Zurich Open 2006

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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Jarmila Gajdosova, Tamira Paszek, Joanna Sakowicz, Zuzana Ondraskova, Gisela Dulko, Kateryna Bondarenko, Sorana Cirstea, Agnieszka Radwanska, Karolina Sprem, Alona Bondarenko, Emma Laine, Mara Santangelo
Tamira Paszek - French Open 2006
Gisela Dulko - French Open 2006
Kateryna Bondarenko - Dubai 2006
Die Qualifikation - Gajdosova, Paszek, Sakowicz, Ondraskova

 

Qualifikation 1. Runde:   Gisela Dulko (7) - Sorana Cirstea (W)   6:4 6:2

Mit Sorana-Mihaela Cirstea erhielt eine der aufstrebenden Rumäninnen, welche in zwei bis drei Jahren in die Top 100 der Weltrangliste und noch weiter nach vorne stürmen werden, eine Wild Card für die Qualifikation. Die weiteren verheissungsvollen Rumäninnen heissen übrigens Gojnea, Niculescu, Buznarescu, Olaru und Dulgheru.

Eine Wild Card für ein über eine Million Dollar dotierten Turniers - selbst wenn nur für die Qualifikation -  gibt es nicht einfach so, weil man 16 Jahre alt und die Nummer 10 im Juniorenranking ist. Da müssen noch weitere Connections zu den Organisatoren vorhanden sein. Aber mit den Quali-Wild Card an Paszek, Cirstea, Vögele und Riner bewiesen die Veranstalter Weitsicht.

Nein, nein, das ist nicht Ana Ivanovic, wie man auf den Bilder 1-4 meinen könnte. Es handelt sich hier um Sorana Cirstea. Auch wenn die Rückhand auf Bild 3 und das kurze Schwarze (allerdings von Adidas und nicht von Nike wie bei Ivanovic) an die junge Serbin erinnern. Die in Basel wohnhafte 13. der Weltrangliste fehlte in Zürich übrigens verletzungsbedingt.

Über Gisela Dulko gibt es einige Informationen aus der Rubrik Klatsch und Tratsch. Der Eurosport-Kommentator lässt jeweils immer das a von Gisela weg. Alle anderen sprechen es aus. In Zürich sassen wir neben der Mutter der Argentinierin und siehe da, das a wird nicht ausgesprocen. Jetzt wissen wir also, wie wir Gisel(a) betonen müssen.

In meinem Bericht von Paris bemerkte ich ja, dass Fernando Gonzalez wohl nur mit Gisela Dulko Mixed Doppel spielt, um sie anzumachen. Jetzt wissen wir es: Seit wenigen Monaten sind die beiden ein Paar!?

Spielerisch konnte Cirstea die Nummer 55 der Weltrangliste zu wenig fordern. Der 16-jährigen Rumänin unterliefen sehr viele Returnfehler. Sie spielte die Returns mit zu viel Top Spin und traf die Bälle deshalb oft weit ausserhalb des Sweetspots (=idealer Treffpunkt des Balles auf der Schlagfläche des Schlägers).
Ausserdem griff Cirstea oft longline an und liess dann die ganze Cross-Seite ungedeckt. Das nutzte Dulko natürlich mit Passierbällen aus.

 

Qualifikation 2. Runde:   Jarmila Gajdosova - Gisela Dulko (7)   6:3 3:6 6:4

Jarmila Gajdosova kann vor allem mit ihrer Vorhand Druck machen. Zwar spielte die 19-jährige nicht überragend, hatte aber trotzdem ihre Chancen im Spiel gegen die favorisierte Gisela Dulko. Denn diese stolzierte irgendwie mehr auf dem Platz herum, als sich in die Partie hineinzuhängen. Und dann fehlen der 21-jährigen aus Buenos Aires halt einfach die kraftvollen Schläge, um genügend Druck erzielen zu können.

 

Qualifikation 3. Runde:   Jarmila Gajdosova - Meilen Tu   7:6 2:6 2:6

1. Runde:   Jarmila Gajdosova (L) - Nathalie Dechy   3:6 4:6

 

 

Qualifikation Doppel 1. Runde:   Stefanie Vögele / Amra Sadikovic (W) - Jarmila Gajdosova / Bryanne Stewart (2)   2:8
(Mehr Infos
zu dieser Partie gibt es im Bericht zu Vögele/Sadikovic.)

Die erste Qualifikationsrunde im Doppel wurde als Long Set gespielt. Das heisst es gibt nur einen einzigen Satz auf 8 Games.

