WTA Acapulco 2019 |
zurück zur Übersicht Last updated: 17.08.2019 |
Damen Einzel als Nebenprogramm - Yafan Wang, Sofia Kenin, Bianca Andreescu, Beatriz Haddad Maia, Sloane Stephens |
Yafan Wang
(WTA 65)
-
Sofia Kenin
(WTA 35)
2:6 6:3 7:5
Die 24-jährige Chinesin gewann in Acapulco ihren ersten WTA-Titel. Sowohl
im Einzel als auch im Doppel siegte eine Chinesin (Bilder 22-23). Ihrer Gegnerin
Kenin war der erste WTA-Turniersieg bereits im Januar in Hobart gelungen.
Erste Trösterin für Kenin war aufgrund der Umstände Landsfrau Krawczyk (Bilder
7-8), die zu ihrer Siegerehrung
im Damen Doppel ebenfalls auf den Platz hatte kommen dürfen. An den Augen Kenins
während der Siegerehrung ist zu erahnen dass über eine Tenniskarriere hinweg
viele Tränen vergossen werden. Die 20-jährige Kenin hatte im Viertelfinal,
Halbfinal und Final jeweils über drei Sätze gespielt und der letzte Satz endete
immer mit 7:5. Einzig im Final zu ihren Ungunsten.
Warum die Sofia von vielen Sonya genannt wird weiss ich nicht. Auf ihrer
Tennistasche stand jedenfalls auch Sonya Kenin. Und ihre Accounts in den
sozialen Medien heissen auch Sonya Kenin. Ich werde das somit nun auch so
verwenden.
Nur vier Tage nach dem Endspiel von Acapulco trafen Wang und Kenin gleich in der
ersten Runde von Indian Wells erneut aufeinander. Beide Spielerinnen liefern am
besten ab, wenn sie zurückliegen. Daher gab es auch in Indian Wells einen umkämpften
Spielverlauf. Diesmal schlug das Pendel knapp auf die andere Seite und Kenin
setzte sich mit 6:4 im dritten Satz durch.
Sofia Kenin
(WTA 35)
-
Bianca
Andreescu
(WTA 71)
6:4 3:6 7:5
Ab den Halbfinals durften sie nun wieder auf den Cancha Central, die Damen. Die Partie von Kenin und Andreescu gar zur besten Zeit um 20 Uhr zwischen
den beiden Halbfinals im Herren Einzel. Ich fragte mich allerdings wo all' die
Zuschauer im ausverkauften Stadion geblieben waren. Nein, eigentlich fragte ich
mich nicht... Denn bei Essen und Trinken und Musik kann man ausserhalb des
Stadion gemütlich einen Schwatz halten und wenn man sich darauf einstellt, dass
es erst um 22 Uhr mit dem nächsten Herreneinzel weitergeht, dann kann man sich
sehr gut danach richten. Ich hingegen verfolgte die Partie und profitierte
davon, dass ich mir einen Platz einige Reihen näher am Spielfeld schnappen konnte.
Die 20-jährige Kenin scheint mir ein streng erzogenes Mädchen zu sein oder sie
vom Typ her einfach eher ruhig aber sehr ehrgeizig und fokussiert nach
innen. Kenin und ihr
Vater waren auf dem Rückflug von Acapulco nach Mexiko-Stadt in der gleichen
Maschine wie ich und sie machten einen ganz harmonischen Eindruck. Das Coaching des Vater schien mir versiert zu sein. Der Start bei
Kenin misslang und sie war schnell mit 0:3 hinten und rief an dieser Stelle
bereits nach einem Coaching. Die Anweisung war wohl nach aussen zu servieren und
den nächsten Ball gleich in die offene Platzecke rüber zu ziehen. Das
funktionierte einwandfrei für die US-Amerikanerin und sie drehte das 0:3 gleich in ein
5:3. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die 18-jährige Andreescu zu stark abkochen
lassen und warum auch immer nicht reagieren können.
