French Open 2014, Paris

zurück zur Übersicht         Last updated: 30.01.2023

Glanz und Schatten im Doppel - Jans Ignacik/Inglot-Rosolska/Brunstörm, Granollers/Lopez-Brunström/Nielsen, Klaasen/Butorac-Querrey/Johnson

Doppelpartien stellen für mich immer eine willkommene Abwechslung im hektischen Grand Slam-Treiben dar.

Klaudia Jans-Ignacik, Dominic InglotAlicja RosolskaAlicja Rosolska, Johan BrunströmAlicja Rosolska, Johan BrunströmAgnieszka Radwanska, Paula Kania, Alicja Rosolska, Urszula Radwanska
Klaudia Jans-Ignacik/Dominic Inglot (WTA Doppel/ATP Doppel 102/19) - Alicja Rosolska/Johan Brunström (WTA Doppel/ATP Doppel 51/60)   6:4 6:4
Dieses gemischte Doppel könnte als Highlight des diesjährigen Grand Slam-Besuchs gar noch vor den Larsson- und Glushko-Triumphen in meiner Erinnerung hängen bleiben. Nach dem schockierenden und stimmungsvollen Townsend-Sieg auf Lenglen nahmen wir die Euphorie mit und sassen am Mittwochabend im starken Nieselregen auf Court 9 und zogen fantechnisch alle Register. Rosolskas Doppelpartnerin Dabrowski, die links unten vor uns sass, konnte sich auf alle Fälle beim französisch angehauchten "Alicja Süperstar" unsererseits das Lachen nicht mehr verkneifen. Rosolska war die beste Spielerin auf dem Platz. Genau beim Punkt nach dieser Anfeuerung haute sie dem Inglot auf seinen Aufschlag einen Crossreturn rein, so dass dieser auf dem Weg ans Netz pfeilschnell passiert wurde. Aber der Engländer war letztendlich der stärkere Mann auf dem Platz und setzte sich mit Rosolskas ehemaliger Doppelpartnerin Jans-Ignacik durch. Wie bereits im Herren Doppel festzustellen war, ist Brunström eher fürs Grobe zuständig. Er räumt ab und versenkt die Überkopfbälle. Im Mixed Doppel ist etwas mehr Feinheit gefragt. Inglot demgegenüber vereint sowohl das Kraftvolle als auch das Gefühl in seinem Spiel.
Wir wissen nicht, ob uns Rosolska bei den kombinierten "Sverige-Polska"-Rufen auf Court 9 erkannt hat, aber wir waren natürlich bereits im Fed Cup in Boras im Februar federführend mit dabei gewesen. Dort hatte die 28-jährige aus Warschau mit einer blitzsauberen Leistung im Doppel unsere Träume zerstört. Im April folgte dank einem erneuten 3:2-Sieg mit zwei A. Radwanska-Siegen im Einzel und einem Rosolska/A. Radwanska-Erfolg im entscheidenden Doppel gegen Spanien der erstmalige Aufstieg Polens in die Weltgruppe I. Diesen Erfolg feierten die Polinnen mit den weiteren Teammitgliedern U. Radwanska und Kania unter anderem mit einem auf Twitter veröffentlichten und durchaus faszinierenden Foto (Bild 12). Beim Stichwort Foto ergriffen wir auf dem Nebenplatz im abendlichen und regnerischen Paris unsere Chance, um uns mit dem Schweden, den wir am Vormittag noch beim Larsson-Sieg getroffen hatten und der Polin ablichten zu lassen. Unsere Unterstützung scheint gut angekommen zu sein, da beide trotz der Niederlage ein Lächeln für uns übrig hatten (Bild 11). Wir alle hatten Ausdauer bewiesen, denn auf dem Platz nebenan war die Partie wegen der schlechten Witterung und auf Nachfrage der Spieler bereits vorzeitig unterbrochen worden (Bilder 9 und 10). Auf Court 9 suchte und fand aber niemand einen Grund um aufzuhören.


