Internazionali d'Italia 2013, Rom

zurück zur Übersicht         Last updated: 30.01.2023
Damen Einzel - Die Beste ist auch die Nummer 1

 

Auch das Damenturnier wird wie das Turnier der Herren bereits seit dem Jahr 1930 ausgetragen. Als Siegerin konnte sich in diesem Jahr erst zum zweiten Mal nach 2002 Serena Williams feiern lassen. Genau Gleiches und ebenfalls mit elf Jahren Abstand gelang ihr anschliessend bei den French Open.

Damen Einzel
 1. Runde  2. Runde  3. Runde  Viertelfinal  Halbfinale  Final
 Serena Williams (1) -
 bye
 .
 Serena Williams (1) -
 Laura Robson
 6:2 6:2
 Serena Williams (1) -
 Dominika Cibulkova (14)
 6:0 6:1
 Serena Williams (1) -
 Carla Suarez Navarro
 6:2 6:0
 Serena Williams (1) -
 Simona Halep (Q)
 6:3 6:0
 Serena Williams (1) -
 Victoria Azarenka (3)
 6:1 6:3
 Simona Halep (Q) -
 Svetlana Kuznetsova
 6:1 6:1
 Simona Halep (Q) -
 Agnieszka Radwanska (4)
 6:7 6:1 6:2
 Simona Halep (Q) -
 Roberta Vinci (13)
 6:4 6:2
 Simona Halep (Q) -
 Jelena Jankovic
 4:6 6:0 7:5
 Jelena Jankovic -
 Tsvetana Pironkova
 6:3 6:0
 Jelena Jankovic -
 Bojana Jovanovski
 6:2 6:0
 Jelena Jankovic -
 Na Li (5)
 7:6 7:5
 Samantha Stosur (9) -
 Su-Wei Hsieh
 6:2 6:3
 Samantha Stosur (9) -
 Shuai Peng
 7:6 6:0
 Samantha Stosur (9) -
 Petra Kvitova (8)
 7:5 2:6 6:1
 Victoria Azarenka (3) -
 Samantha Stosur (9)
 6:4 1:6 6:3
 Victoria Azarenka (3) -
 Sara Errani (7)
 6:0 7:5
 Victoria Azarenka (3) -
 bye
 .
 Victoria Azarenka (3) -
 Julia Görges
 6:2 6:0
 Victoria Azarenka (3) -
 Ayumi Morita
 6:1 2:0 ret.
 Sara Errani (7) -
 bye
 .
 Sara Errani (7) -
 Christina McHale
 7:5 5:7 6:2
 Sara Errani (7) -
 Maria Kirilenko (12)
 6:3 2:0 ret.
 Sara Errani (7) -
 Maria Sharapova (2)
 
w.o.

Simona HalepSimona HalepJelena JankovicJelena Jankovic
Simona Halep (WTA 64) - Jelena Jankovic (WTA 18)
Der
Viertelfinalqualifikation in Rom sind bereits gute Leistungen vorausgegangen. Halep hat Kuznetsova, Radwanska und Vinci besiegt. Jankovic schaltete Li aus. Beide Spielerinnen präsentieren sich in starker Form. Halep ist auf Sand generell am Stärksten. Alle WTA-Finals ihrer Karriere (Fès 2010, Fès 2011 und Brüssel 2012) hat sie auf dieser Unterlage gespielt (und verloren). Einen Monat nach Rom sollte sie in Nürnberg wiederum auf Sand ihren ersten WTA-Turniersieg feiern können. Jankovic hat 13 WTA-Turniersiege auf ihrem Konto. Nach einer dreijährigen Durststrecke konnte sie in Bogota im Februar auf Sand endlich wieder einen Erfolg feiern. Ihre stärksten Jahre waren 2007 und 2008 mit je vier Turniersiegen. In beiden Jahren gewann sie unter anderem das Turnier von Rom!
Halep spielte konsequent auf Jankovics Vorhand, da die Rumänin bei Rückhandduellen selbst zu sehr unter Druck geriet. Dies obwohl ihre eigene Rückhand eigentlich eine ihrer Stärken darstellt. Aber Jankovic kann dort einfach zu viel Druck ausüben. Ich verliess das Spiel nach dem mit 4:6 verloren ersten Satz aus Sicht der 21-jährigen aus Constanta und als ich zurückkam, hatte sie den zweiten Satz glatt mit 6:0 gegen die 28-jährige aus Belgrad gewonnen. Im dritten Satz legte sie dank zwei Fehlern von Jankovic gleich mit 30:0 vor. Doch dann stellte die ehemalige Weltrangliste ihre Fehler ein und zog mit 3:0 davon und hatte bei eigenem Aufschlag und 40:15 sogar Spielbälle zum 4:0. Ab diesem Zeitpunkt begann Halep ihre Top Spin-Bälle einen Meter höher abspringend zu spielen und kam prompt wieder auf 3:2 heran.
Erneut war der Zeitpunkt gekommen, um die SuperTennis Arena und das Match zu verlassen. Ferrer-Nadal stand auf dem Programm, doch letztendlich erlebte ich noch den Überraschungssieg von Berdych über Djokovic mit. Zwischen den Matches wurden auf der Leinwand im Campo Centrale wenige Punkte der Endphase des Halep-Jankovic Spiels übertragen (Bild 12).


