US Open 2013, New York City |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
2018: WTA Top 10 - Mladenovic #2, Azarenka #8, Barty #9, Larsson, Duval, Cornet, Nestor (Rudimental, Emeli Sandé) |
Zwei Spielerinnen kommen unter anderen über vielversprechende Leistungen im Doppel in meine Top 10-Liste in fünf Jahren. Sowohl Mladenovic als auch Barty spielten in diesem Jahr in Grand Slam-Finals. Die Französin in zwei im Mixed Doppel mit Nestor. Die Australierin sogar in drei im Damen Doppel mit Dellacqua. Das offenbart hohes Potential, welche es in das Einzelspiel zu transferieren gilt.
Meine Vorhersage auf Rabble.ch zur Top 10 der WTA Weltrangliste in fünf Jahren (d.h. in der Woche nach Wimbledon 2018) |
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WTA Entry List (09.07.2018) eine Woche nach Wimbledon 2018 |
Spielerin | Nationalität | Geburtsdatum | WTA Entry List (29.07.2013) drei Wochen nach Wimbledon 2013 |
1 | KEYS Madison | USA | 17.02.1995 | 40 |
2 | MLADENOVIC Kristina | Frankreich | 14.05.1993 | 38 |
3 | LISICKI Sabine | Deutschland | 22.09.1989 | 18 |
4 | ROBSON Laura | Grossbritannien | 21.01.1994 | 32 |
5 | STEPHENS Sloane | USA | 20.03.1993 | 15 |
6 | KVITOVA Petra | Tschechien | 08.03.1990 | 7 |
7 | BENCIC Belinda | Schweiz | 10.03.1997 | 330 |
8 | AZARENKA Victoria | Weissrussland | 31.07.1989 | 3 |
9 | BARTY Ashleigh | Australien | 24.04.1996 | 168 |
10 | VEKIC Donna | Kroatien | 28.06.1996 | 62 |
Mona Barthel
(WTA 34)
-
Johanna
Larsson
(WTA 80) 6:1
6:4
Barthel ist mit ihren 185cm eine grosse
Spielerin mit guten Hebeln und mag daher auch Bälle auf Schulterhöhe, da sie
diese mit entsprechender Geschwindigkeit drücken kann. Das stellt für Larsson
ein Problem dar, da sie ihre Gegnerinnen gerne mit einem hoch abspringenden
Kickaufschlag beim zweiten Service und hoch abspringenden Top Spin-Bällen aus
dem Spiel heraus aus dem Platz drängt. Doch die 23-jährige Deutsche lässt
sich davon nicht zurückdrängen sondern nimmt die Bälle gleich auf dem höchsten
Punkt und macht Druck damit. Sie holte sich den ersten Satz in nur 21 Minuten.
Ich hatte Johanna zum Satzwechsel ein "full power" mitgegeben, da sie im ersten
Satz etwas abwartend gespielt hatte. Hier war nur etwas zu gewinnen, wenn sie
voll dagegenhält und Barthel etwas aus der Position bringen kann. Larsson
servierte daraufhin ihr Aufschlagspiel aggressiv zum 1:0 durch und wieder auf
meiner Seite angekommen fügte ich noch ein "not too high" an. Ich liess mich nicht
davon beirren, dass mit Barbara Rittner die deutsche Fed Cup-Chefin gleich einen
Platz hinter mir sass. Kurz zuvor war auch noch Anke Huber dort gesessen.
