ATP Gstaad 2013

zurück zur Startseite         Last updated: 17.12.2013

Gstaad 2007,   Gstaad 2011,   Gstaad 2012.
24. Juli 2013


Federer in Gstaad
Alles Roger in Gstaad! Durch das abrupte Ende der Rasensaison in der zweiten Runde von Wimbledon passte der Maestro seinen Terminkalender an. Federer nahm die Sandplatzturniere von Hamburg und Gstaad kurzfristig in sein Programm auf. Die beiden Turniere liegen ihm am Herzen. Das Masters Series-Turnier in Hamburg hatte er 2002, 2004, 2005 und 2007 gewonnen. Für ein so hoch dotiertes Sandplatzturnier eine sehr gute Bilanz des Schweizers. Im Final des Jahres 2007 schlug er sogar Nadal. Nach dem Jahr 2008 wurde Hamburg von der ATP von der 1000er-Kategorie in die 500-Kategorie abgewertet und in den Juli verbannt. Seither spielte Federer wie alle anderen Topspieler nicht mehr am Rothenbaum. Seine Rückkehr in der letzten Woche endete mit einer empfindlichen Halbfinalniederlage gegen Federico Delbonis (ATP 114).
Nach Gstaad war Federer seit seinem einzigen Turniersieg im Jahr 2004 nicht mehr zurückgekehrt. Zwischen Wimbledon auf Rasen und den US Open auf Hartplatz wollte und konnte er kein Sandplatzturnier mehr einbauen. Seine unerwartete Zusage für dieses Jahr liess das Zuschauer- und Medieninteresse an den Suisse Open in die Höhe schnellen. Der Centre Court wurde um 800 auf 5'400 Plätze aufgestockt nachdem die letzten drei Turniertage innert kurzer Frist nach Federers Zusage ausverkauft waren. Das enttäuschende Aus des Schweizers gleich beim ersten Auftritt am Donnerstag war insofern ein guter Test für das Turnier und die Tennisschweiz, da das Publikum von Freitag bis Sonntag trotzdem vollzählig auf der Anlage erschien und für eine gute Stimmung sorgte.

Wawrinka in Gstaad
Mit Federer als Magnet wird Wawrinka wie so oft in den Hintergrund gedrängt. Nach seinen jüngsten Erfolgen geben sich Zuschauer und Medien aber Mühe, dem Top 10-Spieler den nötigen Respekt und die verdiente Aufmerksamkeit zu geben. Ich hingegen muss eingestehen, dass ich zwar die soeben gemachte Aussage unterstütze, aber aufgrund der langen Fahrt in diesem Jahr früh auf den Heimweg wollte. So sahen wir uns die am Mittwoch als Spiel des Tages angesetzte Partie von Wawrinka nicht an. Der 13-stündige Tagesausflug nach Gstaad setzte sich aus etwas mehr als fünf Stunden Tennis und knapp acht Stunden Autofahrt zusammen.
Der 28-jährige Wawrinka ist mit Ausnahme des Jahres 2010 seit 2003 immer in Gstaad angetreten. Leider mit einer mässigen Bilanz von acht Matchgewinnen und neun Niederlagen, die sich in diesem Jahr um je einen Sieg und eine Niederlage erhöhte. So scheiterten die beiden topgesetzten Schweizer aufgrund von Rückenproblemen sehr früh im Turnier 2013.


Spezialisten in Gstaad
Wer als ausländischer Spieler auf dem auf 1000 Metern über dem Meer gelegenen Sandplatz antritt, der tut dies aus Überzeugung weil die hoch abspringen Bälle das eigene Spiel bevorteilen. So bekommt man in Gstaad ein für Sandplatztennis immer recht schnelles und aggressives Spiel zu sehen. Fünf Gstaad-Sieger (Bellucci 2012 und 2009, Granollers 2011, Hanescu 2008, Mathieu 2007 und Federer 2004) sind auch dieses Jahr wieder ins Berner Oberland gereist.
Mit vier Top 25-Spielern (Federer, Wawrinka, Tipsarevic und Monaco) bei der diesjährigen Ausgabe liegt man im Durchschnitt der letzten Jahre. Mit dem Hauptfeld-Cut auf Rang 116 hingegen so hoch wie seit dem Jahr 2008 nicht mehr.

 

Mikhail YouzhnyPablo AndujarPablo Andujar
Mikhail Youzhny (ATP 33) - Pablo Andujar (ATP 50)   6:3 4:6 6:3
Bei meinem vierten Besuch in Gstaad habe ich zum vierten Mal ein Match von Youzhny gesehen. Nach seiner unterhaltsamen Partie im letzten Jahr gegen den späteren Turniersieg Bellucci legte ich die Abfahrtszeit in diesem Jahr nach vorne, damit wir noch einen Grossteil der ersten Partie des Tages mit dem Russen miterleben konnten. In seinen bisherigen sieben Teilnahmen war die Halbfinalteilnahme 2011 das höchste der Gefühle gewesen und Youzhny wies lediglich eine 7:7-Siegesbilanz auf. Gegen Andujar erlebten wir auch in diesem Jahr eine umkämpfte Partie, obwohl Youzhny im zweiten Satz wie der klar bessere Spieler aussah. Doch der Spanier spielte konsequent auf Youzhnys Rückhand und dieser beging die Fehler. Den offenen dritten Satz entschied der 31-jährige Moskowiter für sich und beschritt in diesem Jahr den ganzen Weg bis zum Turniersieg in Gstaad.

