Fed Cup Europa/Afrika-Zone I 2016

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Gruppe B/D (Tag) - 1. Belgien, 3. Grossbriannien, 5. Georgien, 7. Bulgarien, 9. Lettland, 11. Ungarn, 13. Südafrika

Die Spiele am Tag sind angenehmer als am windigen und kühlen Abend. Zudem konnten die Nationen in den Gruppen B und D die favorisierte Ukraine umgehen und hatten mit den schwach klassierten Südafrikanerinnen erst noch einen sicheren Anker im Pool B, gegen den man den Abstieg voraussichtlich würde verhindern können.

Platzierungsspiele Gruppe B/D
Pl.  Begegnungen  Einzel #2-Spielerinnen  Einzel #1-Spielerinnen  Doppel
1
 
.
 Belgien - Grossbritannien (2)
 2:0
 Bonaventure - Swan
 6:3 3:6 6:3
 Van Uytvanck - Watson
 6:4 3:6 6:4
 not played
 
5
 
.
 Georgien - Bulgarien
 2:1
 Gorgodze - Evtimova
 0:6 6:4 6:2
 Shapatava - Shinikova
 6:1 6:7 4:6
 Kalashnikova/Shapatava - Kostova/Shinikova
 6:2 4:6 6:4
9
 
.
 Lettland
 spielfrei
 not played
 
 not played
 
 not played
 
11
 .
 Ungarn (4) - Südafrika
 2:0
 Bondar - Hattingh
 6:0 6:1
 Jani - Simmonds
 6:0 6:3
 not played
 

Belgien ist für die Aufstiegsspiele in die Weltgruppe II qualifiziert.
Südafrika steigt in die Europa/Afrika-Zone II ab.
 

Vorrunde Gruppe B
 Begegnungen  Einzel #2-Spielerinnen  Einzel #1-Spielerinnen  Doppel
 Georgien - Südafrika
 3:0
 Gorgodze - Le Roux
 6:3 6:1
 Shapatava - Simmonds
 7:5 6:4
 Kalashnikova/Shapatava - Sammonds/Hattingh
 6:4 7:6
 Grossbritannien (2) - Südafrika
 3:0
 Swan - Hattingh
 6:3 6:0
 Watson - Simmonds
 6:3 6:3
 Rae/Smith - Sammonds/Le Roux
 6:3 6:2
 Grossbritannien (2) - Georgien
 2:1
 Swan - Gorgodze
 6:3 6:3
 Watson - Shapatava
 6:2 6:0
 Rae/Smith - Kalashnikova/Shapatava
 2:6 4:6

Tabelle:   1. Grossbritannien 2/2,   2. Georgien 1/2,   3. Südafrika 0/2.
 

Vorrunde Gruppe D
 Begegnungen  Einzel #2-Spielerinnen  Einzel #1-Spielerinnen  Doppel
 Ungarn (4) - Bulgarien
 1:2
 Galfi - Kostova
 5:7 2:6
 Jani - Pironkova
 1:6 1:6
 Stollar/Galfi - Shinikova/Evtimova
 6:3 6:1
 Belgien - Lettland
 3:0
 Bonaventure - Marcinkevica
 6:3 6:2
 Van Uytvanck - Ostapenko
 6:2 3:6 6:1
 Bonaventure/Mestach - Emulina/Ozerova
 6:0 6:1
 Ungarn (4) - Belgien
 0:3
 Stollar - Bonaventure
 1:6 2:6
 Bondar - Van Uytvanck
 1:6 3:6
 Jani/Galfi - Bonaventure/Mestach
 6:3 2:6 2:6
 Bulgarien - Lettland
 2:1
 Kostova - Marcinkevica
 2:6 6:3 6:3
 Pironkova - Ostapenko
 6:0 6:2
 Shinikova/Evtimova - Ostapenko/Marcinkevica
 6:4 0:6 5:7
 Ungarn (4) - Lettland
 1:2
 Bondar - Marcinkevica
 6:4 6:4
 Jani - Ostapenko
 3:6 2:6
 Jani/Galfi - Ostapenko/Marcinkevica
 6:7 3:6
 Bulgarien - Belgien
 0:3
 Kostova - Bonaventure
 3:6 6:3 3:6
 Pironkova - Van Uytvanck
 2:6 4:6
 Shinikova/Evtimova - Mestach/Benoit
 7:6 2:6 4:6

Tabelle:   1. Belgien 3/3,   2. Bulgarien 2/3,   3. Lettland 1/3,   4. Ungarn 0/3.

