ITF Antalya (KW3/22)   -   Gagoshidze-Matsuda, Keller-Karpovich, Stamatova-Rinaldo Persson, Isaacs-Novac, Tsoneva

MegaSaray Tennis Academy
Die Tennis Academy ist etwa zwei Kilometer von der Hotelanlage entfernt. Jede halbe Stunde fährt ein Shuttlebus. An beiden Orten gibt es je zwanzig Tennisplätze. An drei der vier Tage hatte ich selber jeweils auch gespielt und eine Tennisstunde genommen. Am ersten Tag hatte das mit der Terminvereinbarung irgendwie nicht geklappt.

Katzen
Das Kätzeli "Novak" wollte auch mitspielen, durfte aber nicht. Der Übername lag auf der Hand weil ja gerade die Australian Open im Gang waren und dort der Novak ebenfalls nicht reingelassen wurde.

Tamari Gagoshidze (WTA 1254) - Rinko Matsuda (WTA -)   7:5 6:3
Das waren richtig intensive und attraktive Ballwechsel zwischen der 18-jährigen Georgierin und der 16-jährigen Japanerin. Matsuda war sehr schnell zu Fuss. Es war zwar ein herrlich anzusehender Sonnenuntergang, aber es war eiskalt an diesem Montagabend. Dennoch liess ich mich von der Auseinandersetzung fesseln. Gagoshidze war beim Spiel ohne Schiedsrichter sehr misstrauisch gegenüber der Japanerin und rief zweimal den Offiziellen hinzu bei knappen Entscheidungen nicht nach ihrem Gusto. Dieser redete ihr zu recht ins Gewissen dass sie etwas mehr Vertrauen ineinander haben sollen. Ich meine die Kultur Japans ist jetzt alles andere als dafür bekannt dass sie unfreundlich wären und einen Bescheissen würden. Mit der Betreuerin der Georgierin hielt ich jeweils ganz kurz einen Schwatz und ich bin mir sehr sicher dass es sich dabei um Sofia Kvatsabaia handelte, welche in ihrer aktiven Karriere jeweils Fed Cup gespielt hatte.

Tamari Gagoshidze (WTA 1254) - Stefana Lazar (WTA -)   6:4 6:2
Am nächsten Tag fand das Spiel der finalen Qualifikationsrunde von Gagoshidze auf einem Platz vor dem Hotel statt. Ich machte wieder eine kurze Stippvisite. Als Zuschauer am Zaun sind Tamaris Mutter und ihre ebenfalls im Turnier antretende Landsfrau Zoziya Kardava zu sehen.

Evgeniya Burdina/Melisa Senli (WTA Doppel 727/1730) - Tamari Gagoshidze/Nino Natsvlishvili (WTA Doppel 1016/1032)   6:3 4:6 11-9
Später am Dienstag sah ich dann auch noch die letzen Punkte der Georgierinnen im Match Tie Break ihres Doppels.

Anja Wildgruber (WTA 849) - Zoziya Kardava (WTA 1039)   6:0 6:3
Das Spiel von Anja Wildgruber auf dem mittleren Platz sah ich mir neben Nadine Keller an. Denn die beiden waren in dieser Woche Zimmerkolleginnen. Dabei lernte ich wie man auch sehr sparsam über die Runden kommen kann mit Training, wohnen und reisen beim Versuch als Tennisprofi die nächsten Schritte zu machen.

Nadine Keller (WTA 801) - Yana Karpovich (WTA 1035)   6:2 6:1
Wer findet das Eichhörnchen auf den Bildern 1 bis 3?
Karpovich ist manchmal auch unter dem Nachnamen Mogilnitskaya geführt. Da wurde wohl geheiratet. Meine Recherche auf Facebook ergab das Jahr 2019. Vom Alter her ist sie als Ü25 Spielerin (sie wird nächsten Monat 26 Jahre) klar in der Minderheit bei einem 15'000$ Turnier. Entweder spielt man 25'000$ Turniere und höher oder man beendet irgendwann die Karriere. Von den zu gewinnenden ITF/WTA Punkten ist die Turnierkategorie in Antalya deutlich tiefer angesiedelt. Beim 15'000$ Turnier ist ein Turniersieg 10 Punkte wert, die Finalteilnahme 6 Punkte und der Halbfinal 4 Punkte. Beim 25'000$ Turnier hingegen gibt es 50 Punkte für den Turniersieg, 30 für das Endspiel, 18 für den Halbfinal, 9 für den Viertelfinal und 5 Punkte für die zweite Runde. Da wird bewusst ein deutlicher Unterschied gemacht.
Für Nadine war es in dieser Partie ein Schlüsselmoment, dass sie ihren Aufschlag zum 3:1 halten konnte. Ab diesem Zeitpunkt lief das Spiel klar für sie. Zu Beginn der Partie hatte es drei Breaks in Folge gegeben. Der Aufschlag gehört sicherlich nicht zu den grossen Waffen im Repertoire der 21-jährigen Thurgauerin. Alle drei Spielgewinne in diesem Match holte sich Karpovich bei Aufschlag Keller.

Julia Stamatova (WTA 668) - Kajsa Rinaldo Persson (WTA 1265)   4:6 6:2 6:1
Die Bulgarin Stamatova ist Jahrgang 1993 und hatte ihre beste Klassierung von Rang 451 zum Ende des Jahres 2015 erreicht.
Rinaldo Persson hatte dank dem guten Resultat in der Vorwoche (und weil das verschobene Viertelfinalspiel erst am Samstag ausgetragen werden konnte und die Qualifikation der neuen Turnierwoche bereits wieder am Sonntag startete) eine Wild Card für das Hauptfeld erhalten. Die 24-jährige Schwedin ist nach Verletzungen auf dem Weg zurück. Ihr Spiel war momentan aber noch sehr stark abhängig von ihrem Aufschlag.