Das Spiel verlief in der Folge fehlerhaft. Kenin hat noch Defizite in der
Defensive. Andreescu ist in der Defensive noch an vielen Bällen dran und spielt
diese teilweise unkonventionell zurück. Wenn die Kanadierin im Ballwechsel
taktisch agiert, dann spielt sie mit einer sehr guten Länge und einem hohen Top
Spin an die Grundlinie. Das bereitet den Gegnerinnen natürlich Probleme, um die
Geschwindigkeit des Balles mit einem frühen Treffpunkt mitnehmen zu können und
im Timing dennoch so genau zu sein um den Ball nicht neben die Linie zu streuen.
Begibt man sich als Gegnerin von der Grundlinie weg nach hinten um dem Ball
länger Zeit zu geben, so besteht die Gefahr dass der eigene Schlag zu kurz wird
und zu wenig Tempo hat und den versenkt Andreescu danach in eine Ecke.
Das siebte Game im dritten Satz bei 3:3 war ein äusserst schwaches Game, das
einige Male über Einstand ging. Beide Spielerinnen begingen Fehler und feuerten
sich auch nach einem Fehler der Gegnerin bissig an. Andreescu gewann dieses und
Kenin griff zum zweiten Coaching in diesem Spiel. Da muss ich sagen hat der
Vater einwandfreie Arbeit geleistet. Mit einer deutlich besseren Körpersprache
und viel aktiver stand seine Tochter danach auf dem Platz. Das macht für das
eigene Spiel wie auch als Zeichen für die Gegnerin so viel aus. Ausserdem
returnierte Kenin direkt die Linie runter und schickte Andreescu danach
konsequent von einer Ecke in die andere. Nach einigen Punkte legte sich das
etwas, aber wenn Kenin die Möglichkeit hatte, dann setzte sie zu einem sehr
schönen Vorhand cross mit wunderbarem Winkel an, der den Erfolg brachte. Einige
Slicebälle baute sie auch ein, mit denen Andreescu nicht so gut zu recht kam wie
ich das gedacht hätte, denn die Kanadierin hat ihrerseits den Slice auch im
Repertoire, sogar auf der Rückhand und auf der Vorhand und benutzt diesen öfters
auch als Stoppball. Aber es war wohl die zunehmende Müdigkeit, die Andreescu
etwas anzusehen war und die diese Bälle und harte Arbeit nun schwerer machten.
Nachtrag März 2018: Mit den oben beschriebenen Stärken hat Andreescu nach dem mit 226'750$ dotierten Turnier in Acapulco gleich im darauffolgenden mit 8'359'455$ dotierten Turnier in Indian Wells alle sieben Runden gewonnen und den Turniersieg sowie 1000 WTA-Punkte erspielt und damit ihr Weltranglistenpunktekonto mehr als verdoppelt. Damit weist die erst 18-jährige in dieser Saison inklusive WTA-Qualifikationen (6 Siege), WTA 125k (5 Siege) und Fed Cup (2 Siege) eine Wahnsinnsbilanz von 28 Siegen bei nur 3 Niederlagen auf!
Bianca
Andreescu
(WTA 71)
-
Jil
Teichmann
(WTA 154)
6:1 6:3
Jil Teichmann, die fast alle ihrer bisher 21 Lebensjahre in Spanien beheimatet
war, durfte mit einer Wild Card im Hauptfeld von Mexiko antreten. Die doch
Linkshänderin war zu fehleranfällig. Die Returns auf der Einstandsseite zum
Beispiel wollten einfach nicht gelingen. Auch aus dem Spiel heraus unterliefen
ihr zu viele Fehler gegen die starke verbesserte Andreescu, die in diesem Jahr
bisher eine 18:2-Bilanz aufweist (WTA International Series Auckland Final als
Qualifikantin, Australian Open 2. Runde als Qualifikantin, WTA 125k Newport
Beach Turniersieg, Fed Cup Kanada-Niederlande zwei Siege)! Das ging zu schnell
für Teichmann.
Doch im zweiten Satz wäre deutlich mehr drin gelegen. Bei Andreescu hatte ich
das Gefühl, dass sie das Spiel so schnell wie möglich beenden wollte. Sie hatte etwas
Mühe mit den klimatischen Bedingungen wie es mir schien und sie war nahe dran die
Punkte abzukürzen oder in ihrer Körpersprache passiver oder gar negativer zu
werden. Da muss ich hingegen sagen hat sich deutlich verbessert gegenüber der
entscheidenden Qualifikationsrunde von
Wimbledon im letzten Juni. Dort war ihre
Körpersprache und Ausstrahlung sehr negativ und ihr Frustpotential sehr hoch.