Juan MonacoJuan MonacoGuillermo Garcia-LopezGuillermo Garcia-Lopez
Juan Monaco (ATP 30) - Guillermo Garcia-Lopez (ATP 78)   6:1 6:2
Monaco hatte keine Probleme mit Garcia-Lopez. Er konnte sogar die schnellen Schlagabtausche mitgehen, obwohl dies mehr dem Spielstil von Garcia-Lopez entgegenkommt. Doch der Spanier konnte gegen Monaco zu wenig Druck entwickeln und beging früher oder später den Fehler. Die Position von Garcia-Lopez war mit zwei Metern hinter der Grundlinie zu defensiv ausgerichtet, um in Gstaad gegen den starken Monaco punkten zu können. Auf Bild 6 musste Garcia-Lopez fast in der Garageneinfahrt des Nachbars retournieren. Der Argentinier hingegen beeindruckte mit harten Aufschlägen von weit über 200 km/h.

Andrey KuznetsovAndrey KuznetsovFeliciano LopezFeliciano Lopez
Feliciano Lopez (ATP 29) - Andrey Kuznetsov (ATP 82)   6:4 6:3
Kuznetsov hielt jeweils bis kurz vor Satzende mit, bis er in der entscheidenden Phase den Aufschlagverlust einfing. Da scheint er noch zu unerfahren zu sein mit seinen 22 Jahren. Ich frage mich auch, ob sein Spiel wirklich für die Sandplätze in Gstaad geeignet ist. An seiner Stelle würde ich lieber beim in der selben Woche stattfindenden Hartplatzturnier in Atlanta antreten. Das Turnier im US-Bundesstaat Georgia ist etwa gleich besetzt wie dasjenige im Kanton Bern und bietet Kuznetsov vermutlich bessere Möglichkeiten um Punkte zu sammeln.
Marcel Granollers (Bild 10), der Sieger von 2011, schied bereits in der zweiten Runde aus.


Pablo Andujar/Guillermo Garcia-Lopez (ATP Doppel 136/487) - Paul Hanley/Dustin Brown (ATP Doppel 35/91)   3:6 4:6 7:6 7:6 6:3
Die beiden spanischen Verlierer der heutigen Einzel setzten sich anschliessend gegen die Doppelspezialisten Hanley/Brown. Das Einzel von Lopez auf dem Centre Court war vor 16 Uhr beendet und die nächste Partie von Wawrinka erst auf 17 Uhr angesetzt. Daher strömten die Zuschauer zum Doppel auf den Court 1. Dort waren in der Folge alle Sitzplätze besetzt und es bestand sogar eine Warteschlange. Wir nahmen diese Tennispause zum Anlass, um uns auf den langen Rückweg in den Thurgau zu machen.

 

Einzel
 1. Runde  2. Runde  Viertelfinal  Halbfinal  Final
 Roger Federer (1) -
 bye
 .
 Daniel Brands -
 Roger Federer (1)
 6:3 6:4
 Victor Hanescu -
 Daniel Brands
 6:3 6:4
 Mikhail Youzhny (6) -
 Victor Hanescu
 6:3 6:3
 Mikhail Youzhny (6) -
 Robin Haase
 6:3 6:4
 Juan Monaco (4) -
 bye
 .
 Juan Monaco (4) -
 Guillermo Garcia-Lopez
 6:1 6:2
 Mikhail Youzhny (6) -
 Juan Monaco (4)
 5:7 6:4 7:6
 Guillermo Garcia-Lopez -
 Adrian Ungur
 6:4 6:7 6:1
 Pablo Andujar -
 Victor Crivoi (Q)
 6:1 6:2
 Mikhail Youzhny (6) -
 Pablo Andujar
 6:3 4:6 6:3
 Mikhail Youzhny (6) -
 Paul-Henri Mathieu
 6:3 4:6 6:2
 Marcel Granollers -
 Lukas Rosol (7)
 6:2 6:4
 Marcel Granollers -
 Federico Delbonis
 6:2 7:5
 Robin Haase -
 Marcel Granollers
 5:7 6:3 7:6
 Robin Haase -
 Feliciano Lopez (5)
 4:6 6:1 6:4
 Feliciano Lopez (5) -
 Jan Hernych (Q)
 7:6 6:3
 Feliciano Lopez (5) -
 Andrey Kuznetsov
 6:4 6:3
 Feliciano Lopez (5) -
 Stanislas Wawrinka (2)
 6:4 2:6 4:3 ret.
 Andrey Kuznetsov -
 Sergiy Stakhovsky
 7:5 3:6 6:2
 Stanislas Wawrinka (2) -
 bye
 .
 Stanislas Wawrinka (2) -
 Daniel Gimeno-Traver
 7:5 7:6

 

Doppel
 1. Runde  Viertelfinal  Halbfinal  Final
 Andujar/Garcia-Lopez -
 Haase/Brands
 6:2 6:4
 Andujar/Garcia-Lopez -
 Hanley/Brown (4)
 6:3 6:1
 Andujar/Garcia-Lopez -
 Mergea/Rosol
 1:6 6:3 10-4
 Peers/J. Murray (3) -
 Andujar/Garcia-Lopez
 6:3 6:4
 Hanley/Brown (4) -
 Sadecky/Ritschard (W)
 1:6 7:6 10-5

 

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