Rabble-GrandSlam-Reise nach Paris 2007

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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Vania King, Akgul Amanmuradova, Jonas Björkman, Ivo Karlovic, Olivier Rochus, Gael Monfils, Nicole Vaidisova
Vania King - US Open 2005
Jonas Björkman - Davis Cup SWE-ARG 2007
Ivo Karlovic - US Open 2005
Olivier Rochus - French Open 2006
Nicole Vaidisova - Zurich Open 2006
David gegen Goliath - King-Amanmuradova, Björkman-Karlovic, O.Rochus-Monfils

 

1. Runde:   Vania King - Akgul Amanmuradova (Q)   6:7 6:4 3:6

165cm gegen 190cm.
Bei der Grössenangabe der Usbekin bin ich unsicher. Auf der WTA-Homepage fehlen die Angaben. 190cm wäre indes gar nicht so riesig gross, wenn man bedenkt, dass eine Maria Sharapova 188cm misst.

Die leidige "Frau/Mann"-Diskussion können wir uns an dieser Stelle sparen. Akgul Amanmuradova hat bei ihrer Statur genügend Schwierigkeiten mit der Koordination der Bewegungen, als dass ihre Grösse ausschliesslich ein Vorteil ist. Auch fehlen ihr wichtige Sponsorengelder, ist die 206. der Weltrangliste doch ohne Bekleidungsausrüster mit zusammengewürfeltem Adidas-Oberteil und -Schuhen, Prince-Hose und Babolat-Racket unterwegs.

Konditionell schien die bald 23-jährige Amanmuradova nicht austrainiert. Beim Aufschlag wäre einiges mehr herauszuholen für die Usbekin. Mit einem Sprungservice hätte sie sicherlich mehr als 6 Asse und eine Maximalgeschwindigkeit von 185km/h erzielen können.

Vania King, die manchmal vor ihren Aufschlägen den Ball mit der Hand auf ihrem Bauch kreisförmig rollt, wirkte bei ihren Servicegames souveräner. Selbst ihr gelangen 3 Asse. Sie suchte nach ihren druckvollen Schlägen ab und zu den Weg ans Netz, erzielte dort allerdings nur 15 von 30 Punkten (50%).

Akgul Amanmuradova, deren Englischkenntnisse kaum vorhanden zu sein scheinen, gewann am Netz 18 von 25 Punkten (72%). Zu Beginn hatte ihr die nötige Power in ihren Schlägen gefehlt. Von der Grundlinie aus spielte sie meistens cross. Mit zunehmender Spieldauer fand sie besser ins Spiel.

 

Vania King, Akgul Amanmuradova

 

2. Runde:   Akgul Amanmuradova (Q) - Nicole Vaidisova (6)   2:6 4:6

In Roland Garros egalisierte die Qualifikantin ihr bisher bestes Ergebnis. Nach dem Gewinn der Asien-Meisterschaften 2005 hatte sie mit einer Wild Card bei den Australian Open 2006 antreten können und dort ebenfalls die zweite Runde erreicht. Ansonsten stand sie nie im Hauptfeld eines Grand Slam-Turniers. 2005 erreichte sie beim WTA-Turnier in ihrer Heimatstadt Tashkent überraschend das Finale.

 

1. Runde:   Nicole Vaidisova (6) - Emmanuelle Gagliardi   6:4 6:3
3. Runde:   Nicole Vaidisova (6) - Samantha Stosur (27)   6:4 6:4
4. Runde:   Nicole Vaidisova (6) - Tathiana Garbin (19)   6:3 6:1
Viertelfinale:   Nicole Vaidisova (6) - Jelena Jankovic (4)   3:6 5:7

 

 

2. Runde:   Jonas Björkman - Ivo Karlovic   3:6 3:6 6:4 7:6 6:3

182cm gegen 208cm.
Zweimal kreuzte ich bisher den Weg von Ivo Karlovic bis auf zwei oder drei Meter. Das ist ein wahrhaft ein Riese! Da kannst Du nur noch beeindruckt weit nach oben schauen.

Der 28-jährige Kroate weiss, wie man aufschlägt: 22 Asse gegen Blake, 32 gegen Björkman. Er spielt meistens Serve & Volley. Beim Return muss er sich etwas einfallen lassen, wie er bis ans Netz kommen kann. Am Netz erzielte er 24 von 47 Punkten (51%). Auf der Rückhand spielt er grundsätzlich nur Slice.