Die Schwedin war nun im Spiel angekommen und legte mit ihren Aufschlagspielen
jeweils bis zum 4:3 vor. Bei 4:4 kassierte sie dann doch das Break. Schuld war
einerseits ihre Quote erster Aufschläge von nur 52%, was einen immensen
Druck auf sie ausübte. Denn die Returns auf die hohen zweiten Kickaufschläge gehören zur
Waffe von Barthel. Larsson liess sich erwischen, da Barthel gerade auf der
Vorteilseite gerne longline returnierte. Das ist für eine Rechtshänderin zwar
nicht üblich, aber ich persönlich finde diese Variante sehr effektiv. Larsson
stand bei ihren Aufschlägen zu weit aussen quasi auf der "falschen" Seite,
damit sie
mit Kick schön nach aussen aufschlagen konnte. So aber wurde ihr Weg zu lang, um den
Return abzudecken. Erst kassierte sie diesen Punkt zur Abwehr eines eigenen
Spielballs. Einen Punkt später wurde sie wieder so erwischt. Diesmal zum
vorentscheidenden Break. Vor allem der zweite gleichartige Punktverlust innert
einer Minute war sehr ärgerlich. Beim letzten Aufschlagspiel von Barthel erhielt
Larsson noch die Chance zum Break, aber ihr sollte heute kein Servicedurchbruch
gelingen.
Johanna
Larsson/Kiki Bertens
(WTA Doppel 217/492)
-
Maria Sanchez/Shelby
Rogers
(WTA Doppel 116/244) 7:5
6:4
Auf Bild 3 sind Larssons Coach Jeff Wilson und die niederländische
Tenniskollegin
Richel Hogenkamp
auf den Zuschauerbänken zu entdecken.
Die schwedisch-niederländlische Kombination kam mir etwas nachlässig vor
gegen die mit einer Wild Card ausgestatteten jungen US-Amerikanerinnen. Beim
Aufschlag von Bertens liessen sie sich zum 2:4 breaken, wobei sie sich bis zur
Unwetterunterbrechung wieder mit 5:4 in Front gebracht hatten.
Das war die erste Regenunterbrechung bevor der Regen da war! Ich dachte erst es
sei ein Witz, aber die Spielerinnen war wohl zuvor über ein bevorstehendes
Unwetter informiert worden und auf allen Plätzen wurden die Tennistaschen recht
früh zusammengepackt. Es scheint in den USA wohl irgend einen Vorfall durch
einen Blitzeinschlag gegeben zu haben und versicherungstechnisch will man da
jetzt kein Risiko mehr eingehen. Denn eine Woche später wurde auch der Auftakt
der National Football League in Denver wegen Blitzen um eine Stunde verschoben.
Wieder eine Woche später passierte das in der NFL gleich nochmals. Letztendlich erlebten
aber sowohl bei den US Open als auch in der NFL die Zuschauer nur leichten
Wimbledon-Regen und nicht mehr. Trotzdem wurde das komplette
Evakuationsprozedere aufgefahren und selbst unser Sitzplatz im Trockenen auf dem
Grandstand war nicht mehr sicher genug. Da hat es zwar überall hohe Masten, die
als Blitzableiter taugen würden, aber man forderte uns via Lautsprecher auf,
dass wir in ein Gebäude hinein gehen sollten. Glücklicherweise reagierten die
New Yorker Zuschauer aber nicht darauf und auch die sonst sehr bestimmten
Sicherheitskräfte verliehen diesem mit dem Zusatz "there is lighning everywhere"
vorgetragenen Anliegen keinen Nachdruck.
Das Ende des Doppels auf Court 8 konnte ich leider nicht mehr verfolgen, da ich
am Mittwochabend zum Konzert von Rudimental und Emeli Sandé in den Central Park
ging.
Rudimental, Emeli Sandé
Das war mein erstes Konzert, welches ich wegen
der Vorband sehen wollte und nicht wegen dem Hauptact! Niemand kannte hier die
Londoner von Rudimental, aber
ich war hell begeistert und voll dabei! Rudimental trat am SummerStage Festival
im Central Park mit Becky Hill (Bild 4)
als Sängerin auf und nicht mehr mit Ella Eyre wie im März in Miami. Auch Emeli Sandé macht ihre Sache gut.
