Billie Jean King Cup Europa/Afrika-Zone I 2022 |
zurück zur Übersicht Last updated: 01.05.2022 |
Dänemark, Estland - 8. Platz, 10. Platz (Abstieg) |
In der Fünfergruppe hatte befürchtet werden müssen dass sich Dänemark und Estland zum Ende der Woche in den Abstiegsspielen wiederfinden würden.
Platzierungsspiele - Dänemark, Estland | ||||
Pl. | Begegnungen | Einzel #2-Spielerinnen | Einzel #1-Spielerinnen | Doppel |
8 . |
Schweden
(2)
-
Estland 2:1 |
Cabaj
Awad - Nuudi 2:6 1:6 |
Hennemann
- Malygina 6:1 6:0 |
Hennemann/Cabaj Awad - Nuudi/Saar 6:2 6:7 6:4 |
8 . |
Dänemark -
Georgien 2:1 |
Svendsen
- Kardava 6:7 1:6 |
Samavati
- Bolkvadze 5:0 ret. |
Samavati/Svendsen -
Kalashnikova/Gagoshidze 3:6 6:2 6:1 |
Ungarn, Slowenien und
Kroatien sind
für die Play-Offs qualifiziert und dürfen bei einem Sieg im nächsten Jahr die Qualifiers für die Finals bestreiten.
Dänemark und Georgien steigen in die
Europa/Afrika-Zone II ab.
Vorrunde Gruppe A | ||||
Tag | Begegnungen | Einzel #2-Spielerinnen | Einzel #1-Spielerinnen | Doppel |
Mo . |
Serbien
(1) -
Estland 2:1 |
Radanovic
- Nuudi 3:6 2:6 |
Krunic
- Malygina 6:1 3:6 6:4 |
Krunic/Radanovic -
Malygina/Nuudi 6:3 6:2 |
Mo . |
Türkei -
Dänemark 2:1 |
Özgen
- Svendsen 6:2 6:3 |
Öz
- Samavati 7:5 4:6 6:2 |
Cengiz/Öz
- Munk Mortensen/Svendsen 6:2 4:6 1:6 |
Di . |
Serbien
(1) -
Dänemark 2:1 |
Radanovic
- Svendsen 4:6 1:6 |
Krunic
- Samavati 6:2 6:1 |
Krunic/Radanovic -
Munk Mortensen/Svendsen 6:2 6:2 |
Di . |
Ungarn -
Türkei 2:1 |
Udvardy - Özgen 6:1 6:1 |
Bondar - Öz 4:6 4:6 |
Galfi/Jani -
Cengiz/Aksu 7:5 5:7 6:3 |
Mi . |
Ungarn -
Dänemark 3:0 |
Jani - Munk Mortensen 6:0 6:1 |
Udvardy
- Samavati 6:1 6:2 |
Bondar/Toth
- Samavati/Svendsen 6:2 6:4 |
Mi . |
Türkei -
Estland 2:1 |
Özgen
- Nuudi 4:6 5:7 |
Öz
- Malygina 6:1 6:4 |
Öz/Aksu
- Nuudi/Saar 2:6 6:2 6:2 |
Do . |
Serbien
(1) -
Ungarn 1:2 |
Radivojevic
- Jani 1:6 7:6 3:6 |
Krunic -
Galfi 6:4 6:2 |
Krunic/Radanovic -
Bondar/Udvardy 3:6 2:6 |
Do . |
Estland -
Dänemark 1:2 |
Nuudi
- Svendsen 6:1 6:4 |
Malygina
- Samavati 6:1 2:6 2:6 |
Nuudi/Saar
- Samavati/Svendsen 6:3 3:6 4:6 |
Fr . |
Serbien
(1) -
Türkei 2:1 |
Radivojevic
- Aksu 6:4 6:4 |
Krunic
- Öz 6:7 6:0 6:3 |
Milovanovic/Radivojevic -
Cengiz/Sönmez 3:6 6:4 3:6 |
Fr . |
Ungarn -
Estland 3:0 |
Udvardy
- Saar 6:1 6:3 |
Bondar
- Nuudi 6:1 6:3 |
Jani/Toth -
Koskel/Saar 6:1 6:3 |
Tabelle: 1.