Der 35-jährige Björkman ist der älteste Teilnehmer im Hauptfeld bei Damen und Herren. Bei seiner 14. Teilnahme an den French Open erreichte er nach 1996 erst zum zweiten Mal die 4. Runde. Auch der 9-fache Grand Slam-Sieger im Doppel suchte den Weg ans Netz. Dort erzielte er 22 von 41 Punkte (54%).

Nach der Startrunde war dies bereits die zweite Partie, die der Schwede nach einem 0:2-Satzrückstand noch gewinnen konnte. Entsprechend gross auch seine Freude nach dem Matchball (Bild 5). Bei ihm brennt das Feuer nach 16 Jahren Profitennis immer noch.

 

1. Runde:   Ivo Karlovic - James Blake (8)   4:6 6:4 7:5 7:5
1. Runde:   Jonas Björkman - Peter Luczak (W)   6:7 5:7 6:3 6:3 6:1
3. Runde:   Jonas Björkman - Oscar Hernandez   6:7 6:3 6:0 6:1
4. Runde:   Jonas Björkman - Carlos Moya (23)   6:7 2:6 5:7

 

 

1. Runde:   Olivier Rochus - Gael Monfils   6:4 4:6 2:6 6:3 1:6

165cm gegen 193cm.

Bis zum 5:2 Rochus' im ersten Satz machte Monfils zu viele Fehler. Ab diesem Zeitpunkt aber war der Franzose der spielbestimmende Akteur. Der schlaksige Monfils verletzte sich Ende des zweiten Satzes bei einem Sturz an der Leiste (Bild 5). Für einige Minuten bewegte er sich nur humpelnd über den Platz. Umso wichtiger, dass er nach der Schrecksekunde bei 5:3 im zweiten Durchgang den Satz trotzdem noch ausservieren konnte.

Zu Beginn des dritten Satz beging Olivier Rochus einen taktischen Fehler. Er hatte Respekt vor Monfils' aggressiver Vorhand und spielte deshalb auf dessen Rückhand. Dieser brachte die Bälle nur noch zurück und liess den Belgier das Spiel und schliesslich den Fehler machen. Dem 19-jährigen Monfils gelang das frühe Break, ehe sein Gegner die Taktik wieder änderte. Nun versuchte es Rochus wieder mit Stopps und Volley-Stopps, die Monfils aber je länger desto früher erahnte.

Wagemutig warf sich Gael Monfils weiterhin in die Bälle hinein. Einmal prallte er mit den Beinen voran in die Bande aus Blech auf dem Court numéro un. Das verletzte Bein überstand die Aktion aber mehr oder weniger unbeschadet. Insgesamt ist das druckvolle Spiel des 19-jährigen für die Zuschauer sehr attraktiv.

Im vierten Satz verhielt sich Monfils clever. Er spielte so lange mit dem Belgier mit, bis er im richtigen Moment den Gewinnschlag ansetzen konnte. Ausser mit Stoppbällen und vereinzelten Netzangriffen konnte Rochus kaum mehr punkten. Im achten Game startete der 26-jährige Belgier einen erneuten Versuch, über Monfils' Rückhand zu gehen. Diesmal ging er die Ballwechsel aggressiver an und holte sich entgegen dem Spielverlauf das entscheidende Break im vierten Satz.

Wie im Satz zuvor war auch im fünften Satz das zweite Aufschlagspiel Rochus' hart umkämpft. Diesmal gelang Monfils das Break, welches eine Vorentscheidung in diesem Match darstellte.

Gael Monfils schlug 14 Asse gegenüber keinem des kleineren Belgiers. Rochus wurde vom Publikum mindestens so stark unterstützt wie sein französischer Gegner. Grund dafür waren die vielen belgischen Fans. Wobei die Anfeuerungsrufe "Allez Oli" und "Come on Oli" mit französischem Akzent doch etwas sonderbar klangen. Das erste klang in meinen Ohren wie "Essig und Öl" und das zweite wie "Comment Oli".

Vor dem Return klopft der 193cm grosse Franzose jeweils immer mit der Handfläche von unten auf den Griff. Danach wischt er sich mit dem linken Zeigefinger den Schweiss aus der linken Augenbraue. Diese beiden Rituale wiederholt er je nach Situation sogar mehrmals in der Vorbereitung auf einen Return.

 

2. Runde:   Gael Monfils - Juan Ignacio Chela (18)   3:6 6:3 6:3 6:1
3. Runde:   Gael Monfils - David Nalbandian (15)   6:7 7:5 4:6 6:7

 

Gael Monfils Gael Monfils
Olivier Rochus

 

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