Sie kam um 20:45 Uhr wohl sogar extra etwas zu früh auf die Bühne, weil die
ungeduldigen New Yorker Zuschauer ohne Gnade ihren Auftritt forderten. Das was sie zu bieten hat
ist moderne Popmusik Jahrgang 2013. Sie hat eine unglaublich
gute Stimme und schreibt ihre Songs auch selbst. Für mich war es etwas zu
amerikanisch angehauchte Popmusik um mich komplett umzuhauen. Obwohl sie eine
Engländerin ist klingt ihre Musik extrem nach New York City. Wenn ich ihr
Lied "Next to me" höre, dann kommt mir sofort NYC in den Sinn. Wohl weil es
auch etwas nach Alicia Keys klingt.
An diesem Mittwochabend jährte sich die "I have a dream"-Rede
von Martin Luther King in Washington zum fünfzigsten Mal.
Am Himmel über New York City sieht man die Sterne wohl nie. Selbst wenn man im
Central Park nach oben schaut, dann färben die Lichter der Stadt den Himmel
hellbraun, gelb oder grau.
Daniela Hantuchova
(WTA 48)
-
Maria Sanchez
(WTA 111)
7:5 6:2
Neben
Jankovic konnten Hantuchova
und Azarenka in punkto Zickigkeit mithalten. Bei Hantuchova war es ein
vermeintlicher Fehlentscheid bei einem belanglosen Spielstand. Sie meckerte zwei
Minuten an einem gut gegebenen Ball an der eigenen Grundlinie herum bei 7:6 5:1
und Matchball. Es ging zurück auf Einstand statt zum Spielende und Jubel. Es war
Matchball, aber sie hielt das Spiel ohnehin fest in den eigenen Händen. Da
beginnt sie beinahe zu weinen vor Unverständnis. Wie alt bist Du, 17? Ah nein,
29!
Wobei mich Hantuchova für obige negative Berichterstattung doch noch Lügen
straft. In der dritten Runde lag sie gegen die israelische Qualifikantin
Glushko
bei eigenem Aufschlag mit 3:6 2:5 und 0:30 hinten und drehte die Partie zum 3:6
7:5 3:0. Es wäre kein klassisches Damenmatch gewesen, wenn es nicht noch einmal
gedreht hätte. Bei 4:5-Rückstand wehrte die Slowakin vier Matchbälle ab um
schliesslich im Tie-Break zu triumphieren. Da hätte in der Theorie also auch ihr
Ausraster im Match gegen Sanchez noch die Wende einleiten können...
Hantuchova figurierte als Comebackpartnerin von
Martina Hingis,
mit der sie im nordamerikanischen Sommer die Turniere von Carlsbad, Toronto,
Cincinnati, New Haven und den US Open bestritt. Es resultierten drei Siege bei
fünf Niederlagen, wobei die 29-jährige Slowakin und die 32-jährige Schweizerin
mit slowakischen Wurzeln an kompetitiven Gegnerinnen wie zweimal Errani/Vinci,
Kops-Jones/Spears, Görges/Zahlavova Strycova und Black/King gescheitert sind.
Die noch mit Thibault Hutin verheiratete Hingis hatten wir am späteren
Samstagnachmittag vor Turnierbeginn übrigens Händchenhaltend mit ihrem neuen
Freund David Tosas Ros unweit der Grand Central Station gesehen.
Victoria Duval
(WTA 296)
Die erste Überraschung des Turniers gelang
der erst 17-jährigen Duval. Sie besiegte in der ersten Runde die
US Open-Siegerin des Jahres 2011
Samantha Stosur nach 2 Stunden und 39 Minuten mit 5:7 6:4 6:4. Beim Aufwärmen
vor ihrer Partie gegen Hantuchova (Bild 1) wirkte die Tochter haitischer Eltern
auf mich allerdings nicht übermässig beeindruckend. Nett war aber die Szene als
ihre Kolleginnen aus dem Juniorinnenturnier zu ihr kamen und ihr zu ihrem
grossartigen Erfolg gratulierten.
