Miami 2016 |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
Lebensfreude in Miami - Watson, Puig, Gibbs, Wickmayer, Butorac, Robson |
Die Marke New Balance scheint sich die sympathischen und bodenständigen Profis unter Vertrag zu nehmen wie Watson, Gibbs und Butorac. Ihr Aushängeschild ist momentan Raonic.
Monica Niculescu/Margarita
Gasparyan
(WTA Doppel 32/52) -
Heather Watson/Monica Puig (WTA Doppel 155/384)
6:1 2:6 10-5
Catherine Bellis
(WTA 219)
Puig ist Miami und Miami ist Puig!
Eine in San Juan geborene Puerto Ricanerin, die in Miami lebt. Das ist Miami! Im
Einzel war sie zweimal in der Night Session im Stadion angesetzt worden. Ihr
erstes Match gegen Bellis (Bild 12) wurde in der Pizzeria um die Ecke auf der
Grossleinwand übertragen (Bild 11). Das nächste Match fiel dem
WM-Qualifikationsspiel Brasilien-Uruguay zum Opfer, da König Fussball in
Miami Priorität hat auf der Leinwand.
Court 9 bebte beim Spiel von Pica zusammen mit ihrer guten Freundin Heather, die
ebenfalls in Florida lebt. Die mit einer Wild Card gestarteten
Publikumslieblinge mussten sich im Match-Tie-Break dem guten Auge und den
Fähigkeiten der starken Doppelspielerin Niculescu geschlagen geben. In der
zweiten Runde schlugen die Rumänin und ihre russische Doppelpartnerin
Hingis/Mirza und schafften es bis ins Halbfinal.
Heather Watson
(WTA 69)
-
Yanina Wickmayer
(WTA 47)
3:6 7:5 6:3
Zurecht hat Heather nach ihrem
Turniersieg in Monterrey eine Wild Card für Miami erhalten. Nach dem Sieg über Stephens in
der zweiten Runde war das Aufeinandertreffen mit Wickmayer in der dritten Runde
eine Begegnung mit vielen herausgespielten Punkten. Die Matches am Samstag hatten
wirklich an Qualität gewonnen gegenüber denjenigen der bisherigen Woche. Die
Briten auf Court 7 unterstützten die liebenswürdige Heather lautstark, so wie
sie es auch verdient. Am Donnerstag hatte sie eine Autogrammstunde abgehalten
und war dabei wirklich sehr herzlich gewesen zu den Kindern und Fans (Bilder
13-14). Sie ist eine harte Arbeiterin, denn mit 170cm Körpergrösse weiss sie
dass ihr nichts geschenkt wird. Unter den Augen ihrer aus Papua Neuguinea
stammenden Mutter (Bild 2) hatte sie in ihren Aufschlagspielen oft zu kämpfen,
während Wickmayer ihre Aufschläge vergleichsweise leicht durchbrachte. Doch bei
ihrer einzigen Chance bei 4:3 im dritten Satz packte Heather sogleich zu.
Respekt zollen möchte ich auch Yanina für ihren anschliessenden
Twitter-Eintrag: "Tough fight out there today! Contrags @HeatherWatson92 on a
great battle.. #Progress #TeamWicky". Und auch Heather tat dies mit ihrer
Antwort: "#Respect @wickytennis ! What a battle". So lieben wir es!
Nicole Gibbs
(WTA 74)
-
Yulia Putintseva
(WTA 58)
6:4 6:2
Ein sehr unterhaltsames Spiel fanden
wir am Dienstag in Gibbs gegen Putintseva. Die 21-jährige Russin hat ein sehr
variantenreiches, aber auch aufwändiges Spiel. Ihre 23-jährige amerikanische
Gegnerin ist knapp am Cut für die direkte Aufnahme ins Hauptfeld gescheitert,
hat von den Organisatoren aber ein Wild Card erhalten. Ihren Auftritt bei der
Autogrammstunde meisterte auch das in Kalifornien lebende Surfergirl sehr gut,
aber an Heather heranzukommen im direkten Vergleich scheint mir ein Ding der
Unmöglichkeit.
Max Mirnyi/Treat Huey
(ATP Doppel 28/30) -
Scott
Lipsky/Eric
Butorac
(ATP Doppel 43/46)
7:5 6:3
Nach dem Match sagte ich Eric kurz
Hallo und dass ich ihn in Wimbledon wohl zum nächsten Mal sehen werde. Er meinte
aber, dass er dieses Jahr nicht dort sein wird. Seine Frau erwartet das zweite
Kind und der Geburtstermin fällt auf Wimbledon. Da setzt er zurecht Prioritäten.
