ATP World Tour Finals 2016, London |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
Doppel Vorschau - ATP Team Race 2016 |
Weder die Vorjahressieger Tecau/Rojer noch die Vorjahresfinalisten Mergea/Bopanna konnten sich trotz gleicher Mannschaftszusammensetzung für die ATP World Tour Finals qualifizieren. Zusammen hatten die Rumänen an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro Silber gewonnen. Von den Goldmedaillengewinnern hat sich Marc Lopez für London qualifiziert. In Rio hatte er mit Nadal reüssiert.
Der Kampf um die Nummer 1 der Welt wird in London zwischen Mahut/Herbert und Soares/Murray entschieden werden.
ATP Doppel Team Race 2016 | |||||||||
Nicolas Mahut / Pierre-Hugues Herbert (FRA/FRA) |
Bruno Soares / Jamie Murray (BRA/GBR) |
Bob Bryan / Mike Bryan (USA/USA) |
Marc Lopez / Feliciano Lopez (ESP/ESP) |
Henri Kontinen / John Peers (FIN/AUS) |
Marcelo Melo / Ivan Dodig (BRA/CRO) |
Raven Klaasen / Rajeev Ram (RSA/USA) |
Max Mirnyi / Treat Huey (BLR/PHI) |
Horia Tecau / Jean-Julien Rojer (ROU/NED) -> Ersatzspieler |
|
GRAND SLAM 2000 |
Sieg:
Wimbledon Halbfinal: US Open |
Sieg: AusOpen, US Open | Final: French Open | Sieg: French Open | Halbfinal: French Open | Halbfinal: Wimbledon | Halbfinal: Wimbledon | ||
Anz. Turniere (alle zählen) |
4 | 4 | 4 | 3 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 |
Punktemaximum: 8000 |
2990 | 4540 | 2100 | 2810 | 630 | 1080 | 1260 | 1260 | 630 |
MASTERS SERIES 1000 |
Sieg: Indian Wells, Miami, Monte Carlo Final: Paris |
Final: Monte Carlo, Toronto | Sieg: Rom | Sieg: Paris Final: Schanghai |
Sieg: Toronto, Cincinnati | Final: Miami | Sieg: Madrid Final: Miami |
||
Anz. Turniere (alle zählen) |
6 | 9 | 9 | 7 | 9 | 7 | 9 | 8 | 7 |
Punktemaximum: 9000 |
3540 | 1920 | 2800 | 810 | 2140 | 2810 | 1050 | 900 | 1600 |
ATP 500 | Sieg: London Queen's | Sieg: Hamburg | Sieg: Barcelona | Sieg: Hamburg | Sieg: Halle | Sieg: Acapulco | Sieg: Rotterdam | ||
Anz. Turniere (alle zählen) |
1 | 4 | 4 | 4 | 8 | 2 | 5 | 6 | 3 |
Punktemaximum: ... |
500 | 450 | 1040 | 570 | 1040 | 90 | 890 | 770 | 450 |
ATP 250 | Sieg: Sydney | Sieg: Houston | Sieg: Doha | Sieg: Brisbane, München | Sieg: Chengdu | ||||
Anz. Turniere (alle zählen) |
2 | 2 | 5 | 2 | 2 | 1 | 4 | 6 | 3 |
Punktemaximum: ... |
195 | 340 | 400 | 250 | 500 | 150 | 490 | 225 | 180 |
Anz. Turniere Total |
13 | 19 | 22 | 16 | 23 | 14 | 22 | 24 | 17 |
Anz.
Turniersiege Total |
5 | 4 | 3 | 2 | 4 | 2 | 2 | 1 | 2 |
Punkte Total | 7825 | 7250 | 6340 | 4440 | 4310 | 4130 | 3690 | 3155 | 2860 |
Anz. Teilnahmen "Masters" |
1 2015 |
2 / 1 2013-2014 2015 |
13 02-06, 08-15 |
3 / 0 2012-2014 - |
0 / 1 - 2015 |
3 2013-2015 |
0 - |
14 / 0 95-98, 03-12 / - |
4 / 4 11-12, 14-15 / 2012-2015 |
Alter | 34 / 25 | 34 / 30 | 38 / 38 | 34 / 35 | 26 / 28 | 33 / 31 | 34 / 32 | 39 / 31 | 31 / 35 |
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Doppel Gruppe Fleming/McEnroe - Rangliste auf den Kopf gestellt |
Doppel Gruppe Fleming/McEnroe | ||||
Spieltag |
Mahut/Herbert (FRA/FRA, 1) |
Lopez/Lopez (ESP/ESP, 4) |
Kontinen/Peers (FIN/AUS, 5) |
Klaasen/Ram (RSA/USA, 7) |
Montag |
Klaasen/Ram 5:7 4:6 |
Kontinen/Peers 3:6 6:7 |
Lopez/Lopez 6:3 7:6 |
Mahut/Herbert 7:5 6:4 |
Mittwoch |
Lopez/Lopez 5:7 7:5 8-10 |
Mahut/Herbert 7:5 5:7 10-8 |
Klaasen/Ram 6:3 6:4 |
Kontinen/Peers 3:6 4:6 |
Freitag |
Kontinen/Peers 7:6 4:6 4-10 |
Klaasen/Ram 3:6 6:7 |
Mahut/Herbert 6:7 6:4 10-4 |
Lopez/Lopez 6:3 7:6 |
Siegesbilanz | 0:3 | 1:2 | 3:0 | 2:1 |
Gruppenrang | 4. | 3. | 1. | 2. |
Raven Klaasen/Rajeev Ram
(ATP Doppel
15/17)
-
Nicolas Mahut/Pierre-Hugues
Herbert
(ATP Doppel 1/2)
7:5 6:4
Etwas schien mir nicht in Ordnung zu sein zwischen Mahut und Herbert während dem
Spiel und auch beim Handshake. Entweder war es der Druck, den der Kampf um die
Nummer 1 ihnen auferlegt hatte oder sie gehen ab nächstem Jahr getrennte Wege.
