Daniela
Hantuchová SVK & Ai Sugiyama JPN
Damen Doppel 1. Runde: Hantuchová/Sugiyama - Kuznetsova/Molik
(4) 6:0 7:6
Ich traute meinen Augen kaum im ersten Satz: Jeder Schlag ein Winner!
Jedes Mal, wenn ich Daniela spielen sehe, spielt sie noch stärker!
Daniela und Ai zeigten eine sehr starke Teamleistung, was die beiden
speziell stark machte.
Dieses 6:0 im ersten Satz war eine wunderbare Revanche für Daniela gegen
Kuznetsova/Molik. Zusammen mit Martina Navratilova war sie nämlich im
Viertelfinale der Australian Open
in diesem Januar von den späteren Siegerinnen glatt abgefertigt worden.
Aber die Zeiten ändern sich.
Doch man muss festhalten, dass Kuznetsova/Molik nicht auf ihrem besten
Niveau spielen. Die 20-jährige Russin fiel innerhalb eines Jahres von
Position 4 auf 14 im WTA-Ranking. Bei Alicia Molik sieht es noch viel
schlimmer aus: Nach Rang 8 Ende Februar 2005 konnte sie fast keine Spiele
mehr bestreiten. Nach diesem Doppel musste sie tags darauf im Spiel der
ersten Runde im Einzel gegen Jelena Jankovic aufgeben. Im Vorjahr hatte
sie mit dem Titelgewinn in Zürich ihren grössten Erfolg errungen. Die
Punkte fallen nun alle aus der Wertung und die Australierin belegt nach
Zürich nur noch Platz 23 in der Weltrangliste. Doch noch viel Schlimmer:
Alicia Molik wird dieses Jahr und das ganze Jahr 2006 nicht mehr im
Profitennis zu sehen sein. Der Grund dafür ist ihre Infektion am
Innenohr, die sie schon das halbe Jahr über lahm gelegt hat. Diese muss
nun endgültig auskuriert werden. Taktisch gesehen, wenn man in dieser
einer Situation überhaupt noch von Taktik reden kann, ist die Bekanntgabe
der Verletzungspause sehr geschickt. Somit erhält sich Alicia Molik ein
"protected ranking" auf Rang 13 der Weltrangliste. Hätte sie
die Pause erst nach dieser Woche genommen, wären ihre Punkte vom
Vorjahressieg in Zürich aus der 52-Wochen-Wertung gefallen und sie hätte
in der Weltrangliste zusätzlich zehn Ränge eingebüsst. Aber fertig mit
taktischen Spielchen: Hoffentlich sehen wir die 24-jährige
Bronzemedaillengewinnerin von Athen bald wieder auf der Tennisbühne.
Im zweiten Satz wurde es ein engeres Match. Hantuchová/Sugiyama
verpassten es zu Beginn des Satzes, die Vorentscheidung herbeizuführen.
Kuznetsova/Molik hatten nun besser ins Spiel gefunden. Doch Daniela und Ai
hielten dagegen und brachten sämtliche ihrer Aufschlagspiele durch. Wenn
sie das Tie-Break verlieren, dann könnte sie das durchaus auch das Match
kosten. Doch glücklicherweise gewannen die beiden die Partie dank dem 7:3
im Tie-Break des zweiten Satzes. Die ersten beiden Bildern ist das
siegreiche Duo Hantuchová/Sugiyama zu sehen.
Damen Einzel 1. Runde: Daniela Hantuchová - Ai Sugiyama (Q)
1:6 7:5 6:4
Ein ganz brisantes Duell wartete bereits in der ersten Runde auf Daniela.
Gegen ihre Doppelpartnerin lag sie im Head-to-Head 1:4 zurück und hatte
im letzten Vergleich anfangs August in San Diego auf Hardcourt eine
bittere Dreisatzniederlage gegen die 30-jährige Japanerin einstecken
müssen.
Entsprechend gehemmt ging die 22-jährige in die Partie. Ein Indiz dafür
ist jeweils ihre schlechte Beinarbeit. Sie überlegt dann zu viel und geht
nicht richtig in die Bälle hinein. Der erste Satz war einer zum Vergessen
für die Slowakin.
