Pliskova vor zwei Jahren in Nürnberg spielte, im letzten Jahr in Strasbourg spielte und nun wieder zurück war in Nürnberg. Ich hatte per Zufall genau den gleichen "Turnierplan" in diesen drei Jahren. Wobei ich als Fan eher mal eine Variation vornehmen kann. Die Spielerinnen bleiben meistens Jahr für Jahr an den gleichen Turnierorten. Daher ist auch der Wechsel zurück von Strasbourg nach Nürnberg ein Zeichen, dass das Turnier in Deutschland vorteilhafte Bedingungen bietet.

Lara ArruabarrenaLara ArruabarrenaLara ArruabarrenaKristyna PliskovaKristyna PliskovaKristyna PliskovaKristyna PliskovaLara ArruabarrenaLara Arruabarrena
Kristyna Pliskova (WTA 70) - Lara Arruabarrena (WTA 95)   6:3 7:5
Pliskova spielte sehr oft gegen die Laufrichtung und gewann damit unzählige Punkte. Arruabarrena stellte sich im zweiten Satz etwas besser darauf ein. Aber gegen die Laufrichtung zu spielen ermöglichte Pliskova selbst auch, dass sie weniger laufen musste. Denn der Ball der Gegnerin wird wieder vom selben Ort gespielt und damit erhöht sich die Chance, dass die Gegnerin auch wieder ans gleiche Ort zurück spielt. Pliskova hielt am Aufschlag nach aussen von der Vorteilsseite fest, obwohl Arruabarrena diesen mit der Slice-Rückhand gut im Griff hatte. Aber so brachte sich die 26-jährige trotzdem in die Position, dass sie auf den Crossball von Arruabarrena wieder mit ihrer Vorhand als Linkshänderin agieren konnte. Wenn Pliskova denn mal ins Laufen kam und einen Ballwechsel von mehr als einem halben Dutzend eigenen Schlägen absolvieren musste, dann war sie körperlich sehr schnell am Anschlag und schien das restliche Game zur Erholung zu benötigen. Das wäre wohl der Schlüssel gegen sie: Ihre Schläge so neutralisieren zu können, damit man sie in längeren Ballwechseln gefangen nehmen kann. Auch die Körpersprache wirkt oft schlapp und negativ. Da steht sie mit ihrem verschlafenen Blick (Bild 9) und ärgert sich in Zeitlupe über ihre Fehler. Sie scheint doch introvertierter als ihre Schwester, auch was ihren eher gesenkten Blick betrifft. Aber mit dem Ballen der Faust, dem Klopfen auf den Oberschenkel oder einem tschechischen "Pod" nach einem wichtigen Punktgewinn zeigt sie dem geneigten Zuschauer (wie z.B. mir), dass tief hinter der ruhigen Fassade das Feuer brennt. Am Netz verfügt sie nicht über so feine Hände wie ihre Schwester. Nur bei den Stoppbällen zeigte sie in dieser Partie, dass sie diesbezüglich über ein gutes Händchen verfügt.

Katerina SiniakovaKaterina SiniakovaVeronica Cepede Royg
Katerina Siniakova (WTA 57), Veronica Cepede Royg (WTA 87)
In der zweiten Runde setzte sich Siniakova in zwei Sätzen gegen die Paraguayerin durch.

Christina McHaleChristina McHaleChristina McHaleChristina McHaleChristina McHaleChristina McHaleSaisai ZhengSaisai ZhengSaisai ZhengSaisai Zheng
Christina McHale (WTA 85) - Saisai Zheng (WTA 130)   6:2 7:6
Roland Garros beginnt am Sonntag. Daher findet das Finale in Nürnberg bereits am Samstag statt. Somit beginnen die ersten Spiele im
Hauptfeld schon am vorangehenden Sonntagnachmittag. Um 14 Uhr am Sonntag als erstes Match im Hauptfeld auf dem Showcourt - dem zweitgrössten Platz - angesetzt, siegte McHale gegen Zheng.

