Rabble-GrandSlam-Reise nach Melbourne 2005 |
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Daniela Hantuchova - French Open 2004 | |
Daniela Hantuchova - Australian Open 2005: myFavourites | |
Daniela Hantuchová - Glad to have you(r smile) back |
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Letztes Jahr bei den French Open, da sah es
alles andere als rosig aus für Daniela. Ich muss zugeben, da war ich schon
etwas entsetzt, beziehungsweise bestürzt, als ich da zum Beispiel die
Niederlage im Doppel gegen Weingärtner/Craybas miterlebt habe. Vor allem das
wie.
Umso schöner war es, hier eine ausgeglichene Daniela Hantuchová zu sehen. Und vor allem wurde sie innerhalb des Turnierverlaufs stärker, das
Selbstvertrauen wuchs. So macht das Spass.
Das Jahr hatte bereits gut begonnen. Turniersieg am Hopman Cup in Perth, der
inoffiziellen Mixed-WM. Allerdings zeigte ihr slowakischer Spielpartner Dominik
Hrbaty dort eine super Leistung. Eine solide Performance ihrerseits genügte.
Aber kommen wir zu ein paar kleinen Infos. Ladies & Gentlemen, Miss Daniela Hantuchová:
5x sass ich in der ersten Reihe, 2x in der zweiten. Hier die Übersicht über alle Matches sortiert nach Stärke und Wichtigkeit:
Damen Einzel 1. Runde: Daniela Hantuchová (26) - Akiko Morigami 6:4 7:5
Es war ein etwas unsicherer Auftritt von
Daniela Hantuchova gegen die in der Weltrangliste um 50 Ränge schlechter
klassierte Japanerin, aber ein wichtiger.
Akiko Morigami bereitete ihr vor allem deshalb Mühe, weil sie Daniela jeweils
auf der Rückhanseite festnageln konnte. Eine gute Taktik gegen die Slowakin,
die so nicht den Druck machen konnte, wie sie es sich erhofft hatte. 27
Gewinnschläge bei 40 unerzwungenen Fehlern, das die nicht sehr gut klingende
Quote für sie.
Das Positive aus dem Spiel: Daniela Hantuchova
behielt in den wichtigen Phasen des Matches die Oberhand und konnte, wenn auch
nach langem Kampf und mit ein wenig Glück, den Sack zu machen und einen dritten
Satz verhindern.
Auch ihr Aufschlag war ein Aktivposten. 62% erste Aufschläge ist okay,
wichtiger aber die fünf Asse und die 70% gewonnen Punkte, wenn's über den
ersten Service ging.
Auffallend lange waren ihre Konzentrationsphasen, vor allem gegen Ende des engen zweiten Satzes, der über eine Stunde dauerte. Da dreht sie sich jeweils gegen die Bande hinten und versucht sich zu sammeln. Ich sass genau drei Meter vor bzw oben. Wir bekamen genau mit, wie wichtig diese Punkte waren und wie gross der Druck, ja nicht schon in der ersten Runde zu scheitern. Das hätte einen grossartigen Schnappschuss gegeben, während sie jeweils so da stand. Ich hab's aber nicht getan, wollte die Konzentration nicht stören. Stattdessen gab's ein paar Anfeuerungen wie "that's your game, Daniela, that's yours". Ich meine, was bei mir hilft, kann bei den Profis auch nicht so verkehrt sein. ;-) Wohl Zufall, aber auf dieser Seite hat sie mehr Games als auf der anderen gewonnen und vor allem auch wichtige. Und das, obwohl sie auf dieser Seite voll gegen die Sonne aufschlagen musste, was sie absolut hasst.
Ace! Bild 3, gegen aussen serviert, das zweite
von insgesamt fünf Assen im Spiel gegen Akiko Morigami.
Typisch der Griff mit der flachen rechten Hand aussen auf den rechten
Oberschenkel wie auf Bild 5 zu sehen. Als Anfeuerung, wenn's wichtig wird.
