Rabble-GrandSlam-Reise nach Melbourne 2005 |
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Anastasia Myskina - schlechte Performance |
Für die 23-jährige Russin waren es ziemlich
verkorkste Australian Open. Die erste russische Grand Slam-Siegerin und
Weltranglistendritte blieb unter den Erwartungen. Kveta Peschke und Tzipora
Obizler hiessen die Gegnerinnen in den ersten beiden Runden, danach gab es einen
Forfait-Sieg gegen Lisa Raymond. Und dann folgte bereits das Aus gegen Dechy.
Schon bei den beiden letzten Grand Slam-Turnieren in Wimbledon (3. Runde
unterlegen gegen Frazier) und bei den US Open (2. Runde raus gegen Chakvetadze)
konnte sie an ihren Erfolg von Paris nicht anknüpfen.
Der Kampf um die Weltranglistenspitze ist voll entbrannt. Wir warten auf die
erste Russin, die den WTA-Thron besteigen wird. Anastasia Myskina stünde
eigentlich in der Pole Position. Ich denke aber nicht, dass es für sie reichen
wird.
4. Runde: Anastasia Myskina (3)
- Nathalie Dechy (19) 4:6 2:6
(Mehr Infos und Bilder zu dieser Partie gibt es im
Bericht zu Nathalie
Dechy.)
Es war wohl das schlechteste Spiel, dass ich je
gesehen habe. Einfach grauenhaft.
Am Racket lag es wohl nicht, welches Anastasia Myskina nach einigen Games ihrem
Trainer Jens Gerlach geben liess (Bild 1). Es sollte neu bespannt werden, da die
Russin mit der Schlaghärte nicht zufrieden war.
45 unerzwungene Fehler in 18 Games bei der
amtierenden French Open-Championesse. Dem gegenüber stehen lediglich 15 Winner
(wovon 4 Asse).
Ihre französische Gegnerin musste nicht einmal sonderlich gut spielen. Dechy
trat zwar konstant auf, aber auch bei ihr waren es nur 13 Winner gegenüber 25
unforced Errors.
Unfassbar, dass während des ganzen Matches nie das Gefühl in mir aufkam, Myskina könnte das Ding noch drehen und nach harzigem Spiel doch noch als Siegerin vom Platz gehen. Da lief bei ihr einfach überhaupt nichts zusammen an diesem rabenschwarzen Tag.
Damen Doppel Viertelfinale: Myskina/Zvonareva (7) - Daniilidou/Pratt (16) 6:4 6:3
Meine Begeisterung über die Doppelqualitäten der Spielerinnen hielt sich arg in Grenzen. Schaut Euch das Bild an. Das hier ist ein Viertelfinale an einem Grand Slam-Turnier und die werten Damen spielten Standtennis... Im Doppel sollten beide Spielerinnen immer auf gleicher Höhe stehen, am besten im Angriff am Netz. Das Team, welches dies tut, ist meistens im Vorteil.
Aber was wird hier getan? - Jede Spielerin verlässt sich auf ihre Grundlinienschläge und bleibt hinten. So spiele ich im Interclub in der zweiten Liga, aber doch nicht die besten Damen der Welt!? Und selbst ich muss mittlerweile ans Netz vorrücken in der ersten Liga, weil hinten bleiben einfach nicht mehr drin liegt...
Myskina und Zvonareva sind die besseren Individualspielerinnen als Daniilidou und Pratt. Und dank den stärkeren Schlägen in den Grundlinienduellen konnten sie dieses Match für sich entscheiden.
Damen Doppel Halbfinale:
Myskina/Zvonareva (7) - Kuznetsova/Molik (6) 2:6 3:6
(Mehr Infos und Bilder zu dieser Partie gibt es im
Bericht zu Kuznetsova/Molik.)
Für mich war es sonnenklar, dass es Saures geben würde für die beiden Russinen im Spiel gegen Kuznetsova/Molik. Diese Paarung hatte zuvor Hantuchovà/Navratilova vom Platz gefegt, obwohl es die beiden mit schönem Serve & Volley versuchten hatten.
Myskina/Zvonareva hingegen bleiben ja grundsätzlich hinten und vertrauen auf ihre Grundlinienschläge. Aber diese Taktik funktioniert gegen ein offensives Weltklassedoppel natürlich nicht mehr. Auf Bild 1 sieht man die Verhältnisse auf dem Court und welches der beiden Teams Druck entwickeln und die Ballwechsel dominieren konnte. Ein klarer Sieg für die späteren Turniersiegerinnen.