Wimbledon 2014, London |
zurück zur Übersicht Last updated: 10.08.2017 |
Neulinge - Bencic, Konjuh, Diyas, Duval, Halep, Suarez Navarro, Zvonareva |
Es war an der Zeit für mich, um Belinda Bencic etwas genauer zu verfolgen als ich das bis anhin getan hatte. Durch etwas Zufall tat ich das dann auch und liess mich deutlich stärker begeistern als bisher.
Belinda Bencic
(WTA 71)
-
Magdalena
Rybarikova
(WTA 37) 2:6
6:3 6:3
Bencic konnte das 5:2 im dritten Satz
realisieren als ich zu diesem Match hinzustiess. Ein Spielstand zudem nach
gewonnenem zweiten Satz, bei dem alles in den richtigen Bahnen verläuft. Dennoch
war die Stimmung auf und neben dem Platz extrem angespannt. Bencic haderte in
der Folge mit Schiedsrichterentscheidungen und eigenen Fehlern, obwohl die
Ausgangslage mehr Gelassenheit ermöglicht hätte. Dafür war die Erlösung nach dem
Matchball um so grösser.
Tsvetana Pironkova/Belinda Bencic (WTA Doppel 341/386) -
Anna Tatishvili/Kaia Kanepi
(WTA Doppel 90/174)
6:2 6:4
Meine Pollenallergie war so stark, dass ich
den einzigen Platz auf der Anlage wählte, an dem es auszuhalten war: Court 4 im
Schatten von Court 3. Ich wusste gar nicht welches Match folgen würde.
Glücklicherweise handelte sich um das Doppel der amtierenden Juniorinnensiegerin
Bencic an der Seite der Halbfinalistin von 2010 Pironkova gegen die
Viertelfinalistin von 2010 und 2013 Kanepi zusammen mit der 24-jährigen in den
USA lebenden Georgierin Tatishvili, die leider kein ähnliches Palmares
aufzuweisen hat wie ihren drei Berufkolleginnen auf dem Platz.
Ich bin froh darf ich meinen ersten richtig positiven Bericht über Bencic
verfassen. Sie war die beste Spielerin auf dem Platz und überzeugte auch vom
gesamten Auftritt und ihrer Körpersprache. Als einzige konnte sie am Netz vorne
das Spiel lesen und in Punkte verwandeln. Ab und zu mit einem etwas überraschten
Lächeln, was für Punkte ihr alles gelangen. Es ist momentan ein Ausprobieren und
Ausloten wie stark sie selbst schon ist und was funktioniert beziehungsweise
möglich ist. Einzig im Vorhandduell mit Kanepi von der Grundlinie aus konnte sie
nicht punkten. Dies aber auch weil Pironkova am Netz bei diesen Bällen nicht
mithalf.
Belinda Bencic
(WTA 71)
-
Victoria Duval
(WTA 114) 6:4
7:5
Erneut sass
Martina Hingis
im Publikum, die ihr Traineramt bei Lisicki los ist. Da Hingis selber wieder
vermehrt Doppel spielt, konnte sie die Aufgabe nicht mehr nach Lisickis
Geschmack erfüllen. Bencic trainiert bei Hingis’ Mutter Melanie Molitor. Daher
sass Hingis in Wimbledon in Bencic's Box, sofern man auf den Aussenplätzen
überhaupt von einer Box sprechen kann. In der dritten Runde im Mixed Doppel
gab es gar ein Aufeinadertreffen zwischen Bencic/Klizan und Hingis/Soares. Die 16 Jahre ältere Hingis und der
Brasilianer setzten sich äusserst knapp mit 9:7 im dritten Satz durch.
Der Jubel beziehungsweise der Gruss ins Publikum nach dem erstmaligen Erreichen
einer dritten Runde an einem Grand Slam-Turnier reduzierte sich bei Bencic auf ein kurzes
Winken. Das ist sich die 17-jährige trotz des rasanten Aufstiegs und
der Vorschusslorbeeren noch nicht gewohnt.
