XXXI Olympische Spiele 2016, Rio de Janeiro |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
Olympic Park |
Verregnter Mittwoch im Olympic Tennis Centre
Mein erster Tag an den Olympischen Spielen war gleich ein
komplett verregneter. "Mein" Sport wird draussen gespielt und bei Regen geht
halt nichts. Insofern hat mich der Totalausfall beim Tennis nicht aus der Ruhe
gebracht. An diesem Tag habe ich eine Minute lang Murray und Edmund einspielen
sehen bis erneut der Regen einsetzte. Sie vollierten nur, denn der Boden war nass und
so blieben die Bälle trocken und spielfähig (Bilder 3-4). Edmund ist im Turnier bereits ausgeschieden, ist
als Sparringpartner im Team GB für Murray aber anscheinend in Rio de Janeiro
geblieben.
Verlässt man die Tennisanlage, so ist kein Wiedereintritt möglich. So verbrachte
ich einige Stunden im Nieselregen auf der Tennisanlage und wurde per Sms über
die Goldmedaille von Fabian Cancellara im Radzeitfahren informiert. Wenn man bei
Olympischen Spielen vor Ort ist, dann erlebt man die besuchte Veranstaltung vor
Ort intensiv und gewinnt einen guten Eindruck von der Stimmung in der ganzen
Stadt. Was die Resultate und Übertragungen von anderen Sportarten betrifft geht
aber vieles an einem vorbei und man hat keine umfassende Berichterstattung wie
wenn man zu Hause in der Schweiz SRF einschaltet.
Nach der Absage der Day Session vertrat ich mir die Beine im Olympic Park und
kehrte für die Evening Session auf die Tennisanlage zurück. Diese wurde aufgrund
des erneut einsetzenden Regens kurz darauf abgesagt. Als ich einige Zuschauer
auf dem Court 2 stehen sah, ergriff ich meine Chance für einige nette
Erinnerungsfotos (Bilder 5-10). Im Wissen, dass das bestimmt nicht erlaubt sei, beeilte ich mich.
Drei Minuten später kam dann auch eine Offizielle und schickte die Leute wieder
vom Platz.
Olympic Tennis Centre
Das Tennisstadion ist das markantestes Gebäude gleich am Eingang
des Olympic Park. Viele Stadien im Park sind multifunktional und
teilweise nur temporär erbaut, was mir gerade im Hinblick auf die viel gestellte
Kostenfrage und Nachhaltigkeit als durchaus sinnvoll erscheint.
Die BBC hat für gewisse Veranstaltungen ihr Aussenteam gleich in
den Olympic Park gesendet. Am Mittwoch und Freitag kam ich auf meinem Rückweg an
der Direktübertragung mit Claire Balding vorbei (Bild 7). Am Freitag mit den
erneuten britischen Bahnraderfolgen war auch der sechsmalige Olympiasieger und
nun TV-Experte Sir
Chris Hoy mit dabei (Bild 8).
Olympic Park
Tennis ist die einzige im Olympic Park ausgetragene Sportart, welche draussen
stattfindet und bei Regen nicht durchgeführt werden kann. Alle anderen
Veranstaltungen am Mittwoch im Olympic Park fanden somit statt und das
Aussenareal war im Nieselregen entsprechend leer. Nur
Svetlana
Kuznetsova schlenderte an mir vorbei und ich schoss ein Foto aus
der Rückansicht (Bild 5).
Kauf von Eintrittskarten vor Ort möglich
Undenkbar in London vor vier Jahren, wo sämtliche Tickets bereits
im Vorverkauf mehrfach überzeichnet waren: In Rio de Janeiro gab es mehrere
Tageskassen für Resttickets!
Ich verbrachte den ersten Abend beim Grossbildschirm der Live Site am
südlichsten Ende des Olympic Park und verfolgte den Mehrkampf der
Kunstturner, wo der
Ukrainer Verniaev fünf Disziplinen lang vor Uchimura lag und am letzten Gerät
durch den Japaner und das Kampfgericht abgefangen wurde.
Neben den Tennisspielern hatten auch die Ruderer in der Lagoa Rodrigo de Freitas
ihre Wettkämpfe am Mittwoch nicht austragen können. Wegen der Verschiebungen
passte ich mein Programm für den Donnerstag an. Denn das Tennis würde eine
Stunde früher beginnen und die Ruderer eine Stunde später starten. Da ich am
Mittwoch noch keine Minute Wettkampftennis gesehen hatte, legte ich meinen Fokus
auf das Tennis. Somit verpasste ich den Finallauf des Leichtgewichtsvierers, wo
die Schweizer Mario Gyr, Simon Niepmann, Simon Schürch und Lucas Tramèr die
Goldmedaille gewannen.
Transport
Mit zwei in hohen Taktfrequenzen bedienten Bushaltestellen
gelangten die Zuschauer zum Olympic Park. Von dort aus ist gewollt eine Distanz
von einigen hundert Metern zum Eingangsbereich eingebaut. So verteilen sich die
Personen besser auf die vielen Eingänge. Volunteers sassen mit einem Megafon
ausgerüstet auf "Tennisschiedsrichterstühlen" und informierten die Zuschauer und
wiesen einem den Weg. Viele dieser organisatorischen Punkte waren genau wie in
London geregelt. Es macht schliesslich auch Sinn die positiven Punkte zu
übernehmen und von Spielen zu Spielen voneinander zu lernen. Es geht
schliesslich unter anderem auch um die Sicherheit bei einer solchen
Grösstveranstaltung. In Brasilien war die Zahl der Volunteers geschätzt zwanzig
mal kleiner als in London. Die Wartezeit betrug für mich aber wie bereits in
London nirgends länger als fünf Minuten, was unglaublich gut ist. Auf den
Bildern 3 und 4 ist übrigens die Rio Olympic Arena zu sehen, in der die
Wettkämpfe im Kunstturnen ausgetragen wurden.
Carioca Arena 1-3
Die drei Carioca Arenen können auch nach den Spielen als Messe-
und Veranstaltungshallen genutzt werden. Carioca ist übrigens der Name für die Einwohner von Rio
de Janeiro. Rio de Janeiro heisst
wörtlich übersetzt Januarfluss. Es ist Winter in Rio und am Montag der zweiten
Woche war es sehr windig als ich zum Ringen ging. Tennis spielen hätte man unter
diesen Bedingungen nicht gekonnt. Die letzten Finalspiele hatten
glücklicherweise tags zuvor stattgefunden.