Zurich Open 2008

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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Anabel Medina Garrigues, Victoria Azarenka, Vera Zvonareva, Amelie Mauresmo, Virginia Ruano Pasqual
Weitere Matches 2. Tableauviertel - Anabel Medina Garrigues, Victoria Azarenka, Vera Zvonareva, Amelie Mauresmo

 

Haupttableau: 2. Tableauviertel
 1. Runde  2. Runde  Viertelfinale  Halbfinale
 ...  ...  ...  Flavia Pennetta -
 Anabel Medina Garrigues
 6:3 7:6
 Vera Zvonareva (4, W) -
 bye
 .
 Anabel Medina Garrigues -
 Vera Zvonareva (4, W)
 6:3 3:0 ret.
 Anabel Medina Garrigues -
 Victoria Azarenka
 4:6 6:3 ret.
 Anabel Medina Garrigues -
 Na Li (W)
 6:2 6:4
 Victoria Azarenka -
 Amelie Mauresmo
 6:2 6:1
 Victoria Azarenka -
 Monica Niculescu (Q)
 6:0 6:0
 Monica Niculescu (Q) -
 Anna Chakvetadze
 3:6 6:3 6:2

(für den Bericht und die Bilder zu Monica Niculescu bitte hier klicken)

Amelie MauresmoVictoria Azarenka
Victoria Azarenka - Amelie Mauresmo
Selbst wenn Mauresmo, die Australien Open- und Wimbledon-Siegerin des Jahres 2006, in den vergangenen Wochen wieder etwas besser in Form kam, so sind die stark besetzten Turniere im Herbst ein hartes Brot. Im 28er-Feld gibt es keine leichten Gegnerinnen. Die 19-jährige Azarenka schoss ihr die Bälle um die Ohren. Mit etwas mehr Variation, Druck und Sicherheit hätte die um zehn Jahre ältere Französin ihre Chancen gehabt. Drei Wünsche auf einmal sind dann aber doch zuviel und Zürich blieb für Mauresmo deshalb einmal mehr ein unglückliches Pflaster. Drei Matchgewinne bei sechs Turnierteilnahmen lautet ihre ernüchternde Bilanz.

Victoria Azarenka
Victoria Azarenka - Monica Niculescu
Da gab es für die 66. der Weltrangliste nicht das Geringste auszurichten. Spielt ihre Gegnerin viel druckvoller und mit der nötigen Sicherheit, kann Niculescu ihre Kunstschläge gar nicht erst anbringen. Azarenka war stark genug und hatte die richtige Taktik. So kürzte sie in den wichtigen Phasen die Ballwechsel durch Netzvorstösse ab. Bei 0:1 im ersten Satz mit eigenem Aufschlag sowie bei 0:4 im zweiten Satz beim Return hatte Niculescu jeweils ein 40:0 zu ihren Gunsten. Trotzdem kassierte sie mit 6:0 6:0 die Höchststrafe.

Anabel Medina Garrigues
Anabel Medina Garrigues - Vera Zvonareva
Medina Garrigues zeigte sich wie bereits gegen Li druckvoll und sicher. Dank ihren Doppelfähigkeiten kann die Spanierin gut vollieren und auch vorne Punkte gewinnen. Trotzdem war es überraschend, dass die favorisierte Zvonareva nicht besser auf Touren kam. Im Rennen um die letzten der acht Plätze für das Saisonfinale in Doha hatte die Weltranglistenneunte für die Zurich Open eine Wild Card beantragt, da sie ursprünglich nicht für das Turnier gemeldet hatte. Anfangs des zweiten Satzes klärte sich die Situation um die 24-jährige Russin dann etwas auf. Sie fühlte sich körperlich nicht wohl. Vielleicht war ihr schlecht oder schwindlig. Denn neben der Physiotherapeutin kam auch ein Arzt auf den Platz, der ihren Puls mass und sie durchcheckte. Ein Game später gab Zvonareva dann auf.
Trotz dieser frühen Niederlage sollte es Zvonareva dank der Finalteilnahme in Moskau letzter Woche für eine Teilnahme an den Year End Championships reichen. Bei noch zwei ausstehenden Turnierwochen bleibt ihr Vorsprung auf ihre nächste Verfolgerin Radwanska komfortabel, da die Polin nur Stunden zuvor ebenfalls eine Niederlage hatte einstecken müssen. Platz 9 wird reichen, da mit Sharapova eine besser klassierte Spielerin in Doha verletzungsbedingt nicht antreten kann.