Das scheint sich mit den jüngsten Erfolgen deutlich gebessert zu haben oder war
damals ein Ausreisser nach unten unter dem Druck von Wimbledon. Bei 3:5 besass
Teichmann bei 0:40 drei Breakbälle zum Anschluss. Die nächsten fünf Punkte zum
Matchgewinn spielte sich die 18-jährige Kanadierin aber mehrheitlich heraus als
dass sie von Fehlern hätte profitieren können.
Sofia Kenin
(WTA 35)
-
Rebecca
Peterson
(WTA 56)
4:3 ret.
Nach einem Aufschlagverlust zum 0:1 und übernahm Peterson mit sehr starkem
Tennis die Führung zum 3:1. Doch es unterliefen ihr wieder mehr Fehler und bald
lag sie mit 3:4 zurück gegen die talentierte 20-jährige US-Amerikanerin aus
Florida, die in Moskau geboren wurde und deren Vater in der Spielerbox russisch
mit ihr sprach.
Peterson beraumte bei 3:4 eine Verletzungspause an und es wurde der Puls
genommen und der Blutdruck gemessen. Nach einigen Minuten und der Rücksprache mit
dem medizinischen Fachpersonal entscheid sie sich dazu die Partie aufzugeben.
Das ist bitter weil sie gut in die Partie gestartet war und der Sieg gegen die
an Nummer 5 gesetzte Kenin drin lag. Ausserdem war sie im Vorjahr im Halbfinal
von Acapulco gestanden. Das heisst sie verbindet gute Gefühle mit diesem Ort und
hat bereits gezeigt, dass sie hier erfolgreich spielen kann. Als Qualifikantin
hatte sie es im letzten Jahr bis in das Halbfinal geschafft und 128 Punkte
gesammelt. Da sie aber eine gute Saison gespielt hatte und auch gut in das Jahr
2019 gestartet ist, sitzt sie fest im Sattel was die Top 100 betrifft. Auch
trotz des Wegfalls der Weltranglistenpunkte aus dem Vorjahr.
Am Montagmorgen nach dem Jogging war ich noch einige Zeit grossen Lobby des
Hotels gewesen um den Flüssigkeitsbedarf mit gratis Eiswasser mit
Limettengeschmack zu decken und mir andererseits gleich ausserhalb der Lobby die
Sonne etwas auf den Kopf scheinen zu lassen. Als ich dann hoch ins Zimmer ging
sah ich noch dass eine Spielerin etwas weiter weg in der Lobby sass. Da
übermässige Aufgeregtheit an den Tag zu legen aber nicht angebracht wäre, ging
ich zum Lift. Erst von meinem sechsten Stock aus beim Blick nach unten bemerkte
ich, dass nun Mart Peterson zu dieser Spielerin ging. Somit war nun klar dass es
Rebecca Peterson gewesen war. Ich hatte sie also aus zwanzig Metern nicht erkannt...
Schade, da hätte man schnell Hallo sagen können. Sie machte sich kurz nach 8 Uhr
morgens auf zum Training. Das ist auch eine gewisse Herausforderung selbst
unabhängig vom Jetlag, wenn man früh am Morgen vor der grossen Hitze trainiert
und die Spiele dann aber erst nachmittags oder abends stattfinden. Becca
beispielsweise musste tags darauf kurz nach 22 Uhr abends zu ihrer ersten Runde
antreten. Letztendlich bin ich aber froh dass ich nicht bei ihr war. Denn ab
diesem Montagmorgen setzte bei mir aufgrund von Klimaanlagen, Wind, Jetlag und Laufen
früh morgens nach eher kurzen Nächten der Schnupfen und Kopfweh ein. Ich
beispielsweise
hätte am Dienstag kein Tennismatch spielen können oder mich maximal auf dem Platz
gequält ohne volle Leistung zu bringen. So ging es auch Becca an diesem
Dienstagabend. Hätte ich sie am Montag begrüsst, so hätte ich mich nur gefragt ob ich
sie wohl angesteckt hätte.