Alicja Rosolska/Gabriela Dabrowski (WTA Doppel 51/81) - Shuai Zhang/Ajla Tomljanovic (WTA Doppel 45/101)   6:1 6:3
So unterhaltsam das gemischte Doppel am Vorabend gewesen war, so schwach war das Damen Doppel am nächsten Morgen an gleicher Spielstätte. Da muss ich wenigstens nicht lange überlegen welches das schlechteste Spiel in Paris war, das ich gesehen habe. Rosolska/Dabrowski zeigten eine sehr durchschnittliche Leistung. Dennoch blieben sie unangetastet.
Unerklärlich war für mich die Leistung und das Niveau der Gegnerinnen. Ich erwartete, dass Zhang eine Doppelspezialistin ist. Doch ihre Einzelklassierung ist mit Rang 36 sogar noch besser als ihr Rang 45 im Doppel. Am Schwächsten war aber fraglos Tomljanovic. Sie hätte einen harten Aufschlag, blieb während der gesamten Partie aber nahezu unsichtbar. Ich war überrascht als ich am Abend sah, dass die 21-jährige Kroatin im Einzel in der dritten Runde noch mit dabei war. Am Freitagmorgen auf unserer Heimreise war ich geradezu schockiert als ich von ihrem Sieg über die Weltranglistendritte Radwanska erfuhr. Drücken wir es positiv aus: Tomljanovic war mit ihren Gedanken während dem Doppel wohl bereits auf ihr Einzel fokussiert gewesen.
Als Zuschauerinnen liessen sich
Saisai Zheng und Oksana Kalashnikova an der Seitenlinie des Court 9 blicken.

Marc Lopez, Marcel GranollersFrederik Nielsen, Johan BrunströmFrederik NielsenMarcel Granollers, Marc Lopez
Marcel Granollers/Marc Lopez (ATP Doppel 25/29) - Johan Brunström/Frederik Nielsen (ATP Doppel 60/74)   7:5 6:2
Es zeigt sich immer wieder, dass sich bei Nielsen die starken und die schwachen Phasen abwechseln. Der Däne zieht schon mal eine fünfzehnminütige schlechte Phase ein, was man sich als Tennisprofi einfach nicht leisten kann. Da helfen dann die genialen Momente auch nicht mehr. Nielsen ist der mit dem guten Händchen, während Brunström eher den brachialen Stil verkörpert. Granollers/Lopez erreichten bei diesem Turnier ihren ersten Grand Slam-Final.

Eric Butorac, Raven KlaasenEric ButoracSteve JohnsonSam QuerreyEric Butorac
Raven Klaasen/Eric Butorac (ATP Doppel 30/32) - Sam Querrey/Steve Johnson (ATP Doppel 133/158)   7:6 6:1
Bei den Australian Open hatten Klaasen/Butorac mit einen unglaublichen Siegeslauf über
Hewitt/Rafter (W), J.Murray/Peers (Setzliste 15), Bryan/Bryan (1), Huey/Inglot (12) und Nestor/Zimonjic (8) den Finaleinzug geschafft und scheiterten dort erst an Kubot/Lindstedt (14).
In ihrer Erstrundenpartie in Paris profitierten sie von der Müdigkeit ihrer Gegner. Johnson hatte am Vorabend vier Sätze gespielt und am Mittag den verbleibenden fünften Satz gegen Lokoli gewonnen. Querrey hatte bereits am Mittag in drei Sätzen sein Einzel gegen Tursunov verloren. Der Schlüssel zum Erfolg waren die Mini-Breaks im Tie-Break des ersten Satzes gegen den 198cm grossen Querrey.

Samuel GrothSamuel GrothAndrey GolubevDaniele Bracciali, Carlos Berlocq
Samuel Groth/Andrey Golubev (ATP Doppel 71/236) - Daniele Bracciali/Carlos Berlocq (ATP Doppel 56/191)   6:3 2:6 7:5
Man hatte gemessen und geprüft und Groth letztendlich den Aufschlagweltrekord zugesprochen. Beim ATP Challenger-Turnier im koreanischen Busan 2012 servierte der Australier demnach 263.4 km/h. Die höchste bei einem Davis Cup gemessene Marke ist 251 km/h von Ivo Karlovic aus dem Jahr 2011. Den Bestwert an einem ATP Turnier hält Milos Raonic mit 250 km/h in Toronto 2012.
Der Ex-Mann von Jarmila Gajdosova sowie sein Doppelpartner Golubev erreichten mit dem Halbfinal in Roland Garros ihr mit Abstand bestes Grand Slam-Resultat.

Janette Husarova, Jarmila GajdosovaKristyna Pliskova, Karolina PliskovaKarolina Pliskova, Kristyna PliskovaJarmila GajdosovaJarmila Gajdosova, Janette Husarova
Janette Husarova/Jarmila Gajdosova (WTA Doppel 50/75) - Karolina Pliskova/Kristyna Pliskova (WTA Doppel 63/71)   1:6 6:3 6:3
Die Pliskova-Zwillinge gehören zu denjenigen Spielerinnen, welche oft auf den Zuschauerrängen anzutreffen sind. Auf Bild 1 waren sie beim Einzel von Zahlavova Strycova zugegen. Im Duell im Doppel gegen die Slowakinnen - mit Gajdosova eine davon mittlerweile mit australischem Pass - gingen die Tschechinnen als Verliererinnen vom Platz. Denn Husarova, der noch eine Woche bis zum vierzigsten Geburtstag fehlt, spielte zwar langsame Aufschläge und Grundlinienschläge, aber tat dies mit einer sehr guten Übersicht. Ihre Aufschläge hatten aber so wenig Tempo, dass sie ihre Mitspielerin Gajdosova mit dem Return der Pliskovas quasi zum Abschuss freigab.