Kristina Mladenovic/Galina Voskoboeva
(WTA Doppel 22/39)
-
Johanna
Larsson/Kiki Bertens
(WTA Doppel 217/492) 7:5
7:6
Um die Stärken von Kristina Mladenovic zu
erläutern kann ich auf ihre Auftritte in
Wimbledon verweisen, wo unter
anderem Larsson/Arvidsson im Doppel chancenlos geblieben waren. Nach nur zwei
Matchgewinnen in sieben gemeinsamen Grand Slam-Auftritten in Folge haben es die
Schwedinnen an den US Open in neuen Formationen versucht.
Überraschenderweise konnte Larsson an der Seite von Bertens gegen die höher
eingestuften Gegnerinnen mithalten. Erst war etwas Lachen und gute Stimmung
machen angesagt bei der neuen Kombination, bis sie nach einigem Abtasten
merkten dass etwas drin lag. Bei 5:5 gingen dann aber vier Games in die falsche
Richtung und so fanden sich Larsson/Bertens mit 5:7 0:2 im Hintertreffen wieder.
Das ist genau die Situation, wo man sich dann als Aussenseiter unweigerlich mit
seinem Schicksal abfindet. Dem entgegnete ich mit einem "don't be shy, you can
win this". Nur hatte das natürlich auch Mladenovic gehört, die mit
Bombenaufschlägen dagegenhielt. Dennoch konnten Larsson und Bertens breaken und
danach zum 2:2 ausgleichen. Doch bald standen sie bei 2:5 mit dem Rücken zur
Wand. Bertens musste ihren Aufschlag halten. Das war die Kombination, in der das
schwedisch-niederländische Doppel verwundbar war. Denn Larsson beging die Fehler
am Netz und Bertens beging die Fehler beim Aufschlag und von der Grundlinie.
Anders herum funktionierte ihre Partnerschaft exzellent wenn Larsson von hinten
Druck machte und Bertens vorne die Volleys in Gewinnschläge verwandelte. Allen
Unkenrufen zum Trotz wehrten sie bei Aufschlag Bertens einen Matchball ab und
verkürzten auf 3:5. Im nächsten Game folgte ein weiterer Matchball, den Larsson
mit einem Longlinepassierball auf die Linie abwehrte. Der Linienrichter gab den
Ball aus, doch der Stuhlschiedsrichter überstimmte sofort und gab den Ball gut.
Dadurch verhinderte er das Spielende und kurz darauf verkürzten Larsson/Bertens
auf 4:5. Kurze Zeit später mussten sie bei Aufschlag Bertens und 5:6 erneut
einen Matchball abwehren und erreichten das Tie-Break. In der Kurzentscheidung
hatten sie einen einzigen Satzball, den sich aber nicht nutzen konnten. Nach so
vielen ausgelassenen Chancen verwerteten Mladenovic/Voskoboeva schliesslich doch
noch ihren insgesamt sechsten Matchball zum knappen Zweisatzerfolg. Trotz
Niederlage war das eine echt coole Aufholjagd von Johanna und Kiki gewesen.
Kristina Mladenovic/Daniel
Nestor
(WTA Doppel/ATP Doppel 22/15)
-
Casey Dellacqua/Scott
Lipsky
(WTA Doppel/ATP Doppel 15/26)
6:3 6:3
Die Wimbledonsieger und French
Open-Finalisten setzten sich in der ersten Runde durch. Die unterlegene
Dellacqua ihrerseits sollte im Damen Doppel an der Seite der erst 17-jährigen
Ashleigh Barty
an den US Open ihr drittes Grand Slam-Finale des Jahres erreichen. Doch auch
beim dritten Versuch blieben die Australierinnen ohne Titelgewinn.
Aus ihrem Privatleben hatte die 28-jährige Dellacqua eine erfreuliche Nachricht
zu vermelden. Ihre Lebenspartnerin hatte vor wenigen Wochen einen Sohn geboren.
Dellacqua wurde also auch Mutter. Für die Öffentlichkeit kam diese Nachricht
überraschend, da die Australierin zuvor nie über ihre Homosexualität gesprochen
hatte.
