Fed Cup Europa/Afrika-Zone I 2012 |
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Niederlande, Estland - Im erbarmungslosen Abstiegsstrudel |
Die Lage für die Niederlande war unangenehm, nachdem sie nach drei unglücklichen 1:2-Niederlagen in die Abstiegsrunde mussten und auch dort nach dem 1:1 nach den Einzeln sogar noch zum entscheidenden Doppel antreten mussten. Dennoch war eine Relegation der an drei gesetzten Niederländerinnen unrealistisch. Denn noch härter hatte es die topgesetzten Estinnen getroffen. Ohne ihre Teamleaderin Kanepi gehörten sie ohnehin zu den absolut schwächsten Teams des Turniers. Durch ihre Position als Erste der Setzliste wurden sie nur in eine Dreiergruppe eingeteilt und erhielten dort mit Österreich und Bulgarien fast schon übermächtige Gegnerinnen zugeteilt. Im Abstiegsspiel trafen sie dann auf den Gruppenletzten der Hammergruppe C, in der es nüchtern betrachtet gar keine schwachen Teams gab. Somit hatte Estland in seinen drei Begegnungen gar nie eine realistische Siegeschance.
Ausgewählte Platzierungsspiele | ||||
Pl. | Begegnungen | Einzel #2-Spielerinnen | Einzel #1-Spielerinnen | Doppel |
12 . |
Niederlande (3)
- Estland (1) 2:1 |
Bertens
- Paalma 6:2 6:2 |
Schoofs
- Kontaveit 6:4 6:7 1:6 |
Krajicek/Bertens
- Kontaveit/Vorobjova 6:0 6:0 |
Estland steigt in die Europa/Afrika-Zone II
ab.
Vorrunde Gruppe C | |||
Begegnungen | Einzel #2-Spielerinnen | Einzel #1-Spielerinnen | Doppel |
Niederlande (3)
- Israel 1:2 |
Schoofs - Glushko 6:3 7:5 |
Krajicek - Peer 7:5 6:7 1:6 |
Krajicek/Schoofs -
Peer/Glushko 6:7 6:2 3:6 |
Grossbritannien - Portugal 3:0 |
Keothavong - Koehler 6:3 6:4 |
Baltacha - Larcher De
Brito 6:2 6:3 |
Watson/Robson -
Koehler/Larcher De Brito 7:5 6:0 |
Niederlande (3)
- Grossbritannien 1:2 |
Schoofs - Keothavong 6:3 6:7 6:3 |
Krajicek - Baltacha 3:6 3:6 |
Bertens/Schoofs -
Watson/Robson 5:7 6:7 |
Israel - Portugal 1:2 |
Glushko - Koehler 6:2 6:4 |
Peer- Larcher De Brito 1:6 2:6 |
Peer/Glushko -
Koehler/Larcher De Brito 2:6 6:4 4:6 |
Niederlande (3)
- Portugal 1:2 |
Schoofs
- Koehler 5:7 6:4 2:6 |
Krajicek
- Larcher De Brito 1:6 2:6 |
Bertens/Schuurs
- Luz/Moura 6:3 6:0 |
Grossbritannien -
Israel 3:0 |
Keothavong
- Glushko 6:2 6:1 |
Baltacha -
Peer 6:4 6:3 |
Watson/Robson
- Glushko/Shlomo 6:2 6:1 |
Tabelle: 1. Grossbritannien 3/3, 2. Portugal 2/3,
3.
Israel 1/3, 4. Niederlande 0/3.
Vorrunde Gruppe A | |||
Begegnungen | Einzel #2-Spielerinnen | Einzel #1-Spielerinnen | Doppel |
Estland (1)
- Bulgarien 3:0 |
Ruutel - Kostova 2:6 1:6 |
Kontaveit - Pironkova 3:6 1:6 |
Paalma/Vorobjova -
Pironkova/Evtimova 1:6 0:6 |
Estland (1) -
Österreich 2:1 |
Vorobjova -
Mayr-Achleitner 0:6 0:6 |
Kontaveit - Paszek 6:4 7:6 |
Kontaveit/Vorobjova -
Klemenschits/Paszek 4:6 4:6 |
Österreich - Bulgarien 2:1 |
Mayr-Achleitner -
Kostova 6:3 6:3 |
Paszek - Pironkova 3:6 6:1 1:6 |
Mayr-Achleitner/Meusburger
- Pironkova/Evtimova 6:1 6:2 |
Tabelle: 1. Österreich 2/2, 2. Bulgarien 1/2, 3. -, 4. Estland 0/2.
