WTA Acapulco 2019

zurück zur Übersicht         Last updated: 17.08.2019

Damen Einzel als Nebenprogramm - Yafan Wang, Sofia Kenin, Bianca Andreescu, Beatriz Haddad Maia, Sloane Stephens

Sofia KeninSofia KeninSofia KeninSofia KeninSofia KeninSofia KeninYafan WangYafan WangYafan WangYafan WangSofia Kenin, Yafan WangSofia Kenin, Yafan WangSofia Kenin, Yafan WangSofia Kenin, Yafan WangSofia Kenin, Yafan WangSaisai Zheng, Yafan WangSaisai Zheng, Yafan Wang
Yafan Wang (WTA 65) - Sofia Kenin (WTA 35)   2:6 6:3 7:5
Die 24-jährige Chinesin gewann in Acapulco ihren ersten WTA-Titel. Sowohl im Einzel als auch im Doppel siegte eine Chinesin (Bilder 22-23). Ihrer Gegnerin Kenin war der erste WTA-Turniersieg bereits im Januar in Hobart gelungen. Erste Trösterin für Kenin war aufgrund der Umstände Landsfrau Krawczyk (Bilder 7-8), die zu ihrer Siegerehrung im Damen Doppel ebenfalls auf den Platz hatte kommen dürfen. An den Augen Kenins während der Siegerehrung ist zu erahnen dass über eine Tenniskarriere hinweg viele Tränen vergossen werden. Die 20-jährige Kenin hatte im Viertelfinal, Halbfinal und Final jeweils über drei Sätze gespielt und der letzte Satz endete immer mit 7:5. Einzig im Final zu ihren Ungunsten.
Warum die Sofia von vielen Sonya genannt wird weiss ich nicht. Auf ihrer Tennistasche stand jedenfalls auch Sonya Kenin. Und ihre Accounts in den sozialen Medien heissen auch Sonya Kenin. Ich werde das somit nun auch so verwenden.
Nur vier Tage nach dem Endspiel von Acapulco trafen Wang und Kenin gleich in der ersten Runde von Indian Wells erneut aufeinander. Beide Spielerinnen liefern am besten ab, wenn sie zurückliegen. Daher gab es auch in Indian Wells einen umkämpften Spielverlauf. Diesmal schlug das Pendel knapp auf die andere Seite und Kenin setzte sich mit 6:4 im dritten Satz durch.

