Wimbledon 2008, London

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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Serena Williams, Jelena Jankovic, Elena Dementieva, Anna Chakvetadze, Amelie Mauresmo, Caroline Wozniacki, Timea Bacsinszky, Julie Ditty, Stephanie Dubois
Der Top 8 Check - V. Williams, S. Williams, Ivanovic, Jankovic, Sharapova, Kuznetsova, Dementieva, Chakvetadze

 

Damen Einzel
 1. Runde  2. Runde  3. Runde  4. Runde  Viertelfinale  Halbfinale  Finale
 Ana Ivanovic (1) -
 Rossana De Los Rios
 6:1 6:2
 Ana Ivanovic (1) -
 Nathalie Dechy
 6:7 7:6 10:8
 Jie Zheng (W) -
 Ana Ivanovic (1)
 6:1 6:4
 -  -  Serena Williams (6) -
 Jie Zheng (W)
 6:2 7:6
 Venus Williams (7) -
 Serena Williams (6)
 7:5 6:4
 Anna Chakvetadze (8) -
 Stephanie Dubois
 2:6 6:1 8:6
 Anna Chakvetadze (8) -
 Edina Gallovits
 6:1 6:2
 Anna Chakvetadze (8) -
 Evgeniya Rodina
 6:4 6:3
 Nicole Vaidisova (18) -
 Anna Chakvetadze (8)
 6:2 6:4
 Svetlana Kuznetsova (4) -
 Mathilde Johansson
 6:7 7:5 6:3
 Svetlana Kuznetsova (4) -
 Kateryna Bondarenko
 6:2 6:3
 Svetlana Kuznetsova (4) -
 B. Zahlavova Strycova (Q)
 6:2 6:4
 Agnies. Radwanska (14) -
 Svetlana Kuznetsova (4)
 6:4 1:6 7:5
 Serena Williams (6) -
 Agnieszka Radwanska (14)
 6:4 6:0
 Serena Williams (6) -
 Kaia Kanepi
 7:5 6:3
 Serena Williams (6) -
 Urszula Radwanska (W)
 6:4 6:4
 Serena Williams (6) -
 Amelie Mauresmo (29)
 7:6 6:1
 Serena Williams (6) -
 Bethanie Mattek
 6:3 6:3
 Elena Dementieva (5) -
 Maria Elena Camerin (Q)
 6:3 6:7 6:3
 Elena Dementieva (5) -
 Timea Bacsinszky
 4:6 6:3 6:3
 Elena Dementieva (5) -
 Gisela Dulko
 7:6 7:5
 Elena Dementieva (5) -
 Shahar Peer (24)
 6:2 6:1
 Elena Dementieva (5) -
 Nadia Petrova (21)
 6:1 6:4
 Venus Williams (7) -
 Elena Dementieva (5)
 6:1 7:6
 Timea Bacsinszky -
 Julie Ditty
 7:5 6:3
 Maria Sharapova (3) -
 Stephanie Foretz (Q)
 6:1 6:4
 Alla Kudryavtseva -
 Maria Sharapova (3)
 6:2 6:4
 -  -
 Venus Williams (7) -
 Naomi Cavaday (W)
 7:6 6:1
 Venus Williams (7) -
 Anne Keothavong
 7:5 6:2
 Venus Williams (7) -
 M.J. Martinez Sanchez (Q)
 6:1 7:5
 Venus Williams (7) -
 Alisa Kleybanova
 6:3 6:4
 Venus Williams (7) -
 Tamarine Tanasugarn
 6:4 6:3
 Jelena Jankovic (2) -
 Olga Savchuk
 6:3 6:2
 Jelena Jankovic (2) -
 Carla Suarez Navarro (W)
 6:1 6:3
 Jelena Jankovic (2) -
 Caroline Wozniacki (31)
 2:6 6:4 6:2
 Tamarine Tanasugarn -
 Jelena Jankovic (2)
 6:3 6:2