2:0 POR-NED
Michelle Larcher De
Brito
(WTA
136) -
Michaella Krajicek
(WTA
79)
Während Larcher De Brito nach der Niederlage am
ersten Tag erst so richtig ins Rollen kam, leuchtete an der Tankanzeige von Krajicek nach
den beiden Dreisatzniederlagen am ersten Tag im Einzel und Doppel gegen Israels
Peer bereits das orange Lämpchen auf. Auch bei Peer hatten die Strapazen vom
Mittwoch Spuren hinterlassen. Portugal mit Larcher De Brito nutzte das aus und
konnte die beiden Teams entgegen der Papierform schlagen.
1:0 POR-NED
Maria Joao Koehler
(WTA
194) -
Bibiane Schoofs
(WTA
154)
Auch Schoofs hatte mit beiden Einzel- und Doppelpartien an
den ersten beiden Turniertagen bereits ein Mammutprogramm zu absolvieren. Zwei
Matches waren gar über drei Sätze gegangen und gegen Koehler musste sie wiederum
in einen Entscheidungssatz. Von ihren insgesamt vier Dreisatzmatches gewann sie nur ein
Einziges. Eine Auswirkung der Überbelastung. Während den vier Tagen in Eilat
hatte sie total sechs Partien bestritten.
Ohne die krankheitsbedingte Absage von Rus
wäre die Niederlande kaum in den Abstiegsstrudel geraten. Neben dem Gewinn an
Spielqualität hätten sie vor allem auch die kräfteraubenden Matches auf mehrere
ähnlich starke Spielerinnen verteilen können.
1:1 NED-EST
Bibiane Schoofs
(WTA
154) -
Anett Kontaveit
(WTA
588)
Den ersten Satz knapp gewonnen, im Zweiten im
Tie-Break das schlechtere Ende gehabt und im dritten Satz chancenlos geblieben.
So verpasste Schoofs die vorzeitige Siegsicherung gegen Estlands Kontaveit. Die
16-jährige U18-Orange Bowl-Siegerin hingegen hielt ihr Land damit im Turnier und
hatte bereits zuvor mit dem Sieg über Paszek ihr Potential aufgezeigt.
2:1 NED-EST
Michaella Krajicek/Kiki
Bertens
(WTA
69/219) -
Anett Kontaveit/Tatjana
Vorobjova
(WTA
968/-)
Der Abstieg Estlands war schon fast vorprogrammiert
gewesen. Dennoch hatten sie die Ausgangslage bis in das alles entscheidende
Doppel offen halten können. Nach klar verlorenem ersten Satz stiessen wir zu
Beginn des zweiten Satzes zu diesem Spiel. Nach einem schönen Punkt versuchte
ich die Estinnen zu unterstützen, was normalerweise in Ordnung ist und im besten
Fall sogar eine positive Wirkung erzeugt. Nach meinem "Believe" schaute
Kontaveit aber lässig zu mir heraus und verdrehte ihre Augen. Sie glaubte also in keinster Weise an einem möglichen Erfolg. Da stiegen die Estinnen gerade in die
Weltgruppe II ab und die Nummer 7 der Juniorenweltrangliste, die vor zwei Tagen
die Nummer 48 der Welt besiegt und kurz zuvor mit ihrem Einzelsieg die Hoffnung
aufrecht erhalten hatte, lächelte während den Seitenwechseln vor sich hin und
machte Spässchen. Für mich unverständlich, treffe aber gemäss meinem
Mitreisenden und Nordeuropaexperten Roland die untrübbare estnische Mentalität
recht gut. Zweimal lagen die Estländerinnen kurz vor dem Ende der Partie in den
Games mit 40:0 beziehungsweise 0:40 vorne, aber gewannen keines davon. So
verloren sie ihr Abstiegsspiel wie es auf hebräisch so schön heisst mit "Schesche
Fes, Schesche Fes". "Six Love, Six Love". 6:0 6:0.
Niederlande
Das schwedische, das niederländische und das
rumänische Team sowie die Portugiesin Larcher De Brito sassen auf dem Rückflug im selben Flugzeug
wie wir. Im orangen Oberteil auf Bild 2 wartet Bibiane Schoofs auf den Einstieg
in die El Al-Maschine von Eilat nach Tel Aviv. Unmittelbar vor uns sass Manon Bollegraf, Team Captain der Niederlande,
die sich im Flugzeug mit Catalina Cristea, die die selbe Aufgabe in Rumänien
inne hat, unterhielt. Beide
arbeiten für ihre Tennisverbände. Die Holländerin liebt die Arbeit auf dem
Tennisplatz, betreibt nebenbei aber noch ihr eigenes Business. Cristea arbeitet
voll beim rumänischen Verband, allerdings eher in administrativen Belangen.
Bollegraf hätte die kalte Evening Session gerne ausradiert, falls das Turnier
weiterhin in Eilat bleibt.