Ungarn
4/4, 2.
Serbien
3/4, 3.
Türkei 2/4,
4. Dänemark 1/4, 5. Estland 0/4.
0:1 SRB-EST
Dejana Radanovic
(WTA 435) -
Maileen
Nuudi
(WTA 894)
3:6 2:6
Das erste Match der
Woche und gleich die erste Überraschung. Das lancierte diese Begegnung der ohne
Kontaveit angetretenen Aussenseiterinnen aus Estland gegen Serbien so richtig.
1:1 SRB-EST
Aleksandra Krunic
(WTA 117) -
Elena Malygina
(WTA 420)
6:1 3:6 6:4
Mit Malygina zusammen
liesse sich für Kontaveit in der EA-Zone I mehr ausrichten als im besten Fall
jede Begegnung nur mit 1:2 zu verlieren. Das war jahrelang ein Problem der
Estinnen gewesen. Vielleicht nicht mehr so ausgeprägt wie noch vor einem Jahrzehnt.
Unvergessen ist da mein Schockmoment aus Eilat 2012
als ich Kontaveit zu mehr als einer 1:2-Niederlage motivieren wollte und
Unverständnis erntete.
2:1 SRB-EST
Aleksandra Krunic/Dejana Radanovic
(WTA Doppel 46/595)
-
Elena Malygina/Maileen
Nuudi
(WTA Doppel 426/899)
6:3 6:2
In dieser Woche
lag viel Verantwortung für den Erfolg der serbischen Mannschaft auf der
29-jährigen Krunic. Nach fünf gespielten Sätzen quasi am Stück in ihrem Einzel
und Doppel konnte sie den eingeplanten Startsieg bewerkstelligen.
2:0 TUR-DEN
Ipek Öz
(WTA 224) -
Sofia Samavati
(WTA 484)
7:5 4:6 6:2
weitere Teammitglieder:
Rebecca Munk
Mortensen.
0:1 SRB-DEN
Dejana Radanovic
(WTA 435) -
Johanne Svendsen
(WTA 1159)
4:6 1:6
Nach dem
Regenunterbruch und der Kälte am Montag folgte am Dienstag der böige und
stürmische Wind. An den weiteren Tagen herrschte Kurzarm- und kurze
Hosen-Wetter. Nicht nur in der Partie von Schweden gegen Georgien zuvor, sondern
auch hier sah ich beide Spielerinnen mindestens einmal von unten servieren. Das
unschöne an einem Platz mit Sand ist, dass es diesen - wie auf den Bildern 5 und 6
zu sehen ist - über den Platz fegen und in die Augen wirbeln kann.
Dank dieser Turnierwoche weiss ich nun was "AirDrop" ist und wie einfach man das
anwenden kann. Ich hatte Bild 12 nämlich von meiner Digitalkamera auf mein
Notebook geladen und danach per Email auf mein Smartphone gesendet. Als ich am
Mittwochabend im Hotel aus dem Shuttlebus ausstieg und Svendsen noch kurz
alleine zur Tennisrezeption lief um etwas zu erledigen, erzählte ich ihr dass
ich ein tolles Bild von ihrem Sieg geknipst hätte und sie es haben könne falls
sie möchte. Sie freute sich und so benutzte sie eben dieses "AirDrop"
auf meinem Mobiltelefon und schwups war das Foto auf Johanne's phone. Man lernt ja nie aus. In den nächsten
Tagen bemerkte ich dann dass alle AirDrop nutzten...
2:1 TUR-EST
Ipek Öz/Ayla Aksu
(WTA Doppel 407/1144)
-
Maileen
Nuudi/Katriin Saar
(WTA Doppel 899/-)
2:6 6:2 6:2
weitere Teammitglieder:
Anet Koskel.
