Porsche Tennis Grand Prix 2009, Stuttgart |
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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Sabine Lisicki, Caroline Wozniacki, Aleksandra Wozniak, Patty Schnyder, Iveta Benesova |
"Polinnen" - Lisicki, Wozniacki, Wozniak |
Haupttableau: "Polinnen" | ||
1. Runde | 2. Runde | Viertelfinale |
Agnieszka
Radwanska (8) - Aleksandra Wozniak 7:6 6:0 |
Agnieszka Radwanska (8) - Tsvetana Pironkova (Q) 6:3 6:3 |
Dinara Safina (1) - Agnieszka Radwanska (8) 6:4 6:2 |
Sabine
Lisicki (W) - Patty Schnyder 6:4 6:3 |
Jelena Jankovic (3) - Sabine Lisicki (W) 7:5 5:7 6:3 |
|
Caroline Wozniacki (7) - Iveta Benesova 6:3 7:5 |
Marion Bartoli - Caroline Wozniacki (7) 7:6 6:4 |
Sabine Lisicki - Patty Schnyder
Sabine Lisicki (WTA 42) ist Deutsche mit polnischen
Wurzeln, 1989 in Troisdorf in Deutschland geboren und wird von ihrem Vater
Richard trainiert.
Bild 1: So sieht Selbstvertrauen aus. Davor sprüht Lisicki seit ihrem Sieg beim
Premier-Event vor eineinhalb Wochen in Charleston auf American Clay nach Siegen
über V. Williams, Bartoli und Wozniacki. Deutschlands Damentennis hofft auf
einen neuen Star im ausgetrockneten Tennismarkt Deutschland. Am Wochenende haben
die Deutschen um Lisicki und Grönefeld gegen China den Wiederaufstieg in die
Weltgruppe I im Fed Cup geschafft. Die beiden Spielerinnen wurden bereits zuvor
vom Veranstalter in Stuttgart mit Wild Cards ausgestattet, da sie aufgrund der
Terminüberschneidung am Qualifikationsturnier in Stuttgart gar nicht hätten
antreten können.
Beim bisher einzigen Aufeinandertreffen im
Fed Cup vor zweieinhalb
Monaten in Zürich hatte sich Schnyder in drei Sätzen durchsetzen können. Nun bot
Lisicki aber nicht nur harte Schläge, sondern auch super Winkel sowohl mit dem
Aufschlag als auch aus dem Spiel heraus. Das sogar noch kombiniert mit
Stoppbällen. Da holte sich Schnyder nach dem verlorenen ersten Satz Tipps von
Ehemann und Trainer Hofmann. Sein Tipp mit mehr Top Spin und Stoppbällen zu
agieren, ging aber voll nach hinten los, da Schnyder so völlig der Druck fehlte,
um gegen die kraftvollen Schläge Lisickis dagegenzuhalten. Sie kassierte prompt
das Break zum 0:2 im zweiten Satz. Hatte dann allerdings Glück, nach dem
schnellen Re-Break zum 1:2 nochmals kurzzeitig zurück in die Partie zu finden.
Insgesamt fehlte der Schweizerin auf ihrer Lieblingsunterlage aber doch einiges
zum Sieg.
Auf ihrer ungeliebtesten Unterlage wird die 30-jährige übrigens nicht mehr
antreten. Sie lässt die Rasensaison in diesem Jahr sausen. Mit Wimbledon habe
sie abgeschlossen, liess Schnyder verlauten. Folglich war ich im letzten Jahr
Zeuge ihres letzten Auftritts
auf dem Grün.
Caroline Wozniacki - Iveta Benesova
Caroline Wozniacki (WTA 11) ist Dänin mit polnischen
Wurzeln, 1990 in Odense in Dänemark geboren und wird von ihrem Vater Piotr (Bild
7, links)
trainiert.
Sie unterlag im Finale von Charleston gegen Lisicki, hatte sich mit ihren 18
Jahren in der Woche zuvor in Ponte Vedra Beach aber ohnehin schon ihren vierten
WTA-Titel erspielt. In diesem Jahr lieferte sie in den USA starke Leistungen ab.
Nach dem Finale in Memphis stiess sie an den Premier-Events in Indian Wells und
Miami (neben Madrid und Peking mit 4,5 Mio. US-Dollar die vier grössten Turniere
nach den vier Grand Slams) jeweils ins Viertelfinale vor. Junge Körper sind
belastbarer, aber auch die Dänin läuft momentan Gefahr, sich mit bereits 10
Turnierteilnahmen in den ersten vier Monaten 2009 und 35 Matches, einer Bilanz
von 27:8, zu überspielen. Genau so omnipräsent wie auf dem Platz zeigte sich
Wozniacki auch als Zuschauerin. So oft wie sie schaute sich keine Spielerin
Matches an. Gebracht hat die Beobachtung der Partie Bartoli-Sprem allerdings
nichts, da die Dänin der Französin in Runde zwei unterlag.