 

Ysaline BonaventureElitsa KostovaYsaline Bonaventure
0:1   BUL-BEL   Elitsa Kostova (WTA 245) - Ysaline Bonaventure (WTA 160)   3:6 6:3 3:6
Unser Flug aus Tel Aviv landete pünktlich um 10 Uhr und dank kurzen Wegen am Flughafen und ausschliesslich mit Handgepäck unterwegs wären wir sofort startklar gewesen fürs Tennis. Das nur zwei Minuten vom Flughafen entfernte Hotel stellte uns wegen einer kürzlichen Namensänderung aber vor Probleme und so wir verloren bei dessen Suche viel Zeit. Zudem begannen die Spiele bereits um 9:30 Uhr und nicht erst wie gedacht um 10 Uhr. So verpassten wir zweieinhalb Sätze der ausgeglichenen und für uns sehr klangvollen Partie Bonaventure-Kostova. Endlich auch mit dabei schien es mir, als ob die am Oberschenkel bandagierte Kostova im Verlauf der Partie mehr hatte laufen müssen und müder war als ihre Gegnerin. Die Bulgarin konnte ihre Gedanken nicht mehr konzentriert halten und sie verbarg nicht, dass sie genervt war durch die bevorstehende Niederlage.

Alison Van UytvanckTsvetana PironkovaTsvetana PironkovaIsabella ShinikovaIsabella Shinikova
0:2   BUL-BEL   Tsvetana Pironkova (WTA 93) - Alison Van Uytvanck (WTA 43)   2:6 4:6
Nach einem lohnenden Intermezzo beim Spiel gegen den letzten Gruppenplatz zwischen Lettland und Ungarn kehrten wir im zweiten Satz zum Duell um den Gruppensieg zwischen Belgien und Bulgarien zurück. Die Blicke schweiften bei der Partie der beiden Nummer Einsen aber mehr auf die Spielerbank ab, wo Kostova unter anderem im Gespräch mit Dia Evtimova Teile ihrer Unterwäsche zu Schau stellte (Bilder 7 und 8) und An-Sophie Mestach immer mal wieder ihren Arm um Bonaventure’s Stuhl legte (Bild 10). Die britische Konkurrenz (Bild 9) verfolgte das Geschehen auf dem Platz ebenfalls, denn der Gewinner würde zum morgigen Gegner im Aufstiegsspiel werden. Isabella Shinikova sah das Unheil kommen und lenkte sich bereits mit eigener Haarpflege ab (Bilder 11-12).
Meine Prognose für die 21-jährige Van Uytvanck ist, dass der eingeschlagene steile Trend nach oben weiter anhalten wird und ich bin gespannt wie hoch es gehen kann. Sie ist fokussiert und hat die Grösse für einen guten Aufschlag und Schläge mit viel Hebelwirkung. Aber sie ist auch läuferisch gut unterwegs, nutzt ihre Reichweite aus und ist technisch sehr versiert. Dadurch wirkt sie ruhig und klar, setzt die Emotionen aber trotzdem an den richtigen Stellen ein.