Nachtrag September 2016: Eric Butorac hat seine Karriere bei den US Open 2016 beendet. Mit 35 Jahren wird er nun im amerikanischen Tennisverband USTA tätig sein als Director of Professional Tennis Operations and Players Relations.
Yanina Wickmayer
(WTA 47)
-
Lucie Safarova
(WTA 15)
6:2 6:3
Von einer Virusinfektion geplagt hat
Safarova im letzten halben Jahr im Einzel inklusive Miami nur neun Matches gespielt und
acht davon verloren. Körperlich ist wieder da, doch die resultatmässige Rückkehr
ist ihr noch nicht gelungen. Sie wird auch nicht am
Fed Cup-Halbfinal vom
16./17. April in der Schweiz teilnehmen. Eine Erleichterung und ein grosser Lichtblick für die
28-jährige Tschechin ist der Turniersieg in Miami im Doppel zusammen
mit Mattek-Sands, mit der sie im vergangenen Jahr die Australian Open und Roland
Garros gewinnen konnte. Die zwei Jahre ältere US-Amerikanerin hat in ihrer
Karriere viele körperlich bedingte Rückschläge hinnehmen müssen. Da kann
Safarova sicherlich auch von der Erfahrung ihrer Doppelpartnerin profitieren,
wie sie so eine Situation angehen soll. Überraschend sind die vielen Indian
Wells- und Miami-Double in diesem Jahr: Djokovic im Herren Einzel, Azarenka im
Damen Einzel, Mahut/Herbert im Herren Doppel und Mattek-Sands im Damen Doppel.
In Indian Wells mit Vandeweghe, in Miami mit Safarova.
Kirsten
Flipkens
(WTA 65)
-
Laura Robson
(WTA 504)
7:6 6:2
Die Zeichen stehen trotz der
im letzten Sommer
zu Ende gegangenen eineinhalb jährigen Verletzungspause auf Sturm. Im Anschluss
an Wimbledon
spielte Laura vornehmlich auf der ITF-Tour, um Spielpraxis zu sammeln. Inklusive
Miami hat sie in 19 Begegnungen aber nur 5 Siege feiern können. Noch schlimmer: Sie
musste erneut kleine Pausen einlegen wegen ihrer linken Hand. Langfristig stellt
nur die Hand das Problem dar. Wenn die Britin unter diesen Belastungen
schmerzfrei spielen kann, dann kommt sie auch auf WTA-Niveau zurück. Denn wie
sie in ihren Returngames über Flipkens hinweg fegte, war einfach nur weltklassig!
Die 22-jährige stürmte zum 3:0 im ersten Satz mit Doppelbreak und schlug dabei
so harte Returngewinnschläge wie ich sie im Frauentennis wenn überhaupt nur
äusserst selten gesehen habe.
Doch bei ihrem eigenen Aufschlag fehlte ihr noch der Rhythmus. Fehlen die
Aufschläge, steht man sofort unter Druck und fühlt diesen auch. So war es dann
auch bei 5:5, als Laura bei eigenem Aufschlag mit 0:30 in Rückstand geriet. Auf
dem Grandstand war es mucksmäuschenstill trotz einigen Sympathisanten für Laura.
Sie war nur zwei Meter vor uns und ich dachte sie braucht jetzt Hilfe und
stimmte zu einem lauten "Let's go Laura let's go, klatsch klatsch, let's go
Laura let's go!" ein. Es machte tatsächlich niemand mit. Nicht einmal Roland
neben mir. Ich drehte mich also vom Platz weg zu der Dame links neben mir und sagte "nobody
joins in". Worauf sie meinte, "she just gave you a face". Was ich dann wiederum
als negativ interpretierte. Nachdem Laura aber den nächsten Punkt gewonnen
hatte, meinte die Dame zu mir "she seems to like you". Ich fragte danach Roland
was genau abgegangen war. Laura hatte anscheinend mit einem herzhaften Lachen zu
mir geschaut, bevor sie bei 0:30 weiter servierte. Und jetzt kommt es: Sie
gewann nach dieser Aktion sechs Punkte in Folge. Vier Punkte zum 6:5 und danach
auf der anderen Seite nochmals zwei zum 0:30 auf dem Return von Flipkens. Da
scheint das Exponieren also doch als Eisbrecher geholfen zu haben, um den Druck
verfliegen zu lassen. Es ist bekannt, dass Laura selbst auch ein grosser
Sportfan ist und ihre Favoriten wie beispielsweise die Florida Panthers in der
NFL hingebungsvoll unterstützt. Leider verlor sie in der Folge trotzdem den
ersten Satz und anschliessend das Match.