Jule NiemeierJule NiemeierJule NiemeierLara Schmidt
Demi Schuurs/Katarina Srebotnik (WTA Doppel 21/40) - Jule Niemeier/Lara Schmidt (WTA Doppel -/-)   6:2 6:2
Vergangenen Sonntag - also vor zwei Tagen - feierte Schuurs ihren sechsten WTA-Turniersieg im Doppel und es war ihr mit Abstand grösster Erfolg. Im Januar dieses Jahres hatte sie mit ihrer Landsfrau Bertens in Brisbane und mit Mertens in Hobart gewonnen. Letzte Woche siegte sie mit Barty beim Premier-Turnier in Rom. Diese Woche in Nürnberg legte sie mit Srebotnik nach und feierte ihren siebten WTA-Turniersieg und bereits den vierten der Saison. Mit dieser Stärke dürfte sie nun innert kürzester Zeit mit einer festen Doppelpartnerin zu den Turnieren antreten.

Chanel Simmonds, Julia WachaczykChanel Simmonds, Julia WachaczykJulia WachaczykJulia WachaczykKirsten FlipkensKirsten FlipkensKirsten FlipkensJohanna LarssonJohanna LarssonKirsten Flipkens, Johanna LarssonJulia WachaczykJulia WachaczykChanel Simmonds, Julia WachaczykChanel Simmonds
Johanna Larsson/Kirsten Flipkens (WTA Doppel 23/36) - Julia Wachaczyk/Chanel Simmonds (WTA Doppel 226/239)   6:4 6:1
Da zollte ich Wachaczyk und Simmonds am Sonntag etwas zu wenig Respekt bei der Einschätzung ihres Trainings (Bilder 1-4). Der Grund lag sicherlich auch darin, dass ich die Deutsche zuletzt vor sieben Jahren als Nachwuchshoffnung der Tennisschule in Halle bei einem Interview gesehen hatte und sie sich seither auf der ITF-Tour nicht mit positiven Resultate in meine Erinnerung rief, die WTA-Niveau erahnen liessen. Ihr südafrikanische Doppelpartnerin Simmonds hatte ich zuletzt in 2017 jeweils am Frühstückstisch im gleichen Hotel und ganz zuletzt in einem Rock Pub in Siauliai gesehen nach dem Abstieg Südafrikas. Ich war auch davon ausgegangen, dass diese Paarung nur dank einer Wild Card für die Deutsche die Aufnahme ins Hauptfeld gefunden hatte. Dem war allerdings nicht so. Sie hatten sich über ihre reguläre Klassierung qualifiziert. Wachaczyk fehlt das Tempo in den Grundschlägen, beim Volley ist sie fehleranfällig und ihren Rückhandvolley stufe ich gar als unzulänglich sein. Körperlich voll austrainiert ist sie auch nicht. Auch Simmonds trifft den Rückhandvolley sehr spät. Wir tippten wie viele Games die Paarung gegen die aus der Deutschen Bundesliga bei Regensdorf eingespielte Paarung Larsson/Flipkens erzielen würden, welche auch ab und zu auf der WTA-Tour zusammen spielen und dieses Jahr das Finalspiel von Budapest erreicht hatten und in Seoul 2016 zusammen den Titel gewannen. Roland schätzte zwei Games. Ich hielt mich einem Game dagegen. Wir sollten falsch liegen:
Larsson, Flipkens und Van Uytvanck hielten sich am Montag auf dem Platz nebenan beim Fussballspielen warm (Bilder 5-6) bis das Spiel McHale-Zheng zu Ende war und sie an die Reihe kamen. Flipkens und Van Uytvanck waren schon in Lugano mit Fussballspielen beschäftigt. Die Frage ist, ob die Kampfbereitschaft bei den Favoritinnen zu 100% da war. Professionalität ja, aber eventuell hatten Larsson/Flipkens ja auch wie Roland und ich im Kopf, ob sie heute ein oder zwei Games abgeben würden und dann fehlt vielleicht die letzte Konsequenz in der Einstellung. Der Auftakt mit dem ersten Aufschlagspiel der Partie durch Flipkens war wild. Mit Serve and Volley stiess die Belgierin ans Netz vor und die Gegnerinnen antworteten konsequent mit Lobs gegen den Wind und so wirbelten alle Spielerinnen schon im ersten Game richtig auf dem Feld umher und es kam zu diversen Netzduellen und Abschlüssen am Netz. Die Frage nach dem Wind stellt sich, wenn eine Spielerin wie Flipkens Serve and Volley spielt und die andere wie Larsson nicht. Serviert Flipkens mit dem Wind, hat sie mehr Tempo im Aufschlag, aber die Gegnerinnen haben Vorteile beim Lob. Serviert sie gegen den Wind, so ist ihr Aufschlag etwas langsamer und die Gegnerinnen haben Windunterstützung für den Passierball. Unabhängig davon, Larsson/Flipkens gewannen das Auftaktgame und breakten danach auch gleich gegen Simmonds. Doch dann gaben sie eine 3:1-Führung zum 3:3 ab und die Gegnerinnen schöpften Mut und weitere Spielfreude.
Simmonds zeigte eine gute Übersicht. Wachaczyk hat zwar ihre Unzulänglichkeiten beim Volley, zeigte dann aber doch die eine oder andere gute Aktion am Netz und vor allem antizipierte sie das Spiel gut, unabhängig davon ob sie am Netz oder an der Grundlinie stand. Wenn wir nicht mit unserer schwedischen Flagge für Larsson dagewesen wären, dann hätten wir uns im Spielverlauf wohl auf die Seite der Aussenseiterinnen geschlagen um mitzuhelfen, ob sie als schwächere Spielerinnen dank der besseren Einstellung und Tagesform doch die Überraschung schaffen könnten. Wobei in dieser Partie im gesamten Spielverlauf und besonders nach gewonnenem ersten Satz recht klar war, dass das an Nummer zwei gesetzte Doppel die Begegnung glanzlos gewinnen würde.
Die 24-jährige Wachaczyk ist ein anständiges Mädchen, hatte sich hier entschuldigt als sie die Gegnerin getroffen hatte und da einen Ball gut gegeben. Der wohl vorhandene Respekt bei ihr könnte auch etwas die schwache Einschätzung ihrer Leistung im Training beeinflusst haben. Bei 3:4 im ersten Satz als sie zum Service kam, da unterlief ihr ein Doppelfehler zum 3:5. Da war sicherlich zu viel Nervosität mit dabei gewesen.