Cara BlackDaniela HantuchovaShahar Peer, Daniela HantuchovaCara Black, Sania MirzaDaniela Hantuchova, Shahar Peer, Sania Mirza, Cara Black
Sania Mirza/Cara Black (WTA Doppel 8/10) - Daniela Hantuchova/Shahar Peer (WTA Doppel 53/106)   6:3 6:3
Auf den kleineren Courts 9 und 11 (wie in diesem Fall) werden nur in der ersten Runde Einzelpartien ausgetragen. Danach kommen die Doppelspieler und Junioren zum Einsatz.

Raquel Kops-Jones, Abigail SpearsSandra KlemenschitsYvonne MeusburgerSandra Klemenschits, Yvonne Meusburger
Raquel Kops-Jones/Abigail Spears (WTA Doppel 16/16) - Sandra Klemenschits/Yvonne Meusburger (WTA Doppel 62/990)   6:3 6:3
Von den 21 Spielerinnen in den Top 20 im Doppel (Rang 20 ist momentan doppelt besetzt) figurieren deren 13 im Einzel nicht unter den Top 100. Zu diesen Doppelspezialistinnen zählen Hsieh, Srebotnik, Peschke, Black, Hradecka, Barty, Grönefeld, Hlavackova, Kops-Jones, Spears, Medina Garrigues, Kudryavtseva und Rodionova.

 

 Mixed Doppel
 1. Runde  2. Runde
 Jans-Ignacik/Inglot -
 Rosolska/Brunström
 6:4 6:4
 Cornet/Eysseric (W) -
 Jans-Ignacik/Inglot
 7:6 3:6 11-9

 

 Herren Doppel
 1. Runde  2. Runde  3. Runde  Viertelfinal  Halbfinal  Final
 Granollers/Lopez (12) -
 Brunström/Nielsen
 7:5 6:2
 Granollers/Lopez (12) -
 Oswald/Garcia-Lopez
 4:6 6:0 6:3
 Granollers/Lopez (12) -
 Pavic/Sa
 6:2 6:1
 Granollers/Lopez (12) -
 Bryan/Bryan (1)
 6:4 6:2
 Granollers/Lopez (12) -
 Draganja/Mergea
 6:3 1:6 6:3
 Roger-Vasselin/Benneteau -
 Granollers/Lopez (12)
 6:3 7:6
 Groth/Golubev -
 Bracciali/Berlocq
 6:3 2:6 7:5
 Groth/Golubev -
 Marrero/Verdasco (4)
 7:6 6:4
 Groth/Golubev -
 Sock/Sousa
 6:4 6:3
 Groth/Golubev -
 Lindstedt/Kubot (9)
 6:3 6:3
 Roger-Vasselin/Benneteau -
 Groth/Golubev
 3:6 6:3 6:4
 Klaasen/Butorac (14) -
 Querrey/Johnson
 7:6 6:1
 M. Gonzalez/Monaco -
 Klaasen/Butorac (14)
 5:7 6:4 6:4
 

 

 Damen Doppel
 1. Runde  2. Runde  3. Runde  Viertelfinal
 Dushevina/S. Zheng -
 Jurak/Jovanovski
 6:1 6:3
 Peng/Hsieh (1) -
 Dushevina/S. Zheng
 6:1 6:3
 Peng/Hsieh (1) -
 Huber/Raymond (15)
 6:0 6:2
 Peng/Hsieh (1) -
 Mirza/Black (5)
 6:2 3:6 6:3
 Rosolska/Dabrowski -
 Zhang/Tomljanovic
 6:1 6:3
 Mirza/Black (5) -
 Rosolska/Dabrowski
 6:1 6:2
 Mirza/Black (5) -
 Jankovic/Kleybanova
 6:3 6:3
 Mirza/Black (5) -
 Hantuchova/Peer
 6:3 6:3
 Kalashnikova/Piter -
 Scheepers/McHale
 2:6 7:6 6:1
 Srebotnik/Peschke (4) -
 Kalashnikova/Piter
 7:6 6:4
 
 Kops-Jones/Spears (6) -
 Klemenschits/Meusburger
 6:3 6:3
 Begu/Knapp -
 Kops-Jones/Spears (6)
 4:6 7:5 7:5
 
 Husarova/Gajdosova -
 Pliskova/Pliskova (A)
 1:6 6:3 6:3
 Mladenovic/Pennetta (12) -
 Husarova/Gajdosova
 6:3 6:3
 

 

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