French Open 2015, Paris |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
Tag 1: Sonntag - Johnson - Garcia-Lopez, Rosol - Ymer |
Eine halbe Stunde lang standen Roland und ich mit unserem
A4-Blatt auf Englisch und Französisch nahe dem Eingang, um unsere Tickets für
Court numéro un in Aussenplätze zu tauschen. Denn nur mit dem Aussenplatz-Ticket
darf man auf die Plätze 2 und 3 und dort wollten wir hin.
Denn der Auftaktsonntag bietet was die Aussenanlage betrifft nur ein Rumpfprogramm. Die Auswahl an diesem Tag bezog sich je nach Ticket auf die Plätze Chatrier+6+7+17, Lenglen+6+7+17, 1+6+7+17 oder 2+3+6+7+17. Vor allem gefällt mir am um einen Tag vorgezogenen Beginn gegenüber den restlichen Grand Slam-Turnieren nicht, dass die erste Runde im Einzel dann doch erst am Dienstag abgeschlossen wird. Das heisst man gibt den einen Tag Vorsprung bereits in den ersten zwei bzw. drei Tagen wieder her. Ansonsten ist der frühe Beginn am Sonntag reisetechnisch ideal.
Lukas Rosol
(ATP 43)
-
Elias
Ymer
(ATP 175)
6:2 7:6 6:3
Kurz vor 11 Uhr war es geschafft, wir hatten unsere Tickets getauscht (Bild 1)!
Sogleich machten wir uns auf zum zweiten Grand Slam-Auftritt des 19-jährigen Schweden Elias Ymer. Er hat sich im Davis Cup
einen Namen gemacht, da es bei ihm schon mal gerne über vier oder fünf Sätze
geht. Auch bei seiner verlorenen Grand Slam-Premiere gegen Soeda in Australien war dies der
Fall gewesen. Sowohl in Melbourne als auch in Paris hat er erfolgreich die drei
Qualifikationsrunden überstanden.
Eine gewisse Nervosität war Ymer anzumerken und in Folge dessen nahm man die Routiniertheit von Rosol deutlicher zur Kenntnis. Nach einem 2:6 im ersten Satz
sollte der Tie-Break im zweiten Satz darüber entscheiden, ob wir einen langen
Kampf erleben würden oder ein einseitiges Ende. Ymer besass zwei Sätzebälle und
beging bei 7:7 den grossen Fehler, den wir während diesen drei Tagen noch ein
halbes Dutzend Mal von verschiedensten Spielern zu sehen bekommen sollten: Bei
einem wichtigen Punkt spielte er direkt im Anschluss an seinen Service einen
Stoppball, weil er auf die schnellstmögliche Weise den Punkt gewinnen wollte. So
etwas muss schief gehen und ging es auch das halbe Dutzend weitere Male bis zum
Dienstag. Ymer verlor den Tie-Break mit 7:9 und auch der dritte Satz war schnell
weg.
Während dem ersten Satz schaute auch
Johanna Larsson
(Bilder 3-4) beim Spiel ihres Landsmanns vorbei. Dank ihrem Spielerbatch musste
sie im Gegensatz zu uns aber sicherlich keine Tickets tauschen, um auf Court 3
zu kommen.
Bojana
Jovanovski
(WTA 60)
-
Lesia Tsurenko
(WTA 64)
1:6 6:1 6:0
Was für ein kurioses Spiel. Im ersten Satz blieb Jovanovski chancenlos, übernahm
ab dem zweiten Satz aber komplett das Zepter. Das Spiel war durch seine
Einseitigkeit und das sehr zu wünschen lassende Niveau gerade geeignet um es
nebenbei zu verfolgen, während ich mich mit dem Mittagessen verpflegte. Wenn
Jovanovski richtig Druck ausübte, wirkte Tsurenko in ihrer Beinarbeit zu
behäbig.
