French Open 2019, Paris |
zurück zur Übersicht Last updated: 03.09.2019 |
Alles neu westlich von Lenglen - Puig-Kasatkina, Safarova, Nishikori-Djere |
Benjamin Bonzi/Antoine
Hoang
(ATP Doppel 181/238)
-
Adrian Mannarino/Ugo
Humbert (ATP Doppel 200/480)
7:6 6:3
Die Plätze westlich vom Stadion Suzanne-Lenglen wurde auf dieses Jahr hin
komplett neu gestaltet und neu nummeriert. Man bewegt sich nun auf erhöhtem
Terrain über
die Anlage und zu den Sitzplätze herunter. Jeder Platz ist mit einem deutlich
erhöhten Fassungsvermögen ausgestattet. Nun konnte auch der im letzten Jahr
bereits erstellte Court 18 nahtlos in das Konzept eingebunden werden. Dieser
Platz heisst neu Court 14.
Nach einem Blick auf Court 10 (Bilder 1-2), Court 12 und 13 (Bilder 3-4) blieb ich
bei Court 11 (Bild 5) hängen.
Monica Puig/Shelby
Rogers
(WTA Doppel 747/-)
-
Luisa
Stefani/Astra Sharma (WTA Doppel
116/126) 6:4 6:7
7:6
Die Begegnung auf Court 11 (Bild 5) hatte ursprünglich Gavrilova/Sakkari
gegen Puig/Rogers geheissen. Durch den Rückzug von Gavrilova waren nun Stefani und Sharma als
Alternates nachgerückt. Von Mitte des ersten Satzes bis Mitte des zweiten Satzes
beobachtete ich diese Partie. Dann sah dass die Begegnung von Peterson auf Court
14 verlegt worden war und die Partie bereits in Gang war und verschob dorthin.
Monica Puig
(WTA 59)
-
Daria
Kasatkina
(WTA 21)
6:3 6:1
Die tat
mir richtig leid, die Daria Kasatkina. Es läuft schon die ganze Saison über
nicht bei ihr. Aber sich versucht wirklich sich reinzukämpfen. Aber heute liess
Puig phasenweise ihr Können vom Olympiasieg aufblitzen und hämmerte die Bälle
mit höchster Präzision an die Linien. Vor allem auf der Vorhandseite erwischte
sie die Russin oft mit brachialen Abschlüssen. Die 25-jährige Puerto Ricanerin
hatte bereits gestern im Doppel einen sehr stabilen Eindruck gemacht. Nur vom
1:4 auf 3:4 im ersten Satz konnte sich Dascha ein besseres Gefühl aufbauen. Letztendlich blieb nur der grosse Frust.
Im letzten Jahr stand sie in Paris erstmals im Viertelfinal eines Grand Slam-Turniers.
Im Interview mit dem ignoranten John Inverdale von ITV machte sie damals sehr
gute Figur. Erklärte geduldig wo ihre Heimatstadt Togliatti liegt. Dass es zwar im Nirgendwo
sei,
aber dass es dort durchaus Möglichkeiten hatte um Tennis zu spielen. Dass sie
seit einigen Jahren in Bratislava trainiere und dort sehr gute Bedingungen
vorfinde. Als Inverdale sie auf ihren Juniorensieg in Roland Garros ansprach,
sagte er dass ihre damalige Gegnerin Ivana Jorovic zwar noch spiele, aber
ausserhalb der Top 200 sei und warum es einige wie Daria schaffen würden und
andere wie Jorovic nicht. Als erstes entgegnete Dascha dass sie noch sehr jung
seien und jeder seinen eigenen Weg gehe und sie überzeugt sei, dass es auch
Ivana schaffen werde, weil sie eine sehr gute Spielerin sei. Ich freute mich
sehr als Jorovic vor wenigen Wochen in die Top 100 vorstiess und in diesem Jahr
in Roland Garros an ihrem ersten Grand Slam-Turnier teilnehmen durfte. Denn da
hatte Inverdale und auch zuvor bei der Frage nach Togliatti nachgefragt als ob
sie im tiefsten Kommunismus leben würde. "Are you allowed to say this?" fragte
er sie, als sie erklärte hatte dass in Togliatti die grösste Autofabrik Europas
sei, aber mit einem Lächeln anfügte dass die Autos "sosolala" seien. Wer früher
den Spenglercup verfolgt hat, weiss dass es sich um "Lada Togliatti" handelt,
denn so hiess oder heisst auch das Eishockeyteam.