Frank Messerer, Cornelia ListerDarija JurakDarija JurakCornelia ListerCornelia ListerSabrina Santamaria, Kaitlyn ChristianSabrina Santamaria, Kaitlyn ChristianKaitlyn ChristianCornelia ListerCornelia ListerCornelia Lister, Darija Jurak
Darija Jurak/Cornelia Lister (WTA Doppel 76/113) - Kaitlyn Christian/Sabrina Santamaria (WTA Doppel 72/92)   7:6 6:3
Das war keine Tennisfeinkost. Jurak/Lister taten sich schwer mit dem unkonventionellen Spiel ihrer Gegnerinnen. Santamaria ist mit knapp 160cm so klein, dass sie gar nicht erst ans Netz stand. Ihre Partnerin Christian hingegen suchte wann immer möglich den Weg ans Netz. Sie retournierte meist mit dem Slice-Lob und machte sich auf den Weg ans Netz. Santamaria lobte von hinten das eine um das andere Mal, um die Gegnerinnen zum Seitenwechsel und Gegenlob zu zwingen. Dieser Gegenlob fiel dann oft zu kurz aus und Christian smashte am Netz vorne zum Punktgewinn. Was Christian auch praktizierte, war hin und wieder Serve und Volley. Das war insofern unkonventionell, da Santamaria beim Aufschlag von Christian an der Grundlinie hinten stand. Somit lief nur Christian nach dem Service nach vorne und der Crossreturn der Gegnerinnen kam dann auf sie und sie konnte viel damit anstellen. Eine Variante für die Gegnerinnen wäre natürlich der Longlinereturn gewesen, dann bliebe der Ball an der Grundlinie hinten bei Santamaria. Doch so schnell kann man den Return nicht mehr in der Richtung ändern. Und wenn Jurak/Lister vermehrt auf den Longlinereturn gegangen wären, dann hätte Christian ohnehin den Freipass gehabt, um nach ihrem Aufschlag ruhig ans Netz zu marschieren und sich dort in Position zu bringen. Diese ungewöhnliche Spieltaktik schien die erst in der zweiten Woche zusammen agierende Paarung Jurak/Lister nicht in den Rhythmus kommen zu lassen. Sie verpassten es generell - und am Netz im speziellen - aggressiver aufzutreten. Die 34-jährige Kroatin agierte mehr am Netz, stahl ihrer Teamkollegin teilweise sogar Bälle weg, welche sie ihr hätte überlassen können. Für einen Smash fast an der Grundlinie hinten zum Beispiel müsste sie ihre Position am Netz nicht so stark verlassen. Jurak versuchte am Netz fast immer mit dem Ball durch die Mitte zu punkten. Das hätten die Gegnerinnen eigentlich noch konsequenter abdecken können als sie es bereits taten. Lister muss sich für grössere Erfolge im Doppel im Netzspiel noch deutlich steigern. Auch damit sie starke Doppelpartnerinnen von ihren dann zusätzlichen Qualitäten überzeugen kann. Daran sollte sie mit ihrem Trainer Frank Messerer (Bild 1) arbeiten.