Bianca Andreescu, Sofia KeninBianca AndreescuYafan WangSofia Kenin
Sofia Kenin (WTA 35) - Bianca Andreescu (WTA 71)   6:4 3:6 7:5
Ab den Halbfinals durften sie nun wieder auf den Cancha Central, die Damen. Die Partie von Kenin und Andreescu gar zur besten Zeit um 20 Uhr zwischen den beiden Halbfinals im Herren Einzel. Ich fragte mich allerdings wo all' die Zuschauer im ausverkauften Stadion geblieben waren. Nein, eigentlich fragte ich mich nicht... Denn bei Essen und Trinken und Musik kann man ausserhalb des Stadion gemütlich einen Schwatz halten und wenn man sich darauf einstellt, dass es erst um 22 Uhr mit dem nächsten Herreneinzel weitergeht, dann kann man sich sehr gut danach richten. Ich hingegen verfolgte die Partie und profitierte davon, dass ich mir einen Platz einige Reihen näher am Spielfeld schnappen konnte.
Die 20-jährige Kenin scheint mir ein streng erzogenes Mädchen zu sein oder sie vom Typ her einfach eher ruhig aber sehr ehrgeizig und fokussiert nach innen. Kenin und ihr Vater waren auf dem Rückflug von Acapulco nach Mexiko-Stadt in der gleichen Maschine wie ich und sie machten einen ganz harmonischen Eindruck. Das Coaching des Vater schien mir versiert zu sein. Der Start bei Kenin misslang und sie war schnell mit 0:3 hinten und rief an dieser Stelle bereits nach einem Coaching. Die Anweisung war wohl nach aussen zu servieren und den nächsten Ball gleich in die offene Platzecke rüber zu ziehen. Das funktionierte einwandfrei für die US-Amerikanerin und sie drehte das 0:3 gleich in ein 5:3. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die 18-jährige Andreescu zu stark abkochen lassen und warum auch immer nicht reagieren können.
Das Spiel verlief in der Folge fehlerhaft. Kenin hat noch Defizite in der Defensive. Andreescu ist in der Defensive noch an vielen Bällen dran und spielt diese teilweise unkonventionell zurück. Wenn die Kanadierin im Ballwechsel taktisch agiert, dann spielt sie mit einer sehr guten Länge und einem hohen Top Spin an die Grundlinie. Das bereitet den Gegnerinnen natürlich Probleme, um die Geschwindigkeit des Balles mit einem frühen Treffpunkt mitnehmen zu können und im Timing dennoch so genau zu sein um den Ball nicht neben die Linie zu streuen. Begibt man sich als Gegnerin von der Grundlinie weg nach hinten um dem Ball länger Zeit zu geben, so besteht die Gefahr dass der eigene Schlag zu kurz wird und zu wenig Tempo hat und den versenkt Andreescu danach in eine Ecke.
Das siebte Game im dritten Satz bei 3:3 war ein äusserst schwaches Game, das einige Male über Einstand ging. Beide Spielerinnen begingen Fehler und feuerten sich auch nach einem Fehler der Gegnerin bissig an. Andreescu gewann dieses und Kenin griff zum zweiten Coaching in diesem Spiel. Da muss ich sagen hat der Vater einwandfreie Arbeit geleistet. Mit einer deutlich besseren Körpersprache und viel aktiver stand seine Tochter danach auf dem Platz. Das macht für das eigene Spiel wie auch als Zeichen für die Gegnerin so viel aus. Ausserdem returnierte Kenin direkt die Linie runter und schickte Andreescu danach konsequent von einer Ecke in die andere. Nach einigen Punkte legte sich das etwas, aber wenn Kenin die Möglichkeit hatte, dann setzte sie zu einem sehr schönen Vorhand cross mit wunderbarem Winkel an, der den Erfolg brachte. Einige Slicebälle baute sie auch ein, mit denen Andreescu nicht so gut zu recht kam wie ich das gedacht hätte, denn die Kanadierin hat ihrerseits den Slice auch im Repertoire, sogar auf der Rückhand und auf der Vorhand und benutzt diesen öfters auch als Stoppball. Aber es war wohl die zunehmende Müdigkeit, die Andreescu etwas anzusehen war und die diese Bälle und harte Arbeit nun schwerer machten.

Nachtrag März 2018: Mit den oben beschriebenen Stärken hat Andreescu nach dem mit 226'750$ dotierten Turnier in Acapulco gleich im darauffolgenden mit 8'359'455$ dotierten Turnier in Indian Wells alle sieben Runden gewonnen und den Turniersieg sowie 1000 WTA-Punkte erspielt und damit ihr Weltranglistenpunktekonto mehr als verdoppelt. Damit weist die erst 18-jährige in dieser Saison inklusive WTA-Qualifikationen (6 Siege), WTA 125k (5 Siege) und Fed Cup (2 Siege) eine Wahnsinnsbilanz von 28 Siegen bei nur 3 Niederlagen auf!

Bianca AndreescuBianca Andreescu
Bianca Andreescu (WTA 71) - Jil Teichmann (WTA 154)   6:1 6:3
Jil Teichmann, die fast alle ihrer bisher 21 Lebensjahre in Spanien beheimatet war, durfte mit einer Wild Card im Hauptfeld von Mexiko antreten. Die doch Linkshänderin war zu fehleranfällig. Die Returns auf der Einstandsseite zum Beispiel wollten einfach nicht gelingen. Auch aus dem Spiel heraus unterliefen ihr zu viele Fehler gegen die starke verbesserte Andreescu, die in diesem Jahr bisher eine 18:2-Bilanz aufweist (WTA International Series Auckland Final als Qualifikantin, Australian Open 2. Runde als Qualifikantin, WTA 125k Newport Beach Turniersieg, Fed Cup Kanada-Niederlande zwei Siege)! Das ging zu schnell für Teichmann.
Doch im zweiten Satz wäre deutlich mehr drin gelegen. Bei Andreescu hatte ich das Gefühl, dass sie das Spiel so schnell wie möglich beenden wollte. Sie hatte etwas Mühe mit den klimatischen Bedingungen wie es mir schien und sie war nahe dran die Punkte abzukürzen oder in ihrer Körpersprache passiver oder gar negativer zu werden. Da muss ich hingegen sagen hat sich deutlich verbessert gegenüber der entscheidenden Qualifikationsrunde von Wimbledon im letzten Juni. Dort war ihre Körpersprache und Ausstrahlung sehr negativ und ihr Frustpotential sehr hoch. Das scheint sich mit den jüngsten Erfolgen deutlich gebessert zu haben oder war damals ein Ausreisser nach unten unter dem Druck von Wimbledon. Bei 3:5 besass Teichmann bei 0:40 drei Breakbälle zum Anschluss. Die nächsten fünf Punkte zum Matchgewinn spielte sich die 18-jährige Kanadierin aber mehrheitlich heraus als dass sie von Fehlern hätte profitieren können.