Nach dem Viertelfinal in Roland Garros hatte Kasatkina im letzten Jahr mit dem Viertelfinal in
Wimbledon nachgedoppelt. Sie hatte zuvor die Endspiele von Dubai und Indian
Wells erreicht und gegen Jahresende ihr Heimturnier in Moskau gewonnen. Damit
knackte sie gerade so die Top 10 zum Saisonende. Aber in diesem Jahr wurde sie
wegen Formschwäche nicht einmal beim
Fed Cup aufgestellt. Das
war ein erstes deutliches Zeichen, nachdem bereits der Januar in Australien
enttäuschend verlaufen war. Und nun das frühe Aus auf ihrem besten Belag in
Roland Garros. Wie beim Fed Cup in Zielona Gora war auch hier der frühere
Spieler
Igor Kunitsyn auf den Rängen zugegen, der jetzt für den Verband
arbeitet.
Daria
Kasatkina/Anett Kontaveit
(WTA Doppel 210/389)
-
Latisha
Chan/Hao-Ching Chan (WTA Doppel
15/17) 3:6 6:3
6:4
Als zweites Spiel auf Court 13 am Freitag fand nach dem Match von Krawczyk
diese Partie statt. Chan/Chan hatten sich vor 11 Uhr bereits auf diesem Platz
eingespielt. Die ersten Games sah ich mir an, um die Verfassung von Kasatkina
nach der Niederlage vom Vortag im Einzel zu prüfen. Mit Kontaveit scheint sie
eine gute Freundin neben sich zu haben. Auch wenn die aktuelle Formschwäche
schmerzt, so ist es gut zu sehen, dass sich die Welt weiterdreht für die Russin.
Auch ihre estnische Kollegin war im Einzel an Position 17 gesetzt bereits in der
ersten Runde an Prag-Finalistin Muchova gescheitert.
Gegen die Doppelspezialistinnen aus Taiwan waren sie heute aber oft einen Schritt zu
spät.
Nachdem ich das Ende des Marathonmatches von
Sevastova und Mertens auf dem
Court Suzanne-Lenglen mitverfolgt hatte, sah ich dass dieses Doppel in den
dritten Satz gegangen war. Nun war die Laune bei Kasatkina und Kontaveit noch
deutlich besser. Bei der jüngeren der beiden Chan-Schwestern dagegen waren die
Kraftreserven beinahe aufgezehrt (Bilder 17-18 und 23).
So bleibt ein ganz grosser Familienerfolg weiterhin aus. Zusammen haben sie
bisher "nur" ein einziges Turnier der Premier-Kategorie gewonnen (Cincinnati
2015) und standen noch nie in einem Grand Slam-Final. Die grössten Erfolge
konnte die 29-jährige Latisha Chan an der Seite von
Martina Hingis feiern mit
dem US Open Sieg 2017. Aber auch mit
Jie Zheng an den Australian Open 2015 und
mit Chia-Jung Chuang an den Australian Open und US Open 2007 hatte sie immerhin
das Endspiel von Grand Slam-Turnieren erreicht. Die 25-jährige Hao-Ching Chan
hatte in Wimbledon 2017 mit
Monica Niculescu das Endspiel erreicht. Aber
zusammen scheinen die Schwestern trotz bisher 13 gemeinsamen WTA-Titeln keine
Idealpaarung für die ganz grossen Erfolge zu sein.
Lesia Tsurenko
(WTA 27)
-
Aleksandra Krunic
(WTA 76)
5:7 7:5 11:9
Obwohl die Partie auf Court 12 über drei Stunden dauerte, habe ich keinen
Ballwechsel davon gesehen.
Irina-Camelia Begu
(WTA 116)
-
Karolina Muchova
(WTA 73)
1:6 6:3 6:4
Beim unbestimmten Wandern über die Anlage stellte ich fest, dass es auch
südlich am Stadion Suzanne-Lenglen vorbei einen Weg zu Plätzen 10 bis 14 gibt. Dieser
Weg führt eher an Verpflegungsmöglichkeiten vorbei, bietet aber keinen direkten
Blick über die Plätze. Es gibt aber zwei Treppen, über welche die Plätze 10-12
beziehungsweise 13-14 erreicht werden können. Von der ersten Treppe aus sah ich, dass
das Spiel Begu-Muchova auf Court 13 in der Endphase war. Als ich dort ankam, war
Begu aber bereits am Autogramme schreiben und Muchova hatte sich schnell aus dem
Staub gemacht. Die 22-jährige Tschechin wird enttäuscht gewesen sein, denn in
der ersten Runde hatte sie die an Position 17 gesetzte Kontaveit aus dem Turnier
geworfen und gegen Begu hatte sie den ersten Satz mit 6:1 gewinnen können.