In Basel zum Beispiel hatte
Mahut mit Roger-Vasselin gespielt und Herbert hatte sich im Einzel eines Challengers
und in der Qualifikation für das 1000er-Turnier in Paris versucht. Die Priorität
auf das heimische 1000er-Turnier ist verständlich bei dem mit 25 Jahren immer
noch jungen Herbert. Allerdings geht es für die beiden Franzosen noch um die Position der Nummer 1 zum Jahresende
und da hilft jeder Punkt.
Alle vier Akteure spielten vergleichsweise langsame Schläge, obwohl beide
Franzosen in den Top 100 der Weltrangliste stehen und sich Ram knapp ausserhalb
befindet. Die Aussenseiter schafften die Überraschung. Für Mahut/Herbert war es
der Anfang von einem schlechten Ende der Tennissaison 2016. Sie sollten in der
Woche von London ohne einen Sieg bleiben und verloren die Weltranglistenspitze
an Murray/Soares.
In dieser Gruppe stehen sich Mannschaften gegenüber, deren Doppelpartner sehr weit entfernt oder sehr nah voneinander geboren wurden. Die grösste Distanz liegt zwischen dem Südafrikaner Klaasen und Ram aus dem amerikanischen Denver mit 15'752km. Nur knapp dahinter folgen der Finne Kontinen und der Australier Peers aus Melbourne mit 15'224km. Die kurzen Distanzen liegen bei Mahut/Herbert mit 631km und Lopez/Lopez mit 550km nahe beieinander. Diesen Wettbewerb gewinnen aber eindeutig die Bryans aus der anderen Gruppe mit 0km.
Henri
Kontinen/John Peers
(ATP Doppel 10/12)
-
Marc Lopez/Feliciano Lopez
(ATP Doppel 8/9)
6:3 7:6
Kontinen/Peers haben sich in ihrem ersten
gemeinsamen Jahr nur als Nummer 6 für London qualifiziert, aber ich bin sehr
optimistisch dass sie nächstes Jahr wieder beim Saisonfinale sein werden. Bei
den eigenen Aufschlagspielen traten die sehr stark auf. Die Statistik
registrierte über 90% gewonnener erster Aufschläge. Normalerweise gehen einem Team
mit zwei starken Aufschlägern andere
Fähigkeiten ab, aber hier schien das auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Auch
sie werden schlechtere Quoten beim ersten Aufschlag haben im Verlauf einer
Saison, aber die Ausgangslage ist doch schon einmal sehr gut.
Das Spiel war von den Schlägen her viel zügiger als dasjenige vom Nachmittag.
Entscheidend war die schwache Leistung von Feliciano Lopez am Netz. Er schaffte
es nicht seinem nur 175cm grossen Partner Marc Lopez bei dessen Aufschlag den
Rücken frei zu halten, sondern brachte ihn manchmal sogar in noch grössere
Bedrängnis. Da ist Kontinen aus einem anderen Holz geschnitzt. Bei seinem
Titelgewinn im gemischten Doppel in Wimbledon schwärten die britischen
TV-Kommentatoren immerzu davon wie gut er den Service von Heather Watson
beschützte.
Den unterhaltsamsten Ballwechsel kann man auf dem Bild 2 Schlag für Schlag
erahnen und nachvollziehen: Ein kurzer Volley cross von Kontinen, gefolgt von
einem Longlineball am Netzpfosten vorbei von Marc Lopez und danach der
Gewinnschlag von Peers cross über das geöffnete Feld.