Sofia KeninRebecca Peterson
Sofia Kenin (WTA 35) - Rebecca Peterson (WTA 56)   4:3 ret.
Nach einem Aufschlagverlust zum 0:1 und übernahm Peterson mit sehr starkem Tennis die Führung zum 3:1. Doch es unterliefen ihr wieder mehr Fehler und bald lag sie mit 3:4 zurück gegen die talentierte 20-jährige US-Amerikanerin aus Florida, die in Moskau geboren wurde und deren Vater in der Spielerbox russisch mit ihr sprach.
Peterson beraumte bei 3:4 eine Verletzungspause an und es wurde der Puls genommen und der Blutdruck gemessen. Nach einigen Minuten und der Rücksprache mit dem medizinischen Fachpersonal entscheid sie sich dazu die Partie aufzugeben. Das ist bitter weil sie gut in die Partie gestartet war und der Sieg gegen die an Nummer 5 gesetzte Kenin drin lag. Ausserdem war sie im Vorjahr im Halbfinal von Acapulco gestanden. Das heisst sie verbindet gute Gefühle mit diesem Ort und hat bereits gezeigt, dass sie hier erfolgreich spielen kann. Als Qualifikantin hatte sie es im letzten Jahr bis in das Halbfinal geschafft und 128 Punkte gesammelt. Da sie aber eine gute Saison gespielt hatte und auch gut in das Jahr 2019 gestartet ist, sitzt sie fest im Sattel was die Top 100 betrifft. Auch trotz des Wegfalls der Weltranglistenpunkte aus dem Vorjahr.
Am Montagmorgen nach dem Jogging war ich noch einige Zeit grossen Lobby des Hotels gewesen um den Flüssigkeitsbedarf mit gratis Eiswasser mit Limettengeschmack zu decken und mir andererseits gleich ausserhalb der Lobby die Sonne etwas auf den Kopf scheinen zu lassen. Als ich dann hoch ins Zimmer ging sah ich noch dass eine Spielerin etwas weiter weg in der Lobby sass. Da übermässige Aufgeregtheit an den Tag zu legen aber nicht angebracht wäre, ging ich zum Lift. Erst von meinem sechsten Stock aus beim Blick nach unten bemerkte ich, dass nun Mart Peterson zu dieser Spielerin ging. Somit war nun klar dass es Rebecca Peterson gewesen war. Ich hatte sie also aus zwanzig Metern nicht erkannt... Schade, da hätte man schnell Hallo sagen können. Sie machte sich kurz nach 8 Uhr morgens auf zum Training. Das ist auch eine gewisse Herausforderung selbst unabhängig vom Jetlag, wenn man früh am Morgen vor der grossen Hitze trainiert und die Spiele dann aber erst nachmittags oder abends stattfinden. Becca beispielsweise musste tags darauf kurz nach 22 Uhr abends zu ihrer ersten Runde antreten. Letztendlich bin ich aber froh dass ich nicht bei ihr war. Denn ab diesem Montagmorgen setzte bei mir aufgrund von Klimaanlagen, Wind, Jetlag und Laufen früh morgens nach eher kurzen Nächten der Schnupfen und Kopfweh ein. Ich beispielsweise hätte am Dienstag kein Tennismatch spielen können oder mich maximal auf dem Platz gequält ohne volle Leistung zu bringen. So ging es auch Becca an diesem Dienstagabend. Hätte ich sie am Montag begrüsst, so hätte ich mich nur gefragt ob ich sie wohl angesteckt hätte.
Am nächsten Tag war ich beim Siclo im burn@lab. Ich war mir nicht sicher wie leistungsfähig der Körper wieder ist, aber alles war wieder wunderbar. Das am eigenen Körper erlebt zu haben, hat mir ein besseres Verständnis dafür gegeben, wenn Spieler oder Spielerinnen an einem Tag abliefern und am nächsten Tag keine Leistung zeigen können. Der Lebenswandel mit unterschiedlichen klimatischen Bedingungen, Wechsel von Zeitzonen und Schlafrhythmus, grosse Leistungen die einem die Energiereserven ankratzen, vorgegebene Spielpläne und Spielzeiten. Ich habe nun ein viel grösseres Verständnis dafür, dass einer Spieler an einem Tag an Match verliert, dass er gemäss Papierform nie verlieren dürfte. Am nächsten Tag dieser Spieler dieses Spiel aber wieder problemlos gewonnen hätte. Denn diese Athleten sind so gut trainiert, dass sich der Körper von Anstrengungen oder Krankheitseinflüssen auch sehr schnell wieder erholt. Aber es gibt Tage, da geht einfach nichts. Und da fällt die Beurteilung durch Medien oder Zuschauer leider sehr schnell sehr hart aus. Auch die Spieler versuchen natürlich solche Situationen zu verhindern. Aber nicht alle sind Top 10 der Welt und können es sich leisten den Turnierplan und die Trainings- und Ruhephasen einige Monate im Voraus zu planen, weil sie wissen dass sie an den Turnieren eine gewisse Anzahl an Siegen, Punkten und Preisgeld erzielen werden. Andere müssen nach einer frühen Niederlage nach der anderen, dann jede Woche von einem Turnier zum nächsten tingeln wo sie gerade die Aufnahme in das Feld schaffen und das kann mit viel Reiseaufwand und Strapazen und ungewohnter Esskultur am neuen Turnierort einhergehen.


