Fed Cup Europa/Afrika-Zone I 2016 |
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Fed Cup, Europa/Afrika-Zone I vom 3.-6. Februar 2016 in Eilat (ISR)
Die letzten beiden Jahre wurde die EA-Zone I in Budapest ausgetragen. 2016 ist die Veranstaltung aber zurück in Eilat und durch den Abstieg Schwedens sind auch Roland und ich wieder mit dabei in der Kontinentalzone. Der Jahresabschluss bei der Arbeit bedeutet für mich, dass ich erneut erst ab Freitag mittun kann.
Die Hürde für Absagen scheint beim Austragungsort Eilat tiefer zu liegen als im letzten Jahr in Budapest. Nominiert aber einige Tage vor Wettkampfbeginn angeschlagen abgesagt haben Svitolina (UKR, WTA 21), Australian Open-Halbfinalistin Konta (GBR, 47), Wickmayer (BEL, 41), Vekic (CRO, 104) und Kanepi (EST, 142). Gar nicht erst für die Nomination zur Verfügung gestellt hatten sich Larsson (SWE, 50), Tomljanovic (CRO, 67), Lucic-Baroni (CRO, 68), Flipkens (BEL, 80), Karatantcheva (BUL, 112), Sevastova (LAT, 113) und Babos (HUN, WTA Doppel 11).
Damit steht noch gut ein halbes Dutzend Top 100-Spielerinnen im Einsatz: Tsurenko (UKR, WTA 35), Van Uytvanck (BEL, 43), Watson (GBR, 79), Ostapenko (LAT, 81), Kontaveit (EST, 85), Konjuh (CRO, 87) und K. Bondarenko (UKR, 92).
Meine Einschätzung der Teamstärken:
Aufstiegskandidatinnen
(2):
- Ukraine: Mit Tsurenko und K. Bondarenko verfügen die
Osteuropäerinnen über eine durchgängig starke Mannschaft.
- Belgien: Van Uytvanck führt die
Equipe der aufstrebenden Allrounderinnen an.
- Grossbritannien (2):
Überraschungs-Australian Open Halbfinalistin Konta musste absagen. Der Druck
lastet somit auf Watson und Rae/Smith, da für das zweite Einzel die erst 16-jährige
Swan nachrückt.
- Bulgarien:
Die Mannschaft ist mit Pironkova und den weiteren Spielerinnen Kostova und
Evtimova seit vielen Jahren eine eingespielte Truppe.
- Israel: Auch die Heimmannschaft
ist mit Glushko und Peer von nur zwei Spielerinnen abhängig. Nach zweijährigem
Auswärtsgastspiel sie die nun wieder zurück auf dem heiligem Boden.
- Türkei: Die Türkinnen erreichen
mit ihren ersten beiden Spielerinnen ein ansprechendes Niveau und könnten sich
womöglich auf eine gewisse Breite abstützen.
Abstiegskandidatinnen (2):
- Kroatien
(3): Durch die vielen Absagen und die zweitklassigen Nachnominationen ist das
Team vom Balkan deutlich geschwächt.
- Schweden (1): Die Absteigerinnen
müssen auf ihre Speerspitze Larsson verzichten. Am Tag der Nomination hat zudem
Arvidsson den Rücktritt erklärt. Peterson muss die Equipe anführen und ist
immerhin polyvalent auch im Doppel stark.
- Ungarn (4): Ein sehr interessantes
junges Team. Mit Jahrgang 1998 bringen sie die Nummer 1 der Juniorinnen Galfi
(US Open-Siegerin) sowie Stollar (Wimbledon-Siegerin im Doppel mit Galfi) mit.
Teamleaderin Babos fehlt allerdings.
- Georgien: Die Kaukasierinnen
haben sich seit ihrer ersten Teilnahme im Fed Cup im Jahr 1994 als Lift-Team
zwischen Zone I und Zone II hervorgetan mit bisher je fünf Ab-/Aufstiegen.
- Lettland: Von den drei jungen
Spielerinnen mit Jahrgang 1997 hat nur Ostapenko das geforderte Niveau. Sie ist
sogar schon in die Top 100 vorgedrungen.