Lyudmyla Kichenok/Santiago Gonzalez (WTA Doppel/ATP Doppel
54/20) -
Shuko
Aoyama/Divij
Sharan
(WTA Doppel/ATP Doppel 44/39)
6:3 2:6 10-7
Serena Williams
(WTA
10),
Lucie Safarova
(WTA
139)
Beim gemischten Doppel auf Court 11 nutzte ich gleichzeitig die
Gelegenheit, um die Ergebnisse der anderen Partien auf dem grossen Bildschirm zu
verfolgen. Dort erlebte ich noch die Verabschiedung der zurücktretenden Lucie
Safarova. Zusammen mit Bethanie Mattek-Sands hatte sie im Doppel die Grand Slam-Turniere
in Australien 2015 und 2017, in New York 2016 und in
Roland Garros 2017
gewonnen. Die beiden Freundinnen hatten als gemeinsame Paarung "Bucie" (Spitzname aus
Bethanie und Lucie...) immer viele Sympathien auf ihrer Seite. Im Einzel konnte
die 32-jährige sieben WTA-Turniersiege erringen.
Im gemischten Doppel auf Court 11 fand ich dass Sharan der schwächste Spieler
auf dem Platz war.
Kei Nishikori
(ATP 7)
-
Laslo Djere
(ATP 32)
6:4 6:7 6:3 4:6 8:6
Dieses ist das erste und zugleich letzte Jahr, in dem der Court 1 seit dem
ersten Turniertag für alle Zuschauer zugänglich ist und keine reservierten
Sitzplätze mehr aufweist. Das heisst die Stierkampfarena ist bei engen Partien
rappelvoll und wohl noch stimmungsvoller als zuvor. Denn nun schaffen es genau
diejenigen Zuschauer zu denjenigen Spielen, für die sie am meisten mitfiebern
wollen.
Im nächsten Jahr wird es den Court 1 nicht mehr geben. In diesem Jahr wurde er
bereits als drittgrösstes Stadion von dem neuen Stadion Simonne-Mathieu abgelöst. Das
Abreissen des Court 1 sehe ich mit Wehmut. Aber wenn ich mir die Änderungen auf
der Anlage ansehe mit den neuen Tennisplätzen, Stadien,
Verpflegungsmöglichkeiten, Sitzmöglichkeiten und Gehwegen, dann überwiegen die
Vorteile der Veränderungen deutlich. Ausserdem wurde der Court Philippe-Chatrier
nach Westen um einige Meter verlängert und kommt dem Court 1 nun sehr nahe. Das
heisst der Court 1 muss nun weg, um den kleiner gewordenen Place des Mousquetaires wieder grösser werden zu lassen.
Eines dieser stimmungsvollen Spiele auf Court 1 war Nishikori gegen Djere am
Freitag. Ich war
überrascht dass ich im fünften Satz nach einer Viertelstunde Wartezeit
tatsächlich noch Einlass fand.
Lucie
Hradecka/Andreja Klepac
(WTA Doppel 20/22)
Die zum
Ende des Trainings praktizierte Übung gefiel mir: Der Trainer spielt den Ball zu
und die Spielerin am Netz vollierte longline. Danach spielt der Trainer den Ball
nochmals zurück und die Spielerin am Netz muss den Punkt mit dem Volley cross
abschliessen. Dort steht aber die andere Spielerin an Netz, welche versucht
diesen Ball zu erwischen. Für beide Spielerinnen ist dies eine realistische
Spielsituation für das Doppel.
Julie Belgraver
(WTA Doppel -)
Die
16-jährige trat mit einer Wild Card im Damen Doppel sowie in Einzel und Doppel
bei den Juniorinnen an. Hier ein Schnappschuss von Court 4 aus hinüber zum
Training auf Court 5.
by Forfeit of
Alternates
Im Doppeltableau gab es vier Rückzüge von der Auslosung bis Spielbeginn.