Heather WatsonHeather WatsonHeather WatsonKateryna BondarenkoKateryna BondarenkoKateryna BondarenkoHeather WatsonHeather WatsonHeather WatsonHeather WatsonHeather Watson
Heather Watson (WTA 86) - Kateryna Bondarenko (WTA 79)   6:3 3:6 7:6
Das erste Match am Dienstag wurde zu einem langen Schlagabtausch bei immer heisser werdenden Temperaturen. Die Statistik zeigt
Unterschiede bei den Aufschlägen. Ansonsten hebt sie aber die Ausgeglichenheit hervor:
Watson hat mit ihrer Grösse von 170cm nicht die Voraussetzung zum Aufschlagmonster, erzielte aber 10 Asse. Da waren wichtige Asse dabei wie z.B. eines bei 0:30 und 5:5 im dritten Satz, wo sie zuvor nach verlorenem Ballwechsel zu sich selbst "this is important" gesagt hatte. Der fünf Zentimeter grösseren Bondarenko gelangen 7 Asse.
Doppelfehler: Watson 6, Bondarenko 13 !
1. Aufschläge im Feld: Watson 51%, Bondarenko 57%.
Punkte nach 1. Aufschlag: Watson 38/57 67%, Bondarenko 43/69 62%.
Punkte nach 2. Aufschlag: Watson 20/54 37%, Bondarenko 21/54 38%. Bondarenko konnte also ihre höhere Anzahl Doppelfehlern doch kompensieren.
Breakpunkte abgewehrt: Watson 10/16 63%, Bondarenko 17/23 74%. Im dritten Satz hatte es bis zum 3:3 sechs Breaks in Folge gegeben.
Total Aufschlagpunkte gewonnen: Watson 58/111 52%, Bondarenko 63/122 52%.
Total Punkte gewonnen: Watson 117/233 50.2%, Bondarenko 116/233 49.8%.
Bondarenko agierte mit mehr Power. Aber das geht Watson eigentlich in jedem Spiel so, dass sie ihre etwas geringere Feuerkraft mit mehr Laufarbeit und taktisch besseren Antworten wettmachen muss.

Judy MurrayJudy Murray
Girls Camp mit Judy Murray
Judy Murray war in Nürnberg für Workshops mit Trainern und Kindern und als Interviewgast engagiert. Kinder für sportliche Aktivitäten zu begeistern scheint ihr besonders am Herzen zu liegen. Unabhängig davon ob aus ihnen einmal Tennisstars werden oder nicht. So war auch ihr Workshop mit den sechs- bis neunjährigen Kindern sehr polysportiv ausgerichtet. Sie hat eine gute Aura, denn die Kinder waren sehr begeistert von ihr, auch wenn sie nur ein Dutzend Worte in Deutsch sprechen konnte. Ein Mädchen unter der Altersgrenze und ohne Deutschkenntnisse hatte sich auch ins Girls Camp geschleust: Karina (Bild 3), die Tochter von Kateryna Bondarenko (Bild 4). Sie hatte vor zwei Tagen ihren fünften Geburtstag gefeiert.