Am nächsten Tag war ich beim Siclo im burn@lab. Ich war mir nicht sicher wie
leistungsfähig der Körper wieder ist, aber alles war wieder wunderbar. Das am
eigenen Körper erlebt zu haben, hat mir ein besseres Verständnis dafür gegeben,
wenn Spieler oder Spielerinnen an einem Tag abliefern und am nächsten Tag
keine Leistung zeigen können. Der Lebenswandel mit unterschiedlichen
klimatischen Bedingungen, Wechsel von Zeitzonen und Schlafrhythmus, grosse
Leistungen die einem die Energiereserven ankratzen, vorgegebene Spielpläne und
Spielzeiten. Ich habe nun ein viel grösseres Verständnis dafür, dass einer
Spieler an einem Tag an Match verliert, dass er gemäss Papierform nie verlieren
dürfte. Am nächsten Tag dieser Spieler dieses Spiel aber wieder problemlos
gewonnen hätte. Denn diese Athleten sind so gut trainiert, dass sich der Körper
von Anstrengungen oder Krankheitseinflüssen auch sehr schnell wieder erholt.
Aber es gibt Tage, da geht einfach nichts. Und da fällt die Beurteilung durch
Medien oder Zuschauer leider sehr schnell sehr hart aus. Auch die Spieler
versuchen natürlich solche Situationen zu verhindern. Aber nicht alle sind Top
10 der Welt und können es sich leisten den Turnierplan und die Trainings- und
Ruhephasen einige Monate im Voraus zu planen, weil sie wissen dass sie an den
Turnieren eine gewisse Anzahl an Siegen, Punkten und Preisgeld erzielen werden.
Andere müssen nach einer frühen Niederlage nach der anderen, dann jede Woche von einem
Turnier zum nächsten tingeln wo sie gerade die Aufnahme in das Feld schaffen und
das kann mit viel Reiseaufwand und Strapazen und ungewohnter Esskultur am neuen
Turnierort einhergehen.
Stefanie Vögele (WTA
80),
Renata
Zarazua (WTA
242)
Im Vorjahr hatte Vögele im Halbfinal über Peterson
triumphiert, die in ihrem Match am Dienstag im ersten Satz wegen
Kreislaufproblemen aufgeben musste. Gar nicht zu ihrem Match am Dienstag
antreten konnte Vögele, die am Morgen mit Halsschmerzen krank aufgewacht war.
Bei Stefi schmerzt die Tatsache dass sie um die Chance gebracht wurde, um an diesem
Turnier erneut eine starke Leistung zeigen zu können. Ausserdem tut bei ihr der
Verlust der 180 Punkte für den Finaleinzug aus dem Vorjahr deutlich mehr weh,
denn damit stürzt sie in der Weltrangliste auf Position 109 ab und würde damit die direkte Qualifikation für Grand Slam-Turniere
wohl hauchdünn verfehlen.
Am Sonntag hatte sie an der Auslosung der Tableaus teilgenommen (Bild 1 in der
Lobby kurz zuvor). Die Siegerin der letzten beiden Jahre Tsurenko verzichtete in
diesem Jahr auf die unter den klimatischen Bedingungen in Acapulco hart zu
erkämpfenden Punkte und richtet ihre Turnierplanung in 2019 aufgrund ihrer
verbesserten Spielstärke und Klassierung (aktuell WTA 24) auf die ganz grossen
Turniere aus. Aus dieser Sicht hätte man die Vorjahresfinalisten in Abwesenheit
der Vorjahressiegerin als Favoritin küren können.
Yafan Wang
(WTA 65)
-
Beatriz Haddad Maia
(WTA 172)
6:3 6:4
Am Donnerstag wurden sämtliche Viertelfinals gespielt. Alle Herreneinzel
wurden auf dem Cancha Central ausgetragen. Alle Dameneinzel auf dem Grand Stand
Caliente. Die Damendoppel auf Cancha 2 und die Herrendoppel auf Cancha 3. Wang
stand doppelt im Einsatz: Zuerst im Einzel, danach noch im Doppel gegen Des.