Erfreulich hingegen waren unsere Sitzplätze. Erste Reihe hinter der
Grundlinie und acht Plätze links, rechts und über uns keine weiteren
Zuschauern. Da kann man schon ein bisschen Partei ergreifen. ;-)
Im ersten Game des zweiten Satzes half Ai enorm mit, dass sich Daniela
überhaupt in der Partie halten konnte. Es stand 30:40 bei Service
Sugiyama. Die Japanierin servierte, Daniela brachte den Ball gerade so
über das Netz zurück. Hantuchová blieb unmotiviert in ihrer Ecke stehen
und Sugiyama hätte den Ball nur noch auf die linke Seite versenken
müssen. Doch sie hämmerte den Ball knapp ins linke Seitenaus. Das erste
Break zur 1:0-Führung für Daniela war überraschand geschafft
beziehungsweise geschenkt.
Doch es war weiterhin nicht das Spiel der in Monte Carlo wohnhaften
Slowakin. Sie hatte ihren Aufschlag in der Folge abgeben müssen und
kassierte bei 3:4 nochmals ein Break zum 3:5. Was Daniela zu Gute kam, war
nun, dass Ai versuchte, Druck zu machen. Sugiyama wollte die
entscheidenden Punkte erzielen, um das Match zu beenden. Spielt ihre
Gegnerin aber mit mehr Druck, kommt das Danielas Spiel zu Gute. Die
Slowakin stand sowieso mit dem Rücken zur Wand und hatte nun nicht mehr
viel zu verlieren. Hantuchová gelang das Re-Break zum 4:5 und ich feuerte
sie mit einem "Turn that match!" an. Dank vier Spielgewinnen in
Folge spielte sich die 22-jährige vom 3:5 zum 7:5 und schaffte den
Satzausgleich.
Im dritten Satz hielten beide Spielerinnen ihrer Aufschlagspiele, wobei
diese immer umkämpfter wurden. Aber bei Daniela war die Handbremse nun
gelöst und sie bewegte sich viel besser, wodurch ihre Fehlerquote sank.
Ausserdem suchte sie nun des öfteren den Weg ans Netz, was meiner Meinung
nach ein Schlüssel zum Erfolg ist. Bei 4:4 gelang Daniela das
entscheidende Break und sie konnte zum Matchgewinn servieren.
Dort aber musste sie nochmals einen Breakpoint Sugiyamas abwehren, ehe sie
ihren vierten Matchball nutzen konnte. Bei einem ihrer Matchbälle verlor
sie die Fassung, als ein Ball Sugiyamas, den Daniela im Aus gesehen hatte,
gut gegeben wurde. Zwei oder drei Ballwechsel später noch warf sie der
Linienrichterin böse Worte auf slowakisch an den Kopf und sagte einen
Ballwechsel später zu ihr auf englisch "How can't you see that!?".
Doch um die Linienrichterin in Schutz zu nehmen: Ich sass genau auf der
Verlängerung der Linie und der Ball war 100% auf der Linie und somit
richtig entschieden. Im gesamten Match kritisierte Daniela etwa sieben
Entscheidungen, wobei meiner Ansicht nach höchstens zwei wirklich
fraglich waren. Das tut sie öfters in einem knappen Match. Dann wünscht
und hofft sie sich Entscheidungen der Schieds- und Linienrichter zu ihren
Gunsten herbei...
Zu den von mir so geliebten Stoppbällen: Diese wiederspiegeln das gesamte
Match. Im ersten Satz waren ihre Stoppbälle katastrophal. Im zweiten Satz
spielte Daniela in riskanten Situationen Stoppbälle. Sie spielte diese
eher als Verzweiflungsschläge, weil sie nicht mehr weiter wusste. Doch
die Bälle sassen und trugen zur erfolgreichen Wende des Matches bei. Im
dritten Satz waren die Stoppbälle dann fantastisch. Genau so wünsche ich
mir das.
Das war mal wieder ein 1A-Daniela-Match: Da muss man durch die Hölle
gehen um am Schluss doch noch das Happy End erleben zu dürfen.
Damen Einzel 2. Runde:
Daniela Hantuchová - Lindsay Davenport (1) 6:3 5:7 2:6
Wenn Daniela in dieser Saison etwas fehlt, dann ist es ein Sieg gegen
eine Spielerin aus den Top 5 der Weltrangliste sowie ein Turniersieg im
Einzel. Das wäre der endgültige Durchbruch zurück an die Weltspitze.
Die Augen richteten sich auf das Hauptmatch am Donnerstagabend, bei dem
Lindsay Davenport dank einem Sieg die Spitzenposition im WTA-Ranking von
Maria Sharapova zurückerobern würde. In den bisherigen Begegnungen lag
Daniela mit 0:5 gegen die 29-jährige US-Amerikanerin zurück. In den
letzten zwei Monaten unterlag sie in hochklassigen Partien im
Viertelfinale von New Haven sowie im Halbfinale von Filderstadt jeweils in
zwei Sätzen gegen die Kalifornierin.
