Dinariden 2019 |
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Podgorica MNE - Shkodra ALB - (Mavrovo Nationalpark NMK) 265km, 6.5h, 15. April 2019 |
Flug Wien-Podgorica
Wie gemalt war der Anflug auf Podgorica mit der Landschaft im Sonnenschein
und den
Regenwolken.
Montenegro wurde zum Start- und Endpunkt unserer Reise, weil dies das einzige
Land war, in welchem wir einen Mietwagen buchen konnten, mit dem die Reise in alle
sechs geplanten Länder von Kroatien bis Albanien möglich war.
Flug Wien-Podgorica
Um den Flughafen Podgorica herum hat es sehr
viele neue Häuser mit schönem Umschwung. Für mich ist das in Ordnung, wenn Geld
von im Ausland arbeitenden Montenegrinern wieder hier investiert wird. Denn wenn
sich die Wirtschaft und der Lebensstandard dadurch verbessert, ist das
sinnvoller als jede staatliche ausländliche Entwicklungshilfe. Ich bin auch nicht neidisch
wenn man sich zum Beispiel mit in der Schweiz verdientem Geld hier einen
gewissen Luxus leisten kann, denn
ich in der Schweiz profitiere ja auch von der erbrachten Leistung mit der das
Geld verdient wurde und habe in der Schweiz ein schönes Leben.
Podgorica
Das schöne Licht hellte die Landschaft mit den schneebedeckten Bergen
im Hintergrund und
den vorbeiziehenden Wolken auf. Die Strassen waren zudem von
überraschend guter Qualität. Nach der kurzen Fahrt und dem Erblicken von
dänischen, schwedischen, deutschen und vielen weiteren Autokennzeichen waren wir
bereits an der Grenze zu Albanien angelangt, gepaart mit einem sehr kurzen und leichten
Regenschauer.
Albanien
In Albanien war es nicht so ausgeprägt zu
beobachten wie um den Flughafen Podgorica, aber auch
hier gab es einige Gebiete mit neuen Häuser beziehungsweise neuen Anwesen. Ich fragte mich
allerdings, was es benötigt um eine funktionierende Wirtschaft aufzubauen. Denn
nur mit neuen Restaurants und Hotels und einigen Autogaragen und Fahrschulen
(albanisch "Autoshkolle") ist es ja noch nicht getan. Ganz vereinzelt gab es dann
mal eine Elektrofirma oder ein Möbelgeschäft zu sehen als es gegen die Stadt
Shkodra ging.
Shkodra
Für Shkodra hatte ich auf meinem Reiseplan "Altstadt, Burg, Fluss"
notiert. Die Burg, die war es dann die wir besichtigt hatten und dieser
Abstecher an unserem ersten langen Reisetag war es wert.
Die
Allee eingangs Shkodra (Bild 2) erinnerte mich an
Paris.
Shkodra
Nicht nur auf der Burg in Shkodra, sondern auch
sonst waren viele albanische Flaggen zu sehen und öfters auch die Flagge des Kosovo.
Shkodra
Strategisch bedeutend
liegt Shkodra am Auslauf des Skutarisees (Skadarsko
Jezero) in die Buna (Bild 1). Der Drin (Bild 3) fliesst gleich danach in die
Buna (Bild 4, Drin links, Buna rechts). Etwa 25 Kilometer später mündet die Buna
in das Mittelmeer. Etwas über 15 Kilometer davon bildet die Buna die Grenze
zwischen Albanien und Montenegro.
Ulëz Nationalpark
Nach Shkodra erblickten wir weitere Burgen entlang unserer
Route (Bild 2). Dem Staudamm in Ulez im gleichnamigen Naturpark statteten wir
einen kurzen Besuch ab.
Ulëz Stausee
Auf dieser Strecke am ersten Tag stellten wir
auffallend häufig Blumenschmuck am Strassenrand
für Todesopfer im Strassenverkehr fest. Es sollte glücklicherweise die häufigste
Ansammlung der gesamten Rundreise bleiben.
Burrel, SH6
Immer noch über die gute Strassenqualität
erfreut, änderte sich die Situation auf der SH6 nach dem Staudamm bei Ulez auf
Abschnitten von Dutzenden von Kilometern grundlegend. Irgendwo im Nirgendwo
fuhren wir plötzlich in eine Stadt mit 10'000 Einwohnern und mit von Menschen
gesäumten Strassen ein. Hier fielen uns auch die vielen herumstreunenden Hunde
auf. Es handelte sich um die Stadt Burrell. In Burrell leitete uns das Navigationssystem über
eine Abkürzung à la
Marcinowice und nach einem Kilometer mussten wir auf
dem Waldweg mit immer grösseren Wasserpfützen wenden um Schlimmeres zu verhindern. Ab
Burrell wurden die Strassen richtig schlecht. Die
Sonne war untergegangen und so wurde die Fahrt durch die Schlaglöcher der SH6 zur
Ausdauerprüfung, die wir geduldig bestanden. Bilder von der Gegend waren
aufgrund der Dunkelheit aber keine mehr möglich.
Einiges vor der Grenze zu Nordmazedonien besserte sich die Strassenqualität
wieder deutlich. Abends um 21 Uhr über die Grenze in einen dahinterliegenden
Nationalpark, der aber gleichwohl auch eine Verbindung in die Hauptstadt Skopje
darstellt: Wir waren hoffnungsvoll, aber nicht hundertprozentig sicher dass die Grenze
noch geöffnet sein würde. Wie aber bereits bei dem Grenzübertritt von Montenegro
nach Albanien verlief es auch jetzt von Albanien nach Nordmazedonien problemlos
mit unseren Dokumenten bestehend aus Pass, Fahrzeugausweis und Zertifikat der
Autovermietung "Border Crossing allowed". Das Schild beim Grenzübergang
war nur einen halben Monat nach der offiziellen Namensänderung bereits auf
Nordmazedonien angepasst (Bild 7). Alle Grenzwächter verstanden und sprachen Englisch. Der
nordmazedonische Grenzer sagte uns frisch von der Leber, dass die Strassen jetzt
wieder gut werden und nicht so schlecht seien wie in Albanien. Er hatte recht.
Oft gab es nun sogar einen eingezeichneten Mittelstreifen sowie Strassenpfähle
links mit weissen Reflektoren und rechts mit roten Reflektoren. Alle
Strassenschilder waren dreifach angeschrieben. Nämlich in nordmazedonisch (in
kyrillischem Alphabet sowie in lateinischem Alphabet) und in albanisch.