Gael Monfils
(WTA 14)
Auf den Plätzen 4 und 5 wurde am
Sonntag nur trainiert. Daher liess die Menschentraube vor dem Platz darauf
schliessen, dass eine grosse Nummer am Werk war. Kurz darauf tauchte Monfils
auf, der sich begleitet von den obligaten Sicherheitsmännern den Weg durch die
Anlage bahnte.
Steve Johnson
(ATP 56)
-
Guillermo
Garcia-Lopez
(ATP 24)
6:3 6:3 6:7 3:6 6:3
Obwohl andere Möglichkeiten bestanden
hätten, nutzten wir den Court 3 am Sonntag voll aus. Sämtliche drei Spiele
verfolgten wir auf diesem Platz. Beim ersten Herrenmatch und natürlich auch beim
abschliessenden Fünfsätzer war die Stimmung richtig gut. Johnson überraschte
gegen den Spanier Garcia-Lopez auf dessen ureigener Unterlage. Der US-Amerikaner
war der bessere Spieler, denn Garcia-Lopez spielte einfach seinen Stiefel runter
und hielt das Niveau. Er dachte wohl dass dies über die gesamte Spieldistanz
hinweg reichen würde. Im letzten Jahr hatte er in der ersten Runde immerhin den
Australian Open-Sieger Wawrinka ausgeschaltet.
Dramatisch wurde es gegen Ende des dritten Satzes. Würde Johnson die
Überraschung in drei Sätzen schaffen oder könnte die Begegnung doch noch zu
Gunsten des an Nummer 26 gesetzten Spaniers kippen? Der Tie-Break ging mit 7:1
sehr deutlich an Garcia-Lopez. Die Wende war eingeleitet. Doch der mit 31 Jahren
erfahrenere und besser klassierte Garcia-Lopez lud seinen Herausforderer in der
Folge zu einigen Comebacks ein, obwohl Johnson in einigen wichtigen Situationen
den Fokus verloren hatte. Der 25-jährige Kalifornier gab nach der Enttäuschung
des verlorenen dritten Satzes im vierten Satz sofort seinen Aufschlag zum 0:1
ab. Garcia-Lopez schenkte ihm das Re-Break zum 1:1. Anfangs den fünften Satzes
stieg die Fehlerquote auf beiden Seiten. Garcia-Lopez zog auf 2:0 weg, liess
Johnson aber wieder mit dem Re-Break auf 2:1 heran. Erst dank dieser Offerte
fand der US-Amerikaner wieder ins Spiel zurück und konzentrierte seine ganze
Energie auf den Endspurt. Mit einem Seitenwechsel bei 3:0 wäre die Sache
gelaufen gewesen. Mich enttäuschte die Unfähigkeit von Garcia-Lopez in diesen
Situationen nicht entscheidend zupacken zu können. Johnson hat sich den Sieg
verdient.
Herren Einzel | |||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde |
Lukas Rosol - Elias Ymer (Q) 6:2 7:6 6:3 |
Lukas Rosol - Roberto Bautista Agut (19) 6:4 6:2 6:2 |
Teymuraz Gabashvili - Lukas Rosol 6:4 6:4 6:4 |
|
Steve Johnson - Guillermo Garcia-Lopez (26) 6:3 6:3 6:7 3:6 6:3 |
Steve Johnson - Sergiy Stakhovsky 2:6 6:3 7:6 7:6 |
Stan Wawrinka (8) - Steve Johnson 6:4 6:3 6:2 |
|
Gael Monfils (13) - Edouard Roger-Vasselin (W) 6:2 6:7 6:1 7:5 |
Gael Monfils (13) - Diego Schwartzman 4:6 6:4 4:6 6:2 6:3 |
Gael Monfils (13) - Pablo Cuevas (21) 4:6 7:6 3:6 6:4 6:3 |
Roger Federer (2) - Gael Monfils (13) 6:3 4:6 6:4 6:1 |
Damen Einzel | |
1. Runde | 2. Runde |
Bojana Jovanovski - Lesia Tsurenko 1:6 6:1 6:0 |
Donna Vekic - Bojana Jovanovski 6:4 6:3 |