Bild 6 und 7 zeigen den Vergleich zweier Vorhandschläge. Hat Daniela Zeit, sich
zu Vorhand zu stellen wie auf Bild 6, legt sie jeweils ihr ganzes Körpergewicht
in den Schlag. Zum Ende des Schlags setzt sie ihr rechtes Bein nach vorne, mit
dem sie das Gewicht wieder auffangen kann. Bild 7 zeigt eigentlich die
klassische Vorhand, wie sie im Lehrbuch stehen würde. Kurz vor dem Schlag ist
das linke Bein vorne, die Spielerin steht seitwärts zum Ball. Hier hat sie zwar
weniger Power, das muss sie aber in Kauf nehmen, weil sie nicht genügend Zeit
für die Vorbereitung hatte.
Endlich, Bild 8, eine jubelnde Daniela. Zum Glück wird es nicht das einzige Mal
bleiben hier in Melbourne.
Damen Einzel 2. Runde: Daniela Hantuchová (26) - Barbara Schett 6:4 6:0
Drei Sätze hat Daniela Hantuchová an diesen
Australian Open gebraucht, um richtig in Fahrt zu kommen und die nötige
Sicherheit zu gewinnen. Auch im ersten Satz gegen Barbara Schett war es etwas
harzig, dann lief es aber wie am Schnürchen.
Hilfreich für 21-jährige Slowakin war sicherlich, dass sie ihr Spiel aufziehen
konnte. Sie musste nicht wie in der ersten Runde immer über die Rückhand gehen,
sondern konnte die Ballwechsel mit ihrer starken Vorhand bestimmen. 41 Winner,
davon 6 Asse, stehen 28 unforced Errors gegenüber. Die Österreicherin fand im
letzten Einzel ihrer Karriere kein Mittel gegen das druckvolle Tennis von
Hantuchová. Im zweiten Satz hatte Schett mal mit sich selber lamentiert, warum
sie ausgerechnet in ihrem letzten Match so schlecht spielen müsse. Das 0:6 im
zweiten Satz ist natürlich etwas bitter für die 28-jährige. Den Matchball
verwertete Daniela kurz und schmerzlos mit einem Ass.
Es hat sich gelohnt, meinen Melbourne
Sightseeing-Trip am Morgen abzubrechen, um mir den besten Sitzplatz auf Court 6 zu
sichern. Ausserdem hatte ich so noch Zeit, vor zum gratis Face-Painting zu
gehen.
Bei den Bildern habe ich es langsam raus, wann Daniela oben auf ist und eine
starke Phase hat. Dann werden auch die Schnappschüsse tausend mal besser. Bild
5 zum Beispiel zeigt die Situation nach dem Fehler beim ersten Aufschlag. Dann
dreht sie sich nochmals zum Balljungen rechts und lässt sich den zweiten Ball
geben. Wenn's nicht läuft, sieht ihr Gesichtausdruck schon mal genervt oder
niedergeschlagen aus. Wenn sie aber gut drauf ist, dann gibt es ein
phantastisches Foto wie zum Beispiel dieses hier.
Auffallend, bei den Schlägen ist ihre linke Hand immer gespreizt. Das nennt man
Körperspannung.
Kleine Anmerkung zum Face-Painting: Das war ein ordentlicher Reinfall! Die gute
Dame hat Daniela mit zwei L geschrieben und ich hatte es nicht bemerkt. Wie
peinlich...
Damen Doppel 1. Runde: Hantuchová/Navratilova - Alves/Henke (L) 6:1 6:3
18 Grand Slam-Titel im Einzel und 31 im Doppel, Martina Navratilova ist eine lebende Legende. Den ersten im Doppel holte sich die 48-jährige vor 30 Jahren. Die letzten Grand Slam-Titel in Einzel und Doppel gab es 1990. 2003 gewann Navratilova zusammen mit dem Inder Leander Paes den Mixed-Titel der Australian Open. Im letzten Jahr gab es zusammen mit Lisa Raymond einen Turniersieg auf der WTA-Tour in Wien. Auf Bild 1 sehen wir die gebürtige Tschechoslowakin im Training.