Simona Halep
(WTA 3)
-
Belinda Bencic
(WTA 71)
6:4 6:1
Das Erfolgreichste an der Niederlage gegen
Halep ist,
dass sich Bencic nach meinem „cool bliebe“ gegen Ende des ersten Satzes hin
zurücknahm und mit ihren verzweifelten Ausrufen sparsam umging. Als 16-jährige
darf man das natürlich noch, aber es hilft nicht weiter und beim Publikum
verspielt man je nach dem auch Sympathien. Wenn man sich die absoluten Topstars
sowohl im Damen- als auch im Herrentennis ansieht, dann haben diese ihre
Emotionen immer unter Kontrolle und bleiben in jeder Situation fokussiert.
Gebracht hat es leider nichts, da Halep auf dem Platz zu flink und konstant
unterwegs ist.
Ana Konjuh
(WTA 189)
-
Yanina Wickmayer
(WTA 69) 3:6
6:2 6:2
9,5 Monate jünger als Bencic ist Konjuh
hinter der Schweizerin die zweitbeste Spielerin mit Jahrgang 1997. Sie wirkt
zwischen den Ballwechseln sehr ruhig und introvertiert, haut bei jeder möglichen
Gelegenheit im Ballwechsel aber immer ordentlich einen raus.
Es war wohl die Kombination aus Kamerablickwinkel und Athletik der
Spielerin, die Wickmayer auf den Bildern 1 und 2 wie einen Adonis aussehen
lässt.
Zarina Diyas
(WTA 72)
-
Kristina Mladenovic
(WTA 107)
7:6 6:4
Es hatte mich auf die Schattenplätze
um Court 4 verschlagen, wo Diyas gerade den Matchball gegen Mladenovic verwandelte. Genau so wie mit
Bencic im anschliessenden Doppel hatte ich auch mit Diyas eine Spielerin gefunden, die ich im Verlauf des
Turniers noch weiter begleiten würde, wie sich herausstellten sollte. So hatte
mein sehr starkes Pollenleiden mit der Flucht auf Court 4 letztendlich doch sein Gutes.
Zarina Diyas
(WTA 72)
-
Carla Suarez Navarro
(WTA 15) 7:6
5:7 6:2
Auch das zweite Spiel von Diyas nahm ich
erst nur kurz im Vorbeigehen mit, da die Entscheidung im ersten Satz anstand und
man vom Geländer über Court 18 aus einen schönen Blick auf den Platz und über
die gesamte Anlage zwischen Court 1 und Centre Court hat. Die 20-jährige
Kasachin hängte sich richtig in die Partie und schaffte es tatsächlich gegen Suarez
Navarro dagegenzuhalten.
Zarina Diyas
(WTA 72)
-
Vera Zvonareva
(WTA 566) 7:6
3:6 6:3
Gegen Rückkehrerin Zvonareva kam ich
rechtzeitig für die letzten Games der Partie. Die 29-jährige Russin hat seit den
Olympischen Spielen Ende Juli 2012 für anderthalb Jahre keine Partie mehr
absolviert. In ihren bisherigen vier Turnieren in 2014 hat sie erst einen Sieg
gegen die Nummer 357 der Welt landen können. In Wimbledon konnte sie dank einer
Wild Card antreten. Diyas demgegenüber spielt erst ihr
drittes Grand Slam-Turnier der Karriere. Bei ihrem Debüt in Australien zu Beginn
des Jahres war sie ebenfalls bis in die dritte Runde vorgestossen. Für beide
Spielerinnen war das Erreichen der dritten Runde somit ein grosser Erfolg. In Wimbledon
setzte Diyas mit dem Sieg gegen Zvonareva eine neue Bestmarke. Die Erschöpfung war
ihrem Gesichtsausdruck (Bild 2) gegen Ende des Matches anzusehen, doch der Wille
der Kasachin liess keine negativen Gefühle aufkommen. Sowohl in der
dritten Runde an den Australian Open als auch in der vierten Runde in Wimbledon
scheiterte sie anschliessend an Halep.