Der Kapitän von Estland - Marten Tamla - hatte mich den Tag hindurch
angesprochen als wir beide vor der Herrentoilette am Warten waren. Das ist schon
legendär was in dieser Woche alles passiert ist. Er fragte mich wie er mich
einzuordnen habe, denn er hätte mich am Montag beim Doppel von Estland gesehen
als ich sie unterstützt hätte. Ich sagte ihm dass ich der Typ mit der
Schwedenflagge sei, aber dass ich alle Teams unterstütze welche einen "guten
Spirit" hätten. Und bekräftigte das dann mit einem "Tulab", was Hopp auf
Estnisch bedeutet.
Die Erklärungen und Gesten vom estnischen Kapitän während den Seitenwechseln
wirkten auf mich an allen Tagen oft etwas vorwurfsvoll, wenn ich diese zu deuten
versuchte. Aber ich glaube er macht das schon gut. Schliesslich ist er
schon seit 2016 in dieser Funktion mit dabei. Im letzten Satz hatte Saar unter
dem Druck plötzlich den Hicks beim Aufschlag bekommen und ihr Aufschlagspiel auf
unschöne Weise trotz Vorsprung weggeworfen. Davon erholten sich die Estinnen
resultatmässig nicht mehr. Denn die Türkinnen provozierten nun auch den einen
oder anderen Fehler von Saar am Netz. Diese gab sich zwar sehr bemüht und punktete
auch hin und wieder. Insgesamt war es aber in einigen Schlüsselmomenten zu instabil.
1:0 HUN-EST
Panna Udvardy
(WTA 82) -
Katriin Saar
(WTA 1331)
6:1 6:3
Die Ungarinnen
erledigten die Aufgabe im letzten Gruppenspiel gegen Estland mit Leichtigkeit.
Wie Slowenien wussten auch sie bereits am Donnerstagabend nach dem Erfolg über
ihre schärfsten Verfolgerinnen, dass sie sich den Gruppensieg und die Teilnahme
an den Play Offs im November gesichert hatten. Bei Ungarn fiel es in den
Aufstellungen und Resultaten am Freitag und Samstag nicht nicht so deutlich auf,
dass es es sportlich abgesehen von Ranglistenpunkten für den BJK Cup um nichts
mehr ging. Denn sie verfügen über fünf starke und relativ ausgeglichene
Spielerinnen. Somit konnten sie in ihren Aufstellungen variieren ohne dass
der Eindruck von einer ersten oder zweiten Garde entstand.
0:1 DEN-GEO
Johanne Svendsen
(WTA 1159) -
Zoziya Kardava
(WTA 1016)
6:7 1:6
Die entscheidenden beiden
Abstiegsspiele am Samstag: Die Schwedinnen hatten den
ersten Match schon verloren und Svendsen-Kardava waren immer noch im ersten Satz
engagiert und ich erlebte die Satzbälle mit. Kardava hatte mit 5:2 geführt und
dann bei 5:4 zwei Satzbälle gehabt und bei 6:5 nochmals vier Satzbälle, jeweils
bei eigenem Aufschlag. Im
Tie-Break lag sie dann 4:6 hinten, wehrte beide Satzbälle ab und verwertete dann
ihren insgesamt siebten Satzball zum 8:6.
Die zierliche Kardava kämpfte wie eine Löwin, denn sie befand sich durch die
Geschosse von Svendsen in der Dauerdefensive. Es war schon die Frage ob sie
genügend Energie hätte um diesen Kampf durchzustehen.
Man darf sich von den WTA-Rangierungen nicht täuschen lassen. Denn Svendsen hat
ihre Punkte bei lediglich drei Turnierteilnahmen gesammelt. Kardava hat 13
Turniere auf ihrem Resultatblatt und liegt nur unwesentlich vor der 17-jährigen
Dänin. Denn Svendsen hatte mehrheitlich bei den Juniorinnen gespielt und dort
Rang 14 in der U18-Weltrangliste erreicht.