Wie auch bei Watson-Wickmayer handelte es sich bei Robson-Flipkens um ein
Aufeinandertreffen Grossbritannien-Belgien, dass die Herren im November im
Davis Cup-Final für
sich entscheiden konnten, bei dem die Damen hingegen im Aufstiegspiel der
Fed Cup-EA-Zone I im Februar
unterlegen waren. Auch Fed Cup-Debütantin
Swan war auf der
Tribüne zugegen, allerdings ohne Interesse am Match.
Madison Keys
(WTA 24),
Eugenie Bouchard
(WTA 45)
Die Trainerfrage sorgte bei Robson, Keys und Bouchard immer wieder für Aufsehen.
Unter anderem an der von beiden beanspruchten exklusiven Zusammenarbeit mit Nick
Saviano zerbrach die Freundschaft von Robson und Bouchard vor zwei Jahren. In Miami sah ihr Nick
Bollettieri beim Training zu (Bild 3). Dafür versteht sich
Robson mit Keys sehr gut, die mit ihr letztes Jahr in
Wimbledon beim
Comeback in der Doppelkonkurrenz beistand. Keys arbeitete im letzten Jahr mit
Lindsay Davenport zusammen. Davenport ist aber eine vierfache Mutter und kann
daher nicht als Vollzeitcoach amten. So wird Keys in diesem Jahr vom früheren
Tennisspieler Jesse Levine betreut. In Miami wurde Keys' Zusammenarbeit mit Mats
Wilander bekanntgegeben. Unter ihm gewann sie die erste bis vierte Runde in
Miami, bevor nach nur acht Tagen das Ende der Zusammenarbeit veröffentlicht
wurde. Da Keys erst das nächste Spiel gegen Kerber verlor, kann sich Wilander in
seiner Coachingzeit mit ihr als ungeschlagen bezeichnen.
Damen Einzel | ||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinal |
Lucie
Safarova (11) - bye . |
Yanina Wickmayer - Lucie Safarova (11) 6:2 6:3 |
Heather Watson (W) - Yanina Wickmayer 3:6 7:5 6:3 |
Simona
Halep (5) - Heather Watson (W) 6:3 6:4 |
|
Yanina Wickmayer - Karin Knapp 6:2 6:1 |
||||
Heather Watson (W) - Petra Cetkovska 6:1 6:0 |
Heather Watson (W) - Sloane Stephens (20) 6:3 6:0 |
|||
Monica Puig - Catherine Bellis (W) 4:6 6:3 6:2 |
Victoria
Azarenka (13) - Monica Puig 6:2 6:4 |
|||
Nicole
Gibbs (W) - Yulia Putintseva 6:4 6:2 |
Nicole
Gibbs (W) - Kristina Mladenovic (27) 6:2 6:4 |
Garbine
Muguruza (4) - Nicole Gibbs (W) 6:1 6:0 |
||
Madison
Keys (22) - bye . |
Madison
Keys (22) - Kirsten Flipkens 6:4 6:2 |
Madison
Keys (22) - Roberta Vinci (9) 6:4 6:4 |
Madison
Keys (22) - Irina-Camelia Begu 6:3 6:1 |
Angelique Kerber
(2) - Madison Keys (22) 6:3 6:2 |
Kirsten
Flipkens - Laura Robson (W) 7:6 6:2 |
||||
Lucie
Hradecka - Eugenie Bouchard 6:4 3:6 6:2 |
Roberta
Vinci (9) - Lucie Hradecka 1:6 6:4 7:6 |
Herren Doppel | |||
1. Runde | 2. Runde | Viertelfinal | Halbfinal |
Mirnyi/Huey - Butorac/Lipsky (W) 7:5 6:3 |
Mirnyi/Huey - Melo/Dodig (2) 7:6 6:4 |
Mirnyi/Huey - Monroe/Isner 6:1 7:5 |
Mirnyi/Huey - Klaasen/Ram 4:6 2:6 |
Damen Doppel | ||||
1. Runde | 2. Runde | Viertelfinal | Halbfinal | Final |
Niculescu/Gasparyan - Watson/Puig (W) 6:1 2:6 10-5 |
Niculescu/Gasparyan - Hingis/Mirza (1) 6:4 6:2 |
Niculescu/Gasparyan - Kudryavtseva/King 6:3 7:6 |
Shvedova/Babos
(4) - Niculescu/Gasparyan 7:5 4:6 10-8 |
Mattek-Sands/Safarova
(3) - Shvedova/Babos (4) 6:3 6:4 |
Mattek-Sands/Safarova
(3) - Keys/Stephens (W) 6:4 6:2 |
Mattek-Sands/Safarova
(3) - Vesnina/Kasatkina 6:2 6:3 |
Mattek-Sands/Safarova
(3) - Hradecka/Hlavackova (5) 7:5 6:3 |
Mattek-Sands/Safarova
(3) - S. Zheng/Y. Xu (8) 6:2 6:1 |