Sorana CirsteaSorana CirsteaYulia Putintseva
Sorana Cirstea (WTA 45) - Andrea Petkovic (WTA 107)   2:6 7:6 7:6   (Bilder 1-7)
Yulia Putintseva
(WTA 93), Sloane Stephens (WTA 10)   (Bilder 8-10)
Die Spiele am Dienstag dauerten sehr lange. Watson-Bondarenko hatten den Auftakt gemacht und danach musste das verregnete Match vom Vortag zwischen Barthel und Witthöft noch beendet werden.
In der Folge gönnten sich auch Cirstea und Petkovic die volle Distanz. Ich schaute zum Satzende des zweiten Satz kurz vorbei und machte mich danach auf den Heimweg. Die Deutsche Bilanz im Einzel war gleich Null. Denn keine einzige Deutsche konnte im Turnier ein Spiel gegen eine nicht-Deutsche gewinnen.
Das anschliessende Spiel von Putintseva und Stephens musste im dritten Satz wegen Dunkelheit unterbrochen werden. Am Mittwoch setzte sich die Kasachin in der Wiederaufnahme gegen die topgesetzte US Open-Siegerin durch.

Shuai ZhangFanny StollarFanny StollarFanny Stollar
Fanny Stollar (WTA 203) - Shuai Zhang (WTA 27)   6:2 6:2
Da werden meine Worte vom Vortag (siehe unten) über Stollar gleich Lügen gestraft. Wir sahen nur das letzte Game der Partie, aber dort servierte Stollar drei Asse in vier gespielten Punkten und liess als Qualifikantin der an vier gesetzten Chinesin keine Chance.

Jesika MaleckovaJesika MaleckovaFanny StollarFanny Stollar
Fanny Stollar (WTA 223) - Jesika Maleckova (WTA 315)   6:4 6:1
Sie gehört eher in die Rich & Beautiful-Kategorie, hat einen Marketingvertrag mit IMG und spielt im Nike-Dress. Die 19-jährige Ungarin ist aber durchaus eine Kämpferin und das gäbe ihr dann doch wieder den nötigen Kredit. Doch heute gab Stollar eine sehr schlechte Aura von sich Preis. Nach Fehlern motzte sie zu ihrem Trainer hinaus und man bekam den Eindruck wie schlimm doch alles sei. Dabei hatte sie gerade den ersten Satz gewonnen, lag im zweiten Satz bereits vorne und konnte das Spiel mit ihren druckvollen Schlägen bestimmen. Bis da wirklich Grand Slam-Trophäen eingefahren werden können und sie zum Million-Stollar-Girl wird, wird es noch ein weiter Weg werden, wenn sie in der Qualifikation von Nürnberg bei einem klaren Sieg gegen die Nummer 315 der Welt bereits so emotional eingebunden ist.

Madison BrengleMadison BrengleVarvara LepchenkoVarvara Lepchenko
Madison Brengle (WTA 99) - Varvara Lepchenko (WTA 88)   6:1 6:3
Beim Frühstück sassen Brengle und ihre Trainerin am Tisch neben uns. Daher wollten wir auch zu ihrem Match. Da wurde anfangs zweitem Satz aber voll draufgehauen und leider fehlte die Finesse. So waren wir nach drei Games wieder weg.