Venus Williams (7)
Spielen alle auf ihrem höchsten Niveau, so lautet die Reihenfolge im Damentennis: 1. Serena Williams, 2. Venus Williams, dann der Rest. So ist die weitläufige Meinung. Doch sind wir wirklich immer noch im Jahr 2002, als die Grand Slam-Finals als Sister Act ausgespielt wurden und Serena zum Schluss jeweils strahlte? - Denn die Williams-Schwestern konzentrieren sich seit einigen Zeit wieder auf das Tennis und haben beide innert Jahresfrist je 13 Turniere gespielt. Sharapova hat 14, Ivanovic 17 und Kuznetsova 18, Dementieva 20, Jankovic 22 und Chakvetadze 24 Turniere in der Wertung. Trotz des erhöhten Aufwands blieben die grossen Erfolge für die beiden US-Amerikanerinnen in diesem Jahr aber bisher aus. Serena gewann immerhin in Miami, Charleston und Bangalore, während Venus 2008 noch ohne Turniersieg ist.
Das Wimbledon-Fazit 2008 lautet, dass die beiden Williams zumindest auf Rasen aber immer noch die besten Spielerinnen der Welt sind. Vor allem Venus ist die Königin von Wimbledon. Die 28-jährige Titelverteidigerin sicherte sich zum fünften Mal den prestigeträchtigsten Titel im Tennissport. Serena hatte ihre beiden Wimbledon-Titel 2002 und 2003 während ihrer besten Karrierephase geholt und im Finale jeweils ihre Schwester Venus besiegt. In diesem Jahr gewann Venus das Familienduell, in dem klar ersichtlich wurde, dass beide Schwestern den Longline-Return als Waffe lieben. Auch in der Doppelkonkurrenz konnten die Williams-Schwestern den Titelgewinn bejubeln. Ob sie auch auf anderen Belägen die Nummer 1 sind, werden die nächsten Monate zeigen.

Serena Williams (6) - Amelie Mauresmo (29) (Bilder 1-4)
Im Match gegen Amelie Mauresmo war die 26-jährige Serena die klare Favoritin. Der erste Satz war schwach. Vor allem die Defensivleistungen beider Spielerinnen. Mauresmo spielte auf der Rückhandseite fast ausschliesslich mit Slice und suchte etwas mehr den Weg ans Netz. Doch Serena hatte zumeist alles unter Kontrolle, speziell als die erneut angeschlagene Mauresmo im zweiten Satz abbaute.


Ana Ivanovic (1)
Sie
hat das Potential zur Nummer 1 und ist es seit dem French Open-Sieg vor einem Monat auch. Mit ihrem ersten Grand Slam-Titel hat die 20-jährige die Nachfolge der zurückgetretenen Justine Henin zumindest legitimiert. Doch keiner erwartet von der jungen Serbin, dass sie diese Position gleich zementieren kann. In Wimbledon jedenfalls kamen der Zittersieg in der zweiten und das glatte aus in der dritten Runde dann aber doch überraschend.

Jelena Jankovic (2) - Caroline Wozniacki (31) (Bilder 1-4)
Wenn man von der neuen starken Tennisnation spricht, dann haben die beiden Serbinnen der Flut von russischen Spielerinnen in letzter Zeit den Rang abgelaufen. Jelena Jankovic drückt man allerdings etwas den Stempel einer Vielspielerin auf, wobei sie ihr Niveau nun doch schon seit zwei Jahren halten und erst noch stetig steigern konnte.
Die 23-jährige macht sich das Spiel zwischen den Punkten immer wieder so zu nutzen. So auch gegen Wozniacki. Jankovic liess sich nach dem zweiten Satz einen Verband am linken Knie anlegen, da sie sich Mitte des ersten Satzes etwas gestreckt hatte. Bei 3:2 liess sie ihn sich dann schon wieder entfernen, weil er wohl zu straff angelegt gewesen war. Das war zu viel für die 17-jährige Dänin, die ihren Rhythmus spätestens jetzt völlig verloren hatte. Dabei war Wozniacki, die 2006 den Titel bei den Juniorinnen gewonnen hatte, so gut ins Match gestartet. Ihr Vorteil war, dass sie furchtlos begann. Sie wählte nach gewonnenem Münzwurf als Erste aufzuschlagen zu können und stand im gesamten ersten Satz keinem einzigen Breakball gegenüber. Sie visierte jeweils vornehmlich Jankovic's Vorhandseite als Ziel an. Doch nach dem Satzgewinn überlegte sie wohl einen Moment zu lang und kassierte im zweiten Durchgang gleich das einzige Break des Satzes zum 0:1. Nach besagter Verletzungspause starteten die Spielerinnen dann gleich mit drei Breaks nacheinander (zwei gegen Wozniacki) in den Entscheidungssatz. Das nicht alles nur Show gewesen war, muss man Jankovic bei ihrer Niederlage in der vierten Runde zu gut halten. Gehandicapt von den Schmerzen am Knie stand sie dort auf verlorenem Posten.

