US Open 2013, New York City

zurück zur Übersicht          Last updated: 25.06.2015

2018: ATP Top 10 - Dimitrov #1, Nishikori #6, Tomic #7, Sock #10, Evans, Blake, Tipsarevic

 

Bevor wir zu den zukünftigen Helden kommen erst dies: James Blake hat an den US Open sein letztes Match der Karriere gespielt und auch dies ist in diesem Bericht dokumentiert.

Die französische Sport-Tageszeitung L'Equipe hat mit der Veröffentlichung ihres Blicks in die Glaskugel mit der Weltrangliste im Tennis der Herren des Jahres 2018 während Roland Garros in diesem Jahr für einiges an Aufsehen gesorgt. Meiner Meinung nach ist den Franzosen dieses Ratespiel gut gelungen, auch wenn zum Beispiel der talentierte aber verwöhnte Gulbis nie die nötige Ausdauer an den Tag legen wird.

Vorhersage der französischen Sportzeitung L'Equipe
zur Top 10 der ATP Weltrangliste in fünf Jahren (d.h. während Roland Garros 2018)
ATP Entry List (28.05.2018)
während Roland Garros 2018
Spieler Nationalität Geburtsdatum ATP Entry List (27.05.2013)
während Roland Garros 2013
1 DIMITROV Grigor Bulgarien 16.05.1991 28
2 PAIRE Benoit Frankreich 08.05.1989 26
3 MURRAY Andy Grossbritannien 15.05.1987 2
4 RAONIC Milos Kanada 27.12.1990 16
5 DJOKOVIC Novak Serbien 22.05.1987 1
6 NISHIKORI Kei Japan 29.12.1989 15
7 TOMIC Bernard Australien 21.10.1992 61
8 GULBIS Ernests Lettland 30.08.1988 40
9 JANOWICZ Jerzy Polen 13.11.1990 23
10 SOCK Jack USA 24.09.1992 118

Ausser Sock sind alle anderen neun Spieler auf der Liste in ihrer Karriere bereits unter den besten 30 Tennisspielern der Welt klassiert gewesen und haben damit ihr Potential bereits angedeutet.
Bei der Rabble-Liste für die WTA stehen die voraussichtlich besten Spielerinnen in fünf Jahren aktuell noch tiefer in der Weltrangliste.

 

Daniel EvansKei NishikoriKei Nishikori
Daniel Evans (ATP 179) - Kei Nishikori (ATP 12)   6:4 6:4 6:2
Ich gesellte mich bei 4:2 im dritten Satz zu diesem Match hinzu und traf dort meinen Tenniskollegen Richard Van Loon, den niederländischen Hobbyfotografen der auf vielen Tennisplätzen dieser Welt anzutreffen ist, ob Nishikori verletzt sei oder ob er einfach nur schlecht spiele. Richard erklärte mir pointiert: "He is number 11 but he still plays Scheisse". Das ist das Problem, von dem keiner dieser aufstrebenden Spieler verschont ist. Mit dieser Inkonstanz hatte auch ein Federer in seinen frühen Jahren zu kämpfen. Doch er konnte den Makel des ewigen Talents abschütteln und entwickelte sich zum Dominator des Tennis.
Daniel Evans kassierte im September 2009 gegen Przysiezny im fünften Match der Davis Cup-Partie gegen Polen die entscheidende Niederlage, die die stolze Tennisnation Grossbritannien trotz einem Andy Murray in die Europa/Afrika-Zone II degradierte. Im März 2010 war es wieder der Evans, der die entscheidende fünfte Partie in Litauen gegen Laurynas Grigelis verlor. Der absolute Tiefpunkt des britischen Davis Cup-Teams war nun nach fünf Niederlagen in Folge erreicht und seitdem man sich erfolgreich auf heimischem Rasen gegen die Türkei gegen Abstieg in die Europa/Afrika-Zone III gewehrt hatte, hat man mit Tunesien, Luxemburg, Ungarn, der Slowakei, Belgien und Russland sieben Gegner in Folge bezwungen und tritt in der Woche nach den US Open in Kroatien an, um die Rückkehr in die Weltgruppe zu bewerkstelligen. Die Höhepunkte für Evans waren dabei seine entscheidenden Siege im fünften Match gegen den Slowaken Martin Klizan und den Russen Evgeny Donskoy.
Die Trendwende in den Davis Cup-Resultaten dokumentiert die Wandlung von Evans und die des britischen Tennis. Evans meinte in einem Interview mit der BBC, dass das britische Tennis vor einigen Jahren noch nicht so ein Team gewesen sei. Mit Andy Murray im Einzel, Fleming, Hutchins und Marray im Herren Doppel und den jungen Robson und Watson bei den Damen verfügt das britische Tennis über Speerspitzen in allen Konkurrenzen. Die Inspiration der heimischen Olympischen Spiele, der offene Charakter der Spieler, die neue Welt der sozialen Medien und die Krebserkrankung von Hutchins sind alles Gründe für dieses neue Teamgefühl. Der Plattform Twitter entnahm ich, dass Evans am Vorabend der US Open mit Fleming und Robson beim gemeinsamen Abendessen war.
Die persönliche Wandlung Evans' mit nun doch schon 23 Jahren vom unbelehrbaren Partygänger aus Birmingham zum hart arbeitenden Tennisprofi ist der bedeutendste Baustein in seinem ganz persönlichen Puzzle. Seine Tattoos lassen Episoden aus seinem Leben erahnen. Dasjenige auf seinem linken Unterarm lautet: "Every saint has a past - Every sinner has a future".

