Wimbledon 2015, London |
zurück zur Übersicht Last updated: 08.08.2017 |
Briten - Murray, Watson, Ward, Robson, Broady, Pospisil, Goffin |
Grossbritannien steht zum zweiten Mal in Folge im Davis-Cup Viertelfinal. Dieses wird in der Woche nach Wimbledon im Londoner Queen's Club ausgetragen. Auf der Damenseite stiess Watson mit einer inspirierten Leistung bis in die dritte Runde vor und bezwang beinahe Serena Williams.
Andy Murray
(ATP 3)
-
Mikhail
Kukushkin
(ATP 59)
6:4 7:6 6:4
Während Kvitova und Federer ihre
Erstrundenpartien am Dienstag auf dem Centre Court in nur 36 Minuten respektive
in 1 Stunde und 8 Minuten
gewannen, liess sich der nachfolgende Murray mit 2 Stunden und 12 Minuten deutlich mehr Zeit. Er
ist kein Frontrunner und als Gegner darf man somit immer darauf hoffen, dass
sich Chancen zur Rückkehr in einen Satz bieten. Kukushkin bot sich diese im
zweiten Satz, wo er einen Breakrückstand wettmachen konnte. Der Kasache packte
daraufhin sehr aggressive Schläge aus und konnte bei 6:5 gar zum Satzgewinn
servieren. Doch wenn er hinten liegt, dann beisst sich ein Murray richtig in die
Ballwechsel hinein. Seine Defensive erschien mir auf Rasen nicht so stark wie
noch zuletzt in Paris auf Sand gegen Djokovic. Er muss seine Defensivtaktik wohl
noch etwas an die neue Unterlage anpassen.
Heather Watson
(WTA 59)
-
Caroline Garcia
(WTA 33)
1:6 6:3 8:6
Was für ein Willensakt von Watson, die
diese Partie gleich zweimal drehte. Am Montagabend schaffte sie nach einem 1:6
den Satzausgleich und rettete sich durch die Nacht. Bei der Wiederaufnahme am
Dienstag war Garcia im dritten Satz näher am Break, doch Watson hielt ihre
Aufschlagspiele. Bei 4:5 15:40 war es beinahe geschehen um die 23-jährige aus
Guernsey. Sie wehrte drei Matchbälle ab und bekam ab diesem Zeitpunkt
Schützenhilfe der 21-jährigen Französin, die ihre Aufschlagspiel unabsichtlich
regelrecht wegwarf. Doch Watson konnte den Sack nicht zumachen und musste das
Re-Break zum 6:6 hinnehmen. Sie erhielt eine neue Chance, da Garcia bei ihrem
Aufschlagspiel dem Druck erneut nicht standhielt.
James Ward
(ATP 111)
-
Jiri Vesely
(ATP 45)
6:2 7:6 3:6 6:3
Ward hat sich jüngst im Davis Cup
einen Namen gemacht, als er als Nummer 2-Spieler 2014 in San Diego auf Sand gegen Querrey gewann und 2015 in Glasgow auf Hartplatz gegen Isner. Beide Siege
waren ausschlaggebend für die ersten Erfolge der Briten über die USA im Davis Cup
seit dem Jahr 1935. Mit dem Sieg über Vesely auf Court 2 steht Ward erstmals in der dritten
Runde eines Grand Slam-Turniers und klassiert sich erstmals unter den besten 100
Tennisspielern der Welt. Der 28-jährige Londoner hatte zuvor in acht Versuchen
nur einen Matchgewinn auf Grand Slam-Ebene erzielen können.
Vesely enttäuschte mich hingegen etwas. Im Gegensatz zum
Vorjahr findet sich
sein Name nach zwei Runden nicht einmal auf der Liste der schnellsten 20
Aufschläger. Auch die Grundlinienschläge des knapp 22-jährigen Tschechen hätten
für meinen Geschmack härter sein dürfen.
Vasek Pospisil
(ATP 56)
-
James Ward
(ATP 111)
6:4 3:6 2:6 6:3 8:6
Den Wimbledon-Titel im Doppel konnte
Pospisil nicht verteidigen. Dafür gelang dem 25-jährigen Kanadier mit dem
Viertelfinal und drei Fünfsatzerfolgen das erste Ausrufezeichen im Einzel auf
Grand Slam-Ebene. Dies notabene nachdem er seit Washington vor elf Monaten
ausgenommen von den Australian Open im Januar keine zwei Matches in Folge mehr
hatte gewinnen können.
Ward wirkt mit seinen schlaksigen 191cm nicht immer sehr spektakulär. Doch er
geniesst den Heimvorteil und versucht das Publikum immer wieder hinter sich zu
bringen. Mit der Unterstützung verbessern sich seine Leistungen sichtbar. Ein
richtiger Davis Cup-Spieler also.