Mihaela Tsoneva (WTA 1365) - Georgia Kalamaris (WTA -)   6:0 6:3
Die Partie verlief so gar nicht nach dem Geschmack der erst 15-jährigen Französin Kalamaris. Letzten November hatte sie auf Kreta in fünf aufeinanderfolgenden Wochen ihre ersten ITF Turniere gespielt. Zwei Matchgewinne hat es bisher jeweils in der ersten Qualifikationsrunde der sechs 15'000$ Turniere ihrer Karriere gegeben. Heute war die Körperspannung ganz schlecht und auch technisch wurden dadurch deutliche Defizite aufgezeigt. Da war der mit ihr gereiste (vermutlich) Grossvater griechischer Abstammung ebenfalls nicht erfreut. Man kann einzig anführen dass sie mit Tsoneva eine Gegnerin in Form erhalten hatte, die in der letzten Turnierwoche im Halbfinal des Hauptfeldes gestanden war. Im Gegensatz zu Rinaldo Persson hatte sie keine Wild Card erhalten aufgrund des weiten Vorstosses in der Vorwoche. So war sie nach dem doppelten Einsatz am Samstag bereits am Sonntag in der ersten Qualifikationsrunde wieder im Einsatz gestanden. Schlag auf Schlag ging es weiter für die Bulgarin und die erst 17-jährige erreichte auch diese Woche wieder als Qualifikantin den Halbfinal des Hauptturniers.

Barbora Palicova/Ioana Zvonaru (WTA Doppel 1214/-) - Stefana Lazar/Mihaela Tsoneva (WTA Doppel 1527/-)   6:3 6:1
Sowohl im Doppel wie auch im Einzel unterlag Tsoneva in dieser Woche gegen Palicova. Die 17-jährige Tschechin war im Einzel in der letzten Woche in ihrem ersten Endspiel der Karriere noch unterlegen. Diese Woche erspielte sie sich ihren ersten Turniersieg auf ITF Stufe.

Allison Nicole Isaacs (WTA -) - Izabela Gabriela Novac (WTA 1552)   6:2 2:6 10-5
Beim Spielstand von 6:3 im Match Tie Break ging es richtig heiss her als sich die Spielerinnen nicht über den Spielstand einig waren. Isaacs hatte recht. Doch die 19-jährige US-Amerikanerin hatte sich zuvor schon so verbissen verhalten. Dann schlich sich auch noch die Katze auf das Spielfeld, welche zuvor bei mir auf dem Schoss gesessen war. Bei ihrer 22-jährigen rumänischen Gegnerin war es spielerisch und technisch nun auch nicht gerade die grosse Offenbarung. Aber wir befanden uns schliesslich auch in der ersten Qualifikationsrunde zu einem ITF Turnier der untersten Kategorie. Erst wer dreimal im Hauptfeld eines ITF Turniers gespielt hat, wird in die Weltrangliste der WTA aufgenommen.

Allison Nicole Isaacs (WTA -) - Bianca Bulat (WTA -)   6:0 6:0
Ich verstand die Welt nicht mehr. Mir war der Spielstand nicht ersichtlich gewesen. Doch bei Spielende bemerkte ich was da gerade passiert war. Bulat gab ihrer Gegnerin nicht die Hand und Isaacs regte sich fassungslos auf. Doch ich verstehe die 16-jährige Rumänin Bulat. Denn Isaacs hatte sich während der ganzen Partie nach jedem Punkt mit Rufen und Gesten angefeuert als ob sie um ihr Leben kämpfen würde. Sie hat die Partie aber locker mit 6:0 6:0 gewonnen und dennoch so eine feurige Show abzogen. Da verstehe ich dass es der Gegnerin ablöscht. Bei Isaacs war mir nicht ganz klar warum ihre Mutter von aussen immer "aide" rief. Da sind bei der US-Amerikanerin vielleicht noch andere Wurzeln vorhanden, obwohl weder ihre Vornamen noch ihr Nachname oder ihr Aussehen darauf deuten würden. Vielleicht fand sie es auch einfach einen tollen Anfeuerungsruf. Für Isaacs war es nach der Premiere in der Vorwoche übrigens erst die zweite Teilnahme an einem ITF Turnier.

Nina Potocnik/Yuka Hosoki (WTA Doppel 511/958) - Hurricane Tyra Black/Allison Nicole Isaacs (WTA Doppel 896/-)   1:6 6:3 10-5
Bei ihrem ersten Einsatz im Doppel an einem ITF Turnier durfte Isaacs mit ihrer Landsfrau Black antreten, der Turniersiegerin im Einzel der Vorwoche. Hier hatte Isaacs ihre Emotionen deutlich mehr unter Kontrolle und es gab nur sporadische Gefühlsausbrüche.

Herren
Ich konnte nicht ausfindig machen um welche Spieler es sich auf dem Hauptplatz beim Turnier der Herren handelte. Denn die Ansetzungen im Spielplan entsprachen nicht denjenigen Plätzen auf welchen in der Realität gespielt wurde.

Beatris Spasova (WTA 1130) - Miray Muge Kesal (WTA -)   6:2 6:1
Mein Coach von dieser Woche bei der MTA erklärte mir dass die Türkin, die soeben unterlegen war, am Sonntag in einer Woche erst 15 Jahre alt werde und hier an der Akademie trainiere.

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