Raemon Sluiter, Kiki BertensMandy MinellaOlga IanchukOlga IanchukOlga IanchukOlga Ianchuk, Katharina Hobgarski
Mandy Minella (WTA 308) - Olga Ianchuk (WTA 240)   6:2 6:1
Kiki Bertens (WTA 18) (Bild 1) schaute kurz zu mit ihrem Trainer Raemon Sluiter, weil ihr als erste Gegnerin eine noch zu bestimmende Qualifikantin zugelost wurde. Da Minella nach ihrer Rückkehr nach der Babypause am schwierigsten einzuschätzen ist und die grösste Qualität der Qualifikantinnen haben dürfte, war ein Blick auf ihre Leistung in der Qualifikation angebracht. Die Qualifikation in Nürnberg dauert nur zwei Runden: aus 24 mach' 6. Bestklassierte Spielerin in der Qualifikation war die Nummer 102 der Weltrangliste (Allertova). Danach ging es aber erst mit Rang 205 (Kerkhove) weiter, weil alle Spielerinnen dazwischen ab Dienstag bereits in der Qualifikation in Roland Garros antreten werden. Minella hatte in der ersten Runde der Qualifikation mit Allertova somit die mit Abstand am besten klassierte Spielerin geschlagen.
Daher ist das Qualifikationstableau in Nürnberg jeweils verhältnismässig schwach besetzt und man trifft unbekannte Spielerinnen an. Ianchuk war am Vortag als Letzte fertig geworden mit einem Dreisätzer, um zirka 20 Uhr. An diesem Sonntag musste sie früh zur zweiten Runde der Qualifikation antreten, weil ab 14 Uhr bereits die Spiele des Hauptfelds begannen. So wie sich die 23-jährige Ukrainerin heute bewegte, war keine Energie da. Wie sie zu ihrem Trainer nach draussen blickte und ab und zu etwas sagte, schien es offensichtlich dass Minella die stärkere Spielerin war und Ianchuk nicht an ihre Chance glaubte. Im Spielverlauf konnten wir erkennen, dass Ianchuk einen Schmerz oder eine Zerrung im Bereich unter der linken Achsel verspürte. Auch wenn sie Rechtshänderin ist, so schränkte sie dies anscheinend in ihren Bewegungen ein und das dürfte auch die fehlende Kampfbereitschaft beziehungsweise die nur kurzen Phasen des Aufbäumens erklären, mit der sie sich der Niederlage hingab. Minella streute clever und erfahren Stoppbälle gegen den Wind ein und legte danach gegen die ans Netz vorgelockte und ohnehin schon demoralisierte Gegnerin mit Lobs gegen den Wind nach. Ihr Handicap erklärte sie nach dem Match auch ihrer Bundesligakollegin Katharina Hobgarski (WTA 309) (Bild 8) vom BASF TC Ludwigshafen. Lokalmatadorin Hobgarski durfte in Nürnberg im dritten Jahr in Folge mit einer Wild Card im Hauptfeld antreten. Die 20-jährige verlor zum dritten Mal in Folge in der ersten Runde.

Anastasiya Komardina
Lidziya Marozava/Lesley Kerkhove (WTA Doppel 50/65) - Anastasiya Komardina/Mandy Minella (WTA Doppel 91/796)   6:2 3:6 10-7
Von dieser Partie hatte ich keinen Ballwechsel gesehen. Die Spielerinnen verliessen den Showcourt als ich diesen für das nächste Match von Pliskova und Arruabarrena betrat.

Carina WitthöftCarina WitthöftKateryna KozlovaKateryna KozlovaKateryna KozlovaKatharina GerlachKatharina Gerlach
Carina Witthöft (WTA 58), Kateryna Kozlova (WTA 66), Katharina Gerlach (WTA 400)
Witthöft war als Picture Girl auf dem Turnierplakat neben der zweimaligen Siegerin Bertens und der topgesetzten Görges abgebildet (Bilder 6-7 oben im Bild). Kurzfristig wurde Stephens mit Wild Card verpflichtet, welche Görges von der besten Position der Setzliste verdrängte. Den Status als Picture Girl konnte Witthöft mit ihrer Leistung nicht rechtfertigen.
Gerlach ist Mitglied des Porsche Talent Teams. Aus dem Talent Team waren einige Spielerinnen in Nürnberg und erhielten neben Wild Cards für Qualifikation oder Hauptfeld auch viele Gelegenheiten für Trainingseinheiten. Hier trainierte Gerlach am Sonntag zuerst mit Kozlova, danach spielte sie gleich noch mit Niemeier weiter.

Nadia PodoroskaNadia PodoroskaNadia PodoroskaTereza SmitkovaTereza Smitkova
Nadia Podoroska (WTA 505) - Tereza Smitkova (WTA 231)   7:6 6:3
Podoroska hat als Geburtsort zwar Rosario in Argentinien, vermittelt aber keinen sehr argentinischen Eindruck. Einzig dass sie die Rückhand wenn immer möglich umläuft ist sehr argentinisch. Wir schauten nur ein Game und gingen danach zum Essen, weil Podoroska den ersten Satz 7:6 gewonnen hatte und im zweiten nun 1:3 zurücklag. Das würde noch lange dauern und das Spiel vermutlich über drei Sätze andauern. Doch plötzlich liefen die Spielerinnen an uns und unserem Kartoffelsalat vorbei. Smitkova schnurstracks ohne Autogramme an die Kinder zu verteilen. Denn sie hatte bis zum 3:6 im zweiten Satz gerade fünf Games in Folge verloren. Dafür machten Podoroska und ihr Trainer noch ein Selfie, um die erfolgreiche Qualifikation für das Hauptfeld zu feiern. Es war die erste überstandene Qualifikation seit einer Verletzung, die sie sich im Juli 2017 zugezogen hatte.

