Rabble-GrandSlam-Reise nach New York 2005

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alle Berichte aus der Rabble-Tennisdatenbank zu: Klara Koukalova, Ana Ivanovic, Dominika Cibulkova, Svetlana Kuznetsova, Alicia Molik, Andy Roddick
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Klara Koukalova CZE

Klara allein in New York. So könnte man das Bild 1 beschreiben, als die Tschechin in der Pause zwischen dem zweiten und dritten Satz zum Warten verknurrt war. Ihre Gegnerin Vania King zog gerade ihre Toiletten- oder Umziehpause ein, als ich auf den Court 8 kam. Koukalova hatte nach dem mit 3:6 verlorenen ersten Satz gerade den Satzausgleich dank dem 6:3 im zweiten Satz geschafft.

Es war mir schleierhaft, warum die 23-jährige Nummer 40 der Weltangliste im dritten Satz so desolat spielte. Denn es stand ihr eine Gegnerin gegenüber, welche 16 Jahre alt ist und 722. in der Weltrangliste. Die Qualifikantin Vania King hatte zuvor noch nie ein Turnier auf der WTA-Tour bestritten! Die 165cm grosse Kalifornierin spielte zwar erfrischend stark auf, aber Koukalova stand völlig neben den Schuhen.

Für mich war nicht ersichtlich, dass die Pragerin irgendwie verletzt gewesen wäre oder sonstige körperliche Beschwerden gehabt hätte. Das war wohl wirklich einfach ein mentales Problem.

Mehr noch: Je aussichtsloser sich die Situation für die Siegerin des diesjährigen Turniers in s'Hertogenbosch gestaltete, desto unmotivierter schlich sie auf dem Platz herum. Da begannen nun sogar Tränchen über das Gesicht der 23-jährigen zu rollen! "Look, she's crying like a baby", hörte ich eine Zuschauerin neben mir sagen und sie hatte völlig recht damit.

Klara Koukalova

 

Ana Ivanovic SCG (18)

Im letzten Jahr war Ana Ivanovic noch als 220. der Weltrangliste in der ersten Runde der Qualifikation zu den US Open gescheitert. In diesem Jahr gehört die 17-jährige Belgraderin als 18. des Rankings zu den gesetzten Spielerinnen.

Die ersten beiden Bilder stammen vom Aufwärmen zusammen mit Daniela Hantuchova vor der Erstrundenpartie. In dieser ersten Runde setzte sich Ivanovic mit 6:3 7:6 gegen die US-Amerikanerin Lindsay Lee-Waters durch.

Vor der zweiten Runde war dann Einspielen mit Coach Zoltan Kuharsky angesagt. Aus Platzgründen befanden sich Tommy Haas (auf Bild 3) und sein Doppelpartner Alexander Waske auf dem selben Court.

Leider machte sich im Zweitrundenmatch gegen Maria Vento-Kabchi die Schulterverletzung (siehe die einbandagierte Schulter auf Bild 4) wieder bemerkbar, welche Ivanovic bereits zwei Wochen zuvor beim Turnier in Toronto zur Aufgabe zwang. Nach dem 6:3 im ersten Satz musste sie den Zweiten mit 5:7 abgeben. Danach konnte die 183cm grosse Ivanovic nicht mehr dagegenhalten und unterlag mit 1:6.

Auch für Ivanovics Platzkollegen vom Einspielen lief es nicht gut. Haas/Waske unterlagen in ihrer Erstrundenpartie überraschend an den mit einer Wild Card gestarteten us-amerikanischen Talenten Scott Oudsema und Alex Kuznetsov.

Herauszuheben gilt es die sehenswerte Rückhand von Ana Ivanovic auf den Bildern 1 und 4. Man sieht geradezu, wie sie dank einer guten Technik ihre ganze Kraft in die Schläge hineinlegen kann.

 

Dominika Cibulkova SVK

Die 16-jährige Slowakin war im Turnier der Juniorinnen an Nummer 3 gesetzt. Da die Spiele der Juniorenkonkurrenz bereits am mittleren Sonntag begannen, konnte ich mir ihr Match der ersten Runde gegen Chelsey Gullickson ansehen.

