1. Runde:
Carlos Moya (23) - Andreas Seppi 6:1 3:6 6:3 2:6 6:0
Das war eine Partie mit einem komischen
Spielverlauf, die da im vierten Satz beim Satz von 5:0 für Andreas Seppi
am Mittwoch wieder aufgenommen wurde. Das Spiel war somit kurz vor einem
entscheidenden fünften Satz unterbrochen worden. Die bisherigen Sätze
waren jeweils mit klaren Resultaten auf die eine und die andere Seite
verteilt worden.
Das war gar Nichts, was Andreas Seppi in
der entscheidenden Phase bot. So enttäuschend wie die italienische Nummer
94 des Rankings spielte, fragte ich mich, wie er es überhaupt bis in
einen fünften Satz hatte schaffen können. Normal ist der Aufschlag wohl
eine der Waffen Seppis. Aber auch mit dieser konnte er heute kaum punkten.
Carlos Moya holte sich acht der neun
Games nach der Wiederaufnahme zum letztendlich doch klaren Erfolg. Der
Turniersieger von 1998 konnte oft mit seinem Paradeschlag Druck machen,
dem Vorhand cross aus der Rückhandecke (Bild 2). Ausserdem kam er des
öfteren sogar ans Netz, um die Punkte abzuschliessen.
Der 30-jährige Spanier kann also auch am
Netz punkten. Vielleicht ist er gerade deshalb sauer auf die Veranstalter
in Wimbledon. Schon als Nummer 1 der Welt vor knapp zehn Jahren prangerte
er die Setzliste im All England Lawn Tennis Club an, die jeweils nicht
nach der Weltrangliste erstellt wird. Seither wurde die Setzliste an Grand
Slam-Turnieren immerhin von 16 auf 32 erweitert, um auch die
zurückgestuften Spieler in Wimbledon noch auf der Setzliste erscheinen zu
lassen. Das ändert aber nichts daran, dass der Mallorquiner in den
letzten fünf Jahren nur einmal in London angetreten ist. Bei diesem
Auftritt 2004 hatte er sich aber notabene bis in die vierte Runde
vorgespielt. Sein mit Abstand bestes Resultat in Wimbledon.
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