Timea BacsinszkyTimea BacsinszkyElena DementievaTimea BacsinszkyAnna Chakvetadze
Maria Sharapova (3)
Die Top 8 sind momentan nur von drei Nationen besetzt: Serbien, Russland und den USA. Von den acht bestklassierten Spielerinnen verfügen Serena und Venus Williams, Maria Sharapova und Ana Ivanovic über Nummer 1-Potential. Die 21-jährige Sharapova war im Januar mit ihrem eindrücklichen Sieg an den Australian Open furios in die neue Saison gestartet. Ihr grösstes Handicap scheint aber ihre verletzungsanfällige Schulter zu sein, wobei das langfristig nicht zum Alibi verkommen darf.

Svetlana Kuznetsova (4)
Kuznetsova, Dementieva und Chakvetadze waren die einzigen der Führungsriege, die in den zwei Vorbereitungswochen auf Wimbledon ein Turnier auf Rasen gespielt hatten. Alle anderen blieben den Turnieren wegen Verletzung, Ermüdung oder sonstigen Gründen fern. Für die drei Russinnen hat sich die Vorbereitung ausbezahlt. In Wimbledon haben sie alle immerhin mindestens die vierte Runde erreicht. Svetlana Kuznetsova hat nicht den typisch russischen Spielstil von harten, flachen Grundlinienschlägen. Mit ihrem All Court-Game und den Top Spin-Schlägen schlummert in der 23-jährigen St. Petersburgerin ein riesiges Potential. Doch ausser ihrem Sensationssieg an den US Open 2004 hat sie es immer wieder verpasst, die ganz grossen Siege zu landen.

Elena Dementieva (5) - Timea Bacsinszky (Bilder 1-6)
Ihr
traut aufgrund ihres Aufschlags und Nervenkostüms niemand so richtig einen Grand Slam-Sieg zu. Die 26-jährige aus Moskau hat aber eine gute Saison gespielt und sich wieder bis auf Rang fünf hochgespielt. Der erste Satz gegen Bacsinszky aber war von schlechter Qualität. Nach Fehlern übte Dementieva viele Schläge wie im Training in Trockenausführung und blickte immerzu zu Mutter Vera. Bacsinszky's "Vorteil" war, dass ihre starke Rückhand zu Beginn fehlerhaft war. So erhielt sie von der Russin im weiteren Spielverlauf viele Bälle auf ihre Lieblingsseite. Nach einem auf und ab ging der erste Satz überraschend an die Schweizerin. Die ungarisch-stämmige Bacsinszky zeigte eine starke läuferische Leistung. Bei Bällen gegen die Laufrichtung wurde sie allerdings zumeist kalt erwischt. Als die Lausannerin im zweiten Satz nach 0:3 zum 3:3 ausgleichen konnte, lag die Überraschung dann wirklich in der Luft. Doch Dementieva glich nach Sätzen aus und machte im dritten Satz einen 3:0-Vorsprung Bacsinszky's gleich mit sechs Games in Folge zu nichte. Die Schweizerin servierte stark. Dort hat sie sich offensichtlich verbessert. Dementieva's Statistiken mit einer ersten Aufschlagquote von 68% und nur 3 Doppelfehlern waren für ihre Verhältnisse geradezu berauschend. In der Partie hatte die Russin vor allem dann die Nase vorne, wenn ihre Gegnerin entweder zu kurz spielte, mit Slice agierte oder die Bälle Bacsinszky's zu hoch aufsprangen.

Timea Bacsinszky - Julie Ditty (Bilder 7-8)
Als ich Timi's fehlerhaftes Erstrundenmatch gegen die Linkshänderin Ditty kurz beobachtete, plante ich schon, einige kritische Worte über die 19-jährige zu verlieren. Sie ist zwar talentiert und immer noch jung. Aber sie läuft Gefahr, ihr Talent zu verschwenden und auf den Aussenplätzen im Mittelmass zu versinken. Denn es reicht nicht, nur im Match eine beherzte Kämpferin zu sein. Das muss sie auch neben dem Platz und im Training werden. Aber die gute Leistung gegen Dementieva in der nächsten Runde hat dann doch gezeigt, dass noch nicht alles verloren ist.

Anna Chakvetadze (8) - Stephanie Dubois (Bilder 9-10)
Die 21-jährige ist die typische Vertreterin des russischen Powertennis. Im letzten Jahr schien es, als könne sie sich davon abheben, bloss eine von vielen zu sein. Doch in der laufenden Saison blieb sie mit 17 Siegen bei 12 Niederlagen hinter den Erwartungen zurück und läuft Gefahr, sich aus den Top 10 zu verabschieden. Bereits ihr erster Auftritt in Wimbledon war eine Zitterpartie, in der sie sich glücklich gegen die Kanadierin Dubois durchsetzen konnte.

 

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