Es war ein traumhafter Beginn, in dem Daniela das Break zum 3:1
realisieren konnte. Ungläubig verfolgte ich das Spielgeschehen und liess
mich weiterhin überraschen. Daniela schaffte es, sämtliche
Aufschlagspiele zu gewinnen und den ersten Satz auszuservieren.
Im zweiten Satz folgte wiederum das frühe Break für Daniela zum 2:1. Wie
im ersten Satz brachte sie ihre Aufschlagspiele durch und konnte bei 5:4
zum Matchgewinn servieren, nachdem Davenport zuvor bei eigenem Aufschlag
verkürzt hatte. Im zweiten Satz spielte sie unglaublich stark weiter und
zeigte mit fantastischen Stoppbällen sogar Spielwitz, wenn nicht gar
Dominanz.
Bei 40:15 waren da nun zwei Matchbälle für die
Slowakin, als die bittere Niederlage begann. Davenport konnte die beiden
Matchbälle abwehren und hatte nun ihrerseits einen Breakball. Und was tut
Daniela? - Sie serviert einen Doppelfehler... Das brach ihr das Genick.
Pro Satz unterlief Ihr jeweils nur ein einziger Doppelfehler. Aber dieser
im zweiten Satz passierte in einem hammerharten Moment. Noch zu Beginn des
dritten Satzes machte sie zwischen einem Ballwechsel in Gedanken an diesen
dummen Doppelfehler eine Aufschlagbewegung in Richtung ihres Coaches Nigel
Sears.
Im
nächsten Game gab es bei 5:5 30:40 nochmals die Breakchance für Daniela,
welche sie aber nicht nutzen konnten. Dann noch das nächste umkämpfte
Servicegame von Daniela und Lindsay Davenport hatte dank dem erneuten
Break mit 7:5 den Satzausgleich geschafft.
Nun war etwas Fingerspitzengefühl gefragt in der ziemlich aussichtslosen
Situation zu Beginn des dritten Satzes. Davenport legte zum 1:0 vor und
Hantuchová war immer noch sauer und frustriert und gab zum 0:2 ab. Das
war legitim, doch die Phase des Wundenleckens musste nun vorbei sein, wenn
Daniela nochmals ins Spiel hätte zurück finden sollen. Ich schrie also
nochmals von meinem Platz weit oben in der 20. Reihe einige
Anfeuerungsrufe auf den Platz herunter. Auch Daniela hatte wohl erkannt,
dass hier die letzte Chance ist, bevor der Zug endgültig abfährt. Die
19. der Weltrangliste konnte zum 1:2 breaken und danach bei eigenem
Aufschlag zum 2:2 ausgleichen. Doch gegen Lindsay Davenport war nun
einfach kein Kraut mehr gewachsen. Mit dem Momentum auf ihrer Seite machte
die neue Nummer 1 der Welt alles klar. Daniela Hantuchová war gegen Ende
mental und körperlich müde und kassierte eine ganz bittere Niederlage.
Damen Doppel Viertelfinale:
Hantuchová/Sugiyama -
Dementieva/Pennetta 4:6 6:2 6:4
Freitag war der einzige Tag, an dem ich nicht im Hallenstadion zugegen
war.
Damen Einzel Halbfinale: Hantuchová/Sugiyama - Raymond/Stosur
(1) 7:6 6:3
Im Doppel gab es die Crème de la Crème zu sehen, was leider nicht
viele Zuschauer interessierte. Raymond/Stosur zum Beispiel sind die
aktuellen US Open-Champions. Hinzu kommen bei Lisa Raymond vier weitere
Grand Slam-Titel im Damen Doppel. Insgesamt hat die 32-jährige aus
Pennsylvania 49 Turniersiege errungen und steht auf Position 3 der
Doppelweltrangliste. Einen Rang dahinter und mit 6 Turniersiegen steht
ihre 21-jährige australische Doppelpartnerin. Auch Daniela Hantuchová
steht als 14. der Doppelweltrangliste bei insgesamt 6 Turniersiegen im
Doppel. Einen gewann sie in diesem Jahr in Birmingham zusammen mit Ai
Sugiyama, einen zweiten vor zwei Wochen in Filderstadt an der Seite von
Anastasia Myskina. Ai Sugiyama, 17. der Doppelweltrangliste, ist 31-fache
Turniersiegerin im Damen Doppel, darunter dreifache Grand Slam-Siegerin.