Kristina Mladenovic/Daniel
Nestor
(WTA Doppel/ATP Doppel 22/15)
-
Katarina Srebotnik/Nenad Zimonjic
(WTA Doppel/ATP Doppel 6/11)
6:1 7:6
Der 37-jährige Zimonjic steht dann und wann
recht angefressen auf dem Platz. Das war auch in diesem Spiel der Fall, weil der
Serbe nur kurz zuvor seine Partie im Herren Doppel verloren hatte. Im ersten
Satz spielte er sehr schlecht. Im zweiten Satz befreite er sich mit starken
Aufschlägen und Assen und baute so seinen Frust ab.
Daniel
Nestor/Vasek Pospisil
(ATP Doppel 15/150)
-
Mahesh Bhupathi/Philipp Petzschner
(ATP Doppel 10/106)
6:3 7:6
In diesem Jahr ging es für Nestor in der
Doppel-Weltrangliste so weit herunter wie seit dem November des Jahres 2000
nicht mehr. Nestor und Bhupathi hatten das Jahr auf der selben Seite des Netzes
begonnen. Den einzigen ATP-Titelgewinn des Jahres holte sich
Nestor in Winston-Salem in der Woche vor den US Open an der Seite des ebenfalls
40-jährigen Leander
Paes. Der Kanadier war nach dem gemeinsamen Auftritt im Londoner Queen's
Club im Jahr 1994 erst zum zweiten Mal in seiner Karriere an der Seite des
Inders angetreten! An diesen US Open gewann Paes zusammen mit
Stepanek den
Titel.
Nestor tat sich mit dem ebenfalls auf den Bahamas wohnhaften 23-jährigen
Landsmann Pospisil zusammen. Denn der grösste Erfolg
Nestors in dieser Saison war der historische Höhenflug des kanadischen Davis
Cup-Teams, welches seit Einführung der Weltgruppe im Jahr 1981 in selbiger noch
nie einen Sieg hatte feiern können. In diesem Jahr triumphierte man zu Hause
über Titelverteidiger Spanien sowie über Italien. Im zweiten Halbfinalspiel der
kanadischen Geschichte nach 1913 sollte man in der Woche nach den US Open mit
2:3 in Serbien auf Sand scheitern. Nestor/Pospisil hatten ihr Team gar dank
einem 10:8 im fünften Satz über Zimonjic/Bozoljac mit 2:1 in Führung gebracht.
Gegen Italien hatten sie sich mit 15:13 im fünften Satz gegen Bracciali/Fognini
durchgesetzt. Gegen Lopez/Granollers und Spanien waren sie mit 2:6 im fünften
Satz unterlegen. Baumeister des kanadischen Erfolgs ist
Raonic, der die
Truppe um Nestor, Pospisil und Dancevic anführt.
Antonia Lottner
(ITF U18 11)
Von Mexiko City über das italienische Santa
Croce, Mailand und dem Grand Slam-Titel auf Sand in Roland Garros, weiter auf
Rasen in Roehampton bis zum Wimbledon-Triumph war
Belinda Bencic
die ungeschlagene Dominatorin bei den Juniorinnen gewesen. Bei den US Open aber
konnte sich die im Final der French Open unterlegene Lottner an der Schweizerin
revanchieren. Bencic hat es als Jüngste in meine Top 10-Liste des Jahres 2018
geschafft.