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Doppel Gruppe Edberg/Jarryd - brasilianisch/schottische Nummer 1 |
Doppel Gruppe Edberg/Jarryd | ||||
Spieltag |
Soares/Murray (BRA/GBR, 2) |
Bryan/Bryan (USA/USA, 3) |
Melo/Dodig (BRA/CRO, 6) |
Mirnyi/Huey (BLR/PHI, 8) |
Sonntag |
Mirnyi/Huey 6:4 7:5 |
Melo/Dodig 7:6 6:0 |
Bryan/Bryan 6:7 0:6 |
Soares/Murray 4:6 5:7 |
Dienstag |
Bryan/Bryan 6:3 6:4 |
Soares/Murray 3:6 4:6 |
Mirnyi/Huey 7:5 6:4 |
Melo/Dodig 5:7 4:6 |
Donnerstag |
Melo/Dodig 6:3 3:6 10-6 |
Mirnyi/Huey 6:4 6:4 |
Soares/Murray 3:6 6:3 6-10 |
Bryan/Bryan 4:6 4:6 |
Siegesbilanz | 3:0 | 2:1 | 1:2 | 0:3 |
Gruppenrang | 1. | 2. | 3. | 4. |
Bob
Bryan/Mike
Bryan
(ATP Doppel 5/5)
-
Marcelo Melo/Ivan Dodig
(ATP Doppel 7/11)
7:6 6:0
Das Spiel fand zwar am Sonntag statt, aber
es erinnerte mich mehr an einen Arbeitsbeginn am Montagmorgen. Die Teams zeigten
zwar eine gute Leistung, aber es wirkte alles zu abgeklärt, zu sehr nach Arbeit
und zu wenig nach Inbrunst. Das Feuer scheint mir zum Beispiel bei den Bryans
mit 38 Jahren nicht mehr uneingeschränkt zu lodern.
Bruno Soares/Jamie
Murray (ATP Doppel
3/4)
-
Max Mirnyi/Treat Huey
(ATP Doppel 21/22)
6:4 7:5
Alle Spieler zeigten sich sehr aktiv am
Netz. Eine viel angewandte klassische Taktik war tief zu retournieren. Daraufhin
muss der ans Netz vorstossende Gegner den ersten Volley tief nehmen und versucht
diesen auch tief zu halten. Dennoch hat nun der Netzspieler des retournierenden
Teams die Möglichkeit den Ball abzuvollieren, da der Ball zuvor vom Gegner hatte
angehoben werden müssen. Mirnyi/Huey trugen dies sehr gut vor.
Die Geburtsorte der Doppelpartner in dieser Gruppe lassen ebenfalls ein Ratespiel zu. Hier die Lösung: Der Brasilianer Soares und der Schotte Murray sind 9'264km voneinander entfernt geboren worden. Damit sind sie weiter entfernt als der Weissrusse Mirnyi und der Philippiner Huey mit 7'450km, der allerdings in Washington D.C. geboren wurde. Aber selbst mit Geburtsort Manila wären beide "nur" auf 8'932km gekommen. Die Gruppe gewinnen aber der wie Soares ebenfalls im brasilianischen Belo Horizonte geborene Melo zusammen mit dem in Bosnien-Herzegowina geborenen Kroaten Dodig mit 9'426km Luftdistanz.
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Doppel Halbfinal & Final - erneute Überraschungssieger |
Einzel Halbfinal & Final | ||
Vorrunde | Halbfinale | Finale |
Gruppensieger F/M: Kontinen/Peers (5) |
Kontinen/Peers (5) - Bryan/Bryan (3) 7:6 6:4 |
Kontinen/Peers (5) - Klaasen/Ram (7) 2:6 6:1 10-8 |
Gruppenzweiter
E/J: Bryan/Bryan (3) |
||
Gruppenzweiter F/M: Klaasen/Ram (7) |
Klaasen/Ram (7) - Soares/Murray (2) 6:1 6:4 |
|
Gruppensieger E/J: Soares/Murray (2) |
Oft erlebten wir in den vergangenen Jahren in der
Doppelkonkurrenz in London Überraschungen. Überraschender als der Sieg von
Kontinen/Peers empfand ich aber die Halbfinalqualifikation und vor allem der
Halbfinalsieg von Klaasen/Ram über Soares/Murray, das beste Team des Jahres. Soares/Murray schaffen es in ihrer ersten gemeinsamen Saison
die Teamwertung zu gewinnen. Mahut bleibt aber Weltranglistenerster in der
individuellen Doppelweltrangliste vor Herbert, Soares und Murray.
Mit ihrem Vollerfolg in dieser Woche
untermauerten Kontinen/Peers den sehr guten Eindruck, welche ich in der ersten
Runde der Gruppenspiele von ihnen gewinnen konnte. Keiner der Finalisten hat im
Herren Doppel je einen Grand Slam-Titel gewonnen. Kontinen/Peers gewann vor zwei
Wochen erstmals einen 1000er-Titel in Paris. Klaasen hat einen 1000er-Sieg in
Shanghai im letzten Jahr mit Melo errungen. Ram noch keinen. In einem Grand Slam-Finalspiel
standen bislang nur Peers (Wimbledon und US Open 2015 mit Murray) und Klaasen
(Australian Open 2014 mit Butorac). Für fast alle vier Spieler stellen die ATP
World Tour Finals 2016 somit den grössten Erfolg ihrer Karriere dar.