Victoria Azarenka (WTA 3) - Samantha Stosur (WTA 10)
Australian Open-Siegerin Azarenka muss sich sputen, um in der Weltrangliste den Dreikampf mit Williams und Sharapova aufrechterhalten zu können. Nach ihrem verletzungsbedingten Rückzug in Miami war Rom wieder ein Lichtblick für die Weissrussin. Wobei sie die ersten drei Breakchancen gegen sich im Match gegen Stosur gleich selber verwertete. Denn sie servierte bei allen drei Herausforderungen einen Doppelfehler!
Stosur droht der Fall aus den Top 10. Lediglich die Viertelfinals in Doha, Dubai, Indian Wells und Rom als beste Ergebnisse in diesem Jahr sind zu wenig um dies zu verhindern.
Auf Sand bietet sich öfters die Gelegenheit um auf langsamere Bälle der Gegnerin Druck zu machen und anzugreifen oder einen Stoppball einzustreuen. Sobald es für eine der beiden Spielerinnen ans Netz ging, war der Vorteil klar auf der Seite der Australierin. Als ehemalige Weltranglistenerste im Doppel verwundert das nicht. In ihrer dominanten Phase im Doppel gewann sie an der Seite von Lisa Raymond zwischen August 2005 und Juni 2007 20 ihrer insgesamt 23 WTA-Titel im Doppel.
Ganz zum Ende der Partie beging Stosur drei Fehler mit dem Rückhandreturn, was sie letztendlich das verpasste Re-Break und somit das Match kostete. Ansonsten hatte sie eine relativ tiefe Fehlerquote. Denn bei ihr hat man oft das Gefühl, dass ihr zu viele Fehler passieren und sie mit dem vielen Drall in ihren Schlägen über mehr Sicherheit verfügen müsste.

Serena WilliamsSerena WilliamsSimona Halep
Serena Williams (WTA 1) - Simona Halep (WTA 64)
Auf mich wirkt störend, dass Williams nach eigenen Fehlern immer so extrem in sich geht. Damit zeigt sie allen, dass sie hier eigentlich nur gegen sich selber spielt und keine echte Gegnerin kennt. Doch letztendlich hat sie wohl recht bei ihrer aktuellen Form. Williams wird auch nicht müde, um nach ihren Siegen den Finger in die Höhe zu strecken (Bild 5), damit auch wirklich jeder merkt, wer die wahre Nummer 1 ist.


Foro Italico
Der Campo Centrale ist in den Boden hineingebaut und somit liegt der Tennisplatz tiefer als die umliegenden Zugangswege. Dadurch wirkt das 10'400 Zuschauer fassende Stadion von aussen recht klein. Hinter der obersten Sitzplatzreihe kann man einmal um das Stadion herumlaufen, was sehr aussergewöhnlich ist. Von dieser Position liessen sich die schönen Fotos über das Foro Italico hinweg schiessen (Bilder 2-6).