Albert RamosBernard Tomic
Bernard Tomic (ATP 52) - Albert Ramos (ATP 75)   6:3 3:6 4:6 7:6 6:3
Tomic spielt immer auf Abwarten und auch wenn sein Abwarten unterhaltsam ist, so ist das für mich nicht das Tennis welches mir als erstes beim Begriff "attraktiv" in den Sinn kommt. Der 20-jährige Australier spielt gefühlt nur jeden zehten Ball mit voller Geschwindigkeit über das Netz. Gegen Ramos hat er sich auf dem Grandstand eine unnötige Zusatzschlaufe eingehandelt und wäre im vierten Satz beinahe mit einer Erstrundenniederlage nach Hause geschickt worden.

Bernard TomicDaniel Evans
Daniel Evans (ATP 179) - Bernard Tomic (ATP 52)   1:6 6:3 7:6 6:3
Vom All England Lawn Tennis Club hatte Luftibus Evans nur in den Jahren 2008 und 2011 eine Wild Card für das Hauptfeld erhalten, wo er jeweils in der ersten Runde gescheitert war. Die US Open 2013 sind sein drittes Grand Slam-Turnier und sein Erstes für das er sich seinen Startplatz via Qualifikation erarbeitet hat. Der Brite zeigt ein mitreissendes Tennis. Er spielt aggressiv und sucht den Weg ans Netz. Tomic hingegen spielte den Ball nur zurück und wartete auf die Fehler des Qualifikanten. Was üblicherweise ausreicht, funktionierte gegen Evans nicht, da dieser sein Niveau aufrecht hielt. Tomic war nicht in der Lage, um im vierten Satz nach dem frühen Breakrückstand ein neues Mittel aus der Hosentasche zu ziehen.

Joao SousaGrigor DimitrovGrigor DimitrovJoao SousaJoao SousaJoao Sousa
Joao Sousa (ATP 96) - Grigor Dimitrov (ATP 29)   3:6 6:3 6:4 5:7 6:2
Man muss wirklich Geduld beweisen mit diesen hochgehandelten Talenten. Denn auch "Grischa" hat die Erwartungen einmal mehr nicht erfüllen können und gegen einen knapp in den Top 100 stehenden Portugiesen verloren. Wobei Sousa eine starke Partie abgeliefert hat und sein Niveau in einer guten Partie bis zum Schluss durchziehen konnte.
Zwar hat der 22-jährige Freund von Maria Sharapova in diesem Jahr in Madrid den Weltranglistenersten Djokovic bezwungen und fünf weitere Siege über Top 25-Spieler gefeiert. Doch hat er bei nun 13 Grand Slam-Turnieren erst ein einziges Mal die dritte Runde erreicht. Das war in diesem Jahr an den French Open.

Alexander PeyaJames Blake, Jack SockJames Blake
Alexander Peya/Bruno Soares (ATP Doppel 3/4) - James Blake/Jack Sock (ATP Doppel 64/77)   4:6 6:2 6:2
James Blake beendet seine Karriere mit 33 Jahren. Nach der Fünfsatzniederlage am Vorabend gegen Karlovic war dieses Doppel auf Court 4 sein allerletzter Auftritt auf ATP- bzw. Grand Slam-Ebene. Als grössten Triumph seiner Karriere bezeichnet der 10-fache Turniersieger im Einzel und 14-fache Turniersieger im Doppel den einzigen Davis Cup-Gewinn der USA in diesem Jahrtausend. Im Jahr 2007 in Portland gegen Russland hatten Roddick und Blake am Freitag ihre beiden Einzel gewonnen und die Bryans am Samstag im Doppel den Sieg vollendet. Somit hatte wirklich jeder der Spieler seinen Anteil am Sieg beigetragen. Blake erreichte 2006 seine beste Klassierung mit Rang 4, kam an 41 Grand Slam-Turnieren aber nicht über drei Viertelfinalteilnahmen hinaus. An den US Open 2005 scheiterte er in dieser Runde erst im Tie-Break des fünften Satzes an Andre Agassi.
Sein letztes Turnier an den US Open bestritt er im Doppel an der Seite der "Jugend". Gemeinsam mit dem 20-jährigen Sock - der es auf die Top 10-Liste von L'Equipe geschafft hat - hat er in diesem Jahr in Delray Beach gewonnen und in Memphis das Finale erreicht. Gegen das zweitbeste Doppel dieses Jahres konnten Blake/Sock anfangs gut dagegenhalten und gegen Ende des Satzes kamen beide Teams den Servicedurchbrüchen näher. Die US-Amerikaner schnappten sich den ersten Satz und Sock hatte im zweiten Satz ein Hoch, bis er sich durch eine vermeintliche Fehlentscheidung selbst aus dem Konzept warf. Erst regte er sich auf und dann machte er sich immer und immer wieder darüber lustig bis seine Energie weg war. Denn er hatte bereits seinen Viersatzsieg über Maximo Gonzalez vom Nachmittag in den Beinen. Blake war der verlorene Fünfsätzer vom Vorabend gegen Karlovic im Verlauf des Spiels auch mehr und mehr anzumerken. Peya/Soares hingegen spielen nur Doppel und sind in ihrer Paradedisziplin die ganze Partie hindurch voll konzentriert und absolvieren diese ohne Umschweife. Das gab letztendlich den Ausschlag zu Gunsten der österreichisch-brasilianischen Kombination, welche an diesen US Open erstmals ein Grand Slam-Finale erreichen sollte.