Glück für die ungesetzten Hantuchová/Navratilova,
dass sie in der ersten Runde nicht gegen die Topgesetzten Petrova/Shaughnessy
anzutreten hatten. Das Doppel musste sich wegen einer Verletzung der
US-Amerikanerin zurückziehen. Somit gab es einen lockeren Aufgalopp gegen die
Lucky Looser Maria Fernanda Alves und Vanessa Henke.
Es gab einige Abstimmungsprobleme zwischen Daniela und Martina, das konnte man
erkennen. Immerhin hatten die beiden bisher erst einmal, in der Vorwoche in
Sydney, miteinander gespielt. Aber das kann man sich in einer lockeren
Erstrundenpartie wie dieser leisten. Der erste Satz war schwerer als der zweite,
fand ich, obwohl das Resultat anders lautet. Sie liessen die Brasilianerin und
die Deutsche zwar von 3:0 auf 3:3 herankommen, schalteten dann aber sofort
wieder einen Gang höher.
Daniela kann von der erfahrenen US-Amerikanerin vieles lernen was Taktik und Killerinstinkt am Netz betrifft, einen schönen Volley spielt sie ja jetzt schon. Aber sie sollte so oft es geht den Lead übernehmen. Sie hat den besseren Service, die besseren Grundschläge und muss die weiteren Wege gehen, sie darf sich nicht unterschätzen. Es gab einige Situationen, da stand sie einfach auf dem Platz und schaute begeistert zu, wie Navratilova am Netz agierte. Klar darf man das auch mal zwischendrin, aber im entscheidenden Moment wird es meiner Meinung nach an ihr hängen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Die 21-jährige Slowakin hatte im Match mit dem Service begonnen. Martina Navratilova hatte den Satz mit eigenem Aufschlag bei 6:1 beendet. Da es bei 6:1 und 1:0 Seitenwechsel gibt, hätte Daniela im zweiten Satz auf der anderen Seite gegen die Sonne aufschlagen müssen. Und ihr wisst ja, sie hasst das. Also hat sie die Linkshänderin Martina Navratilova im zweiten Satz gleich nochmals aufschlagen lassen. Das darf man gemäss Reglement in einem neuen Satz tun. Allerdings ist es taktisch eigentlich unklug, da Daniela die bessere Aufschlägerin ist. Aber in einem klaren Match wie diesem kann man sogar mal auf die Sonne Rücksicht nehmen...
Damen Einzel 3. Runde: Daniela
Hantuchová (26) - Elena Dementieva (6) 5:7 7:5 4:6
(Mehr Infos zu dieser Partie gibt es im Bericht zu
Elena
Dementieva.)
Queueing for Daniela. Am Vortag noch schnell einen Ground Pass gekauft, um in die Vodafone Arena zu kommen. Mittags um halb eins in die Arena rein, immerhin ging das Spiel sechs Stunden später schon los... Und da wird man auch schon mal gefragt "you know that there's written Daniela on your face?". Jaja, weiss ich doch. ;-)
Und
beinahe wär's zum ganz grossen Tag geworden. Ich hab' ja gehofft, aber ich
hätte nie erwartet, dass es ein so knappes Match werden würde. Dementieva war
zu souverän in den Runden zuvor und sie war sogar meine Turnierfavoritin.