Victoria Azarenka (WTA 3) - Sara Errani (WTA 6)
Der zweite Aufschlag von Errani ist ein echter Wettbewerbsnachteil. Eine Powerspielerin wie Azarenka haut ihr den Return um die Ohren. Am Netz war Azarenka in dieser Partie ungewöhnlich stark. Regen unterbrach die Partie mehrmals. Die Unterstützung des italienischen Publikums für die einheimische Spielerin blieb gerade noch im Rahmen, so dass man die Szenerie nicht als unfair bezeichnen musste. Gemeinhin scheint Azarenka ein Imageproblem zu haben. Vor allem ihre taktische Verletzungspause im Halbfinal der Australian Open bei 5:4 im zweiten Satz gegen die unerfahrene Sloane Stephens hat ihr geschadet. Hier in Rom wollte der Sprecher das Publikum vor dem Finalspiel etwas anheizen und fragte, wo die Williams-Fans seien und wo die Azarenka-Fans seien. Bei Azarenka wurde es nicht sehr laut. Dann versuchte er das Publikum zu erwischen. Er fragte nach Nadal-Fans. Dann nach Federer-Fans. Als die Stimmung ausgelassen war, fragte er nochmals nach Azarenka-Fans. Wiederum ging die Lautstärke um ein Vielfaches zurück und das Publikum machte sich schon fast einen Spass daraus.

Serena Williams, Victoria AzarenkaVictoria Azarenka, Serena WilliamsVictoria Azarenka, Serena Williams
Serena Williams (WTA 1) - Victoria Azarenka (WTA 3)
Lagen die Sympathien des Publikums nicht bei Azarenka, so galten diese um so mehr für Williams. Die 31-jährige US-Amerikanerin hat Italienisch gelernt und antwortete in den Interviews in der Landessprache. Die Moderatorin und frühere Tennisspielerin Lea Pericoli (Bilder 11, 15 und 16) meisterte ihre Aufgabe bei beiden Spielerinnen und auch bei der anschliessenden Siegerehrung der Herren sehr charmant und herzlich. Sie fragte Williams zum Schluss des Siegerinterviews sogar, ob sie nicht Italienerin werden wolle.
Bei dieser Dominanz bleibt Williams sogar Zeit, um Italienisch und Französisch zu lernen. Denn auch an den darauffolgenden French Open gab sie ihre Interviews in der Landessprache. Wobei ihr die italienische Sprache etwas einfacher von den Lippen geht als die Französische. Im Match gegen Azarenka hätte die 23-jährige in Monte Carlo wohnhafte Minskerin in den ersten vier Games ihre Chance auf eine enge Partie gehabt. Alle vier Games gingen über Einstand. Doch Azarenka verlor die ersten drei Games und konnte erst im vierten Game erstmals punkten. Die Siegesserie der Weltranglistenersten bleibt damit beeindruckend. Seit der Finalniederlage in Doha im Februar 2013 gegen Azarenka hat Williams 24 Matches in Serie gewonnen. Eine weitere Niederlage hatte sie im Januar 2013 im Viertelfinal der Australian Open gegen Stephens eingezogen. Im Viertelfinale von Cincinnati im August 2012 scheiterte sie an Kerber. In der ersten Runde von Roland Garros im Mai 2012 wurde sie von Razzano überrascht. Seit dieser Niederlage bei den French Open im letzten Jahr hat sie bis zum Rom-Sieg in diesem Jahr 67 Siege bei nur 3 Niederlagen feiern können. Drei Wochen später sollte sie diese Bilanz dank dem French Open-Sieg auf 74 Siege erhöhen.

 

Internazionali d'Italia 2013, Rom

zurück zur Übersicht         Last updated: 30.01.2023
Damen Doppel - Heimsieg verpasst

 