Ysaline BonaventureYsaline BonaventureYsaline BonaventureKatie SwanKatie SwanKatie SwanYsaline BonaventureYsaline BonaventureJudy Murray, Katie SwanYsaline Bonaventure
1:0   BEL-GBR   Ysaline Bonaventure (WTA 160) - Katie Swan (WTA 524)   6:3 3:6 6:3
Captain
Judy Murray hat erneut zwei Einzelspielerinnen und zwei Doppelspielerinnen aufgeboten, was einen klaren Fokus aber keinen Spielraum für Auswechslungen zulässt. Als Ersatz für die Absage von Australian Open-Halbfinalistin Konta nahm sie eine der Jüngsten mit nach Israel. Als Weltranglistendritte der Juniorinnen wurde Swan mit 16 Jahren und zehn Monaten zur jüngsten britischen Fed Cup-Spielerin aller Zeiten, wobei das länderübergreifend noch Jahre weg von einem Weltrekord ist. Sie spielte beherzt und zeigte eine gute Leistung. Letztendlich hatte es aber ihre Gegnerin in den Händen über Sieg und Niederlage zu entscheiden.
Bonaventure tat die Favoritenrolle nicht gut. Die 21-jährige wirkte gehemmt, was sie im Siegerinterview auch bestätigte. Für mich wirkt sie etwas zu unaustrainiert, etwas zu träge und mit etwas zu wenig unbedingtem Siegeswillen ausgestattet, um sich im Einzel in den Top 100 etablieren zu können. Im Doppel hingegen könnte es reichen. Dort hatte sie vor Jahresfrist an der Seite von Peterson mit dem ersten WTA-Titel in Rio de Janeiro einen Glückstreffer gelandet. Allerdings wackelte ihr Aufschlag in der Partie gegen Swan. Ein Schlag der auch im Doppel eine Basis darstellt. Roland nahm die erfolgreiche belgisch-schwedische Liason im Doppel und die Freude am abenteuerlichen Nachnamen zum Anlass, um Belgique zu unterstützen und sich ein Siegerfoto zu ergattern (Bild 12). Mein Herz schlägt wie bekannt für Team GB. Aber solche Matches wo wir uns unterstützungsmässig aufteilen haben auch durchaus ihren Reiz und hohen Unterhaltungswert. Swan musste nach dem Match zur obligaten Nachbesprechung bei Judy Murray (Bild 11).

Alison Van UytvanckAlison Van UytvanckAlison Van UytvanckHeather WatsonHeather WatsonHeather WatsonAlison Van Uytvanck, Marie BenoitJudy Murray, Heather WatsonAlison Van Uytvanck, Ysaline BonaventureAlison Van Uytvanck, An-Sophie Mestach, Ysaline Bonaventure, Marie BenoitAlison Van Uytvanck, An-Sophie Mestach, Ysaline Bonaventure, Marie BenoitHeather Watson
2:0   BEL-GBR   Alison Van Uytvanck (WTA 43) - Heather Watson (WTA 85)   6:4 3:6 6:4
Die Ausgangslage nach der erwarteten Niederlage im ersten Match gestaltete sich für Grossbritannien bereits unangenehm, da Jocelyn Rae/Anna Smith (Bild 1) am Vortag wegen eines beeinträchtigten Rückens bei Smith nur eine verhaltene Leistung hatten zeigen können. Im zweiten Match standen die Teamleaderinnen unter Druck und wir sahen ein taktisches Spiel auf gleichem Niveau. Die zwei Jahre ältere Watson schien ihre etwas grössere Erfahrung nutzen zu können und lag im dritten Satz auf Kurs. Doch die 21-jährige Van Uytvanck sicherte Belgien mit einem Schlussspurt die Chance auf den Aufstieg in die Weltgruppe II am nächsten Fed Cup-Wochenende im April. Auch Watson musste zur obligaten Nachbesprechung mit Judy Murray (Bild 16).
Selbst Sicherheitsleute sind in Israel übrigens parteiisch. :-) Der Security auf den Bildern 11-13 hatte auch schon in Belgien gewohnt und die Spielerinnen jeweils auf französisch angefeuert und ihnen nach dem Sieg gratuliert und ein Foto mit ihnen geschossen. Fotos gab es auch bei den belgischen Siegerinnen inklusive Teamküken
Marie Benoit. Heutzutage gibt es ein Selfie (Bild 20, Bonaventure hatte es vor dem Hochladen auf Twitter gespiegelt) und dazu ein Foto wie gerade ein Selfie geschossen wird (Bild 21, fedcup.com) von offizieller Stelle. Wir machten unser eigenes Selfie am Flughafen in Tel Aviv mit Heather Watson (Bild 22) und ich liess mir mein Bild vom Fed Cup in Boras 2012 signieren (Bild 23).