Jarmila Gajdosova
(WTA 177)
-
Stefanie Vögele
(WTA 77) 6:3
7:6
Kein Sieg gegen eine Top 100-Spielerin seit vier Monaten hinterlässt bei
der Schweizerin seine
Spuren. In engen Situationen oder bei knappem Rückstand
wirkt
Vögele sehr unausgeglichen. Ganz anders präsentiert sich die Situation bei
Gajdosova. Dank ihren acht Matchgewinnen von der Qualifikation bis zum
Turniersieg beim 50'000$ ITF in Nottingham vor zwei Wochen hat sie eine Wild
Card für das Turnier in Wimbledon erhalten.
Casey Dellacqua
(WTA 36)
-
Anett Kontaveit
(WTA 176)
3:6 7:6 6:3
Wie im Jahr 2008 hat
die Australierin auch 2014 bei ihrem Heim-Grand Slam die vierte Runde erreicht.
Die Saison 2014 dürfte noch besser werden als diejenige vor sechs Jahren, da die
29-jährige auf Rang 36 aktuell so gut klassiert ist wie noch nie. Eine
Finalteilnahme oder gar ein Titel im Einzel fehlt ihr allerdings noch in ihrem Palmares.
Mit drei WTA-Titelgewinnen im Doppel und vier Finalqualifikationen bei Grand
Slam-Turnieren konnte sie dort jüngst grössere Erfolge feiern. Im gemischten
Doppel ist sie sogar eine Grand Slam-Siegerin.
Anett Kontaveit
(WTA 176),
Aleksandra Wozniak
(WTA 117),
Su-Wei Hsieh
(WTA 126)
Die drei Spielerinnen,
die ich beim Abstecher zu den Trainingsplätzen am Dienstag sah, verloren
anschliessend alle ihre Erstrundenbegegnungen. Bei Wozniak (Bild 3) ist zu
sehen, dass man als Coach nicht unbedingt so gut Tennis spielen muss wie seine
Athletin. Ihre Trainerin stand einfach zwei Meter ins Feld hinein, um den
Service zu simulieren und die Kanadierin retournieren zu lassen. Hsieh's Stärken
liegen ohnehin im Doppel und nicht im Einzel. Sie ist Weltranglistenerste und
Roland Garros-Siegerin im Doppel. In Wimbledon scheiterten die
Titelverteidigerinnen Hsieh/Peng aber bereits in der dritten Runde.
Anhelina Kalinina
(U18 48)
-
Harriet Dart
(U18 141) 2:6
7:6 6:3
Im U18-Alter gibt es zwei Spielerinnen in den Top 100 (Bencic Jg 97 und
Vekic 96) und vier in den Weltranglistenpositionen 101-200 (Konjuh 97, Siniakova
96, Townsend 96 und De Vroome 96). Keine von ihren tritt mehr beim
Juniorenturnier in Wimbledon an. Von den sechs Spielerinnen auf den Plätzen
201-300 sind nur die Kanadierin Abanda und die Ukrainerin Kalinina mit dabei.
Im
letzten Jahr hatte mich Dart überrascht. Ich hatte im Vorbeigehen nur ihre höher
eingestufte Gegnerin Ostapenko fotografiert, aber zum Schluss gewann die Britin
die Partie. In diesem Jahr wollte ich mich nicht erwischen lassen bei meinem
letzten Match am Samstagabend vor der Rückreise. Dart gewann den ersten Satz und Kalinina versuchte beim 0:3-Rückstand im zweiten Satz den Trick mit
dem Spielunterbruch wegen Dunkelheit. Sie wurde aber schnell zurechtgewiesen,
dass dieses Juniorenmatch auf Court 16 so lange gespielt werde wie auch die
anderen Partien der "Grossen" auf den Plätzen rundherum noch laufen werden. Bis
zur Unterbrechung der Partie an diesem Samstagabend gewann die Ukrainerin in der
Folge alle vier Games und ging mit einer 4:3-Führung ins Wochenende. Am Montag
setzte sie sich durch.