Bevor ich bei 2:1 im zweiten Satz die Partie wieder verlassen musste, erzählte
ich den georgischen Spielerinnen draussen noch, dass ich die Partie in der Form
schon einmal gesehen hatte. Letztes Jahr bei der
Junioren-EM in Klosters. Eine Schweizerin habe gegen Svendsen gespielt und
habe auch den sehr hohen Top Spin angewendet und Svendsen habe dann die Fehler
gemacht und im dritten Satz mit 4:6 verloren. Diese Taktik hatte Zoziya bereits
bisher in dieser Partie öfters angewendet so wie ich das mitverfolgt hatte und war sicherlich
auch von Kapitän Chakhnashvili richtig eingestellt worden. Aber ich war dann
doch überrascht auf dem Livescore zu sehen dass die Georgierin nach einem
umkämpften Game zum 3:1 sehr zügig bis zum 6:1-Sieg durchging. Vielleicht haben sie
da ja von aussen nochmals das richtige auf das Feld gerufen. Würde mich freuen
wenn es so gewesen wäre. Die Frau auf Bild 4 neben Zoziya ist übrigens Lali
Zerekidze, falls ich das Puzzle richtig zusammenfüge. Sie war Fed Cup-Kapitän
als ich zum ersten Mal in der EA-Zone I war
im Jahr 2008.
Der Sieg ist sicherlich auch für Zoziya selber ein wichtiger Erfolg. Da hatte
bestimmt auch die Erleichterung und das Siegesgefühl vom Matchgewinn von gestern
im Doppel eine gewisse zusätzliche Motivation gebracht. Denn im Einzel war es
für die 20-jährige in den letzten Monaten gar nicht gut gelaufen. Seit ihrem
letzten Matchgewinn Mitte November hatte sie an ITF 15'000$-Turnieren sechs
Erstrundenniederlagen kassiert. Also fünf Monate ohne Sieg im Einzel auf
ITF-Level.
1:1 DEN-GEO
Sofia Samavati
(WTA 484) -
Mariam
Bolkvadze
(WTA 157)
5:0 ret.
Dank
dem ersten Matchgewinn im Einzel in dieser Woche für Georgien lag nun alles auf
dem Silbertablett bereit. Denn Bolkvadze ist in der Weltrangliste dreimal so gut
klassiert wie Samavati. Mariam hatte sich am Morgen eingespielt. Das hatte ich
gesehen nach meiner Tennisstunde von acht bis neun Uhr. Ich
schloss daraus: wenn sie sich einspielt, dann ist sie auch matchfit. Und auch
beim Anfeuern im ersten Einzel von Kardava war sie die Anführerin in der
Mannschaft und lautstark mit dabei. Also stimmte auch die Motivation für den
Abstiegskampf. Falls es im Einzel tatsächlich nicht klappen sollte auf dem Sand
der Megasaray Tennis Academy, dann wären die Georgierinnen mit Kalashnikova und
Bolkvadze immer noch favorisiert gewesen für das entscheidende Doppel gegen die
Däninnen, wobei sowas dann immer eng wird.
Doch Mariam wurde zur meistgeprügelten Spielerin dieser Billie Jean King
Cup-Woche. Nach dem Ausgleich der Schwedinnen nach den beiden Einzeln kam ich
herüber und musste eine Behandlung der linken Schulter bei der 24-jährigen zur
Kenntnis nehmen. Sie ging nochmals auf den Platz, musste aber nach zwei
versuchten Ballwechseln unter grosser Enttäuschung und Tränen aufgeben. Das war
nun echt hart. Gestern die Leiste, heute die Schulter. Und diesmal gab es keine
Schnellheilung. Die Qualifikation zum WTA Turnier von Istanbul vom nächsten Tag
musste sie logischerweise absagen. Ich fand ihre jungen Teamkolleginnen haben
sich aber gut um sie gekümmert. Ich denke die georgischen Spielerinnen sind
heute spielerisch aber auch persönlich gewachsen. Und sind wir ehrlich, um das
geht es im Leben. Es wird nicht jeder in der Welt die Nummer 1 werden. Aber
jeder kann an seinen Aufgaben und als Mensch wachsen.
2:1 DEN-GEO
Sofia Samavati/Johanne Svendsen
(WTA Doppel -/-)
-
Oksana Kalashnikova/Tamari Gagoshidze
(WTA Doppel 85/993)
3:6 6:2 6:1
Da waren nun
noch zwanzig Minuten Pause in denen weder das entscheidende Doppel von Schweden
noch dasjenige von Georgien begann. Auch ich musste mir konsterniert - zwar in der Nähe
aber alleine - einen Stuhl nehmen und das einfach mal sacken lassen.
