US Open 2013, New York City |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
2018: WTA Top 10 - Robson #4, Li, Arvidsson, Bouchard, Kerber |
Die aktuelle WTA-Weltrangliste führt mit Serena Williams (WTA 1, 26.9.1981), Na Li (WTA 6, 26.2.1982) und der mittlerweile zurückgetretenen Wimbledonsiegerin Marion Bartoli (WTA 7, 2.10.1984) drei Veteraninnen in den besten Zehn. Das Durchschnittsalter liegt bei etwas über 26,5 Jahre. Bei meiner Vorhersage liegt der Durchschnitt nur bei etwas über 25 Jahren.
Die aktuelle ATP-Weltrangliste führt David Ferrer (ATP 4, 2.4.1982) und Roger Federer (ATP 7, 8.8.1981) als älteste Spieler unter den besten Zehn. Das Durchschnittsalter liegt bei genau 28,0 Jahren. Bei der L’Equipe-Vorhersage liegt der Durchschnitt etwas höher, nämlich bei 28 Jahren und 3 Monate.
Meine Vorhersage auf Rabble.ch zur Top 10 der WTA Weltrangliste in fünf Jahren (d.h. in der Woche nach Wimbledon 2018) |
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WTA Entry List (09.07.2018) eine Woche nach Wimbledon 2018 |
Spielerin | Nationalität | Geburtsdatum | WTA Entry List (29.07.2013) drei Wochen nach Wimbledon 2013 |
1 | KEYS Madison | USA | 17.02.1995 | 40 |
2 | MLADENOVIC Kristina | Frankreich | 14.05.1993 | 38 |
3 | LISICKI Sabine | Deutschland | 22.09.1989 | 18 |
4 | ROBSON Laura | Grossbritannien | 21.01.1994 | 32 |
5 | STEPHENS Sloane | USA | 20.03.1993 | 15 |
6 | KVITOVA Petra | Tschechien | 08.03.1990 | 7 |
7 | BENCIC Belinda | Schweiz | 10.03.1997 | 330 |
8 | AZARENKA Victoria | Weissrussland | 31.07.1989 | 3 |
9 | BARTY Ashleigh | Australien | 24.04.1996 | 168 |
10 | VEKIC Donna | Kroatien | 28.06.1996 | 62 |
Sofia
Arvidsson
(WTA 100)
-
Petra Cetkovska
(WTA 146) 1:6
6:4 6:1
Die Situation in der Weltrangliste ist für
Arvidsson sehr prekär. Sie kommt nur auf Rang 177 des WTA Race 2013 mit 249
Punkten nach New York. Im WTA Ranking steht sie mit 672 Punkten noch auf
Rang 100. Die Top 100 sind im Tennis die Schallgrenze, die zu Teilnahmen an
Grand Slam-Turnieren berechtigt und die Eintrittskarte für viele WTA-Turniere
ist. Liegt man darunter, muss man sich durch die Qualifikationen mühen oder gar
ITF-Turniere spielen. Dank ihrem guten Herbst im letzten Jahr (US Open 100, Linz
70, Moskau 200, Sofia 60 Punkte) fallen bis Saisonende noch 423 Punkte weg, die sie
decken muss, wenn sie sich in den Top 100 halten will. Da sind die 100 Punkte
für einen Erstrundensieg an den US Open Pflicht. Ausser auf Grand Slam-Stufe
kann man nirgends sonst so viele Punkte mit nur einem Matchgewinn einheimsen.
Die überlebenswichtigen 100 Punkte waren nach dem mit 1:6 verlorenen ersten Satz
aber fast schon in unerreichbare Ferne gerückt. Auch ihre Körpersprache war nicht
da. Konnte sie auch nicht sein mitten in dieser Negativspirale... Am liebsten
würde man ihr da sagen, dass sie das Tennis geniessen und mit Freude herangehen
soll. Denn das ist der Schlüssel. Aber wer will das nach einem 1:6 schon hören. Im ersten Satz war voll allem problematisch
gewesen, dass Arvidssons Schläge nur die Hälfte der Geschwindigkeit von
Cetkovskas Schlägen hatten. Dadurch war sie regelrecht abgefertigt worden.