Vasek Pospisil/Jack Sock
(ATP Doppel 5/6) -
Sam Groth/Sergiy Stakhovsky
(ATP Doppel 59/132)
5:7 7:6 7:6 6:1
Die Titelverteidiger benötigten einen
verlorenen Satz um ihre Kampagne erfolgreich zu lancieren.
Kurz nach Wimbledon ist Stakhovsky in einem Interview mit einer ukrainischen
Zeitschrift unangenehm aufgefallen. Er verneinte die Frage ob er eine
Tenniskarriere seiner Tochter unterstützen würde und begründete dies damit, dass
auf der Damentour "jede zweite Spielerin" lesbisch sei. Da ist er mit dem Anteil
und der Ankündigung sicherlich über das Ziel hinausgeschossen, aber zu seiner
Verteidigung muss ich sagen, dass er nun auch nicht ganz unrecht hat damit.
Seine Aussage beinhaltet aber eine gewisse Verurteilung und Abwertung, was
sicherlich fehl am Platz ist.
David Goffin
(ATP 15)
-
Liam Broady
(ATP 182)
7:6 6:1 6:1
Naomi Broady
(WTA 200)
Bei seinem Fünfsatzsieg nach
0:2-Satzrückstand am Montag gegen Matosevic hat sich Broady im Gesicht einen
Sonnenbrand geholt. Heute Mittwoch am heisstesten Tag in Wimbledon aller Zeiten
mit 35.7 Grad hielt Broady dieses Risiko bei seiner Niederlage in nur knapp zwei
Stunden unabsichtlich in Grenzen. Er konnte nnur im ersten Satz mithalten. Seine
Schwester Naomi war ebenfalls mit einer Wild Card auf Court 3 gescheitert. Sie
verlor bereits in der ersten Runde.
Auf Court 3 ist auf den Bildern 4 und 5 sehr einfach zu erkennen, wo die
unnummerierten Sitzplätze sind für die eine Warteschlange besteht und wo die
reservierten Sitzplätze sind.
David Goffin
(ATP 15)
-
Marcos Baghdatis
(ATP 54)
6:3 6:4 6:2
Mit einer Finalqualifikation ins 's-Hertogenbosch
tankte Goffin Selbstvertrauen für das Turnier in Wimbledon. Dank der um eine
Woche verlängerten Rasensaison konnte er danach in Queen's eine Startniederlage
einkassieren und es blieb ihm immer noch eine zusätzliche Woche als Vorbereitung
für
Wimbledon. Die Vorbereitung von Baghdatis war ebenfalls ausgiebig, beinhaltete
aber andere Turniere. In der zweiten Turnierwoche von Roland Garros startete der
Zyprer bereits beim Challengerturnier in Manchester. Zeitgleich zu Goffin in 's-Hertogenbosch
trat er in Stuttgart an. Nach einer Woche Pause spielte er sich in der Woche vor
Wimbledon erfolgreich bis ins Halbfinal von Nottingham.
Ekaterina
Makarova/Elena Vesnina
(WTA Doppel 3/3) -
Madison Keys/Laura Robson
(WTA Doppel 231/-)
6:4 6:1
22 lange Monate hatte ich Laura nicht
mehr spielen sehen... 17 Monate dauerte ihre Verletzungspause von den Australian
Open 2014 bis Eastbourne 2015. Das Handgelenk links war zu fragil. Wie bei
Juan Martin Del
Potro
ist das ein karrieregefährdender körperlicher Schwachpunkt. Robson hätte ihr
Comeback gerne an kleineren Turnieren gegeben und wird nach Wimbledon die
nordamerikanische Hartplatzsaison an ITF-Turnieren in Angriff nehmen. Doch ihr
Lieblingsturnier auf ihrer Lieblingsunterlage ist für die Londonerin schlichtweg
eine zu grosse Gelegenheit um hier nicht zu spielen. Sie ist gar ein
Clubmitglied beim All England Lawn Tennis & Croquet Club, da sie nach eigener
Angabe bei so vielen Mitgliedern bettelte für sie einen guten Leumund
einzulegen, dass sie tatsächlich als Mitglied aufgenommen wurde. Auch die Pre-Wimbledon-Party
der WTA war wohl schlicht zu verlockend, um nicht hinzugehen. Während ihrer
Verletzungspause wechselte sie übrigens von Adidas zu Nike.
Doch zurück zum Tennis. In Eastbourne nahm sie die Wild Card für die
Qualifikation und nicht für das Hauptfeld an. Gegen Gavrilova gewann sie
allerdings nur ein einziges Game. Achtmal besser lief es in Wimbledon, wo sie
mit Rodina eine sehr gute Auslosung erhielt und beim 4:6 4:6 einen guten
Eindruck machte. Im Doppel tat ihr ihre nur selten Doppel spielende Freundin
Madison Keys den Gefallen und trat mit ihr zusammen an. Keine schlechte Wahl für
Laura, dass sie mit der Nummer 21 der Welt im Einzel ihr Comeback bestreiten
durfte. Doch es war abzusehen, dass an den an zwei gesetzten Makarova/Vesnina
kein Vorbeikommen sein würde.