- Portugal: Die Zusammensetzung des
Teams ist relativ stabil. Aber Larcher de Brito und Koehler haben seit über
einem halben Jahr keinen Ernstkampf mehr bestreiten können.
- Estland: Neben Kontaveit fehlt
nach der Absage von Kanepi wohl die Klasse, um den
zweiten Punkt zu gewinnen, weder im Einzel noch Doppel.
- Südafrika: Nach dem Rücktritt
von Scheepers fehlt es an Durchschlagkraft. Es fehlt zudem eine
Doppelspezialistin, welche Südafrika traditionellerweise im Team hat. Die
Aufsteigerinnen sind erstmals seit 2006 zurück in Zone I.
Die Gruppenauslosung:
Topf | Gruppe A | Gruppe B | Gruppe C | Gruppe D |
1 | Schweden (1) | Grossbritannien (2) | Kroatien (3) | Ungarn (4) |
2 | Ukraine | Georgien | Türkei | Bulgarien |
3 | - | - | Israel | Belgien |
4 | Portugal | Südafrika | Estland | Lettland |
Um den Aufstieg in die Play-Offs zur
Weltgruppe II spielen die besten
Mannschaften der Gruppe A und C gegeneinander sowie diejenigen der Gruppen
B und D.
Gegen den Abstieg in die E/A-Zone II spielen die schwächsten Mannschaften der Gruppe A und
B gegen diejenigen der Gruppen
C und D. Die genauen Gruppenzuteilungen werden erst nach den Gruppenspielen
ermittelt.
Schweden:
Für uns als Unterstützer des schwedischen Teams heisst das, dass das erste
Gruppenspiel gegen Portugal unbedingt gewonnen werden muss.
Dann käme es am Freitag - ab dann sind wir dabei - zum Entscheidungsspiel in der
Gruppe A gegen die klar favorisierten Ukrainerinnen. Zumindest wäre der Abstieg
kein Thema und ein Platz unter den besten Acht auf sicher.
Verliert man gegen Portugal, dann geht man auch gegen die Ukraine
unter. Am Samstag sähe man sich in der ultimativen Begegnung gegen starke Verlierer aus
Gruppe C oder D einer akuten Abstiegsgefahr gegenüber.
Nach der verletzungsbedingten Absage von Larsson beim
Abstieg 2015 erfolgt das
Nichtantreten diesmal aus dem bei mir verpönten Grund des Fokussierens auf die
eigene Karriere. Dieses allereinzige Mal lasse ich es durchgehen. Zum
Nominationszeitpunkt für den Fed Cup war Johanna an Weltranglistenposition 56
klassiert. Per Stichtag am 4. Juni 2016 dürfen die 56 bestklassierten
Spielerinnen an die Olympischen Spiele nach Rio de Janeiro reisen, was für
Johanna die erstmalige Olympiateilnahme darstellen würde. Nach dem Fed Cup in
Eilat wird sie im Februar auf Sand- und Hartplätzen in Lateinamerika spielen, wo
sie Punkte z.B. aus dem Halbfinal vom WTA-Turnier in Rio de Janeiro 2015 zu verteidigen
hat. Im April und Mai kann sie dann aber vom Nuller aufgrund ihrer Verletzung im
Vorjahr profitieren. Wie gesagt, für eine einzige einmalige Ausnahme drücke ich
diesmal schmerzhaft ein Auge zu.
Grossbritannien: "Neuauflage" des Davis Cup-Finals?
Nach meiner Einschätzung waren in den Gruppen B und D die Mannschaften aus
Grossbritannien und Belgien nach den Nominationen anfangs Januar favorisiert.
Wobei die Belgierinnen unterdessen gewichtige Absagen hinnehmen mussten. Gewinnen beide
Teams ihre Gruppen, so käme es
am Samstag zum Play Off zwischen diesen beiden Nationen, welche sich Ende
November in Gent im Davis
Cup-Final gegenüber gestanden sind! Was für ein Ausblick für mich als
GB-Sympathisant.