Wimbledon 2007 |
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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Venus Williams, Serena Williams, Maria Sharapova, Daniela Hantuchova, Justine Henin | |
Venus Williams - US Open 2005 | |
Serena Williams - US Open 2005 | |
Maria Sharapova - Zurich Open 2007 | |
Daniela Hantuchova - Zurich Open 2007 | |
Justine Henin - French Open 2007 | |
Williams+Wimbledon=Erfolg - Venus Williams, Serena Williams, Maria Sharapova, Daniela Hantuchova, Justine Henin |
4. Runde:
Venus Williams (23) - Maria Sharapova (2) 6:1 6:3
"What time is it, Venus?" fragte ein amerikanischer Fan neben mir richtigerweise. Denn es war Venus-Zeit! Mit einer Galavorstellung spielte sich die 27-jährige gegen den ersten grossen Namen weiter auf dem Weg zum 4. Wimbledon-Titel. Das war vermutlich ihr bestes Match seit zwei Jahren, dem letzten Titelgewinn in Wimbledon. Genauso überraschend wie 2005 als Nummer 14, setzte sie sich in diesem Jahr sogar als 31. der Weltrangliste, von den Organisatoren aber als einzige hochgestufte Spielerin auf Setzlistenposition 23 platziert, durch. Nach den Siegen 2000 und 2001 musste sie sich in den darauffolgenden zwei Jahren jeweils im Finale ihrer Schwester Serena beugen. Die Williams-Schwestern haben sich in den vergangenen acht Jahren also insgesamt sechsmal die Wimbledon-Krone gesichert. Und ohne die überraschende Finalniederlage 2004 Serenas gegen Maria Sharapova stünde sogar noch ein Titel mehr in ihrem Palmares. Während die jüngere Serena mit acht Grand Slam-Erfolgen an allen vier Major-Turnieren die Erfolgreiche der Beiden ist, hat Venus das Vorrecht Wimbledon. Sie gewann vier ihrer sechs Grand Slam-Titel an der Church Road. Bei eigenem Aufschlag blieb Venus Williams unantastbar. Es schien wie schon am Vortag bei Serena gegen Hantuchova, als ob die Williams-Aufschläge auf dem flach abspringenden Rasen schlicht und einfach zu hart sind, um sie vernünftig retournieren zu können. Den schnellsten Service servierte die 185cm-grosse US-Amerikanerin mit 202 km/h. Maria Sharapovas Service war abgesehen von den vier Assen keine Bedrohung für Williams. Diese retournierte mit einer unglaublichen Länge und stand bei den zweiten Aufschlägen der Russin bereits weit im Feld. Mit sechs Doppelfehlern streute Sharapova einige unerzwungene Fehler ein und zeigte sich ab Mitte des ersten Satzes im gesamten Spiel sehr fehlerhaft. Ein Grund dafür war aber auch, dass Venus Williams überall zu sein schien und jederzeit bereit war. Ihr Gameplan beinhaltete, Maria Sharapova auf der fehleranfälligeren Vorhand anzuspielen. Zwar sündigte Venus mit 4 aus 19 (21%) bei der Ausbeute der Breakbälle. Dass spielt aber keine Rolle, wenn man der Gegnerin keinen einzigen Breakball zugestehen muss. Vater Richard Williams (Bild 4) war während des gesamten Matches sehr emotional, stand oft auf und hob beide Arme in die Höhe. Er ist es, der eher Venus betreut. Mutter Oracine ist mehr an Serenas Seite zu sehen. Dass Triumph und Niederlage sehr nahe beieinander liegen, das weiss auch Venus Williams. In Runde 1 und 3 hatte sie sich gegen Kudryavtseva und Morigami mit jeweils 7:5 im dritten Satz nur hauchdünn vor einer unrühmlichen Pleite retten können. Erst der souveräne Sieg gegen Sharapova brachte sie auf die Siegerstrasse. Gegen die Weltranglistenzweite hat Venus in fünf Matches erst zweimal gewinnen können. Nämlich auf dem Weg zu ihren Aussenseitersiegen in Wimbledon in den Jahren 2005 und 2007. Mein Bericht "Russisches
Form- und Verletzungstief?" von vor einem Monat in Paris scheint
sich zu Bewahrheiten: Mit dem Ausscheiden von Kuznetsova im Viertelfinale
schaffte es erstmals seit den Australian Open 2004 keine Russin mehr bis
ins Grand Slam-Halbfinale.
1. Runde:
Maria Sharapova (2) - Yung-Jan Chan 6:1 7:5 . |
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4. Runde:
Serena Williams (7) - Daniela Hantuchova (10) 6:2 6:7 6:2 Mit einer Negativbilanz von 1:14 gegen die Williams-Schwestern legte Daniela Hantuchova wie schon an den US Open 2005 ihre alte Schwäche an den Tag. Sie war gefangen in ihrem eigenen Gameplan und ihren guten Vorsätzen. Das reicht gegen eine Serena Williams, die sich in letzter Zeit wieder vermehrt auf Tennis fokussiert hat, natürlich nirgends hin. Das Spiel bestand aus kurzen Ballwechseln. Zwar sind die Asse von Serena Williams legitim. Die vielen Returnfehler Hantuchovas, die oft zwei Meter weit im Aus landeten, dürfen auf diesem Niveau aber einfach nicht passieren. Im zweiten Satz konnte die 24-jährige Slowakin die mentale Handbremse lösen. Sie spielte einfach und erfolgreich. Für Serena Williams war der Gewinn des ersten Satzes vielleicht zu einfach gewesen. Sie baute etwas ab. Hantuchova führte mit 5:3 und konnte zum Satzgewinn servieren. Es folgte, was ihr schon so oft wiederfuhr: Durch ihre Gedanken limitiert vergab sie ihre Chancen und kassierte das Break. Bei 5:5 begann dann die riesengrosse
Farce in dieser Partie. Serena lag plötzlich am Boden und hielt ihr
linkes Bein (Bild 5). Was war passiert? Mit dem Knöchel umgeknickst? Das
Knie kaputt? - Da lag sie am Boden, schrie und weinte. Im Publikum wurde
es unruhig. Das Match war vorbei, das schien völlig klar. Doch nach
minutenlanger Ungewissheit verkündete Schiedsrichter Kader Nouni, Serena
Williams würde nun ihre 3-minütige Verletzungspause einziehen. Und
warum? - Sie hat einen Krampf!? Nach ihrer Verletzungspause stand das Publikum geschlossen hinter Serena Williams. Das konnte ich wirklich nicht verstehen. Ich gebe nicht so viel Geld aus um Lug und Trug zu sehen. Wenn die Williams nicht austrainiert ist, dann soll sie dafür büssen. Schlimmer als eine Rentnerin stand sie danach auf dem Feld und versuchte irgendwie einen Ball zu treffen (Bild 6). Den zweiten Satz holte sich Daniela Hantuchova gegen die handicapierte Serena Williams im Tie-Break. Danach mussten wir los, um uns die Tickets für den nächsten Tag zu besorgen. Serena erholte sich wieder und gewann den dritten Satz klar.
1. Runde: Serena
Williams (7) - Lourdes Dominguez Lino 7:5 6:0 . |
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