Die 24-jährige Chinesin spielte stark mit einer sehr guten Länge und nahezu
fehlerfreien Schlägen. Haddad Maia hingegen schien deutlich mehr Kraft und
Energie in die Schläge legen zu müssen, um die gleiche Geschwindigkeit erzielen
zu können.
Desirae
Krawczyk/Giuliana
Olmos
(WTA Doppel 50/78)
-
Yafan Wang/Laura
Pigossi
(WTA Doppel 85/167) 6:3
6:0
Desirae pushte etwas zu stark zu Beginn und beginn Fehler. Da war wohl
eine gewisse Übermotivation da sie einerseits bei den Gegnerinnen die
ausgemachte Schwachstelle Pigossi attackieren wollte und andererseits mögen mit
meinem Erscheinen die Hoffnungen angestiegen sein. Gleich ihren ersten Return
zog sie auf Pigossi am Netz ab, doch die Brasilianerin parierte und punktete.
Auch gerieten einige Bälle zu lang. Bei 4:3 gelang dann aber das erste Break der
Begegnung gegen die besagte Pigossi. Ab diesem Zeitpunkt gingen die Fehler bei
Krawczyk/Olmos zurück und Wang baute ab. Nicht körperlich, aber mental. Denn
nach ihrem gewonnenen
Einzel zuvor schien hier die Hoffnung auf einen Erfolg
mehr und mehr zu schwinden.
Beatriz Haddad Maia
(WTA 172)
-
Sloane Stephens
(WTA 4)
6:3 6:3
Das
ATP-Turnier der Kategorie 500 muss in dieser Woche mit dem
500er-Turnier von Dubai konkurrieren. Neben den beiden Turnieren auf Hartplatz
kämpft die Veranstaltung der 250er-Kategorie von Sao Paolo auf Sand noch um die
letzten Brosamen. Der bestklassierte Spieler dort steht auf
Weltranglistenposition 40. Dubai hat acht Top 15-Spieler im Hauptfeld inklusive
Federer, aber keiner davon ist in den Top 5 klassiert. Acapulco hat den
Weltranglistenzweiten Nadal und den Weltranglistendritten Zverev am Start.
Insgesamt sind es aber nur drei Top 15 Spieler. So positioniert sich jedes
Turnier entsprechend.
Das WTA-Turnier gehört zur Kategorie International, was bei der ATP der
250er-Kategorie entsprechen würde. Die Weltranglistenvierte Stephens ist die einzige
Top 20-Spielerin in Acapulco, obwohl es keine Konkurrenz von anderen Turnieren
gibt. Einzig in der Vorwoche von Indian Wells wird dort bereits ein Turnier der
125er-Kategorie gespielt. Diese Kategorie gehört vermarktungstechnisch zwar
bereits zur WTA, zählt aber im Palmares zurecht nicht als WTA-Turniersieg.
Dementsprechend werden die Damen in Acapulco auch deutlich weniger prominent angesetzt auf dem Spielplan
als die Herren. An den ersten
drei Turniertagen des Hauptfelds spielten die Damen jeweils das erste Match auf
dem Centre Court um 16 Uhr bei heissen Temperaturen. Wenn es dann angenehmer
wurde für Spieler und Zuschauer, durften die Herren ran um 18 Uhr, 20 Uhr und 22
Uhr. In den Viertelfinalspielen am Donnerstag wurden gar alle vier Herrenmatches
auf dem Centre Court gespielt und alle vier Damenmatches auf dem Grandstand.
Mit einer Fehlerorgie verabschiedete sich Stephens in der zweiten Runde aus dem
Turnier. Linkshänderin Haddad Maia hielt den Ball mit guten Aufschlägen und
Vorhandschlägen auf der Rückhand von Stephens und deren Fehler kamen. Ihren
Bewegungen zwischen den Punkten ist zwar nie viel zu entnehmen, aber sie schien
sich durchaus gegen die Niederlage wehren zu wollen. Aber sie hatte die Bälle
nicht unter Kontrolle und feuerte diese unkontrolliert fast bis in die
mexikanische Pampa. Das beeindruckendste an der 25-jährigen aus Florida waren
heute sicherlich ihre gefühlt drei Zentimeter langen Wimpern.