Herausragend bei Dominika ist ihre Beinarbeit. So schnell kann man gar nicht hinschauen, wie ihre Beine da hin und her wuseln. Aber leider ist sie mit 161cm viel zu klein. Das ist nun wirklich ein körperliches Handicap, welches sich im Hinblick auf das Profitennis kaum wettmachen lässt.

Eine weitere Stärke ist ihr technisch sehr versiertes Spiel. Auf der Vorhand gibt es den Top Spin, bei der Rückhand die ganze Palette vom Top Spin über den Slice bis hin zum sehr effektiv gespielten Stoppball zu sehen.

Ungenügend war hingegen Cibulkovas Aufschlag. Dass die 844. des WTA-Rankings aufgrund ihrer Grösse keine guten Vorraussetzungen mitbringt, liegt auf der Hand. Hinzu kam aber, dass ihr Service, egal ob beim ersten oder zweiten Aufschlag, jeweils viel zu kurz gespielt war.

So gut die Beinarbeit der 16-jährigen aus Bratislava auch sein mag, meiner Meinung nach bewegte sie sich zu weit hinter dem Platz. Sie steht in den Ballwechseln zwei bis drei Meter hinter der Grundlinie und spult dort ihr Laufpensum ab. Wenn ihr da eine stärkere Spielerin gegenüber steht, die mit Härte und Winkel spielt, wird Cibulkova auf verlorenem Posten stehen.

Im Spiel gegen Chelsey, der kleineren Schwester von Carly Gullickson, lag die Slowakin im Hintertreffen, ehe sie bei 4:5 im ersten Satz das Doppelbreak zum 7:5 schaffte. Bei der US-Amerikanierin fiel im Vergleich mit Cibulkova vor allem die schlechte Beinarbeit auf. Nach umkämpften Games zu Beginn des zweiten Satzes setzte sich Dominika Cibulkova mit 6:3 durch.

Nach drei gewonnenen Matches in der Konkurrenz der Juniorinnen scheiterte Dominika im Viertelfinale mit 0:6 4:6 an Alexa Glatch (7) aus den USA.

Dominika Cibulkova

 

Svetlana Kuznetsova RUS & Alicia Molik AUS (2)

Es war nicht alles eitel Sonnenschein in dieser Saison für die Australian Open-Siegerinnen im Damen Doppel.

Svetlana Kuznetsova hat in diesem Jahr im Einzel noch keine einzige Top Ten-Spielerin bezwingen können und blieb ohne Turniersieg. Als US Open-Titelverteidigerin scheiterte sie hier in der ersten Runde deutlich an der relativ unbekannten Ekaterina Bychkova. Das hat für die Weltrangliste am Montag nach den US Open den Fall von Position 5 auf 12 für die 20-jährige Russin zur Folge.

Die 24-jährige Alicia Molik wurde nach den bärenstarken Auftritten zu Beginn des Jahres beinahe ein halbes Jahr durch Verletzungen ausgebremst. Vor den US Open bestritt sie einzig das Vorbereitungsturnier in New Haven, wo sie Gisela Dulko unterlag. In der ersten Runde hier in New York scheiterte sie in zwei Sätzen an Shenay Perry.

Dem Doppel Kuznetsova/Molik merkte man an, dass sie nicht auf ihrem gewohnten Level spielten. Allein schon die Grundlinienschläge waren zu schwach. Trotzdem reichte es im Spiel der zweiten Runde gegen Vanc/Birnerova zu einem klaren Sieg. Vor allem auch deshalb, weil Eva Birnerova im blauen Oberteil auf Bild 3 schwach spielte.

Im Viertelfinale folgte für die russisch-australische Kombination eine hauchdünne Niederlage gegen Anna-Lena Grönefeld und Martina Navratilova.

Alicia Molik, Svetlana Kuznetsova

 

Andy Roddick USA (4)

Wie am Madison Square Garden auf Bild 1 wurde man in ganz New York von der American Express-Werbekampagne rund um Andy Roddick verfolgt. Aber wo war nun sein Mojo?

In der ersten Runde gegen Gilles Muller machte es wohl gerade ein Nickerchen. Der starke Aufschläger aus Luxemburger auf der anderen Seite des Netzes spielte hervorragend und setzte sich überraschend mit 7:6 7:6 7:6 durch! Dank den Tie-Break-Resultaten 7:4, 10:8 und 7:1 war das Aus des Turniermitfavoriten und Champions von 2003 besiegelt.

 

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