Die einzige Chance für Daniela Hantuchová hatte ich ihr im Vorfeld gegeben,
wenn sie den Service der Russin mit ihrer Vorhand gnadenlos attackiert, selbst
einen starken Aufschlag zeigt und unbedingt bei den Rallies auf der Rückhand in
die Knie geht. Weltklasse, wie sie das umgesetzt hat. Zudem kam sie auch oft
erfolgreich ans Netz, eine gute taktische Variante. Aber ich hätte ihr
eigentlich nicht zugetraut gehabt, den entsprechenden Angriffsball als
Vorbereitung spielen zu können, um überhaupt nach vorne gehen zu können. Doch
welch' Überraschung, Daniela dominierte auch das Spiel von der Grundlinie gegen
die läuferisch starke Elena Dementieva. Mit der entsprechend höheren
Fehlerquote natürlich. 39 Winner, 21 erfolgreiche Netzangriffe bei 78 unforced
Errors. Dementieva hat 23, 10, 40.
Die
in Monte Carlo wohnhafte Hantuchová schaffte das erste Break zum 3:2. Leider
kassierte sie auf meiner Seite zwei Breaks zum 3:3 und 5:5. Bei Einstand riss
die Saite, der nächste Punkt ging ebenfalls verloren, Dementieva brachte ihren
Aufschlag zum 6:5 durch. Beim Seitenwechsel nahm sie eine Verletzungspause. Ab
diesem Zeitpunkt gab's Daniela für den Rest des Turniers nur noch mit Pflaster
auf dem rechten Knie zu sehen. Das kommt vermutlich von der offen geschlagenen
Vorhand her, bei der die Belastung doch ziemlich gross ist (siehe Video). Der
erste Satz ging dann leider zu schnell mit mit 5:7 verloren.
Im zweiten Satz nach 0:2-Rueckstand fing sich Daniela zum Glück noch
rechtzeitig und war wieder zurück. Da waren nämlich Bälle zum 0:3 für die
23-jährige Moskowiterin mit dabei gewesen... Vielleicht hat mein "you're
playing so great today, go for it!" beim Wechsel bei 1:2 ja doch was
gebracht. Jedenfalls holte sie sich diesmal die entscheidenden Games auf dieser
Seite. Nur zwei Punkte von einer Niederlage entfernt, sicherte sie sich den Satz
doch noch mit 7:5. Den Punktgewinn zum Satzausgleich gibt es auf Video. Es ist
zwar eine sehr grosse Datei, aber schaut Euch an, wie sie die Vorhand hämmert.
Wundervoll.
Zu Beginn des dritten Satzes schienen sie die Kräfte zu verlassen, da schaute
sie dann auch wieder auf ihr lädiertes Knie. 1:4-Rueckstand. Mein "you've
got the energy to win" hat hoffentlich was genützt, jedenfalls kam sie auf
meiner Seite nochmals auf 3:4 ran. Aber ich muss zugeben, ich hatte sie
angelogen... Sie hatte nicht mehr genug Energie und das wusste auch ich. Aber
das Kämpferherz war da, nur die Kraft reichte nicht mehr, das Spiel zu drehen.
Der entscheidende Moment kam, als sie die Breakchancen zum 4:4 nicht nutzen
konnte.
Nach
2 Stunden und 43 Minuten war das Mitfiebern zu Ende, leider hatte sich die
Favoritin durchsetzen können. Vor allem auch, weil Elena Dementieva das ganze
Match hindurch solide serviert hatte. Der sonst so wackligen Aufschlägerin
unterliefen "nur" 5 Doppelfehler.
Aber das war sie: Die
Wiederauferstehung der Daniela Hantuchová
zur
Topspielerin, wie ich mir das erhofft hatte, trotz Niederlage. Ich war wirklich
stolz auf das, was sie heute gezeigt hatte. Fix und fertig, enttäuscht, but
proud.
Und ich wage zu behaupten: Da gibt es keine Spielerin, die sie fürchten muss.
Sie kann wieder alle schlagen.
Damen Doppel 3. Runde: Hantuchová/Navratilova - Asagoe/Srebotnik (14) 6:4 6:4
Das da im Hintergrund auf Bild 1 ist Roger
Federer. Das im Vordergrund bin ich auf meinem Platz in der Rod Laver Arena.
