Wimbledon 2017, London |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
Freitag via Ballot - Azarenka, Watson, Kontinen, Nadal-Khachanov, Murray-Fognini, Lindstedt/Groth-Murray/Soares |
Victoria Azarenka
(WTA 683)
-
Heather Watson
(WTA 102)
3:6 6:1
6:4
Die ersten beiden Sätze wurden
geteilt. Es war aber zu erkennen dass Azarenka die bessere Spielerin ist wenn
sie ihre Fehlerquote tief halten kann. Die Rückkehrerin aus Weissrussland schlug
den Ball härter. Doch ihr unterliefen auch viele Doppelfehler, Sieben an der
Zahl. Die 27-jährige befand sich aber auf einem starken Niveau, wenn man bedenkt
dass Wimbledon
nach dem Vorbereitungsturnier in Mallorca erst das zweite Turnier für Mama
Azarenka war. Roland Garros 2016 war davor ihr letztes Turnier gewesen und am
19. Dezember 2016 brachte sie ihren Sohn Leo zur Welt.
Im dritten Satz konnte Watson ihren Aufschlag oft trotz Mühe halten. Beim ersten
Aufschlagverlust würde es aber um sie geschehen sein, das war zu befürchten. Bis
zum 3:3 war es ein sehr guter dritter Satz. Danach kriegten es Beide mit den
Nerven zu tun und spielten nicht mehr die richtigen Bälle. Die Halbfinalistin
von 2011 und 2012 setzte sich durch.
Die 25-jährige aus Guernsey benötigte eine Wild Card um direkt im Hauptfeld
anzutreten. Doch nicht nur dank ihrem britischen Pass sondern auch dank ihren
Leistungen in der Rasensaison hatte sie sich die Wild Card verdient. In
Roland Garros war sie
im Hauptfeld nicht vertreten. Daher trat sie in der zweiten Woche von Roland
Garros bereits zum ITF-Turnier im Londoner Vorort Surbiton an. Dort unterlag sie
im mit 100'000$ dotierten Turnier erst im Endspiel gegen Rybarikova. Nach zwei
Erstrundenniederlagen in Nottingham und Birmingham spielte sie sich
anschliessend in Eastbourne bis ins Halbfinal vor. In Wimbledon wurde ihr
Ausscheiden wie in den Vorjahren erst durch eine knappe Niederlage besiegelt. In
2016 war es ein Erstrundenaus gegen Beck mit 10:12 im dritten Satz. In 2015
unterlag sie in der dritten Runde auf dem Centre Court gegen Serena Williams mit
5:7 im dritten Satz.
Heather Watson/Henri
Kontinen
(WTA Doppel/ATP Doppel 81/1) -
Victoria Azarenka/Nenad Zimonjic
(WTA Doppel/ATP Doppel -/45)
6:3 6:4
Nur zwei Stunden nach ihrem Einzel
ging es für Azarenka und Watson bereits zur Revanche im gemischten Doppel.
Watson und Kontinen sind in ihrer Karriere noch ungeschlagen. Im letzten Jahr
siegten sie in Wimbledon mit einer Wild Card. Bei anderen Grand Slam-Turnieren
konnten sie nicht antreten, weil Watsons Klassierung dazu nicht ausreicht. Ihr
finnischer Doppelpartner belegt mittlerweile Rang 1 in der Doppelweltrangliste.
Watson gewinnt dem 27-jährigen kühlen Finnen ab und zu gar ein Lächeln ab. Neben
dem Mixed-Titel mit Watson in Wimbledon 2016 hat Kontinen auch das Herren Doppel
an den Australian Open 2017 gewonnen. Azarenka hat im Damen Doppel zwischen 2008
und 2011 drei Grand Slam-Endspiele erreicht. Im gemischten Doppel wurde sie in Wimbledon
Olympiasiegerin 2012 und gewann die Grand Slam-Turniere der US Open 2007 und
French Open 2008. Ihr 41-jähriger Doppelpartner Zimonjic hat in seiner Karriere
drei Grand Slam-Titel im Herren Doppel und deren Fünf im gemischten Doppel
gewonnen.
Es war also angerichtet für eine tolle Erstrundenpartie. Im Gegensatz zum Einzel
servierte Azarenka besser. Doch Zimonjic gab je einmal pro Satz seinen Aufschlag
ab. Er bekam tiefe erste Volleys als Aufgabe gestellt, welche er in diesen
beiden Games verschlug. Die Gratulation von Azarenka an Watson fiel herzlich
aus. Der Tag endete mit 1:1 und realistisch gesehen haben Azarenka im Einzel und
Watson im Mixed auch die besseren Chancen.