Da es keine Qualifikation gibt, rutschen keine Lucky Loser nach, sondern
Alternates. Das sind die nächstbesten Paarungen auf der Meldeliste, welche die
Aufnahme ins Hauptfeld nicht geschafft hatten. Drei Alternates rückten nach. Für
die vierten Alternates waren aber tatsächlich die Spielerinnen ausgegangen. Das
heisst Chan/Chan überstanden die erste Runde "by forfeit of Alternates"!? Da
hatten sich zwei Spielerinnen gerade ein Teampreisgeld von 11'500 Euro und einen
Auftritt in Roland Garros entgehen lassen. Alles was sie hätten tun müssen, ist
sich auch noch auf der Meldeliste einzutragen. Voraussetzung wäre lediglich ein
WTA Ranking gewesen, um sich einzutragen. Im Normalfall verbringt man auf stand-by
einige Tage auf der Anlage beziehungsweise in Paris. Aber mit der neuen Regel
dass verletzte Spieler sich vom Turnier abmelden müssen und dennoch die Hälfte
des Preisgeldes erhalten, ist die Chance für Lucky Loser beziehungswiese
Alternates um ins Hauptfeld nachzurücken deutlich gestiegen. Falls verletzte
Spieler in der erste Runde antreten, werden sie gebüsst und gehen letztendlich
mit weniger Geld nach Hause. Das heisst der oben genannte Betrag wäre für Lucky
Loser wohl noch zu halbieren.
Herren Einzel | ||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinal |
Kei Nishikori (7) - Quentin Halys (W) 6:2 6:3 6:4 |
Kei Nishikori (7) - Jo-Wilfried Tsonga 4:6 6:4 6:4 6:4 |
Kei Nishikori (7) - Laslo Djere (31) 6:4 6:7 6:3 4:6 8:6 |
Kei Nishikori (7) - Benoit Paire 6:2 6:7 6:2 6:7 7:5 |
Rafael Nadal (2) - Kei Nishikori (7) 6:1 6:1 6:3 |
Laslo Djere (31) - Albert Ramos-Vinolas 6:3 6:2 7:6 |
Laslo Djere (31) - Alexei Popyrin (W) 6:4 7:6 6:4 |
Damen Einzel | ||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde |
Serena Williams (10) - Vitalia Diatchenko 2:6 6:1 6:0 |
Serena Williams (10) - Kurumi Nara (Q) 6:3 6:2 |
Sofia Kenin - Serena Williams (10) 6:2 7:5 |
Aleksandra Krunic - Daria Gavrilova 6:3 2:2 ret. |
Lesia Tsurenko (27) - Aleksandra Krunic 5:7 7:5 11:9 |
Simona Halep (3) - Lesia Tsurenko (27) 6:2 6:1 |
Lesia Tsurenko (27) - Eugenie Bouchard 6:2 6:2 |
||
Daria Kasatkina (21) - Jasmine Paolini (Q) 6:2 6:3 |
Monica Puig - Daria Kasatkina (21) 6:3 6:1 |
Iga Swiatek - Monica Puig 0:6 6:3 6:3 |
Monica Puig - Kirsten Flipkens 6:1 7:5 |
||
Irina-Camelia Begu - Lin Zhu 6:1 6:1 |
Irina-Camelia Begu - Karolina Muchova 1:6 6:3 6:4 |
Amanda Anisimova - Irina-Camelia Begu 7:6 6:4 |
Karolina Muchova - Anett Kontaveit (17) 3:6 6:2 6:2 |
Herren Doppel | |
1. Runde | 2. Runde |
Bonzi/Hoang (W) - Mannarino/Humbert 7:6 6:3 |
Bopanna/Copil - Bonzi/Hoang (W) 6:4 6:4 |
Damen Doppel | ||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde |
Hradecka/Klepac (10) - Hibino/Voracova (A) 6:4 6:2 |
Hradecka/Klepac (10) - Kenin/Petkovic 6:4 3:6 6:3 |
Peschke/Melichar (7) - Hradecka/Klepac (10) 6:3 6:2 |
Kasatkina/Kontaveit - Mitu/Putintseva 6:4 6:1 |
Kasatkina/Kontaveit - Chan/Chan (8) 3:6 6:3 6:4 |
Duan/Zheng - Kasatkina/Kontaveit 5:7 7:5 6:4 |
Chan/Chan (8) - by Forfeit of Alternates (A) . |
||
Puig/Rogers - Stefani/Sharma (A) 6:4 6:7 7:6 |
Strycova/Hsieh (3) - Puig/Rogers 6:2 7:5 |
|
Santamaria/Collins - Belgraver/Halemai (W) 6:2 6:3 |
Gemischtes Doppel | |
1. Runde | 2. Runde |
L.Kichenok / Gonzalez - Aoyama/Sharan 6:3 2:6 10-7 |
Hesse/Bonzi (W) - L.Kichenok / Gonzalez 3:6 7:5 10-4 |