Zu Beginn war das Spiel noch nicht so richtig lanciert, aber
Hantuchová/Sugiyama gelang der bessere Start. Dank zwei Breaks zogen sie
auf 5:2 davon. Danach kamen Raymond/Stosur besser ins Spiel und
verkürzten auf 5:4. Nach der Niederlage gegen Davenport im Einzel, als
Daniela im zweiten Satz das 5:4 nicht ausservieren konnte, kam nun ein
immens wichtiges Spiel. Denn die 22-jährige Slowakin war nun an der Reihe
mit Aufschlagen. Es war ein enttäuschendes Aufschlagspiel Hantuchovás
inklusive eines Doppelfehlers. Kurz darauf musste Ai Sugiyama beim Stand
von 5:6 unbedingt ihren Service durchbringen. Nun begann auch die
Japanerin Doppelfehler zu schlagen!? Ich glaube es war das einzige Mal in
der gesamten Partie, dass ihr Doppelfehler unterliefen...
Glücklicherweise kämpften Hantuchová/Sugiyama weiterhin und erreichten
doch noch den Tie-Break. Dort wehrten sie zwei Satzbälle ab, ehe sie sich
mit 8:6 durchsetzen konnten.
Während dieses Doppels wurde ich zum Ai Sugiyama-Fan! Was die 163cm
grosse Japanerin heute an Reaktion und Schnelligkeit zeigte war absolute
weltklasse. Mit jeder anderen Doppelpartnerin als Ai Sugiyama hätte
Daniela Hantuchová dieses Match heute verloren. Auch Samantha Stosur
spielte eine starke Partie. Lisa Raymond hingegen unterliefen einige
unnötige Fehler.
Zum Ende des zweiten Satzes war da aber nochmals die Gelegenheit für
Daniela Hantuchová, sich selbst zu rehabilitieren, als sie bei 5:3 zum
Matchgewinn aufschlagen durfte/musste. Da gab es einen Breakball
abzuwehren, was Ai Sugiyama übernahm. Je länger das umkämpfte
Aufschlagspiel dann aber dauerte, desto mehr erste Aufschläge der
22-jährigen Slowakin waren im Feld. Diese bildeten die Grundlage, um das
Match beenden zu können.
Einen positiven Punkt zu Daniela gibt es zu erwähnen: Ich bin beeindruckt
von den Spezialbällen wie den Lobs oder den Stoppbällen, welche ein
gewisses Händchen erfordern. Im Doppel zeigt sie jeweils fantastische
Lobbälle. Leider zählt im Tennis jeder Punkt gleich viel, egal wie
schön er erspielt wurde. Aber das ist dann doch schon etwas fürs Auge
und demoralisiert auch ein wenig die Gegnerinnen. Die beiden oberen Bilder
in der Collage auf Bild 3 stammen vom Einspielen aus dieser Partie.
Damen Einzel Finale: Hantuchová/Sugiyama - Black/Stubbs (2)
7:6 6:7 3:6
Im Finale wartete die Nummer 1 der Doppelweltrangliste, Cara Black.
Die 26-jährige aus Simbabwe ist die jüngere Schwester der
Doppelspezialisten Byron und Wayne Black. Sie gewann bislang 25
WTA-Turniere, darunter zweimal den Grand Slam-Titel in Wimbledon. Ich war
vor allem beeindruckt davon, wie sehr sie die Bälle in ihren Volleys
einwickelt, so dass diese auf der anderen Seite kaum mehr aufspringen.
Auch die tiefen Halbvolleys cross spielte sie fantastisch.
An ihrer Seite spielte die Nummer 5 der Doppelweltrangliste, Rennae Stubbs.
Die 34-jährige Australierin gewann in ihrer Karriere bislang 50 Turniere,
darunter vier Grand Slam-Turniere. Stubbs hat eher einen unkonventionellen
Stil, ihre Volleys zu schlagen. Sie ist sehr reaktionsschnell und wenn ich
das so sagen kann, etwas brachial. Die 178cm grosse Australierin
errinnerte mich auch durch ihr Outfit eher an eine Basketball- als eine
Tennisspielerin.
Der Spielverlauf war beinahe eine Kopie desjenigen des Halbfinals.
Hantuchová/Sugiyama lagen 5:3, dann 5:4 vorne, als Daniela den Satz mit
ihrem Aufschlagspiel hätte zu machen sollen. Und schon wieder schaffte
sie es nicht!? Da lag nach der Davenport-Niederlage nun wohl wirklich
einiges im Argen bei der Slowakin... Bis zum 5:4 im ersten Satz spielte
Daniela viel besser als gestern. Danach brachen mit dem Aufschlagsverlust
aber wieder alle Dämme. Immerhin gab es heute keine Doppelfehler zu
verzeichnen.