Barbora Stefkova, Chantal SkamlovaBarbora StefkovaIpek SoyluIpek SoyluIpek SoyluRika FujiwaraRika FujiwaraRika FujiwaraChantal Skamlova, Barbora StefkovaChantal SkamlovaChantal SkamlovaBarbora Stefkova
Chantal Skamlova/Barbora Stefkova (WTA Doppel 144/430) - Ipek Soylu/Rika Fujiwara (WTA Doppel 128/142)   6:2 4:6 10-7
Fujiwara wirkt schon etwas verrückt, wenn sie mit ihren Liegestützen zwischen den Punkten (Bild 8) und beim Seitenwechsel aufwartet. Dafür hat es die 36-jährige Japanerin mit einer Grösse von nur 155 cm doch zur Profitennisspielerin geschafft. Von der Energie wie sie Fujiwara hat, war bei Soylu nicht viel zu spüren wenn sie zum Seitenwechsel lief. Da sprach sie etwas auf türkisch zu ihrem Trainer, der neben uns sass, und lachte etwas. Aber der Biss schien zu fehlen in ihrem Ausdruck. Auch muss sie im Match-Tie-Break nicht zweimal wegen Eigenfehlern zum Trainer blicken und zeigen und sich darüber aufregen was sie falsch gemacht hat oder sogar fragend nach draussen blicken was sie den tun soll. Sie ist im Match-Tie-Break, da muss sie einfach Punkt für Punkt spielen und sich nur auf das konzentrieren. Auf dem Rückhandreturn war Soylu beim Aufschlag von Skamlova schwach. Ihre Crossbälle waren nicht gut genug und so konnte Stefkova einen Ball nach dem anderen abvollieren. Stefkova war in Nürnberg auf der Anlage auch als Zaungast bei anderen Partien anzutreffen (Bilder 14-15).

 