Nicole Melichar/Andre Begemann
(WTA Doppel/ATP Doppel 52/63) -
Laura Robson/Dominic
Inglot (WTA Doppel/ATP Doppel
180/55)
6:3 6:4
Immer wenn ich in der Resale Queue
anstehe, dann erhalte ich ohne Wartezeit mein gewünschtes Ticket. Court 1 war
nur noch spärlich gefüllt für das letzte Spiel des Tages, das zusätzlich
angesetzte gemischte Doppel. Wie bei mir persönlich so war sie es auch beim
verbliebenen Publikum: Laura ist beliebt. Doch sie bringt die Leistung nicht
mehr. Das ist eine schlechte Kombination und frustrierend. Die letzten
aufsehenerregenden Resultate gelangen ihr mit 19 Jahren. Mittlerweile ist sie 23
Jahre alt und nach der langwierigen Handgelenkverletzung seit zwei Jahren wieder
zurück im Tenniszirkus. Das mit den hell gefärbten Haaren hatte sie bisher immer
gekonnt umgangen, aber nun ist leider selbst diese Bastion gefallen.
Inglot zeigte sich wie bereits in
Roland Garros nicht über
alle Zweifel erhaben. Beim Break im ersten Satz musste er sich vom angreifbaren
zweiten Aufschlag Robsons insgesamt dreimal am Netz passieren lassen. Das Break
im zweiten Satz erlitten die Briten bei Inglots Aufschlag, wobei dieser in
besagtem Game zwei Smashs ins Netz setzte.
Bei den Siegern servierte Melichar stark und Begemann hat ohnehin einen
ordentlichen Bums drauf beim Aufschlag.
Rafael Nadal
(ATP 2)
-
Karen Khachanov
(ATP 34)
6:1 6:4 7:6
Von der Stärke, die ich in
Paris gesehen hatte, schien
Nadal nichts eingebüsst zu haben. Mich dünkt dass Khachanov auf der Vorhand eine
viel zu langwierige Ausholbewegung hat für das Spiel auf Rasen. Er spielt diese
ähnlich wie Jack
Sock. Ab dem zweiten Satz konnte der 21-jährige Russe besser mithalten,
hauptsächlich aber weil sein Aufschlag sass und nicht weil er in den
Ballwechseln viel stärker geworden wäre. Daher verliess ich die Partie bei 3:2
im zweiten Satz. Khachanov hatte in Roland Garros bei seinem erst zweiten Grand
Slam-Turnier bereits die vierte Runde erreicht und schaffte es in Wimbledon
bereits auf die Setzliste. Landsmann
Andrey Rublev
(Bild 10) verfolgte das Spiel in Khachanovs Box.
Andy Murray
(ATP 1)
-
Fabio Fognini
(ATP 29)
6:2 4:6 6:1 7:5
Ich hatte ausserhalb des Centre Courts
die Briten Watson, Robson und Jamie Murray verfolgt und stiess somit erst
bei 4:5 im vierten Satz zu dieser Partie. Murray hatte gerade die Aufholjagd von
2:5 gestartet. Bei dem enthusiastischen Publikum und mit der Geräuschkulisse
unter dem Dachvorsprung wäre ich über die volle Spieldauer hinweg wohl schwerhörig
geworden bei dieser Partie. Murray liegt im Direktduell nun mit 4:3 vorne gegen
den um neun Tage jüngeren Italiener.
Robert
Lindstedt/Sam Groth
(ATP Doppel 35/52) -
Jamie
Murray/Bruno Soares (ATP Doppel
5/6)
4:6 6:3 4:6 7:5 7:5
In diesem Jahr waren die Plätze in Wimbledon nicht gut. Das heisse Wetter
setzte dem Rasen zu, aber dennoch darf das dem AELTC nicht passieren. Speziell
Court 18 schien problematisch zu sein. Als Soares vor seinem Return im letzten
Game der Partie ein Ball versprang sagte er "awful court". Da hatte er wohl
recht. Denn tags darauf äusserte auch Dabrowski im gemischten Doppel ihren Unmut
als bei ihr der Ball für den Return auf der gegenüberliegenden Seite auf der
Vorteilseite bei Aufschlag nach aussen zweimal nicht richtig hoch kam.
Judy Murray war gefordert, da gleich
beide Söhne parallel antraten.
Mary Pierce
(Bild 10) schaute sich wie ich auch das Ende der Begegnung an.
Raven Klaasen/Rajeev Ram
(ATP Doppel 12/13) -
Purav Raja/Divij
Sharan (ATP Doppel
57/57)
6:3 6:4 4:6 6:7 10:8
Im fünften Satz verfolgte ich diese
Begegnung, in welcher die Aussenseiter so knapp vor dem Erfolg standen. Sharan
servierte bei 6:5 zum Sieg und legte mit einem starken Game zur 40:30 Führung
los. Danach unterliefen dem 31-jährigen aus Delhi zwei Doppelfehler in Folge. Da
musste er bitteres Lehrgeld bezahlen. Ich hatte das Gefühl dass die Spielansage
der Inder zu erhöhter Doppelfehlergefahr führte. Denn jeweils der Netzspieler
zeigte dem Aufschläger an wohin er aufschlagen soll. Ich finde dass der
Aufschläger ein höheres Selbstvertrauen hätte wenn er selbst ansagen kann wohin
er aufschlagen wird. Gerade in engen Spielsituationen mit erhöhtem Puls.
