French Open 2014, Paris |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
Siege über gesetzte Spielerinnnen - Larsson-Pennetta, Glushko-Vekic, Glushko-Flipkens, Errani |
Auf Court 6 und 17 durften wir schöne Siege "unserer" Aussenseiterinnen miterleben.
Johanna
Larsson
(WTA 99) -
Flavia Pennetta
(WTA 13)
5:7 6:4 6:2
Bei den Australian Open, den US Open und in
Wimbledon hat Larsson in elf Versuchen noch nie die zweite Runde erreicht. In
Roland Garros hingegen gelang ihr das gleich dreimal in vier Jahren. Diesmal
ging es sogar
erstmals bis in die dritte Runde. Es
geschah auf Court 6, dem selben Platz wo ich Johanna vor acht Jahren
erstmals spielen sah und wo mit
Arvidsson vor zwei Jahren ebenfalls eine Schwedin eine
gesetzte Italienerin vor unseren Augen schlug.
Dabei hatte ich noch die Niederlage von
Miami 2013 im Kopf, bei der
Larsson gut
gestartet war, aber Pennetta ab Mitte des ersten Satzes die Begegnung klar im
Griff hatte. Diesmal konnte sich sie leicht länger im Satz halten und bei
5:4 zum Satzgewinn servieren. Bei 30:30 spielten sie einen umkämpften Ballwechsel,
der über den Satz entschied. Larsson war am Drücker, aber sie musste sich von
Pennetta übel auskontern lassen und zusehen wie der Ball an ihr vorbei ins leere
Feld flog. Ab diesem Punkt
ging es mit sechs Games in Folge direkt zum 5:7 0:3 und ich hätte nie mehr mit einem schwedischen
Comeback
gerechnet. Vor allem weil Larsson bei 0:2 wieder etwas besser ins Spiel gefunden
hatte, Pennetta das Game aber trotzdem gewinnen konnte. Das ist normalerweise
der vorentscheidende Spielgewinn und das wussten auch beide Akteurinnen.
Pennetta hakte den Sieg innerlich wohl bereits ab und Larsson konnte wieder frei
aufspielen. Anders sind die nächsten vier Games zu Gunsten von Larsson nicht zu
erklären. Diesmal schaffte es die 25-jährige den Satz bei 5:4 auszuservieren und
legte im dritten Satz gleich wieder auf 4:0 vor. Gestohlen hat sie den Sieg
gegen die 32-jährige aus Brindisi - die einen Pflaster- oder
Verbandsmaterialhersteller als Sponsor haben könnte - aber keinesfalls.
Julia Glushko (WTA
98) -
Donna Vekic
(WTA 67)
7:5 2:6 6:4
Seit dem Doppel von Julia Glushko und Keren
Shlomo im Fed Cup in Eilat 2012 ist der Anfeuerungsruf „let’s go Julllia let’s
go, let’s go Keechen let’s go“ ein Klassiker für Roland und mich. Das nahmen wir
zum Anlass, um die seit dem letzten Jahr stark verbesserte 24-jährige Israelin
mit ukrainischen Wurzeln erstmals zu unterstützen. Im letzten Jahr hatte sie mit
der dritten Runden an den US Open zum ersten Mal Begegnungen in einem Grand Slam-Hauptfeld gewonnen. Auf Court 17 trat sie gegen die knapp 18-jährige,
aufstrebende Vekic an. Die Kroatin überzeugt mit ihrem Aufschlag und der
Vorhand. Sand ist aber nicht ihre bevorzugte Unterlage. Sie tritt auf dem Platz
sehr fokussiert und ambitioniert auf, wie man das von den Stars auf dem Center
Court gewohnt ist. Auf einem Aussenplatz wirkt das eher unnahbar. Court 17
scheint in der Karriere von Vekic nur eine Zwischenstation zu sein. Erst muss man
aber auch die Partien auf den Aussenplätzen gewinnen und da startete sie
sehr fehlerhaft. Glushko hingegen zeigte von Beginn weg eine couragierte
Leistung und prüfte Vekic im Match der beiden Spielerinnen, die hin und wieder
ihre Zunge heraushängen lassen. Vekic scheiterte sowohl im ersten als auch im dritten Satz
an ihren unzulänglichen Aufschlagspielen, die sie zur Unzeit einstreute und die in
kompletten Kontrast zu ihren sonstigen Aufschlagleistungen standen. Der blonde Teenager war wohl auch etwas von der Situation überrascht, dass das Publikum
nicht wie gewohnt mehrheitlich hinter ihr stand.