Stefanie Vögele (WTA 80), Renata Zarazua (WTA 242)
Im Vorjahr hatte Vögele im Halbfinal über Peterson triumphiert, die in ihrem Match am Dienstag im ersten Satz wegen Kreislaufproblemen aufgeben musste. Gar nicht zu ihrem Match am Dienstag antreten konnte Vögele, die am Morgen mit Halsschmerzen krank aufgewacht war. Bei Stefi schmerzt die Tatsache dass sie um die Chance gebracht wurde, um an diesem Turnier erneut eine starke Leistung zeigen zu können. Ausserdem tut bei ihr der Verlust der 180 Punkte für den Finaleinzug aus dem Vorjahr deutlich mehr weh, denn damit stürzt sie in der Weltrangliste auf Position 109 ab und würde damit die direkte Qualifikation für Grand Slam-Turniere wohl hauchdünn verfehlen.
Am Sonntag hatte sie an der Auslosung der Tableaus teilgenommen (Bild 1 in der Lobby kurz zuvor). Die Siegerin der letzten beiden Jahre Tsurenko verzichtete in diesem Jahr auf die unter den klimatischen Bedingungen in Acapulco hart zu erkämpfenden Punkte und richtet ihre Turnierplanung in 2019 aufgrund ihrer verbesserten Spielstärke und Klassierung (aktuell WTA 24) auf die ganz grossen Turniere aus. Aus dieser Sicht hätte man die Vorjahresfinalisten in Abwesenheit der Vorjahressiegerin als Favoritin küren können.

Yafan WangYafan WangYafan WangYafan WangYafan WangBeatriz Haddad MaiaBeatriz Haddad MaiaBeatriz Haddad MaiaBeatriz Haddad MaiaBeatriz Haddad MaiaBeatriz Haddad MaiaYafan WangYafan Wang
Yafan Wang (WTA 65) - Beatriz Haddad Maia (WTA 172)   6:3 6:4
Am Donnerstag wurden sämtliche Viertelfinals gespielt. Alle Herreneinzel wurden auf dem Cancha Central ausgetragen. Alle Dameneinzel auf dem Grand Stand Caliente. Die Damendoppel auf Cancha 2 und die Herrendoppel auf Cancha 3. Wang stand doppelt im Einsatz: Zuerst im Einzel, danach noch im Doppel gegen Des. Die 24-jährige Chinesin spielte stark mit einer sehr guten Länge und nahezu fehlerfreien Schlägen. Haddad Maia hingegen schien deutlich mehr Kraft und Energie in die Schläge legen zu müssen, um die gleiche Geschwindigkeit erzielen zu können.