Bei 5:5 waren Breakchancen gegen Cara Black da, welche aber nicht genutzt
werden konnten. Bei 5:6 gab es wiederum ein umkämpftes Servicegame von
Sugiyama, welches gehalten werden konnte. Und im Tie-Break erwischten
Daniela und Ai wiederum einen schwachen Start und lagen dieses Mal sogar
mit 1:4 und 3:6 hinten. Trotzdem drehten sie die Kurzentscheidung noch um
und gewann den ersten Satz mit 8:6 im Tie-Break, dem selben Resultat wie
tags zuvor.
Es gibt Gründe, warum Daniela und Ai gerade in diesem Match Probleme
hatten, die entscheidenden Punkte zu erzielen. Sie spielen eine defensive
Taktik, wo die Aufschlägerin meistens auf der Grundlinie bleibt. Black/Stubbs
hingegen suchen immer den Weg ans Netz und haben dort auch einige
taktische Varianten bezüglich ihrer Aufstellung zu bieten. Sobald es
knapp wird, ist die offensivere Taktik oft die Bessere. Da kann die
Spielerin am Netz schon mal in den Return der Gegnerin hineingehen und
diesen abfangen. Demgegenüber hat es die Spielerin an der Grundlinie
schwerer, einen direkten Punktgewinn zu erzielen.
Auch im zweiten Satz ging es so weiter wie bereits im Halbfinale gegen
Raymond/Stosur. Wiederum stand es 5:3, als Daniela Hantuchová zum
Matchgewinn zu servieren hatte. Doch entgegen dem Vortag konnte sie ihr
hartumkämpftes Servicegame dieses Mal nicht durchbringen. Ich möchte ja
eigentlich gar nicht mehr erwähnen, dass sie seit der
Davenport-Niederlage eine Aufschlagschwäche in den entscheidenden Phasen
an den Tag legte...
Aber es stand ja immer noch 5:4 für Hantuchová/Sugiyama. Nach 30:0 bei
Aufschlag von Rennae Stubbs erspielten sich Daniela und Ai doch noch zwei
Matchbälle in diesem Game. Die beiden Punkte, welche zu den Matchbällen
führten, sind auf den Bilder 4 und 5 zu sehen. Auf dem unteren Bild in der
Collage auf Bild 3 sieht man Daniela und Ai übrigens beim Aufwärmen
wenige Stunden vor diesem Match. Doch wie sich erahnen lässt, findet sich
auf den Bildern nirgends ein Siegesjubel von Hantuchová/Sugiyama...
Black/Stubbs konnten ausgeleichen und daraufhin ging es in den Tie-Break.
Immerhin hatten Daniela und Ai in dieser Woche sämtliche drei Tie-Breaks
gewonnen, die sie spielen mussten. Doch diesmal setzen sich ihre
Gegnerinnen mit 7:4 durch.
Im dritten Satz nahm das Unheil so seinen Lauf und deshalb können
Hantuchová/Sugiyama auf den Bildern 6 und 7 nur die Glückwünsche für
den zweiten Rang entgegen nehmen. Zwei knüppeldicke Niederlagen
innerhalb von drei Tagen für Daniela Hantuchová, das tut weh.
Nach dem Gewinn des Mixed-Doppels an den US Open sagte die 22-jährige
Slowakin, dass sie sich nun auf ihre Einzelkarriere konzentrieren möchte.
Dank oder eben wegen ihrer starken Doppelpartnerin Ai Sugiyama steht sie
aber auch im Doppel oft auf dem Platz. Im Einzel erzielte Daniela in
diesem Jahr 35 Siege bei 24 Niederlagen, im Doppel kommen 35 Siege bei 16
Niederlagen hinzu. Das bringt einerseits Selbstvertrauen, ist andererseits
aber auch eine Mehrbelastung. Für das nächste Jahr gilt es, den
Turnierplan gut abzuwägen. Das Team mit Ai Sugiyama sollte sie aber
beibehalten, das tut ihr gut. Nur hat eine 30-jährige vermutlich leicht
andere Prioritäten als eine 22-jährige im Bezug auf die Karriereplanung.
Trotz der beiden Niederlagen dieser Woche, gilt es Daniela doch Stärken
in entscheidenden Situationen zu attestieren. So hat sie in diesem Jahr im
Einzel beispielsweise 12 von 19 Dreisatzmatches zu ihren Gunsten
entschieden. Allerdings ist ihre Tie-Break-Bilanz mit 5 zu 7 negativ.
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