Hao-Ching Chan, Martin EmmrichSloane Stephens, Jack SockHao-Ching Chan, Martin Emmrich
Hao-Ching Chan/Martin Emmrich (WTA Doppel/ATP Doppel 35/35) - Sloane Stephens/Jack Sock (WTA Doppel/ATP Doppel -/77)   6:4 6:4
Der Veranstalter will seine aufstrebenden Stars dem Publikum natürlich in allen Konkurrenzen präsentieren. Für Sock hatte das vor zwei Jahren durchschlagenden Erfolg, als er völlig überraschend zusammen mit Melanie Oudin den Grand Slam-Sieg im Mixed der US Open 2011 gewann. In diesem Jahr war der Auftritt eher eine weitere Ablenkung für den 20-jährigen aus Nebraska. An der Seite der im Doppel unklassierten Stephens verlor er gegen die Taiwanesin Chan und den Deutschen Emmrich, dem ich an der Neujahrsparty in Chennai die Hand geschüttelt und alle Gute für 2013 gewünscht hatte.

Janko TipsarevicJack Sock
Janko Tipsarevic (ATP 21) - Jack Sock (ATP 86)   3:6 7:6 6:1 6:2
Um in der dritten Runde eines Grand Slam-Turniers gegen einen gesetzten Spieler bestehen zu können, sollte man sich seine Kräfte einteilen und sich auf das Einzel fokussieren. Sock hatte mit seiner zweiten Runde im Einzel am Donnerstagnachmittag, dem verlorenen Herren Doppel am Donnerstagabend und dem verlorenen Mixed Doppel am Freitag sicherlich nicht die ideale Vorbereitung auf sein Aufeinandertreffen mit Tipsarevic am Samstag. Den ersten Satz gewann Sock. Den zweiten verlor er knapp. Im dritten und vierten Satz konnte er keine Gegenwehr mehr leisten.

 

Herren Einzel
 1. Runde  2. Runde  3. Runde  4. Runde
 Joao Sousa -
 Grigor Dimitrov (25)
 3:6 6:3 6:4 5:7 6:2
 Joao Sousa -
 Jarkko Nieminen
 1:6 6:3 3:6 6:3 6:4
 Novak Djokovic (1) -
 Joao Sousa
 6:0 6:2 6:2
 
 Jack Sock -
 Philipp Petzschner (Q)
 7:6 3:6 5:2 ret.
 Jack Sock -
 Maximo Gonzalez (Q)
 7:6 1:6 7:5 6:2
 Janko Tipsarevic (18) -
 Jack Sock
 3:6 7:6 6:1 6:2
 David Ferrer (4) -
 Janko Tipsarevic (18)
 7:6 3:6 7:5 7:6
 Janko Tipsarevic (18) -
 Pablo Cuevas
 6:3 6:7 6:3 ret.
 Janko Tipsarevic (18) -
 Dudi Sela
 6:4 6:4 6:1
 Bernard Tomic -
 Albert Ramos
 6:3 3:6 4:6 7:6 6:3
 Daniel Evans (Q) -
 Bernard Tomic
 1:6 6:3 7:6 6:3
 Tommy Robredo (19) -
 Daniel Evans (Q)
 7:6 6:1 4:6 7:5
 
 Daniel Evans (Q) -
 Kei Nishikori (11)
 6:4 6:4 6:2

 

Herren Doppel
 1. Runde  2. Runde  3. Runde  Viertelfinal  Halbfinal  Final
 Peya/Soares (2) -
 Blake/Sock (W)
 4:6 6:2 6:2
 Peya/Soares (2) -
 Kas/Marach
 6:3 6:2
 Peya/Soares (2) -
 Zeballos/Cuevas
 6:3 7:6
 Peya/Soares (2) -
 Peers/J. Murray
 6:4 6:7 6:4
 Peya/Soares (2) -
 Melo/Dodig (10)
 7:5 6:4
 Stepanek/Paes (4) -
 Peya/Soares (2)
 6:1 6:3

 

Mixed Doppel
 1. Runde  2. Runde  Viertelfinal
 H.C. Chan/Emmrich -
 Stephens/Sock (W)
 6:4 6:4
 H.C. Chan/Emmrich -
 Raymond/Rojer (6)
 6:4 7:5
 Mladenovic/Nestor -
 H.C. Chan/Emmrich
 7:6 6:3

 

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