Damen Doppel
 1. Runde  2. Runde  Viertelfinal  Halbfinal  Final
 Errani/Vinci (1)
 bye
 .
 Errani/Vinci (1)
 Mladenovic/Voskoboeva
 7:5 6:4
 Errani/Vinci (1)
 Mirza/Mattek-Sands (6)
 6:4 6:3
 Errani/Vinci (1)
 An. Rodionova/Kudryavtseva
 6:2 6:1
 Peng/Hsieh
 Errani/Vinci (1)
 4:6 6:3 10-8
 Schiavone/Stosur
 Medina Garrigues/Hantuchova
 6:3 6:1
 Mirza/Mattek-Sands (6)
 Schiavone/Stosur
 6:4 6:3
 Niculescu/Cibulkova
 Zheng/Zhang (8)
 6:3 6:1
 Niculescu/Cibulkova
 Raymond/Robson
 6:4 6:4
 Peng/Hsieh
 Niculescu/Cibulkova
 6:4 6:4
 Peng/Hsieh
 Petrova/Srebotnik (2)
 6:2 6:1
 Peng/Hsieh
 Camerin/Knapp (W)
 7:5 6:4
 Peng/Hsieh
 Huber/Martinez Sanchez (4)
 7:6 6:1
 Petrova/Srebotnik (2)
 bye
 .
 Petrova/Srebotnik (2)
 Marosi/Tatishvili
 6:2 7:5
 Petrova/Srebotnik (2)
 Lucic-Baroni/Jankovic
 6:2 6:1

Dominika CibulkovaDominika Cibulkova
Su-Wei Hsieh/Shuai Peng (WTA Doppel 21/33), Monica Niculescu/Dominika Cibulkova (WTA Doppel 63/77)
Dominika Cibulkova (Bilder 3-6) hat den Status erreicht, dass sie immer ein Foto wert ist, wenn sie sich irgendwo auf dem Trainingsplatz abschuftet. Das tut sie oft und mit hoher Intensität.

Francesca SchiavoneKarin Knapp
Nadia Petrova/Katarina Srebotnik (WTA Doppel 3/7), Francesca Schiavone (WTA 53), Karin Knapp (WTA 547)
Die beiden ersten italienischen Top 10-Spielerinnen im Einzel aller Zeiten kommen in die Jahre. Pennetta aus Brindisi ist 32 Jahre alt. Die Mailänderin Schiavone sogar 33 Jahre. Vinci aus Taranto ist 30 Jahre alt und hat als 13. der Weltrangliste noch Chancen, um in ihrer Karriere die Top 10 zu entern. Die dritte Italienerin, die es bereits geschafft hat und auch momentan dort steht ist die 26-jährige Errani aus Bologna.

Roberta Vinci, Sara ErraniRoberta Vinci, Sara ErraniShuai Peng, Su-Wei HsiehShuai Peng, Su-Wei HsiehSu-Wei Hsieh, Shuai Peng
Su-Wei Hsieh/Shuai Peng (WTA Doppel 21/33) - Sara Errani/Roberta Vinci (WTA Doppel 1/1)
Mit einem so renommierten Turnier in der Heimat ist der Sieg in Rom für die italienischen Titelverteidigerinnen und Weltranglistenersten Errani/Vinci ein grosses Saisonziel. Sie verfehlten dieses aber im Match-Tie-Break. Das taiwanesisch/chinesische Team führte bereits um Längen, als es noch einmal wackelte. 8:3 waren Hsieh/Peng in Front gewesen und besassen bei 8:5 zwei eigene Aufschläge. Sie entschieden sich dafür, dass beide Spielerinnen hinten bleiben und verloren den Punkt. Bei 8:6 hatten sie sich eigentlich abgesprochen, was gespielt wird. Aber die Spielerin am Netz musste vor dem Aufschlag nochmals zurückfragen, wie die Absprache genau lautete. Auch dieser Punkt ging verloren zum 8:7. Dieser Spielstand war nun wirklich nicht der Zeitpunkt, um irgendwelche Experimente einzugehen oder unkonzentriert zu werden! Aber die Asiatinnen retteten sich dann doch noch mit einem 10:8 zum Sieg.
Die Ballwechsel wurden meist von hinten gespielt und Crossduelle dominierten die Szenerie. Errani/Vinci streuten einige Top Spin-Lobs longline über die am Netz stehende Gegnerin ein, um das Spiel zu öffnen. Spielten ihre Gegnerinnen gegen die Sonne, so fielen die Lobs der Italienerinnen kürzer aus, so dass sie ihre Kontrahentinnen absichtlich gegen die Sonne smashen liessen. Ein cleverer Schachzug. Vinci spielte im Final stärker als Errani.

 

zurück zur Übersicht