Raja spielte die Volleys am Netz sehr gewitzt und etwas provokant, schaute die Gegner an und liess
die Bälle mit Winkel abtropfen.
Marcelo Demoliner/Marcus
Daniell
(ATP Doppel 49/56) -
Jordan Thompson/Thanasi Kokkinakis (ATP Doppel
84/248)
6:4 7:6 6:4
Die Australier kamen etwas zu spät zu dieser
ersten Partie des Tages, welche um 11:30 Uhr angesetzt war. Im ersten Game lagen
sie bei Aufschlag Kokkinakis auch gleich mit 0:40 zurück. Danach drehten sie das
Game noch, doch Schiedsrichter Ramos redete ihn gleich mal ins Gewissen, da sie
zu lange benötigten bei der Absprache vor dem Ballwechsel. Ein sehr
verschlafener Start also der Aussies. In der Folge brachten Thompson und
Kokkinakis maximal die Leistung von zwei guten Einzelspielern, aber nicht von
einem guten Doppel.
Herren Einzel | ||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinal |
Andy
Murray (1) - Alexander Bublik (L) 6:1 6:4 6:2 |
Andy
Murray (1) - Dustin Brown 6:3 6:2 6:2 |
Andy
Murray (1) - Fabio Fognini (28) 6:2 4:6 6:1 7:5 |
Andy
Murray (1) - Benoit Paire 7:6 6:4 6:4 |
Sam Querrey (24) - Andy Murray (1) 6:3 4:6 7:6 6:1 6:1 |
Fabio
Fognini (28) - Dmitry Tursunov 6:1 6:3 6:3 |
Fabio
Fognini (28) - Jiri Vesely 7:6 6:4 6:2 |
|||
Rafael
Nadal (4) - John Millman 6:1 6:3 6:2 |
Rafael
Nadal (4) - Donald Young 6:4 6:2 7:5 |
Rafael
Nadal (4) - Karen Khachanov (30) 6:1 6:4 7:6 |
Gilles
Muller (16) - Rafael Nadal (4) 6:3 6:4 3:6 4:6 15:13 |
|
Karen
Khachanov (30) - Andrey Kuznetsov 7:6 2:6 6:3 1:6 6:2 |
Karen
Khachanov (30) - Thiago Monteiro 3:6 7:6 7:6 7:5 |
Damen Einzel | |||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde |
Victoria
Azarenka - Catherine Bellis 3:6 6:2 6:1 |
Victoria
Azarenka - Elena Vesnina (15) 6:3 6:3 |
Victoria
Azarenka - Heather Watson (W) 3:6 6:1 6:4 |
Simona
Halep (2) - Victoria Azarenka 7:6 6:2 |
Heather
Watson (W) - Maryna Zanevska 6:1 7:6 |
Heather
Watson (W) - Anastasija Sevastova (18) 6:0 6:4 |
Herren Doppel | ||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde |
Thompson/Kokkinakis - Tecau/Rojer (9) 7:6 7:6 7:6 |
Demoliner/Daniell - Thompson/Kokkinakis 6:4 7:6 6:4 |
Skupski/Skupski
(W) - Demoliner/Daniell 7:6 5:7 7:6 6:4 |
Demoliner/Daniell - Bury/Behar (L) 6:4 6:3 5:7 6:4 |
||
Klaasen/Ram
(7) - Verdasco/Copil 6:3 6:4 6:4 |
Klaasen/Ram
(7) - Raja/Sharan 6:3 6:4 4:6 6:7 10:8 |
Klaasen/Ram
(7) - Vasilevski/Podlipnik-Castillo 6:4 7:6 6:3 |
Raja/Sharan - Sousa/Edmund 7:6 3:6 6:4 7:6 |
||
Lindstedt/Groth - Molteni/Duran 6:7 6:2 6:2 6:3 |
Lindstedt/Groth - J. Murray/Soares (3) 4:6 6:3 4:6 7:5 7:5 |
Mektic/Skugor - Lindstedt/Groth 6:7 7:6 7:5 7:5 |
J.
Murray/Soares (3) - Jebavy/Vesely 7:6 6:2 6:4 |
Gemischtes Doppel | |||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | Viertelfinal | Halbfinal | Final |
Watson/Kontinen - Azarenka/Zimonjic 6:3 6:4 |
Watson/Kontinen - Grönefeld/Qureshi (13) 6:1 6:3 |
Watson/Kontinen - Mirza/Dodig (4) 7:6 6:4 |
Watson/Kontinen - Dabrowski/Bopanna (10) 6:7 6:4 7:5 |
Watson/Kontinen - Vesnina/Soares (2) 6:4 6:7 6:3 |
Hingis/J.
Murray (1) - Watson/Kontinen 6:4 6:4 |
Melichar/Begemann - Robson/Inglot (W) 6:3 6:4 |
Melichar/Begemann - Dellacqua/Ram (6) 1:6 6:3 15-13 |
Melichar/Begemann - Klepac/Nestor (11) 6:3 6:7 7:5 |
Vesnina/Soares
(2) - Melichar/Begemann 7:5 6:4 |