Cetkovska machte so lange Druck bis ihre Gegnerin zu kurz wurde und dann schloss
die Tschechin den Punktgewinn mit einem Ball in die freie Ecke mühelos ab.
Ich weiss nicht wie es die 29-jährige aus Halmstadt geschafft hat. Vermutlich
wandelte sich die Anspannung etwas in eine "ich kann nichts mehr
verlieren"-Einstellung. Den zweiten Satz jedenfalls startete sie mit einem
Aufschlaggewinn und einem Break zum 2:0. Die Geschwindigkeit in den Schlägen war
zwischen den Beiden nun ausgeglichen. Das Break musste Arvidsson allerdings
umgehend abgeben und ab 2:2 legte sie jeweils mit ihrem Aufschlag vor.
Spielentscheidend war Arvidssons Aufschlagspiel bei 4:4 im zweiten Satz. Mit
wenig Siegen aus den letzten Monaten ausgestattet begann sie zu verkrampfen. Im
zweiten Satz half aber auch Cetkovska etwas mit, die zuvor schlichtweg alles
getroffen hatte. Dass Arvidsson dieses wacklige Aufschlagspiel dennoch zum 5:4
halten konnte, ebnete den Weg zum 1:6 6:4 6:1.
Na Li
(WTA 6)
-
Sofia
Arvidsson
(WTA 100) 6:2
6:2
Da wurde die Li-Robson-Revanche in der
dritten Runde wohl so sehr herbeigesehnt, dass die Organisatoren statt einem
Bild von Sofia Arvidsson eines von Laura Robson verwendeten!? Man beachte, es
handelt sich um eine Linkshänderin auf Bild 1... Sehr peinlich. Wenn auch nicht
ganz so brisant wie der Fauxpas in
London 2012, als die
nordkoreanischen Fussballspielerinnen bei der Vorstellung der
Mannschaftsaufstellung auf der Digitalwand mit südkoreanischen Flaggen
hinterlegt wurden.
Das 22'500 Zuschauern Platz bietende Arthur Ashe Stadium war zur ersten Partie
am Dienstag zu etwa 10% gefüllt. Unter anderem mit zahlreichen chinesischen
Fans. Von der Vogelperspektive aus ist es schwierig dem Spiel wirklich zu
folgen. Immer wieder wird die eigene Aufmerksamkeit vom kleinen Tennisplatz
weggezogen. Die an vier Seilen über den Platz schwebende Kamerainstallation kann
sich da näher zum Geschehen begeben. Diese Installation ist gemäss dem Bedienpersonal
800'000 USD bzw. 600'000 EUR wert, wie sie Zuschauern erzählten. Das erscheint
mir dann doch sehr hoch.
Arvidsson war bereits im letzten Jahr in der zweiten Runde auf dem Arthur Ashe
angetreten. Damals unterlag sie Ivanovic mit 2:6 2:6. In diesem Jahr gelangen
ihr wieder je zwei Games pro Satz gegen Li. Trotz der Niederlage sind diese US
Open erfolgreich für sie verlaufen, da sie mit den hundert gewonnen WTA-Punkten
die höchste Punktanzahl im (schwachen) laufenden Jahr erzielte.
Na Li
(WTA 6)
-
Laura Robson
(WTA 32) 6:2
7:5
Li ging hochkonzentriert in die Revanche
gegen Robson und beging kaum Fehler. Im letzten Jahr hatte die damals 18-jährige
Londonerin in der zweiten Runde die Karriere von
Clijsters
beendet und in der dritten Runde mit einem Sieg über Li nachgedoppelt. Bei
diesen US Open war Robson erstmals an einem Grand Slam-Turnier gesetzt.
Die Statistik dieser Partie offenbart glasklare Verhältnisse: Asse: Li 11,
Robson 0; Doppelfehler: Li 5, Robson 6; Erste Aufschläge im Feld: Li 65%, Robson
52%; Gewinnschläge: Li 23, Robson 7; Unerzwungene Fehler: Li 21, Robson 30.