Nachtrag Juli 2019: Die ITF hat Haddad Maia suspendiert, da in einer anfangs Juni 2019 durch sie abgegebenen Dopingprobe anabolische Substanzen gefunden wurden.
Beatriz Haddad Maia (WTA
172)
-
Giuliana Olmos
(WTA 358)
6:3 3:6 6:3
Drei Mexikanerinnen waren in der ersten Runde der Qualifikation siegreich
gewesen. Doch die Hürde der zweiten und finalen Qualifikationsrunde konnte keine
überspringen. Die bestklassierte Mexikanerin Zarazua hat eine Wild Card für das
Hauptfeld erhalten. Alle anderen waren gar auf eine Wild Card angewiesen
gewesen um überhaupt in der Qualifikation mittun zu können. In einem engen Match
unterlag Olmos der mehr als doppelt so gut klassierten Brasilianerin Haddad Maia.
Ich kam erst kurz vor Schluss auf den sehr gut besuchten Grandstand, auf den im
Anschluss an den Kids Day noch viele Zuschauer gekommen waren dank mexikanischer
Beteiligung und Entscheidungssatz. Das Publikum war erneut sehr fair und Haddad
Maia dankte dies mit einem Griff an das Herz beim Siegerjubel. Auch Olmos
verliess den Platz winkend und strahlend unter dem Applaus der Zuschauer. Sie
hatte zwei starke Leistungen gezeigt in der Qualifikation.
Mihaela Buzarnescu (WTA
31),
Carolina
Alves (WTA
352)
Die Brasilianerin Alves sah ich ausser beim Training
auch in der Spielerbox beim Match von Haddad Maia gegen Olmos (Bild 6). Die
22-jährige Alves figurierte wohl auf den Listen der Nachrückerinnen.
Letztendlich schaffte sie es aber weder in das Qualifikationsfeld im Einzel noch
in das Hauptfeld der Doppelkonkurrenz und musste Acapulco verlassen ohne ein
Match gespielt zu haben.
Einzel Qualifikation | Einzel Hauptfeld | |||||
1. Runde Qualifikation | 2. Runde Qualifikation | 1. Runde | 2. Runde | Viertelfinal | Halbfinal | Final |
Sloane
Stephens (1) - Pauline Parmentier 6:2 6:2 |
Beatriz Haddad Maia (Q) - Sloane Stephens (1) 6:3 6:3 |
Yafan Wang - Beatriz Haddad Maia (Q) 6:3 6:4 |
Yafan Wang - Donna Vekic (3) 2:6 6:3 6:1 |
Yafan Wang - Sofia Kenin (5) 6:4 3:6 7:5 |
||
Beatriz Haddad Maia - Kimberly Birrell (9) 6:1 6:1 |
Beatriz Haddad Maia - Giuliana Olmos (W) 6:3 3:6 6:3 |
Beatriz Haddad Maia (Q) - Irina Bara (Q) 6:0 6:2 |
||||
Yafan Wang - Marie Bouzkova 6:2 6:2 |
Yafan Wang - Monica Puig 4:1 ret. |
|||||
Saisai Zheng (7) - Renata Zarazua (W) 3:6 7:5 6:4 |
Saisai Zheng (7) - Timea Babos 4:6 6:4 6:3 |
Bianca Andreescu - Saisai Zheng (7) 7:6 6:1 |
Sofia Kenin (5) - Bianca Andreescu 6:4 3:6 7:5 |
|||
Bianca Andreescu - Jil Teichmann (W) 6:1 6:3 |
Bianca Andreescu - Mihaela Buzarnescu (4) 6:2 7:5 |
|||||
Mihaela Buzarnescu (4) - Daria Gavrilova 6:4 6:2 |
||||||
Sofia Kenin (5) - Rebecca Peterson 4:3 ret. |
Sofia Kenin (5) - Katie Boulter 6:4 4:1 ret. |
Sofia Kenin (5) - Victoria Azarenka (W) 6:4 4:6 7:5 |
Doppel | |
1. Runde | Viertelfinal |
Wang/Pigossi - Zarazua/Bouzkova (W) 6:4 6:2 |
Krawczyk/Olmos (3) - Wang/Pigossi 6:3 6:0 |