Benesova hat Gewinnschläge zu bieten, die man ihr bei ihrer eigentlich Statur
gar nicht zutrauen würde. So konnte sie auch Wozniacki einiges abfordern. Nach
Bammer ist die Tschechin aktuell die drittbeste Linkshänderin auf der WTA-Tour.
Den Spitzenplatz hält schon seit Jahren ohne Unterbruch die Schweizerin
Schnyder.
Agnieszka Radwanska - Aleksandra
Wozniak
Aleksandra Wozniak (WTA 26) ist Kanadierin mit
polnischen Wurzeln, 1987 in Montreal in Kanada geboren und wird von ihrem Vater
Antoni trainiert.
Agnieszka Radwanska (WTA 12) ist Polin, 1987 in Krakau in Polen geboren und wird
von ihrem Vater Robert trainiert.
Von den beiden ehemaligen starken Juniorinnen (Radwanska Rang 1
Juniorinnenweltrangliste, Siegerin Wimbledon und Roland Garros / Wozniak Rang 3
Juniorinnenweltrangliste) scheint sich nun auch die 21-jährige Wozniak an der
Weltspitze festsetzen zu können. Die Kanadierin erreichte vor Monatsfrist auf
der grünen Asche des WTA-Turniers in Ponte Vedra Beach das Finale (in dem sie
Wozniacki unterlag) und rangiert
aktuell auf Platz 26 der Weltrangliste.
Es mutet schon sehr artistisch an, wenn Radwanska
einige ihrer Rückhandschläge ganz tief unten, fast schon auf dem Boden sitzend,
spielt. Ihr rechtes Bein steht dabei im 90 Grad-Winkel auf dem Boden.
Unterschenkel senkrecht, Oberschenkel waagrecht. Beim linken Bein ebenfalls ein
rechter Winkel: Der Unterschenkel ist praktisch waagrecht am Boden, der Oberschenkel
senkrecht. Ziel der Übung ist, dass die polnische Rechtshänderin auch bei langen
Bällen der Gegnerin ihre Position auf der Grundlinie halten kann und nicht
zurückweichen muss.
Dinara Safina - Agnieszka Radwanska
Die Nummer 1 gegen die Nummer 12 der Weltrangliste.
Damit war Safina-Radwanska das auf dem Papier "beste" Viertelfinale. Die anderen
Viertelfinalpartien waren allerdings auch keineswegs zu verachten:
Dementieva-Bartoli (3.-13.), Jankovic-Pennetta (4.-14.) und Kuznetsova-Dulko
(9.-34.). Wenn sich die Position 1 der Weltrangliste darin äussert, dass eine
Spielerin bei jedem Schlag nervig stöhnt, dann verdient Safina mit ihrem
mittlerweile lauten,
langen und tiefen Stöhnen diesen Platz durchaus.
Radwanska hatte bisher eine etwas durchzogene Saison und Safina hatte sich in
dieser Woche bislang von ihrer besten Seite gezeigt. Insofern war die
Favoritenrolle klar vergeben. Zum Ende des ersten Satzes gab es drei Breaks zu
Null! Vom 4:3 zum 6:4-Satzgewinn für die 23-jährige Russin. An Radwanska gefällt
mir ihr variables Spiel. Sie schlägt präzise und für die Gegnerin oft
unberechenbar, wohin der Schlag gehen wird. Dafür fehlt es der 20-jährigen Polin etwas
an Tempo in ihrem Schlägen. Erstaunliches gab die Matchstatistik wieder:
Radwanska punktete beim ersten Aufschlag zu 41% und beim zweiten Aufschlag zu
55%...
Doppel: Iveta Benesova / Patty Schnyder | |
1. Runde | |
Benesova/Zahlavova
Strycova - Schnyder/Grönefeld 6:0 6:4 |
Wöhr/Petkovic - Benesova/Zahlavova Strycova 7:5 6:3 |
Iveta Benesova/Barbora Zahlavova
Strycova - Patty Schnyder/Anna-Lena Grönefeld
Zahlavova Strycova war 2002 die weltbeste Juniorin und hat zwei Einzel- sowie
vier Doppel-Grand Slam-Titel bei den Juniorinnen vorzuweisen. Denjenigen in
Roland Garros 2002 sogar mit ihrer heutigen Gegnerin Grönefeld. Nach einem
vielversprechenden Höchstand von Rang 55 in der WTA-Rangliste versank sie
jahrelang im Niemandsland. Dank der dritten Runde als Qualifikantin in Wimbledon
2008 schaffte sie den Sprung zurück in Top 100.
Die Titelverteidigerinnen Schnyder/Grönefeld erwischten einen ganz schwachen
Start. Grönefeld unterliefen haarsträubende Fehler. Auch Schnyder spielte nicht
stark, ist von ihrer Spielanlage her aber mit den sichereren Schlägen
ausgestattet als ihre Doppelpartnerin. Der Kickaufschlag der Schweizerin
funktionierte gut und sprang teilsweise mit sehr viel Effet weg.