Robson war vor allem mit ihrer Beinarbeit nicht zufrieden. Einzig im zweiten
Satz hatte sie bis zur 3:0-Führung mit einem Break Vorsprung eine gute Phase
erlebt.
Laura Robson
(WTA 32),
Eugenie Bouchard
(WTA 59)
Laura und Genie sind beste Freundinnen wie
Bild 7 belegt. Ohne den Throwback Thursday auf Twitter wären wir nicht zu diesem
Auszug aus dem privaten Robson'schen Fotoalbum gekommen. So ist es naheliegend,
dass sich die beiden auch bei einem Grand Slam-Turnier ab und zu zusammen
einspielen wie hier am Mittwochmorgen. Den langen Regenunterbruch an diesem Tag
verbrachten Spielerinnen (Bild 6) und Fans mit ihresgleichen.
Bouchard hat eine 2:0-Siegesbilanz (ITF Osprey 2012 und WTA Charleston 2013)
gegen Robson und wird daher durch die Erfolge ihrer um einen Monat älteren
Freundin angespornt sein.
Beide haben die Juniorinnenkonkurrenz in Wimbledon gewonnen. Robson gelang dies
als 14-jährige in 2008 und
Bouchard als 18-jährige in 2012. Zudem siegte Bouchard im Doppel 2011 und 2012.
Eugenie Bouchard
(WTA 59)
-
Karolina Pliskova
(WTA 72) 4:6
6:4 7:5
Beim Vorbeigehen an dieser Partie fiel mir
auf, dass Bouchard ihre Vorhandbewegung extrem schnell ausführt da sie nicht zu
den kräftigsten Spielerinnen gehört. Beim Racketkauf muss sie also auf die
Beschreibung "swing speed: fast" achten. Ich habe mir auf tenniswarehouse.com
schnell die Spezifikationen zu ihrem Babolat AeroPro Drive Plus angesehen, der
mit "power level: medium", "stroke style: full" und "swing speed: fast" die
Anforderungen eindeutig erfüllt.
Angelique Kerber
(WTA 9)
-
Eugenie Bouchard
(WTA 59)
6:4 2:6 6:3
Die ersten neun Games der Partie wurden alle auf der gleichen Seite des Platzes
gewonnen. SRF-Kommentator Heinz Günthardt würde einmal mehr etwas von
Windeinfluss erzählen und einmal mehr wäre es nicht richtig. Nach dem verlorenen
ersten Satz konnte Bouchard den zweiten Durchgang gewinnen, obwohl sie dort die
schlechtesten Aufschlagwerte der Partie hatte. Nur 34% erste Aufschläge im Feld
und fünf Doppelfehler reichten zum Satzgewinn, wo hingegen die jeweils 53%
Aufschlagquote und jeweils zwei Doppelfehler in den Sätzen eins und drei nicht
genügten. Kerber servierte in allen Sätzen nahezu identisch mit ihrer
gesamthaften Aufschlagquote von 68% und insgesamt nur drei Doppelfehlern. Trotz
dieser Konstanz blickte die 25-jährige Kielerin immer sehr engagiert und meist
recht verärgert drein wenn sie mit ihrem Betreuerteam Blicke austauschte. Ein
Grund dafür war wohl, dass sie mit 28 Gewinnschlägen bei 27 unerzwungenen
Fehlern das Spiel nicht so sehr bestimmen konnte wie ihre jüngere Gegnerin mit
41 Gewinnschlägen bei 43 unerzwungenen Fehlern. Die deutsche Linkshänderin und
die kanadische Rechtshänderin boten viele harte Grundlinienduelle. Bouchard
spielt ihre Volleys sehr sauber. Sie wirkte im Gegensatz zu ihrer Gegnerin immer
sehr konzentriert zwischen den Punkten. Das Publikum hielt sich darum eher
zurück mit Anfeuern, weil man die 19-jährige Aussenseiterin nicht stören wollte.
Bei anderen Matches mit
kanadischer Beteiligung war die Stimmung am Kochen gewesen, da das Grand
Slam-Turnier in New York City für viele kanadische Zuschauer eine Reise wert
ist.