Jelena Ostapenko,
die Erstrundenverliererin gegen Dart vom letzten Jahr schlug diesmal in der dritten Runde die
aktuelle Dart-Bezwingerin Kalinina und gewann danach den Titel in Wimbledon.
Damen Einzel | |||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinal | Halbfinal |
Simona
Halep (3) - Teliana Pereira 6:2 6:2 |
Simona
Halep (3) - Lesia Tsurenko (Q) 6:3 4:6 6:4 |
Simona
Halep (3) - Belinda Bencic 6:4 6:1 |
Simona
Halep (3) - Zarina Diyas 6:3 6:0 |
Simona
Halep (3) - Sabine Lisicki (19) 6:4 6:0 |
Eugenie
Bouchard (13) - Simona Halep (3) 7:6 6:2 |
Belinda
Bencic - Magdalena Rybarikova 2:6 6:3 6:3 |
Belinda
Bencic - Victoria Duval (Q) 6:4 7:5 |
||||
Victoria
Duval (Q) - Sorana Cirstea (29) 6:4 3:6 6:1 |
|||||
Vera
Zvonareva (W) - Tara Moore (W) 6:4 6:7 9:7 |
Vera
Zvonareva (W) - Donna Vekic 6:4 6:4 |
Zarina
Diyas - Vera Zvonareva (W) 7:6 3:6 6:3 |
|||
Zarina
Diyas - Kristina Mladenovic 7:6 6:4 |
Zarina
Diyas - Carla Suarez Navarro (15) 7:6 5:7 6:2 |
||||
Carla
Suarez Navarro (15) - Shuai Zhang 6:1 6:2 |
|||||
Tereza
Smitkova (Q) - Su-Wei Hsieh 6:3 6:3 |
|||||
Dominika
Cibulkova (10) - Aleksandra Wozniak (Q) 6:1 6:2 |
|||||
Jarmila
Gajdosova (W) - Stefanie Vögele 6:3 7:6 |
Michelle
Larcher De Brito (Q) - Jarmila Gajdosova (W) 6:3 4:6 6:3 |
||||
Casey
Dellacqua - Anett Kontaveit (Q) 3:6 7:6 6:3 |
Agnieszka
Radwanska (4) - Casey Dellacqua 6:4 6:0 |
||||
Ana
Konjuh (Q) - Marina Erakovic 6:3 4:6 6:0 |
Ana
Konjuh (Q) - Yanina Wickmayer 3:6 6:2 6:2 |
Caroline
Wozniacki (16) - Ana Konjuh (Q) 6:3 6:0 |
|||
Yanina
Wickmayer - Samantha Stosur (17) 6:3 6:4 |
Damen Doppel | |
1. Runde | 2. Runde |
Pironkova/Bencic - Tatishvili/Kanepi 6:2 6:4 |
Mladenovic/Babos
(14) - Pironkova/Bencic 6:1 6:3 |
Juniorinnen Einzel | |||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | Viertelfinal | Halbfinal | Final |
Anhelina Kalinina (9) - Harriet Dart (W) 2:6 7:6 6:3 |
Anhelina Kalinina (9) - Dasha Ivanova 6:1 6:2 |
Jelena Ostapenko - Anhelina Kalinina (9) 6:2 6:2 |
Jelena Ostapenko - Tornado Alicia Black (3) 6:3 6:1 |
Jelena Ostapenko - Marketa Vondruskova (12) 6:1 6:2 |
Jelena Ostapenko - Kristina Schmiedlova (8) 2:6 6:3 6:0 |
Jelena Ostapenko - Anastasia Mikheeva (W) 6:4 6:3 |
Jelena Ostapenko - Natalia Vikhlyantseva 7:6 4:6 6:2 |