Nach dem 0:2 hielt Amra Sadikovic ihren Service und Bryanne Stewart gab ihrerseits zum 2:2 ab. Danach zog das seit den US Open formierte Doppel Gajdosova/Stewart weg.

Amra Sadikovic zeigte einen starken Auftritt. Beginnend mit dem Service waren ihre Schläge verheissungsvoll. Demgegenüber waren vor allem die Aufschläge von Stefanie Vögele zu langsam. Cross spielen kann die junge Dame im "Ferrari-Outfit" ja, was im Doppel natürlich ein grosser Pluspunkt ist. Leider aber sind ihre Volleys unbrauchbar.

Bryanne Stewart unterliefen viele Doppelfehler. Die 26-jährige Australierin spielt seit anfangs 2004 ausschliesslich in Doppelkonkurrenzen. In diesem Jahr gab es zwei Halbfinalteilnahmen an WTA-Turnieren und Rang 76 in der Doppelweltrangliste, was lediglich ein Preisgeld von knapp 60'000 US-Dollar ergibt. Jarmila Gajdosova, die sich in Einzel und Doppel in diesen Weltranglistenregionen befindet, kommt bereits auf knapp 175'000$ im Jahr. Die 19-jährige Slowakin schaffte 2006 den Durchbruch in die Top 100.

 

Qualifikation Doppel 2. Runde:   Jarmila Gajdosova / Bryanne Stewart (2) - Alona Bondarenko / Kateryna Bondarenko (1)   6:4 6:3

Doppel 1. Runde:   Jarmila Gajdosova / Bryanne Stewart (Q) - Kveta Peschke / Francesca Schiavone   6:7 3:6

 

Qualifikation 1. Runde:   Tamira Paszek (W) - Agnieszka Radwanska   6:7 6:4 7:6

Zwei Supertalente standen sich gegenüber. Bereits im letzten Jahr trafen sie im Wimbledonfinal der Juniorinnen als 16- bzw. 14-jährige aufeinander. Radwanska, die ältere der Beiden, setzte sich damals durch.

Auch in Zürich ging Agnieszka Radwanska favorisiert in die Partie. Seit Mai diesen Jahres spielt die 17-jährige aus Krakau auf der WTA-Tour. Dabei schlug sie bereits Myskina, V. Williams und Dementieva. Kurz vor Zürich stand sie im Halbfinale von Luxemburg und verbesserte sich auf Rang 65 des WTA-Rankings.

Tamira Paszek gewann zwar in Portoroz bereits ein WTA-Turnier, hatte aber noch nie eine Spielerin besiegt, welche in den Top 50 klassiert ist.

Man sah dem umkämpftem Spiel an, dass sich beide Kontrahentinnen kennen. Im ersten Satz spielte Tamira Paszek zu ungestüm. Ihre Schläge waren hart, aber unplatziert. Folgerichtig ging der erste Satz an die Polin.

Dank dem Coaching am Ende des Satzes haben wir es nun also definitiv auf Bild festgehalten: Larry Passos, ehemaliger Coach von Gustavo Kuerten, ist der Trainer von Tamira Paszek.

Die etwas erkältete Paszek konnte die Ratschläge von Passos umsetzen. Sie spielte weiterhin aggressiv und verteilte nun zudem die Bälle sehr gut. Dadurch wurde das Spiel um einiges attraktiver.

Nach dem Gewinn des zweiten Satzes durch die Österreicherin blieb die Partie im dritten Satzes weiterhin ausgeglichen. Paszek ging schliesslich als glückliche, aber verdiente Siegerin hervor, da sie in der entscheidenden Phase am Ende des dritten Satzes mehr riskiert hatte.

 

Qualifikation 2. Runde:   Tamira Paszek (W) - Maria Elena Camerin (2)   2:6 6:7
(Mehr Infos gibt es im Bericht zu Maria Elena Camerin.)

Im Finale des WTA-Turniers im slowenischen Portoroz standen sich Camerin und Paszek vor zwei Wochen gegenüber. Für die 24-jährige Italienerin war es nach Casablanca im Jahr 2001 das zweite Finale. Für die 15-jährige Östereicherin war es die erste Finalteilnahme in ihrem erst vierten WTA-Turnier überhaupt. Als Qualifikantin holte sich Tamira Paszek acht Siege in Folge und gewann somit als WTA-Nummer 259 ihr erstes WTA-Turnier.

