Rabble-GrandSlam-Reise nach Paris 2006 |
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Rafael Nadal - US Open 2005 | |
Roger Federer - US Open 2005 | |
Zwei Wochen lang warten auf den Traumfinal - Rafael Nadal, Roger Federer |
1. Runde: Rafael Nadal (2) -
Robin Soderling 6:2 7:5 6:1
3. Runde: Rafael Nadal (2) - Paul-Henri Mathieu (29) 5:7
6:4 6:4 6:4
Viertelfinale: Rafael Nadal (2) - Novak Djokovic 6:4 6:4
ret.
Halbfinale: Rafael Nadal (2) - Ivan Ljubicic (4)
6:4 6:2 7:6
1. Runde: Roger Federer (1) -
Diego Hartfield (Q) 7:5 7:6 6:2
2. Runde: Roger Federer (1) - Alejandro Falla (L) 6:1 6:4
6:3
3. Runde: Roger Federer (1) - Nicolas Massu (32) 6:1 6:2
6:7 7:5
4. Runde: Roger Federer (1) - Tomas Berdych (20) 6:3 6:2
6:3
Halbfinale: Roger Federer (1) - David Nalbandian (3) 3:6
6:4 5:2 ret.
Nachdem sowieso alle zwei Wochen lang auf den Final zwischen Roger Federer und Rafael Nadal gewartet hatten, erhielten die Tennisfans, was sie sich erhofft hatten. Hier das Finale, wie ich es im Live-Ticker beschrieben hatte:
Finale: Rafael Nadal (2) -
Roger Federer (1) 1:6 6:1 6:4 7:6
Es ist alles gesagt. Das Final der Superlative zwischen Roger Federer (SUI,
ATP 1, Setzliste 1) und Rafael Nadal (ESP, 2, 2) kann beginnen. Die erste
Titelverteidigung ist am Schwersten. Was für Roger Federer Wimbledon, das ist
Roland Garros für Rafael Nadal. Deshalb denke ich, kann diese Partie durchaus
mit der Titelverteidigung von Federer gegen Roddick in Wimbledon
im Jahr 2004 verglichen werden, die sehr mühevoll vonstatten ging.
Satz 1: 6:1 für Roger Federer! Nach einem 15:40 im ersten Aufschlagspiel fand
Roger Federer sehr gut ins Match und holte die ersten fünf Games gegen einen
nervösen Rafael Nadal. Der 20-jährige Spanier hatte seine Chancen. Fünf
Breakbälle liess er ungenutzt. Federer tut gut daran, oft Richtungswechsel
vorzunehmen, jetzt da die Ballwechsel länger werden. Denn Nadal hat besser ins
Spiel gefunden und hat seine Vorteile in den langen Ballwechseln. Ein
Kennzahlenvergleich zum ersten Satz: Schnellster Aufschlag: Nadal 178 km/h,
Federer 207 km/h.
Satz 2: Ein 40:0 vergeben und schon ist Nadal dank dem 0:2 im Match. Noch ein
weiteres Break zum 1:5 für den Spanier und der Satz ist mit 1:6 verloren. Nadal
spielte noch nicht exzellent, aber Federer muss sich nun unbedingt wieder
steigern. 16:2 unerzwungene Fehler beim Schweizer gegenüber dem
Titelverteidiger. Seit Freitag vor einer Woche herrschte ununterbrochen schönes
Wetter in Paris. Der Court ist schnell, das sollte Federer eigentlich
entgegenkommen. So wie das Spiel bis jetzt lief, hätte die Partie auch durchaus
auf einem Hartplatz aussehen können.
Satz 3: Eiskalt gilt es zu sein. Da hat Federer bei 2:1 und 0:40 drei Breakbälle,
später noch einen vierten, und Nadal gleicht trotzdem zum 2:2 aus. Und prompt
schnappt sich der 20-jährige im nächsten Aufschlagspiel Federers die 3:2-Führung.
Anders als im ersten Satz erhält der Schweizer keine einfachen Punkte mehr.
Dieses eine Break im dritten Satz ist bereits die Entscheidung zum 6:4 für
Nadal. Stoppbälle sind auf beiden Seiten das falsche Mittel. Die beiden kennen
einander zu gut und erahnen diese Spielvariante jeweils. Mit je 11 Gewinnschlägen
hat sich das Niveau der Partie nun stark gesteigert. Aber 13:4 unerzwungene
Fehler zu Ungunsten von Federer sprechen immer noch eine deutliche Sprache.
Satz 4: Als ob ein 1:2-Satzrückstand nicht schon genug wäre, lässt sich Roger
Federer im Auftaktgame des vierten Satzes seinen Aufschlag abnehmen. Bei 0:2
0:30 kann sich der Schweizer retten und findet in den vierten Satz. Bei eigenem
Aufschlag packt Federer nun seine Asse aus. Deren 4 hat er bislang in diesem
Durchgang serviert. Aber was zwingend her muss, ist ein Break.
5:4, Nadal serviert zum Sieg: Punktgewinn Federer 0:15. Zwei mit dem Rahmen
verschlagene Rückhandbälle von Federer 30:15. Netzroller Federer 30:30.
Unglaubliche Laufarbeit Federer 30:40. Vorhand Inside Out von Nadal verschlagen
5:5! Das war der erste Breakball seit Beginn des dritten Satzes und das erste
Break seit Ende des ersten Satzes für den Schweizer!
Der Tie-Break geht mit 7:4 an Rafael Nadal. Verdient.
Für Roger Federer war von den Kommentatoren, Dani Minder und Heinz Günthardt,
oft der Begriff "der beste Tennisspieler der Welt" verwendet worden.
Wenn der Beste gegen den Zweibesten aber vier von vier Partien in diesem Jahr
verloren hat, muss man das sicher auf lange Frist arg in Frage stellen. In der
Weltrangliste baut Federer seinen Vorsprung noch ein bisschen aus, da er im
letzten Jahr "nur" im Halbfinal gestanden war. Nun kann aber die Jagd
von Rafael Nadal auf den Tennisthron beginnen bis zu Beginn der nächsten
Sandplatzsaison. Denn der gerade 20 Jahre alt gewordene Spanier wird sein Spiel
noch weiter verbessern.
Und in gewisser Hinsicht hatte diese Partie wirklich Parallelen zum
Wimbledonfinal Federer-Roddick von 2004.