Desirae Krawczyk/Giuliana Olmos (WTA Doppel 50/78) - Yafan Wang/Laura Pigossi (WTA Doppel 85/167)   6:3 6:0
Desirae pushte etwas zu stark zu Beginn und beginn Fehler. Da war wohl eine gewisse Übermotivation da sie einerseits bei den Gegnerinnen die ausgemachte Schwachstelle Pigossi attackieren wollte und andererseits mögen mit meinem Erscheinen die Hoffnungen angestiegen sein. Gleich ihren ersten Return zog sie auf Pigossi am Netz ab, doch die Brasilianerin parierte und punktete. Auch gerieten einige Bälle zu lang. Bei 4:3 gelang dann aber das erste Break der Begegnung gegen die besagte Pigossi. Ab diesem Zeitpunkt gingen die Fehler bei Krawczyk/Olmos zurück und Wang baute ab. Nicht körperlich, aber mental. Denn nach ihrem gewonnenen Einzel zuvor schien hier die Hoffnung auf einen Erfolg mehr und mehr zu schwinden.

Beatriz Haddad MaiaBeatriz Haddad MaiaBeatriz Haddad MaiaSloane StephensSloane StephensSloane Stephens
Beatriz Haddad Maia (WTA 172) - Sloane Stephens (WTA 4)   6:3 6:3
Das ATP-Turnier der Kategorie 500 muss in dieser Woche mit dem 500er-Turnier von Dubai konkurrieren. Neben den beiden Turnieren auf Hartplatz kämpft die Veranstaltung der 250er-Kategorie von Sao Paolo auf Sand noch um die letzten Brosamen. Der bestklassierte Spieler dort steht auf Weltranglistenposition 40. Dubai hat acht Top 15-Spieler im Hauptfeld inklusive Federer, aber keiner davon ist in den Top 5 klassiert. Acapulco hat den Weltranglistenzweiten Nadal und den Weltranglistendritten Zverev am Start. Insgesamt sind es aber nur drei Top 15 Spieler. So positioniert sich jedes Turnier entsprechend.
Das WTA-Turnier gehört zur Kategorie International, was bei der ATP der 250er-Kategorie entsprechen würde. Die Weltranglistenvierte Stephens ist die einzige Top 20-Spielerin in Acapulco, obwohl es keine Konkurrenz von anderen Turnieren gibt. Einzig in der Vorwoche von Indian Wells wird dort bereits ein Turnier der 125er-Kategorie gespielt. Diese Kategorie gehört vermarktungstechnisch zwar bereits zur WTA, zählt aber im Palmares zurecht nicht als WTA-Turniersieg.
Dementsprechend werden die Damen in Acapulco auch deutlich weniger prominent angesetzt auf dem Spielplan als die Herren. An den ersten drei Turniertagen des Hauptfelds spielten die Damen jeweils das erste Match auf dem Centre Court um 16 Uhr bei heissen Temperaturen. Wenn es dann angenehmer wurde für Spieler und Zuschauer, durften die Herren ran um 18 Uhr, 20 Uhr und 22 Uhr. In den Viertelfinalspielen am Donnerstag wurden gar alle vier Herrenmatches auf dem Centre Court gespielt und alle vier Damenmatches auf dem Grandstand.
Mit einer Fehlerorgie verabschiedete sich Stephens in der zweiten Runde aus dem Turnier. Linkshänderin Haddad Maia hielt den Ball mit guten Aufschlägen und Vorhandschlägen auf der Rückhand von Stephens und deren Fehler kamen. Ihren Bewegungen zwischen den Punkten ist zwar nie viel zu entnehmen, aber sie schien sich durchaus gegen die Niederlage wehren zu wollen. Aber sie hatte die Bälle nicht unter Kontrolle und feuerte diese unkontrolliert fast bis in die mexikanische Pampa. Das beeindruckendste an der 25-jährigen aus Florida waren heute sicherlich ihre gefühlt drei Zentimeter langen Wimpern.

Nachtrag Juli 2019: Die ITF hat Haddad Maia suspendiert, da in einer anfangs Juni 2019 durch sie abgegebenen Dopingprobe anabolische Substanzen gefunden wurden.