Jelena OstapenkoJelena OstapenkoJelena OstapenkoReka-Luca JaniReka-Luca JaniReka-Luca JaniReka-Luca Jani
1:1   HUN-LAT   Reka-Luca Jani (WTA 234) - Jelena Ostapenko (WTA 86)   3:6 2:6
Bei Ostapenko stellt sich die Frage was Spielfreude ist. Ist Spielfreude wenn man lacht, sich etwas locker gibt und im Spiel variiert? Oder ist Spielfreude wenn man sich so konzentrieren kann, dass man sich nicht vom Ziel ablenken lässt? Ostapenko hat mit ihren jungen 18 Jahren den Fokus auf das Spiel nie verloren, trotz des mehrmaligen Bemängelns von Schiedsrichterentscheidungen. Um im Tennis weit zu kommen, geht es auch um die Tage an denen es nicht so läuft beziehungsweise an denen man eine Gegnerin wie Jani gegenüberstehen hat, die einem das Leben schwer macht. Das gelang der Lettin. Das Potential von Jani ist eingeschränkter. Sie muss an einem ihrer guten Tage nicht nur wenig Fehler machen, sondern auch gut antizipieren und taktisch die besten Schläge anbringen. Deshalb ärgert sie sich nach einem Punkt den sie nicht clever gespielt hat mehr als wenn sie einen Ball nicht getroffen hat.

Diana MarcinkevicaJelena OstapenkoDalma GalfiDalma Galfi, Reka-Luca JaniReka-Luca Jani, Dalma GalfiReka-Luca Jani, Dalma GalfiDiana Marcinkevica, Jelena OstapenkoReka-Luca Jani, Dalma GalfiJelena Ostapenko, Diana MarcinkevicaDalma GalfiReka-Luca Jani, Jelena Ostapenko, Dalma Galfi, Diana Marcinkevica
1:2   HUN-LAT   Reka-Luca Jani/Dalma Galfi (WTA Doppel 231/473) - Jelena Ostapenko/Diana Marcinkevica (WTA Doppel 167/289)   6:7 3:6
Dalma Galfi - die weltbeste Juniorin des vergangenen Jahres - muss das Doppel als einen Lehrblätz annehmen. Ihre druckvoll ausgeführten Grundschläge sassen. Aber die spezifischen Anforderungen im Doppel konnte sie noch nicht umsetzen. Ihr gelang es nicht den Aufschlagwinkel anzupassen als sie wie im Doppel üblich von weiter aussen servierte. Speziell von der Vorteilseite schlug sie viele Doppelfehler. Auch liess sich die 17-jährige zu taktisch motivierten Fehlbällen verleiten, wenn die Gegnerinnen immer wieder den Raum klein machten. Als sie dann ihre Power endlich auf den Platz brachte, zog Doppelpartnerin Jani einige ganz schwache Games ein. So setzte sich die um ein Jahr ältere Junioren-Wimbledonsiegerin 2014 Ostapenko mit Lettland gegen die Junioren-US Open-Siegerin 2015 Galfi durch und schickte die Ungarinnen als Gruppenletzte in das Relegationsspiel.

Anna BondarDalma GalfiDalma Galfi
2:0   HUN-RSA
Anna Bondar, Dalma Galfi, Chanel Simmonds, Michelle Sammons
Problemlos sicherte sich Ungarn am Samstag gegen das nominell schwächste Team aus Südafrika den Klassenerhalt. So blieb Zeit für einige Schnappschüsse für das private Fotoalbum (Bilder 1-3).
Die abgestiegenen Südafrikanerinnen haben wir beim Bustranfser am Flughafen in Tel Aviv zum letzten Mal gesehen (Bild 4). Es wird im nächsten Jahr in der Europa/Afrika-Zone II aber zu einem Wiedersehen mit den ebenfalls abgestiegenen Schwedinnen und uns kommen.

Oksana Kalashnikova, Sofia ShapatavaIsabella Shinikova, Elitsa KostovaIsabella ShinikovaIsabella ShinikovaSofia ShapatavaOksana Kalashnikova, Sofia ShapatavaOksana KalashnikovaElitsa KostovaElitsa Kostova, Oksana Kalashnikova, Sofia Shapatava
2:1   GEO-BUL   Oksana Kalashnikova/Sofia Shapatava (WTA Doppel 60/144) - Elitsa Kostova/Isabella Shinikova (WTA Doppel 174/304)   6:2 4:6 6:4
Trotzdem die Begegnung zwischen Georgien und Bulgarien durch das Doppel beim ausgeglichenem Spielstand nach den Einzeln entschieden wurde, herrschte Kehrausstimmung im Platzierungsspiel um Rang 5. Ausser dass sich Doppelspezialistin Kalashnikova und Shinikova am Netz gegenseitig abschossen, plätscherte das Spiel eher vor sich hin.

 

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