In Zürich konnte Paszek bereits als 159 der Weltrangliste antreten. Da ihr Ranking beim Einschreibeschluss allerdings noch zu tief war, erhielt die Dornbirnerin von den Veranstaltern eine Wild Card für die Qualifikation. Dort konnte sie auch auf die zahlreiche Unterstützung ihrer angereisten Fans hoffen. Der Weg beträgt ja nur etwa eineinhalb Stunden.

Camerin startete gut in die Final-Revanche und gewann den ersten Satz klar. Paszek beging zu viele Doppelfehler und hatte allgemein einfach zu grosse Mühe, ihre Aufschlagspiele zu halten. Im zweiten Satz war sie immerhin in ihren Returnspielen erfolgreicher. Beide Spielerinnen kassierten im zweiten Satz je vier Breaks in sechs Aufschlagspielen. Auch im Tie-Break ging die schlechte Punktausbeute bei eigenem Aufschlag weiter. Die in Venedig wohnhafte Camerin holte sich den Tie-Break mit 7:4.

Maria Elena Camerin fiel während dieser Partie negativ auf. Das war kein Benehmen, dass sie an den Tag legte. Von ihr hört man öfters ein verbissenes "Forza" nach Punktgewinnen. Das ist ja völlig okay. Aber die Italienerin drehte im zweiten Satz völlig ab und fluchte umher und ärgerte sich übermässig. Da war wohl schon noch der Frust über die Finalniederlage in Portoroz zu spüren und der weiterhin fehlende WTA-Titelgewinn in ihrem Palmares. Wie gewohnt streute Camerin auch einige Mondbälle ein, was eine Partie jeweils nicht gerade attraktiv macht.

Tamira Paszeks stärkster Schlag ist eindeutig die Vorhand der Linie entlang. Am Besten spielt sie diesen Schlag aus der Bedrängnis heraus. Allgemein kann ihr Spiel so analysiert werden, dass sie bei den Cross-Bällen jeweils nur mitspielt und darauf wartet, um mit den Longline-Bällen zu punkten.
Ich mag Tamiras Spiel. Irgendwie sehe ich in ihrem Tennis auch ein bisschen mein Spiel. Sie spielt ein Head Instinct-Racket wie ich. Der Return ist besser als der Aufschlag und sie spielt besser longline als cross. Das kenne ich irgendwie...

 

 

Qualifikation 1. Runde:   Joanna Sakowicz - Karolina Sprem   4:6 6:3 6:2

Karolina Sprem hat das Problem, dass ihr druckvolles Spiel "nichts Besonderes" ist. Sie spielte sich auf der WTA-Tour bis im Oktober 2004 auf den 17. Platz der Weltrangliste vor. Hat man aber einmal ein Mittel gegen sie gefunden, kann sie einen mit ihrem wenig variablen Spiel aber nicht mehr überraschen. Im Verlauf der Zeit stellen sich mehr und mehr Gegnerinnen darauf ein. Deshalb rangiert die bald 22-jährige Kroatin auch nur noch auf Platz 88.

Karolina Sprems blaue und rote Tapingbänder am Arm sind eine Erfindung aus Japan. Sie sollen den Körper einerseits schützen und anderseits den Energiefluss unterstützen.

Joanna Sakowicz würde ich in etwa in die selbe Kategorie stecken wie Karolina Sprem. Die 139. der Weltrangliste hat ein solides Tennis zu bieten, wobei allerdings die Highlights fehlen. Und ohne herausragende Schläge oder Eigenschaften schafft man es auf der WTA-Tour nicht bis ganz nach vorne.

 

 

Quailfikation 1. Runde:   Jie Zheng (3) - Olga Savchuk   6:4 7:6

Die 23-jährige aus Cheng Du ist eine von vier Chinesinnen in den Top 100 der Weltrangliste neben Li, Peng und Sun. Sie gewann in diesem Jahr die Titel bei den Sandplatzturnieren in Estoril und Stockholm. Im portugiesischen Estoril besiegte sie im ersten rein chinesischen WTA-Finale Na Li.

Die 19-jährige Olga Savchuk steht auf Position 99 der Weltrangliste. Die Ukrainerin schlug in diesem Jahr Jankovic an den Australian Open und Hantuchova in Antwerpen. In dieser lauen Partie der ersten Qualifikationsrunde in Zürich blieb sie jedoch erfolglos.

 

 

Quailfikation 2. Runde:   Joanna Sakowicz - Jie Zheng (3)   6:4 6:1
(Mehr Infos gibt es im Bericht zu Jie Zheng.)