Tröstungsversuche so kurz danach sind nicht angebracht. Die Möglichkeit war ja
noch nicht verstrichen auf ein Happy End im Doppel. Oksana Kalashnikova und
Kapitän Chakhnashvili-Ranzinger waren bereits auf dem Platz. Da kam Tamari
Gagoshidze daher auf dem Weg zum Platz. Ich ging auf sie zu und beim Vorbeigehen
streckte ich ihr die rechte Faust entgegen. Sie "faustete" mit mir ab und ich
meinte dabei zu ihr "Do it for Mariam". Das war wohl das einzige und beste was
ich da momentan beitragen konnte.
Die Tamari und ich sind seit der gemeinsamen Fahrt im Shuttlebus von heute
morgen ja ohnehin "Buddies". Ich hatte ihr erzählt dass ich bereits
im Januar hier an gleicher Stelle
Spiele von ihr gesehen und sie unterstützt hatte. Sie meinte dann nach kurzem
überlegen dass sie sich an mich erinnern könne. Danach lud sie sich noch die
Jubelbilder vom gestrigen Sieg von meinem auf ihr Mobiltelefon. Leider muss ich
meine Reiseplanung für Georgien im Juli noch etwas anpassen, da sie mir erklärte
dass das ITF-Turnier in Telawi, welches ich einen Tag und somit zwei
Übernachtungen lang besuchen wollte, in diesem Jahr nicht stattfindet wegen
Platzrenovation. Später während des ersten Matches von Kardava fragten sie mich
dann zusammen etwas aus und wir redeten kurz. Das machte die Sache viel
entspannter als so eins zu eins zwischen Halbfremden. Insofern hatte es
wenigstens diesbezüglich für mich sein Gutes dass Gorgodze kurzfristig
zurückgezogen hatte und dadurch Gagoshidze und Natsvlishvili nachnominiert
wurden. Und natürlich auch der Fakt dass diese Veranstaltung gar nicht auf Fans
ausgelegt war und ich diesmal so nahe an den Beteiligten dran war wie noch nie.
Aber so hätten ich (und die Beteiligten) es eigentlich immer verdient!
Leider begannen die entscheidenden Doppel im Abstiegskampf praktisch zeitgleich.
So war ich bei Schweden engagiert und verfolgte das Georgiendoppel nur auf dem
Livescore und hörte mit einem Ohr dort auf dem Nebenplatz mit wer mehr am Jubeln
war. Mit Dänemark und Georgien duellierten sich die beiden Aufsteigernationen
vom letzten Jahr. Es war ein verheissungsvoller Start mit dem Satzgewinn und
dann folgte doch der traurige Abstieg Georgiens.
0:1 SWE-EST
Jacqueline
Cabaj Awad
(WTA 487) -
Maileen
Nuudi
(WTA 894)
2:6 1:6
Diese Woche hat Maileen Nuudi im ersten Einzel des Tages
zwischen den Nummern zwei der jeweiligen Mannschaften ihr Estland immer mit 1:0
in Führung bringen können. Sie bezwang Radanovic (WTA 435), Özgen (WTA 320),
Svendsen (WTA 1159) und nun Cabaj Awad (WTA 487). Das sind drei Spielerinnen aus
den Top 500. Die 21-jährige Estin selbst war noch nie besser klassiert als ihre
aktuelle Position 894. Nur als sie im Einzel der Nummern eins gegen Bondar (WTA
91) antreten musste, setzte es eine Niederlage. Vor allem mit ihrer
pfeilschnellen Vorhand schoss Nuudi aus allen Lagen. Dazu war sie auch gut auf
den Beinen. Man muss allerdings auch anmerken dass es abgesehen von den Erfolgen
von Nuudi im Einzel für Estland ansonsten nie zu einem weiteren Matchgewinn
gereicht hatte.