Das auf meiner Wange ist ein kleines Tribut für das grossartige Einzel von
Daniela am Vorabend gegen Elena Dementieva. Mal nicht so auffällig, dafür mit
Style. Die asiatisch stämmige Bedienung am Abend im Internet Cafe in Melbourne
hat's trotzdem erkannt und fragte mich "that's for Daniela?" - "yes
it is."
Aber zurück zu Roger. Es war am Sonntag, die Partie der vierten Runde gegen
Marcos Baghdatis. Und bei aller Devotion für Daniela, ich kann doch nicht auf
Show Court 2 raus, wenn da unser Schweizer Held und Überflieger auf dem Centre
Court am Spielen ist und ich einen Sitzplatz in der ersten Reihe habe!?... Also
hoffte ich einfach auf einen schnellen Sieg. Das hat glücklicherweise auch gut
geklappt, nur im dritten Satz ging's etwas länger.
Ich spurtete los, kam zum Seitenwechsel bei 1:4
in die Arena hinein und ging gleich runter in die erste Reihe. Jawohl, Daniela
und Martina waren im Rückstand gegen die an 14 gesetzte Japanerin und die
Slowenin.
Daniela kam auf diese Seite zum Aufschlag, natürlich gab's ein ein "Let's
go now" meinerseits. Und nun folgte so ziemlich das Grösste für mich als
Fan: Ab diesem Zeitpunkt gab es fünf Spielgewinne in Folge für Hantuchová/Navratilova
vom 1:4 zum souveränen 6:4. Wundervoll!
Im zweiten Satz handelten sich die beiden zwar wieder einen 1:3-Rückstand ein,
ich hatte aber nie Angst, dass sie das Spiel aus der Hand geben könnten. Und so
war dann es auch.
Es war das Selbstvertrauen aus dem
hochklassigen Match vom Vorabend, dass Daniela Hantuchová heute so stark
machte. Und auch Martina Navratilova spielte auf einem hohem Level. Schaut Euch
die Gestik und Mimik der 21-jährigen Slowakin an auf den vielen Bilder. Das
hatten wir seit geschlagenen zwei Jahren nicht mehr gesehen! Und deshalb
wiederhole ich meine Aussage von gestern nochmals: Daniela is back!
Ein weiteres Indiz für die aktuelle Wohlfühlstimmung von Daniela: Schaut Euch
dieses Outfit an. Das trägt man auch nicht gerade an den Tagen, an denen man
sich verstecken will... Das war einzige Mal in acht Partien, in der sie so
aufgetreten ist.
Wobei ich hier ja ein bisschen Kritik anbringen möchte. Sorry, dass war einfach
too much. Ich meine, wir wir kennen Ihre Leidensgeschichte und deshalb versuche
ich eigentlich auch, das nette Mädel zu unterstützen, das sie ist. Und ich
hab' ja versucht, nicht hinzuschauen, aber hey, ich bin auch nur ein Mann...
Diese Shorts sind einfach zu heiss.
Mein absolutes Lieblingsbild: Bild 11. Daniela
lächelt in die Kamera.
Danach ging's sofort wieder zurück in die Rod Laver Arena. Ich hatte den ersten
Satz meines Idols Andre Agassi gegen Joachim Johansson verpasst, aber das
ist okay so.
Mixed Doppel 1. Runde: Knowles/Hantuchová - Draper/Stosur (W) 3:6 6:7
Nach dem Agassi-Match ging's
schnell wieder auf Show Court 2, wo Daniela Hantuchová bereits wieder im
Einsatz stand. Diesmal im Mixed Doppel zusammen mit Mark Knowles von den
Bahamas, dem zusammen mit Daniel Nestor aktuell besten Doppelspieler der Welt.
Ich kam beim Stand von 1:2 gegen das australische Wild Card-Team Draper/Stosur.