Joanna Sakowicz bot wie tags zuvor gegen Karolina Sprem eine solide Leistung. Jie Zheng enttäuschte. Vor allem der Aufschlag der 164cm grossen Chinesin war ungenügend.

Dank diesem Sieg feierte die 22-jährige Polin Sakowicz erstmals einen Sieg über eine Top 50-Spielerin.

 

Qualifikation 3. Runde:   Tsvetana Pironkova - Joanna Sakowicz   6:1 6:2

 

 

Kateryna Bondarenko / Alona Bondarenko

Dieses Bild der Bondarenko-Schwestern schoss ich während der Partie zwischen Zheng uns Savchuk. Die beiden Ukrainerinnen unterstützen dabei ihre unterlegene Landsfrau.

Katerynas (links auf dem Bild) Vor- und Nachteil ist, dass sie mit ihrer Schwester Alona auf der WTA-Tour umher reist. Sie selbst ist auf Rang 116 klassiert, Alona seit dem Turniersieg in Luxemburg vor einer Woche bereits auf Rang 32 der Weltrangliste.
Einerseits profitiert sie im Training von der Spielstärke ihrer Schwester und man kann den Alltag als Tennisweltbummlerin gemeinsam bestreiten. Andererseits wäre es für ihre Entwicklung sinnvoller, sie würde etwas schwächer besetzte Turniere spielen.

So muss sie an den Turnieren, welche für ihre Schwester geeignet sind, selber meistens in die Qualifikation. Alona fand in diesem Jahr an 19 Turnieren die direkte Aufnahme ins Hauptfeld und musste 8 mal die Qualifikation bestreiten. Kateryna hingegen schaffte es nur 4 mal direkt ins Hauptfeld und musste 18 Qualifikationsturniere spielen. Da fehlt es schnell an Punkten und an Selbstvertrauen, wenn die Resultate nicht immer stimmen.

Zudem spielen die Bondarenkos zusammen Doppel. Wenn sie nun in der Doppelkonkurrenz gegen Ende der Woche noch dabei sind, reicht es Kateryna aufgrund der Terminkollision nicht mehr, beim nächsten Turnier die Qualifikation zu spielen. In so einem Fall ist für sie eine ganze Woche im Einzel verloren.

Hier in Zürich scheiterten beide Schwestern in der 2. Runde der Qualifikation.

 

 

Qualifikation 2. Runde:   Kateryna Bondarenko - Tsvetana Pironkova   2:6 3:6
(Mehr Infos gibt es im Bericht zu Tsvetana Pironkova.)

Gegen Kateryna Bondarenko gelang Tsvetana Pironkova ein klarer Sieg. Zu fehlerhaft spielte ihre ukrainische Gegnerin.

 

Quailfikation 1. Runde:   Zuzana Ondraskova - Emma Laine   6:4 7:5

Zuzana Ondraskova ist die Nummer 107 der Weltrangliste. Die 26-jährige spielt je nach Turnier auf der WTA- oder ITF-Tour.

Es war die erste Saison für Emma Laine auf der WTA-Tour. Bis zu den US Open 2005 hatte sie vornehmlich auf der ITF-Tour gespielt. Die finnische Linkshänderin konnte sich auf Rang 73 nach vorne arbeiten, kassierte aber auch viele Niederlagen. Gegen Ende der Saison sind bei der 20-jährigen sicherlich auch einige Ermüdungserscheinung der ersten langen Saison zu sehen.

Es war eine schwache Partie. Keine der Spielerinnen war in der Lage, mit Gewinnschlägen zu punkten. Es gab viele Breaks. Ondraskova fand das richtige Mittel gegen Laine. Sie spielte hohe Bälle auf die ohnehin schon schwache Rückhand der Finnin. Ausserdem legte die Tschechin zwischen den Ballwechseln immer wieder längere Pausen ein und brach so den Rhythmus ihrer Gegnerin, die sich darüber sichtlich aufregte.

 

 

Quailfikation 2. Runde:   Zuzana Ondraskova - Mara Santangelo (1)   4:6 7:5 ret.

In ihrer zweiten Partie profitierte Zuzana Ondraskova von Atemproblemen ihrer Gegnerin. Die stark erkältete Mara Santangelo gab die Partie nach verlorenem zweiten Satz auf.

Ihren Auftritt in Zürich hatte sich die 25-jährige, welche im September mit Italien den Fed Cup gewann, wohl auch anders vorgestellt gehabt.

 

Qualifikation 3. Runde:   Zuzana Ondraskova - Timea Bacsinszky   7:5 2:6 1:6

 

 

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