 Einzel Qualifikation  Einzel Hauptfeld
 1. Runde Qualifikation  Final Qualifikation  1. Runde  2. Runde  Viertelfinal  Halbfinal  Final
     Yulia Putintseva -
 Sloane Stephens (1)
 5:7 6:4 7:6
 Alison Riske -
 Yulia Putintseva
 3:6 6:4 6:4
 Alison Riske -
 Sorana Cirstea (6)
 2:6 7:5 1:0 ret.
 Alison Riske -
 Kirsten Flipkens
 6:3 6:1
 Johanna Larsson -
 Alison Riske
 7:6 6:4
 Mandy Minella -
 Denisa Allertova (1)
 7:6 6:3
 Mandy Minella -
 Olga Ianchuk (8)
 6:2 6:1
 Alison Riske -
 Mandy Minella (Q)
 6:1 7:6
 Olga Ianchuk (8) -
 Jule Niemeier (W)
 6:3 3:6 7:6
     Madison Brengle -
 Varvara Lepchenko
 6:1 6:3
 Sorana Cirstea (6) -
 Madison Brengle
 6:3 3:6 6:3
     Sorana Cirstea (6) -
 Andrea Petkovic (W)
 2:6 7:6 7:6
 Lena Rüffer (W) -
 Ipek Soylu (3)
 6:4 4:6 6:4
 Dejana Radanovic (10) -
 Lena Rüffer (W)
 7:5 6:3
 Kiki Bertens (3) -
 Dejana Radanovic (Q)
 6:1 6:1
 Kiki Bertens (3) -
 Mona Barthel
 6:7 6:2 6:4
 Kirsten Flipkens -
 Kiki Bertens (3)
 5:7 6:3 7:6
 Dejana Radanovic (10) -
 Barbora Stefkova
 6:4 7:5
     Mona Barthel -
 Carina Witthöft
 7:5 6:3
 Tereza Smitkova (5) -
 Elizabeth Halbauer
 7:5 6:1
 Nadia Podoroska -
 Tereza Smitkova (5)
 7:6 6:3
 Nadia Podoroska (Q) -
 Kristina Kucova (Q)
 6:2 6:3
 Kirsten Flipkens -
 Nadia Podoroska (Q)
 7:6 6:2
 Nadia Podoroska -
 Chantal Skamlova (7)
 6:4 6:4
 Anne Schäfer -
 Michaela Honcova (6)
 6:4 6:1
 Kristina Kucova (11) -
 Anne Schäfer
 6:3 6:2
 Kristina Kucova (11) -
 Anna Gabric (W)
 6:0 6:2
     Kirsten Flipkens -
 Alison Van Uytvanck (7)
 7:6 2:6 7:6
 Anastasia Zarycka -
 Lesley Kerkhove (2)
 6:1 2:6 7:5
 Anna Zaja (9) -
 Anastasia Zarycka
 6:7 6:3 6:4
 Katerina Siniakova (8) -
 Anna Zaja (Q)
 2:6 6:4 6:1
 Katerina Siniakova (8) -
 Veronica Cepede Royg
 7:5 6:4
 Katerina Siniakova (8) -
 Fanny Stollar (Q)
 7:5 6:4
 Johanna Larsson -
 Katerina Siniakova (8)
 4:6 6:3 6:1
 Anna Zaja (9) -
 Katharina Gerlach (W)
 7:6 6:3
     Veronica Cepede Royg -
 Kateryna Kozlova
 6:3 6:4
     Heather Watson -
 Kateryna Bondarenko
 6:3 3:6 7:6
 Fanny Stollar (Q) -
 Shuai Zhang (4)
 6:3 6:3
 Fanny Stollar (4) -
 Giulia Gatto-Monticone
 1:6 6:2 7:5
 Fanny Stollar (4) -
 Jesika Maleckova
 6:4 6:1
 Fanny Stollar (Q) -
 Shuai Zhang (4)
 6:2 6:2
 Jesika Maleckova -
 Chanel Simmonds (12)
 6:4 6:1
     Johanna Larsson -
 Irina-Camelia Begu (5)
 6:4 3:3 ret.
 Johanna Larsson -
 Christina McHale
 6:3 6:0
 Johanna Larsson -
 Kristyna Pliskova
 5:7 7:5 6:4
     Christina McHale -
 Saisai Zheng
 6:2 7:6
     Lara Arruabarrena -
 Katharina Hobgarski (W)
 7:6 6:1
 Kristyna Pliskova -
 Lara Arruabarrena
 6:3 7:5
     Kristyna Pliskova -
 Julia Görges (2)
 6:2 6:7 7:6
   

 

 Doppel
 1. Runde  Viertelfinal  Halbfinal  Final
 Peschke/Melichar (1) -
 Podoroska/Zaja
 2:6 6:2 10-1
 Peschke/Melichar (1) -
 Fomina/Honcova
 6:3 6:2
 Schuurs/Srebotnik (3) -
 Peschke/Melichar (1)
 6:2 2:6 10-8
 Schuurs/Srebotnik (3) -
 Larsson/Flipkens (2)
 3:6 6:3 10-7
 Fomina/Honcova -
 Stollar/Lepchenko
 6:1 6:3
 Schuurs/Srebotnik (3) -
 Niemeier/Schmidt (W)
 6:2 6:2
 Schuurs/Srebotnik (3) -
 Skamlova/Stefkova
 6:1 6:2
 Skamlova/Stefkova -
 Soylu/Fujiwara
 6:2 4:6 10-7
 Jurak/Lister -
 Christian/Santamaria
 7:6 6:3
 Jurak/Lister -
 Marozava/Kerkhove (4)
 6:3 7:6
 Larsson/Flipkens (2) -
 Jurak/Lister
 6:4 6:4
 Marozava/Kerkhove (4) -
 Komardina/Minella
 6:2 3:6 10-7
 Gerlach/Rüffer (W) -
 Geuer/Wacanno
 6:3 5:7 10-4
 Larsson/Flipkens (2) -
 Gerlach/Rüffer (W)
 6:3 7:5
 Larsson/Flipkens (2) -
 Wachaczyk/Simmonds
 6:4 6:1

 

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