1:1 SWE-EST
Caijsa Hennemann
(WTA 374) -
Elena Malygina
(WTA 420)
6:1 6:0
Die Aufgabe für die Nummer eins einer Mannschaft
könnte vom Druck her nicht grösser sein als mit 0:1 im
entscheidenden Abstiegsspiel hinten zu liegen.
Vor sechs Jahren in Israel
gegen die Türkei war Peterson in dieser Ausgangslage daran gescheitert im Wissen
darum, dass sie nun ihr Einzel und danach auch das Doppel gewinnen muss. Müsste in
diesem Wettbewerb - in dem Schweden seit dem Jahr 1964 antritt - bald zum
zweiten Mal in der Geschichte der Abstieg in die EA-Zone II angetreten werden?
Zumindest noch nicht nach den Einzeln! Denn Caijsa konnte ungefährdet zum 1:1
ausgleichen. Ich denke das Malygina an ihrem rechten Arm Schmerzen verspürte. Am
Montag hatte sie die schwarze Bandage nämlich noch nicht getragen im Einzel oder
im entscheidenden Doppel. Nachdem für Estland spielfreien Dienstag wurde sie am
Mittwoch und Donnerstag nur noch im Einzel eingesetzt, aber nicht mehr in beiden
entscheidenden Doppeln. Am Freitag war sie komplett geschont worden. Und für das
alles entscheidende Doppel gegen Schweden fungierte sie nun ebenfalls nicht im
Aufgebot. Somit war sie im heutigen Einzel wohl hauptsächlich deshalb
aufgestellt worden, damit Nuudi auf der Position zwei punkten konnte und nicht
auf Position eins antreten musste.
2:1 SWE-EST
Caijsa Hennemann/Jacqueline
Cabaj Awad
(WTA Doppel 294/325)
-
Maileen
Nuudi/Katriin Saar
(WTA Doppel 899/-)
6:2 6:7 6:4
Als stärkste Doppelpaarung bei den Schwedinnen wurde das Vertrauen in
Hennemann/Cabaj Awad gesetzt. Also nicht wie von mir am Donnerstag
schlussgefolgert in Hennemann/Rinaldo Persson. Damals war Kajsa wohl anstelle
von Jackie zum Einsatz gekommen, weil Jackie nach ihrem Einsatz im Einzel
definitiv ausgelaugt gewesen war. Auch heute hätte ich mir die andere Paarung
sehr gut vorstellen können. Denn Cabaj Awad hatte in ihrem Einzel doch ziemlich
unten durch gemusst, was mental eine Unsicherheit mit sich bringt für die
über den Abstieg entscheidende Doppelpartie.
Die Schwedinnen diktierten im ersten Satz. Im ausgeglichenen zweiten Satz
gelang ihnen das Break zum 3:2, wobei sie das Re-Break zum 3:3 hinnehmen musste.
Gleiches geschah nach dem erneuten Break zum 6:5. Der anschliessende Tie-Break
ging dann überraschend klar mit 2:7 verloren und so musste tatsächlich der dritte Satz über den
Abstieg entscheiden. Ich war noch etwas im Georgien-Delirium, da diese nebenan
gerade nach verlorenem dritten Satz im Doppel abgestiegen waren. Die letzte
Begegnung der EA-Zone I, welche nun auf der Anlage noch gespielt wurde, war
Schweden gegen Estland. Ich glaube nicht, dass ich gedanklich so abwesend war,
dass ich dieses Spiel nicht korrekt mitverfolgt hätte. Aber spielerisch machte es
für mich im dritten Satz effektiv den Anschein als dass die Schwedinnen im
Hintertreffen sind. Ich war überrascht, dass sie ohne Break immer noch 3:2 in
Führung waren. Und plötzlich stand es sogar 5:2 für die Skandinavierinnen. Doch
nun wurde es tatsächlich nochmals so eng wie es sich zuvor auch bereits angefühlt hatte.
Vier Matchbälle bei 5:2 konnten nicht verwertet werden. Das nächste eigene
Aufschlagspiel ging dann zügig weg zum 5:4. Im nächsten Game kamen zwei weitere
Matchbälle hinzu. Und diesen sechsten Matchball "verwandelte" Nuudi mit einem
Doppelfehler dann gleich selbst.