Robin Haase
(ATP 78)
-
Alejandro Falla
(ATP 130)
6:2 3:6 6:4 6:2
Der Niederländer hatte die Partie im
Griff als wir gegen Ende des dritten Satzes auf Court 7 kamen. In der
darauffolgenden Runde unterlag er dem Schotten Murray.
Miomir Kecmanovic
(U18 24)
-
Finn Bass
(U18 267)
3:6 6:3 6:1
Beim Einspielen war bereits zu sehen
dass sich Kecmanovic noch nicht richtig wohlfühlte. Der 15-jährige Brite Bass
legte mit einem Blitzstart und einem Break sogleich vor. Im Verlauf des zweiten
Satzes wurde er aber vom deutlich besser klassierten gleichaltrigen Serben
abgefangen.
Herren Einzel | |||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinal | Halbfinal |
Marcos
Baghdatis - Donald Young 5:7 6:2 6:4 6:4 |
Marcos
Baghdatis - John Millman (Q) 6:7 2:6 6:3 6:2 6:4 |
David
Goffin (16) - Marcos Baghdatis 6:3 6:4 6:2 |
Stan Wawrinka (4) - David Goffin (16) 7:6 7:6 6:4S |
||
Liam Broady (W) - Marinko Matosevic 5:7 4:6 6:3 6:2 6:3 |
David
Goffin (16) - Liam Broady (W) 7:6 6:1 6:1 |
||||
David
Goffin (16) - Horacio Zeballos (Q) 7:6 6:1 6:1 |
|||||
James Ward (W) - Luca Vanni (L) 6:7 6:2 6:4 6:3 |
James Ward (W) - Jiri Vesely 6:2 7:6 3:6 6:3 |
Vasek Pospisil - James Ward (W) 6:4 3:6 2:6 6:3 8:6 |
Vasek Pospisil - Viktor Troicki (22) 4:6 6:7 6:4 6:3 6:3 |
Andy
Murray (3) - Vasek Pospisil 6:4 7:5 6:4 |
Roger
Federer (2) - Andy Murray (3) 7:5 7:5 6:4 |
Jiri
Vesely - Paolo Lorenzi 7:6 7:6 6:4 |
|||||
Vasek
Pospisil - Vincent Millot (Q) 7:6 3:6 6:7 7:6 6:3 |
Vasek
Pospisil - Fabio Fognini (30) 6:3 6:4 1:6 6:3 |
||||
Robin Haase - Alejandro Falla (Q) 6:2 3:6 6:4 6:2 |
Andy
Murray (3) - Robin Haase 6:1 6:1 6:4 |
Andy
Murray (3) - Andreas Seppi (25) 6:2 6:2 1:6 6:1 |
Andy
Murray (3) - Ivo Karlovic (23) 7:6 6:4 5:7 6:4 |
||
Andy
Murray (3) - Mikhail Kukushkin 6:4 7:6 6:4 |
Damen Einzel | ||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde |
Heather Watson - Caroline Garcia (32) 1:6 6:3 8:6 |
Heather Watson - Daniela Hantuchova 6:2 6:4 |
Serena Williams (1) - Heather Watson 6:2 4:6 7:5 |
Mariana Duque-Marino - Naomi Broady (W) 7:6 6:3 |
Herren Doppel | ||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde |
Pospisil/Sock (3) - Groth/Stakhovsky 5:7 7:6 7:6 6:1 |
Pospisil/Sock (3) - Butorac/Fleming 6:3 6:3 7:6 |
Peers/J. Murray (13) - Pospisil/Sock (3) 6:3 7:6 6:7 3:6 8:6 |
Damen Doppel | |||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | Viertelfinal | Halbfinal | Final |
Makarova/Vesnina (2) - Keys/Robson 6:4 6:1 |
Makarova/Vesnina (2) - Nara/Davis 6:4 6:1 |
Makarova/Vesnina (2) - L. Kichenok/Barthel 6:3 6:1 |
Makarova/Vesnina (2) - Black/Raymond 6:3 4:6 8:6 |
Makarova/Vesnina (2) - Mladenovic/Babos (4) 6:3 4:6 6:4 |
Mirza/Hingis (1) - Makarova/Vesnina (2) 5:7 7:6 7:5 |
Junioren | |
1. Runde | 2. Runde |
Miomir Kecmanovic - Finn Bass (W) 3:6 6:3 6:1 |
Patrik Niklas-Salminen - Miomir Kecmanovic 6:3 6:3 |