Victoria Azarenka
(WTA 2)
-
Alize Cornet
(WTA 28) 6:7
6:3 6:2
Wie Jankovic und Hantuchova hat sich Azarenka
bei mir auf die Liste der nervtötenden Spielerinnen gespielt. Das Stöhnen und
der schlechte Kleidergeschmack oder die etwas grenzwertigen Jubelszenen nach
einem Sieg würden mich nicht sonderlich stören. Aber vor einem Breakball zum
Return hinstehen und dann noch extra die Hand heben, um die Gegnerin warten zu
lassen, das sind dumme Mätzchen, die man sich auf der WTA Tour anscheinend leisten kann. Das
würde ich sofort verbieten. Entweder stehst Du zum Return hin und bist bereits
oder Du stehst noch nicht hin. Mein Eindruck, dass die Weissrussin neben dem
Platz eine recht Coole ist, der zählt auch nicht mehr. Denn wenn Du Dich auf dem
Platz so benimmst und die Bälle nur immer von einem Balljungen nimmst, dann zickst Du auch im normalen Leben herum. Auf dem Platz gegen Cornet war sie
sichtlich unzufrieden und angefressen. Privat war sie erst lange mit
Sergei Bubka Jr.
zusammen, der einen steinreichen und berühmten Vater hat. Dieser ist dann Endes
des letzten Jahres in
dieser abenteuerlichen Story, wo er bei einer Party eines Freundes in Paris im
Badezimmer eingeschlossen war, beim Versuch sich aussen an der Fassade zum
nächsten Zimmer zu hangeln vom fünften Stock gefallen. Ich könnte mir gut
vorstellen, dass das Leben als Sohn eines berühmten Vaters auch nicht gerade
leicht ist und der Junior absichtlich aus dem fünften Stock gesprungen ist. Im
Krankenhaus besuchte ihn dann wie man vernahm auch Azarenka, die erst frisch
seine Ex gewesen war. Etwas später hatte sie mit Red Foo (Stefan Kendal Gordy)
einen neuen Partner an ihrer Seite, der einen noch steinreicheren Vater hat als
Bubka. Sein Vater ist Berry Gordy Jr., der Gründer des Musiklabels Motown.
Kommen wir aber zur Partie gegen Cornet. Die Französin hatte bereits bei der letzten
Begegnung in Roland Garros (Bild 1) den ersten Satz gewonnen und musste danach ihrem
intensiven Spiel Tribut zollen. Gerade wenn es gegen eine Nummer 2 der Welt
geht, wird jedes kleine Nachlassen bestraft und da konnte Cornet ihr Niveau
nicht ganz auf hundert Prozent halten. Trotzdem war der Satzgewinn in New York
auf Hartplatz für die 23-jährige beachtlich, da ihr die Bedingungen auf Sand vor
dem Heimpublikum in Roland Garros natürlich mehr entgegengekommen waren.
Überrascht hatten mich vor allem die neun Asse der 173cm grossen Spielerin aus
Nizza. Zehn Doppelfehler relativierten die Aufschlagleistung allerdings wieder etwas.
Alize Cornet
(WTA 28)
-
Maria Joao Koehler
(WTA 125) 6:3
6:2
Cornet ist vom Verhalten her auch nicht immer
über alle Zweifel erhaben. Aber ihr verzeiht man das, weil sie positiv
ausgedrückt einfach sehr temperamentvoll französisch ist. Vom Aufeinandertreffen
mit Koehler wollte ich mir einige Szenen ansehen, da ich von diesem Spiel eine
Schlacht erwartete. Eine amüsante Szene ergab sich nach einem langen
Ballwechsel. Koehler nahm sich zu lange Zeit bis sie zu ihrem nächsten Aufschlag
bereit war und wurde verwarnt. Sie reklamierte sofort, dass Cornet auf der
anderen Seite im Schatten des Zauns gewartet habe und auch noch nicht bereit
gewesen sei. Das Argument zählt aber nicht, da Koehler die Aufschlägerin war und
das Tempo vorzugeben hatte. Sie wurde also folgerichtig wegen Zeitüberschreitung
verwarnt. Cornet hatte akustisch wohl nicht ganz verstanden wer die
Verwarnung erhalten hatte und fragte entsetzt: "who? me?". Zum Glück konnte die
Schiedsrichterin sie umgehend beruhigen, denn sonst wäre der französische Vulkan
explodiert.