Beatriz Haddad MaiaBeatriz Haddad MaiaGiuliana OlmosCarolina AlvesGiuliana Olmos
Beatriz Haddad Maia (WTA 172) - Giuliana Olmos (WTA 358)   6:3 3:6 6:3
Drei Mexikanerinnen waren in der ersten Runde der Qualifikation siegreich gewesen. Doch die Hürde der zweiten und finalen Qualifikationsrunde konnte keine überspringen. Die bestklassierte Mexikanerin Zarazua hat eine Wild Card für das Hauptfeld erhalten. Alle anderen waren gar auf eine Wild Card angewiesen gewesen um überhaupt in der Qualifikation mittun zu können. In einem engen Match unterlag Olmos der mehr als doppelt so gut klassierten Brasilianerin Haddad Maia. Ich kam erst kurz vor Schluss auf den sehr gut besuchten Grandstand, auf den im Anschluss an den Kids Day noch viele Zuschauer gekommen waren dank mexikanischer Beteiligung und Entscheidungssatz. Das Publikum war erneut sehr fair und Haddad Maia dankte dies mit einem Griff an das Herz beim Siegerjubel. Auch Olmos verliess den Platz winkend und strahlend unter dem Applaus der Zuschauer. Sie hatte zwei starke Leistungen gezeigt in der Qualifikation.

Mihaela BuzarnescuCarolina AlvesCarolina Alves
Mihaela Buzarnescu (WTA 31), Carolina Alves (WTA 352)
Die Brasilianerin Alves sah ich ausser beim Training auch in der Spielerbox beim Match von Haddad Maia gegen Olmos (Bild 6). Die 22-jährige Alves figurierte wohl auf den Listen der Nachrückerinnen. Letztendlich schaffte sie es aber weder in das Qualifikationsfeld im Einzel noch in das Hauptfeld der Doppelkonkurrenz und musste Acapulco verlassen ohne ein Match gespielt zu haben.

 

 Einzel Qualifikation  Einzel Hauptfeld
 1. Runde Qualifikation  2. Runde Qualifikation  1. Runde  2. Runde  Viertelfinal  Halbfinal  Final
   Sloane Stephens (1) -
 Pauline Parmentier
 6:2 6:2
 Beatriz Haddad Maia (Q) -
 Sloane Stephens (1)
 6:3 6:3
 Yafan Wang -
 Beatriz Haddad Maia (Q)
 6:3 6:4
 Yafan Wang -
 Donna Vekic (3)
 2:6 6:3 6:1
 Yafan Wang -
 Sofia Kenin (5)
 6:4 3:6 7:5
 Beatriz Haddad Maia -
 Kimberly Birrell (9)
 6:1 6:1
 Beatriz Haddad Maia -
 Giuliana Olmos (W)
 6:3 3:6 6:3
 Beatriz Haddad Maia (Q) -
 Irina Bara (Q)
 6:0 6:2
   Yafan Wang -
 Marie Bouzkova
 6:2 6:2
 Yafan Wang -
 Monica Puig
 4:1 ret.
 Saisai Zheng (7) -
 Renata Zarazua (W)
 3:6 7:5 6:4
 Saisai Zheng (7) -
 Timea Babos
 4:6 6:4 6:3
 Bianca Andreescu -
 Saisai Zheng (7)
 7:6 6:1
 Sofia Kenin (5) -
 Bianca Andreescu
 6:4 3:6 7:5
 Bianca Andreescu -
 Jil Teichmann (W)
 6:1 6:3
 Bianca Andreescu -
 Mihaela Buzarnescu (4)
 6:2 7:5
 Mihaela Buzarnescu (4) -
 Daria Gavrilova
 6:4 6:2
 Sofia Kenin (5) -
 Rebecca Peterson
 4:3 ret.
 Sofia Kenin (5) -
 Katie Boulter
 6:4 4:1 ret.
 Sofia Kenin (5) -
 Victoria Azarenka (W)
 6:4 4:6 7:5

 

 Doppel
 1. Runde  Viertelfinal
 Wang/Pigossi -
 Zarazua/Bouzkova (W)
 6:4 6:2
 Krawczyk/Olmos (3) -
 Wang/Pigossi
 6:3 6:0

 

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