Aber diesmal half alles unterstützen nichts. Man sah es Daniela an, sie war
müde. Das dritte Spiel innerhalb 24 Stunden, nach dem 2h 40min-Thriller gegen
Dementieva am Vorabend und dem Damen Doppel zwei Stunden zuvor. Leider war sie
die schwächste Spielerin auf dem Platz. Und in so einer Phase erinnert man sich
dann schon auch mal wieder an das immer noch getapte Knie.
Die Slowakin und Mark Knowles schienen sich zwar gut zu verstehen, auf dem Platz harmonierte es aber irgendwie nicht richtig. Dazu hatte der Doppelspezialist auch nicht gerade seinen besten Tag eingezogen. Schon in der Doppelkonkurrenz der Herren unterlag er mit Nestor als an Nummer 1 gesetztes Doppel in der ersten Runde gegen Waske/Melzer. Ziemlich verkorkste Australian Open also für ihn. Beste Spielerin auf dem Platz war "local girl" Samantha Stosur aus Melbourne. Sie hat exzellent gespielt und auch serviert. Sie hat wohl die entscheidende Differenz ausgemacht.
Auf
Bild 2 sehen wir, wie Scott Draper den Matchball mit einem Ass verwandelt.
Überraschenderweise gewannen Draper und Samantha Stosur schlussendlich
sogar das Mixed Turnier der Australian Open. Eine riesen Geschichte, da sich der
30-jährige Draper zur Zeit auch parallel als Golfprofi versucht und das Tennis
eigentlich etwas zurückgestellt hatte.
Damen Doppel Viertelfinale: Hantuchová/Navratilova - Kuznetsova/Molik (6)
3:6 0:6
(Mehr Infos zu dieser Partie gibt es im
Bericht zu Kuznetsova/Molik.)
Spiessrutenlaufen
für Daniela. Die 'Extreme Heat Policy' kam zum Tragen, da über 35 Grad
gemessen wurden.
Da werden keine neuen Matches mehr begonnen. Ihr Doppel wurde deshalb in der
Vodafone-Arena angesetzt, wo das Dach geschlossen wurde. Aber da komme ich
normalerweise mit meinem Ticket nicht rein. Also schnell hin zum Stadion und mit
der ganzen Menge hinein. Ich sicherte mir zwar wiederum einen Platz in der
ersten Reihe, allerdings hinter dem Schiedsrichterstuhl, da sieht man nicht
viel.
Hantuchova/Navratilova mussten auf dieser Seite gegen die (zu) starken Aufschläge
von Alicia Molik retournieren, die im Einzel am Vorabend Venus Williams
eliminiert hatte. Und Navratilova servierte. Eine schlechte Seite. Kein einziges
Games haben sie hier geholt!
Und
es war schon beeindruckend, was Svetlana Kuznetsova in diesem Doppel gezeigt
hatte. Zwei Stunden zuvor spielte sie in der glühenden Hitze ein Dreisatzmatch
gegen Maria Sharapova, dass sie knapp verlor. Im Doppel merkte man ihr weder
physisch noch psychisch etwas von der Niederlage an.
Die 19-jährige US Open-Siegerin hat vor zwei Jahren zusammen mit Martina
Navratilova im Doppel gespielt und es schien so, als ob sie das Spiel von ihr
in- und auswendig kennt und exakt wusste, wie sie zu spielen hatte. Da waren
unglaubliche Passierbälle mit dabei.
Hantuchová/Navratilova zogen einen schwachen Tag ein. Die grande Dame beging
viel zu viele Fehler bei den Volleys und auch Daniela stand ihr da um nichts
nach. Aber das war auch eine Folge des druckvollen Spiels ihrer Gegnerinnen. Es
gelang ihnen nie, ins Match hinein zu finden.
Aber ein grosses Kompliment geht an Kuznetsova/Molik. Das war 'State of the
art', was heute gezeigt haben. Ich wüsste nicht, welches Doppel die beiden in
dieser Verfassung schlagen könnte. Und so war es dann auch. Die Russin und die
Australierin sicherten sich den diesjährigen Australian Open-Titel im Damen
Doppel.