Neben dem Platz hatte Cornet die Unterstützung von Mauresmo, Dechy, Benneteau,
Parmentier und weiteren Franzosen, die alle dem Spiel beiwohnten. In Frankreich
wird der Teamgeist stark gefördert, was im Tennis nicht immer einfach ist. Dies wird
einerseits durch die gemeinsame Identität der französischen Sprache gefördert.
Andererseits kommt auch die Stellung der Fédération Française de Tennis (FFT)
zum Tragen. Durch das eigene Grand Slam-Turnier in Roland Garros, den riesigen
Einnahmen, den zu vergebenden Wild Cards und den Trainingsmöglichkeiten kann der
Verband einen grossen Einfluss ausüben und es empfiehlt sich, dass man sich mit der
FFT gut stellt.
Damen Einzel | ||||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinal | Halbfinal | Final |
Mona Barthel (28) - Johanna Larsson 6:1 6:4 |
Alison Riske (W) - Mona Barthel (28) 6:4 6:2 |
Alison Riske (W) - Petra Kvitova (7) 6:3 6:0 |
Daniela Hantuchova - Alison Riske (W) 6:3 5:7 6:2 |
Victoria Azarenka (2) - Daniela Hantuchova 6:2 6:3 |
Victoria Azarenka (2) - Flavia Pennetta 6:4 6:2 |
Serena Williams (1) - Victoria Azarenka (2) 7:5 6:7 6:1 |
Daniela Hantuchova - Maria Sanchez (W) 7:5 6:2 |
Daniela Hantuchova - Victoria Duval (Q) 6:2 6:3 |
Daniela Hantuchova - Julia Glushko (Q) 3:6 7:5 7:6 |
||||
Victoria Duval (Q) - Samantha Stosur (11) 5:7 6:4 6:4 |
||||||
Alize Cornet (26) - Maria Joao Koehler (Q) 6:3 6:2 |
Alize Cornet (26) - Ajla Tomljanovic (Q) 6:2 6:2 |
Victoria Azarenka (2) - Alize Cornet (26) 6:7 6:3 6:2 |
Victoria Azarenka (2) - Ana Ivanovic (13) 4:6 6:3 6:4 |
|||
Victoria Azarenka (2) - Dinah Pfizenmaier 6:0 6:0 |
Victoria Azarenka (2) - Aleksandra Wozniak 6:3 6:1 |
Damen Doppel | ||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde |
Larsson/Bertens - Sanchez/Rogers (W) 7:5 6:4 |
Mladenovic/Voskoboeva (14) - Larsson/Bertens 7:5 7:6 |
Petrova/Srebotnik (3) - Mladenovic/Voskoboeva (14) 4:6 6:2 6:3 |
Mladenovic/Voskoboeva (14) - Birnerova/Vögele 6:2 7:5 |
Mixed Doppel | |||
1. Runde | 2. Runde | Viertelfinal | Halbfinal |
Mladenovic/Nestor - Dellacqua/Lipsky 6:3 6:3 |
Mladenovic/Nestor - Srebotnik/Zimonjic (2) 6:1 7:6 |
Mladenovic/Nestor - H.C. Chan/Emmrich 7:6 6:3 |
Hlavackova/Mirnyi (7) - Mladenovic/Nestor 7:5 6:7 12-10 |
Herren Doppel | ||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde |
Nestor/Pospisil - Bhupathi/Petzschner 6:3 7:6 |
Nestor/Pospisil - Robredo/Montanes 4:6 6:2 6:1 |
Bryan/Bryan (1) - Nestor/Pospisil 6:7 7:5 6:2 |
Juniorinnen | ||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | Viertelfinal | Halbfinal |
Antonia Lottner (7) - Margot Yerolymos 7:6 6:1 |
Antonia Lottner (7) - Katerina Stweart (W) 6:3 6:4 |
Antonia Lottner (7) - Camila Giangreco Campiz (12) 7:6 7:5 |
Antonia Lottner (7) - Belinda Bencic (1) 6:4 6:2 |
Tornado Alicia Black (W) - Antonia Lottner (7) 7:5 6:3 |