Anabel Medina Garrigues - Victoria Azarenka
Ich muss zugeben, dass ich nicht gewusst habe, dass Medina Garrigues so gut spielen kann, wie sie es in dieser Woche getan hat. Zu meiner Verteidigung hatte die 26-jährige aus Valencia in diesem Jahr bislang mit Wozniacki und Schiavone aber auch erst zwei Siege gegen Top 20-Spielerinnen feiern können. Azarenka startete besser in die Partie und konnte sich selbst gegen die starke Defensivleistung der Spanierin durchsetzen. Doch die 19-jährige Weissrussin hätte mehr ans Netz gemusst, um die Punkte zu verkürzen. Im zweiten Satz war es eine zähe Angelegenheit und Medina Garrigues gewann dank einem Break Oberwasser.
Dann passierte es: Bei einem vergleichsweise harmlosen Schlag verletzte sich Azarenka schwer an ihrer Schulter. Sie merkte selbst, dass da soeben etwas Schwerwiegenderes passiert war. Nach einem Versuch, weiterzuspielen, gab sie die Partie auf. Das erinnerte mich stark an Tatiana Golovin im letzten Jahr. Sie war im Tennisherbst in der Form ihres Lebens gewesen und zog sich bei ihrer letzten Partie der Saison in Linz (in der Woche nach Zürich) einen Bänderriss zu. In 2008 konnte die dauerverletzte Französin dann lediglich fünf Turniere bestreiten. Hoffentlich ist dies kein schlechtes Omen für Victoria Azarenka.
Dank dem zweiten w.o.-Sieg in Folge rutschte Medina Garrigues ins Halbfinale. In der Weltrangliste verbesserte sich die 26-jährige dadurch von Rang 30 auf 22. Glücklich, aber nicht unverdient. Denn hätte die Spanierin nicht so starke Gegenwehr geleistet, wäre Azarenka vor ihrer Verletzung bereits durch gewesen mit dem Sieg. Ausserdem kümmerte sich Medina Garrigues sofort um ihre verletzte Gegnerin und gewann damit viele Sympathiepunkte. Beide spielen übrigens das selbe Racket (Bild 5). Wobei dasjenige Azarenka's am markanten rosa Griffband eindeutig zu erkennen ist.


Flavia Pennetta - Anabel Medina Garrigues

Im Gegensatz zu den vorangegangenen Runden wirkte Pennetta zu Beginn der Partie nicht spritzig genug. Prompt lag sie mit 1:3 zurück. Mit Medina Garrigues bekam sie auch zum ersten Mal eine Gegnerin vorgesetzt, die gegen ihre Vorhand dagegenhalten konnte. Immer mehr gewann die in der Schweiz wohnhafte Italienerin aus Brindisi dann aber doch die Oberhand in diesem für beide wichtigen Match. Der Siegerin winkten mit dem Finaleinzug nämlich 190 Weltranglistenpunkte sowie 51'000$ Preisgeld. Da ist es zu verstehen, dass Medina Garrigues mit ihrer Leistung nicht zufrieden war und insgesamt dreimal im Verlauf des Matches lauthals ihren Frust herausschrie. Für das Publikum war das eine unterhaltsame Einlage.
Die jeweils drei Partien in dieser Woche hatten bei beiden Spielerinnen ihre Spuren hinterlassen. Die 26-jährige Spanierin hatte ihr rechtes Knie mit einem dieser neumodischen Tapingbänder verklebt, dass die Energien besser leiten soll. Ausserdem war ihr linker Oberschenkel abgeklebt. Bei der gleichaltrigen Italienerin war die Innenseite des rechten Ellbogens getapt sowie der rechte Fuss.

 

Doppel
 1. Runde
 Niculescu/Cirstea -
 Medina Garrigues/Ruano Pasqual (3)
 2:6 6:2 10-6

Virginia Ruano Pasqual Anabel Medina Garrigues
Monica Niculescu/Sorana Cirstea - Anabel Medina Garrigues/Virginia Ruano Pasqual
Die Roland Garros-Siegerinnen Medina Garrigues und Ruano Pasqual spielten fehlerhaft. Eine Spielerin spielt Grundlinienduelle cross, die andere wartet am Netz, um ab und zu hineinzugehen. Wenn dann aber Fehler passieren, geht die Taktik natürlich nicht auf.
Im Doppel bringt Niculescu ihren Slice kaum zum Einsatz, aber am Netz reagiert sie sehr stark und ihre Top Spin-Lob sind ebenfalls stark. Das rumänische Fed Cup-Doppel zusammen mit Sorana Cirstea ist ein eingespieltes Team. Die Bälle auf die am Netz stehende Cirstea zu spielen, ist eine gute Variante für die Gegnerinnen. Denn der Volley der 18-jährigen ist noch keineswegs ausgereift. Niculescu hingegen hat im Moment einen guten Lauf. Das strahlt sie auf dem Platz auch aus. Erst letzte Woche stand sie in Moskau im Doppel-Halbfinale.

 

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