Porsche Tennis Grand Prix 2009, Stuttgart

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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Elena Dementieva, Marion Bartoli, Anna-Lena Grönefeld, Karolina Sprem, Barbora Zahlavova Strycova
Viertelfinale 4. Tableauviertel - Elena Dementieva-Marion Bartoli

 

Haupttableau: 4. Tableauviertel
 1. Runde  2. Runde  Viertelfinale  Halbfinale
 Caroline Wozniacki (7) -
 Iveta Benesova
 6:3 7:5
 Marion Bartoli -
 Caroline Wozniacki (7)
 7:6 6:4
 Elena Dementieva (2) -
 Marion Bartoli
 6:2 4:6 6:3
 Svetlana Kuznetsova (5) -
 Elena Dementieva (2)
 6:4 6:2
 Marion Bartoli -
 Karolina Sprem (Q)
 6:3 2:6 6:1
 Agnes Szavay -
 Ai Sugiyama
 6:3 2:6 7:6
 Elena Dementieva (2) -
 Agnes Szavay
 7:6 6:1
 Elena Dementieva (2) -
 Anna-Lena Grönefeld (W)
 6:4 3:6 6:3

Elena DementievaElena DementievaMarion Bartoli
Elena Dementieva - Marion Bartoli
In den Jahren 2000 bis 2008 lauteten die Ranglistenpositionen zum Ende des Jahres für die 27-jährige Dementieva wie folgt: 12, 15, 19, 8, 6, 8, 8, 11, 4. Seit einigen Monaten scheint der ganz grosse Erfolg eigentlich zum greifen nah. Die Goldmedaille in Peking 2008 konnte sie gewinnen. Ein Grand Slam-Erfolg fehlt der Weltranglistendritten in ihrem Palmares.
Marion Bartoli hat sich körperlich stark verbessert und ist fitter geworden. Man denke nur an Roland Garros vor drei Jahren... Prompt kratzt die Wimbledon-Überraschungsfinalistin von 2007 vielleicht schon bald wieder an den Top 10 der Weltrangliste. Im Moment ist die 24-jährige vor Cornet und Mauresmo die bestklassierte Französin. Wenn sie auf ihrer Rückhand etwas spät dran ist, macht sie mit ihrem rechten Bein jeweils einen langen Ausfallschritt und streckt sich mit ihrem Schläger mit dem verlängertem Griff nach dem Ball.
Das Match zwischen Dementieva und Bartoli wurde irgendwie mit angezogener Handbremse ausgetragen. Bartoli versteifte sich sehr auf ihre Taktik, Dementievas Rückhand anzuspielen. Dass diese Taktik zum Erfolg führen kann, haben Peer, Paszek oder Bacsinszky bereits gezeigt. Bartoli vergass aber, in diesen Rückhandcross-Duellen auch einmal longline zu spielen oder sie hat diesen Schlag schlichtweg nicht in ihrem Repertoire. Zudem waren die Aufschläge Bartolis harmlos. Dementieva demgegenüber ärgerte sich über jeden Schlag und alles mögliche und meckerte dann immer in Richtung ihrer Mutter Vera. Ab dem 2:0 im dritten Satz für Dementieva kam Bartoli etwas von ihrer Taktik ab und die beiden kämpften endlich mit offenen Visier. Das kann ich als Zuschauer nur loben.


Elena Dementieva - Anna-Lena Grönefeld   (Bilder 1-5)
In diesem Jahr gibt es kein Freilos mehr für die ersten vier Spielerinnen der Setzliste. Dass erste Runden oft tückisch sein können, zeigte sich in diesem Match. Oft spielte Dementieva Bälle einfach zu weit. Das sind Fehler, die man sonst nicht von ihr sieht. Trotz komfortabler Satzführung und 3:1-Vorsprung im zweiten Satz konnte die Russin Breakchancen zum 4:1 nicht nutzen. Wenig später musste sie den Satz nach fünf verlorenen Games in Folge mit 3:6 an Grönefeld abgeben. Grönefeld war an diesem Dienstag nach den drei Fed Cup-Matches vom Wochenende gegen China, wo Deutschland den Wiederaufstieg in die Weltgruppe I schaffte, noch voll im Spielrhythmus. Das bewahrte sie aber trotzdem nicht vor den Fehlern im kapitalen Startgame des dritten Satzes. Nach der obligaten Toiletten- oder Umkleidepause, welche sich Dementieva nach dem zweiten Satz immer gönnt, folgte ein katastrophales Game. Dementieva servierte mehrere Doppelfehler. Dennoch ging das fehlerhafte Game einige Male über Einstand. Da gönnten sich beide Spielerinnen eine grosse Auszeit. Schliesslich sicherte sich die Russin das 1:0 und legte damit den Grundstein zum Erfolg im Entscheidungssatz.
Mit Alize Cornet (Bild 5, links oben), Vera Dushevina (mitte unten) und der später im Doppel gegen Grönefeld spielenden Barbora Zahlavova Stycova (rechts oben) wartete dieses Match mit einigem Spielerinnenbesuch im Publikum auf.

Doppel: Anna-Lena Grönefeld
 1. Runde
 Benesova/Zahlavova Strycova -
 Schnyder/Grönefeld
 6:0 6:4

Iveta Benesova/Barbora Zahlavova Strycova - Patty Schnyder/Anna-Lena Grönefeld   (Bilder 6-10)
Die Titelverteidigerinnen Schnyder/Grönefeld erwischten einen ganz schwachen Start. Grönefeld unterliefen haarsträubende Fehler. Auch Schnyder spielte nicht stark, ist von ihrer Spielanlage her aber mit den sichereren Schlägen ausgestattet als ihre Doppelpartnerin. Der Kickaufschlag der Schweizerin funktionierte gut und sprang teilsweise mit sehr viel Effet weg.
Zahlavova Strycova war 2002 die weltbeste Juniorin und hat zwei Einzel- sowie vier Doppel-Grand Slam-Titel bei den Juniorinnen vorzuweisen. Denjenigen in Roland Garros 2002 sogar mit ihrer heutigen Gegnerin Grönefeld. Nach einem vielversprechenden Höchstand von Rang 55 in der WTA-Rangliste versank sie jahrelang im Niemandsland. Dank der dritten Runde als Qualifikantin in Wimbledon 2008 schaffte sie den Sprung zurück in Top 100.


Marion Bartoli - Karolina Sprem
Erbarmungslos harte Grundlinienduelle versprach diese Partie. So war es dann auch auch in diesem Match über drei Sätze, in dem jeder Durchgang nur 36 Minuten dauerte. Das konnte auch Caroline Wozniacki (Bild 6) mit Vater Piotr (links oben) beobachten, deren Zweitrundengegnerin aus diesem Match stammen würde und gegen die sie dann prompt verlor.
Nach ihrer langen Pause ist Sprem hungrig auf Erfolge. Aufschlag und Grundlinienschläge der Kroatin sind hammerhart, bei guter Defensivarbeit der Gegnerin von dieser aber zu antizipieren. Gegenüber Februar hat Sprem ihren Bekleidungsausrüster von Adidas zu Fila gewechselt. Dass sieht man oft bei Spieler/innen, welche eine lange Durststrecke oder Verletzungspause durchmachen müssen. Dann werden sie von den beiden grossen, Adidas oder Nike, fallengelassen. Bei der nächst besten Möglichkeit gehen sie dann ihrerseits einen Vertrag mit einem anderen Ausrüster ein.

 

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