In jedem Satz verlor Bouchard ihr erstes Aufschlagspiel zum 0:1. Diesen
Rückstand konnte sie im dritten Satz nie mehr aufholen. Ganz zum Schluss der
Partie ging der Rechtshänderin aus Montreal auch noch die Luft aus und sie gab
zum zweiten Mal im Schlussdurchgang ihren Aufschlag ab und verlor damit das Match.
Doch mit der zweiten Runde in Roland Garros und an den US Open sowie der dritten
Runde in Wimbledon hat sie bei ihren ersten drei Grand Slam-Teilnahmen immer
mindestens eine Runde gewonnen. Eine erfreuliche Bilanz im Premierenjahr.
Saisai Zheng/Varvara
Lepchenko
(WTA Doppel 38/47)
-
Sofia
Arvidsson/Kaia Kanepi
(WTA Doppel 220/-) 6:3
6:3
Nach nur zwei Matchgewinnen in sieben
gemeinsamen Grand Slam-Auftritten in Folge haben es die Schwedinnen Arvidsson
und Larsson an den US Open in neuen Formationen versucht. Arvidsson tat sich mit
Kanepi zusammen, mit der sie im letzten Jahr das WTA-Turnier in Kopenhagen
gewonnen hatte. Vom Spielstil, dem Alter und der geographischen Lage her haben
die Schwedin und die Estin viele Gemeinsamkeiten. Beide sind stark von der
Grundlinie aus, aber können bei den Volleys nicht überzeugen und patzen in
dieser Disziplin teilweise böse. Arvidsson kann nur Volleystopps spielen wie
dies früher auch eine Schnyder tat.
Zheng hingegen war am Netz sehr aktiv und die Nordeuropäerinnen hatten dem
eingeschränkt auf ihre Grundlinienschläge nichts entgegen zu setzen. Die einzig
clevere - wenn auch sehr defensive - Taktik der beiden war, wenn sie bei
Aufschlag Zheng beide hinten blieben und die erst 19-jährige Chinesin so lange
an der Grundlinie hielten bis sie den Punkt gewinnen konnten. In den anderen
Situationen mit Zheng am Netz hätten sie aber hin und wieder mehr Risiko nehmen
müssen um den Longline-Passierball zu versuchen, weil Zheng die Crossbälle
regelmässig abfing. Kanepi versuchte es ab und zu longline, aber sie war damit
nicht sehr erfolgreich. Arvidsson hingegen versuchte es nie longline und ihre
Bälle wurden dadurch um so mehr cross abgefangen.
Damen Einzel | |||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinal | Halbfinal |
Eugenie Bouchard - Karolina Pliskova 4:6 6:4 7:5 |
Angelique Kerber (8) - Eugenie Bouchard 6:4 2:6 6:3 |
Angelique Kerber (8) - Kaia Kanepi (25) 6:0 6:4 |
Carla Suarez Navarro (18) - Angelique Kerber (8) 4:6 6:3 7:6 |
Serena Williams (1) - Carla Suarez Navarro (18) 6:0 6:0 |
Serena Williams (1) - Na Li (5) 6:0 6:3 |
Angelique Kerber (8) - Lucie Hradecka 6:1 6:1 |
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Laura Robson (30) - Lourdes Dominguez Lino 7:5 6:0 |
Laura Robson (30) - Caroline Garcia 6:4 7:6 |
Na Li (5) - Laura Robson (30) 6:2 7:5 |
Na Li (5) - Jelena Jankovic (9) 6:3 6:0 |
Na Li (5) - Ekaterina Makarova (24) 6:4 6:7 6:2 |
|
Sofia Arvidsson - Petra Cetkovska 1:6 6:4 6:1 |
Na Li (5) - Sofia Arvidsson 6:2 6:2 |
||||
Na Li (5) - Olga Govortsova 6:2 6:2 |
Damen Doppel | |
1. Runde | 2. Runde |
S. Zheng/Lepchenko - Arvidsson/Kanepi 6:3 6:3 |
Black/Erakovic (13) - S. Zheng/Lepchenko 6:1 7:6 |