Julia Glushko (WTA
98) -
Kirsten
Flipkens
(WTA 22)
6:4 3:6 6:4
Ohne die Fähigkeit anständige Netzangriffe und Volleys zu spielen, hätte
Glushko diese Partie nicht gewonnnen. Denn Flipkens mit ihrem Vorhand-Topspin
und Rückhand-Slice macht es ihrer Gegnerin schwer um von der Grundlinie aus
direkt zu punkten. Wird die Gegnerin zu passiv, dann ist die Belgierin sofort am
Netz. Deshalb musste die Israelin vor einer Übermacht belgischer Fans auf Court
6 selber den im Damentennis zumeist ungewohnten Weg ans Netz suchen, um nach
druckvollen Grundlinienschlägen den Punkt zu beenden. Mit 24 Punkten aus 37
Netzangriffen schloss Glushko die Partie sogar etwas erfolgreicher ab als
Flipkens (24 aus 41).
Der eigentliche Schlüsselmoment ereignete
sich im dritten Satz, als die belgische Wimbledonhalbfinalistin vom letzten Jahr
mit 4:3 und bei eigenem Aufschlag mit 40:0 führte. Sie liess sich die Butter vom
Brot nehmen und gewann ab diesem Zeitpunkt kein einziges Game mehr.
Sara Errani
(WTA 11) -
Dinah Pfizenmaier
(WTA 90)
6:2 6:4
Court 2 und 3 sind seit diesem Jahr in der ersten
Turnierwoche mit einem Chatrier-, Lenglen- oder Court 1-Ticket nicht mehr
zugänglich. Nur noch mit Aussenplatztickets. Einen Notnagel gibt es, falls man
über ein Chatrier-Ticket auf der Brugnon-Seite verfügt. Damit hat man von
einiger Entfernung aus Einblick auf den Court 2 wie auf den Bildern 6 und 7 zu
sehen ist. In der dritten Runde liess
Errani Glushko nur gerade ein Game übrig. Das Training auf Court 8 (Bilder 1-4)
absolvierte sie zusammen mit der Spanierin
Lourdes Dominguez
Lino.
Kristina Barrois/Annika Beck
(WTA Doppel 73/244) -
Raluca Olaru/Donna Vekic (WTA
Doppel 66/990) 6:1 1:6 6:1
Vekic wurde den Erwartungen auch im Doppel nicht gerecht. Auf Sand hatte sie in
der Vorbereitung nur gerade ein Turnier gespielt. Dass im Doppel oft etwas
hölzern und fehl am Platz da stand, dass sie auf der WTA Tour noch nie eine
Doppelpartie gewonnen hat. In 2,5 Jahren trat sie erst zum vierten Mal in einer
Doppelkonkurrenz an und gewann immerhin ihren ersten Satz.
Alexandra Panova/Kaia Kanepi
(WTA Doppel 110/385) -
Sorana Cirstea/Maria Kirilenko
(WTA
Doppel 164/453) 4:6 7:5 6:4
Von ihrer Karrierebestplatzierung von Rang 5 im Doppel ist Kirilenko mit
ihrer aktuellen Position 453 weit entfernt.
Die seit April von einer Knieverletzung zurückgekehrte 27-jährige Russin hatte in
der ersten Runde im Einzel gegen Larsson verloren. Es bedeutete für die Schwedin wohl ein
gutes Omen als sie sah, dass ihre Zweitrundengegnerin Pennetta genau mit der
selben grün-orange-weiss-farbigen Bekleidung zur Partie antrat.
Damen Einzel | ||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinal |
Flavia Pennetta (12) - Patricia Mayr-Achleitner 6:2 6:2 |
Johanna Larsson - Flavia Pennetta (12) 5:7 6:4 6:2 |
Eugenie Bouchard (18) - Johanna Larsson 7:5 6:4 |
||
Johanna Larsson - Maria Kirilenko 6:1 6:2 |
||||
Casey Dellacqua - Lourdes Dominguez Lino 7:5 6:3 |
||||
Kirsten Flipkens (21) - Danka Kovinic (Q) 7:6 6:2 |
Julia Glushko - Kirsten Flipkens (21) 6:4 3:6 6:4 |
Sara Errani (10) - Julia Glushko 6:0 6:1 |
Sara Errani (10) - Jelena Jankovic (6) 7:6 6:2 |
Andrea Petkovic (28) - Sara Errani (10) 6:2 6:2 |
Julia Glushko - Donna Vekic 7:5 2:6 6:4 |
||||
Sara Errani (10) - Madison Keys 7:5 3:6 6:1 |
Sara Errani (10) - Dinah Pfizenmaier 6:2 6:4 |
Damen Doppel | ||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde |
Panova/Kanepi - Cirstea/Kirilenko 4:6 7:5 6:4 |
Panova/Kanepi - Svitolina/Maria 6:2 6:3 |
Srebotnik/Peschke (4) - Panova/Kanepi 6:3 6:1 |
Barrois/Beck - Olaru/Vekic 6:1 1:6 6:1 |
Parra Santonja/Erakovic (16) - Barrois/Beck 7:5 6:1 |