Beach Volleyball

Herren

Gold: Brink/Reckermann GER

Silber: Emanuel/Alison BRA

Bronze: Plavins/Smedins LAT

Beach Volleyball

Damen

Gold: May-Treanor/Walsh Jennings USA

Silber: Ross/Kessy USA

Bronze: Larissa/Juliana BRA

Buckingham Palace - Horse Guards Parade
Und wieder pfiff ich auf dem Weg ein Lied vor mir her. Diesmal war es "Our house (in the middle of the street)" der Band Madness. Diese hatten vor knapp zwei Monaten beim diamantenen Thronjubiläum von Queen Elizabeth II auf dem Dach des Buckingham Palace dieses Lied gespielt. Für den Weg vom Buckingham Palace zur Horse Guards Parade musste ich einen Umweg in Kauf nehmen, da die direkte Verbindung über "The Mall" abgesperrt war.

Xue/Zhang CHN - Arvaniti/Tsiartsiani GRE   21:17 21:16
Die Weltranglistenzweiten Xue/Zhang hatten in der Vorrunde nicht überzeugt. Sie verloren ihre Auftaktpartie gegen die überraschenden Russinnen und gewannen danach gegen die Schweizerinnen Kuhn/Zumkehr nur in drei Sätzen. Ihre Vorstellung gegen die Griechinnen war noch nicht überzeugend, aber es reichte zum Sieg und zur klaren Achtelfinalqualifikation. Später im Turnier trafen sich im Halbfinale dann doch die vier bestklassierten Teams der Welt, wobei die Chinesinnen schlussendlich ohne Medaille ausgingen.
Die Qualifikation für die K.O.-Runde kann man als Favoritenteam kaum verfehlen. Nur der Gruppenletzte scheidet aus. Ansonsten kommen 18 von 24 Teams weiter. Dafür dass Beach Volleyball eine so neue und coole Sportart ist, finde ich die Auslosung und die Gruppenzuteilung doch sehr aristokratisch, aber durchaus gerecht. Gemäss ihrer Klassierung werden die sechs besten Teams aufsteigend auf die Gruppen A bis F verteilt. Die weiteren Gruppengegner werden ganz eng vorselektioniert. Die Teams 7-9 werden in die Gruppen D-F gelost. 10-12 in die Gruppen A-C und so weiter. Die Sieger der Gruppen A und B bilden später in der K.O.-Phase den Anfang und das Ende des Tableaus, womit sie erst im Finale aufeinandertreffen können. Ausserdem erhalten sie im Achtelfinale ein Siegerteam der Lucky Looser-Runde zugewiesen. Auch die anderen Gruppensieger werden alle mathematisch streng korrekt auf das K.O.-Tableau zugewiesen. Somit heisst es dann im Viertelfinale C gegen F und D gegen E. Die Sieger treffen dann im Halbfinale auf A oder B.

Horse Guards Parade
Mit dem Platzsprecher und einem DJ zwischen jedem gespielten Punkt war gute Stimmung bei den 15'000 Zuschauern garantiert. Über zwanzig Mal liessen wir die mexikanische Welle durch das Rund gleiten. Bei so viel Unterhaltung gestaltet es sich manchmal schwer, wenn man dem Spiel wirklich intensiv folgen will.

Holtwick/Semmler GER - Li Yuk Lo/Rigobert MRI   21:11 21:10
Im Vorfeld hatte ich bezüglich dieser Partie am meisten Bedenken. Das Team aus Mauritius war im Olympischen Ranking lediglich um Position 80 geführt. Spiele mit klarem Ausgang mag ich normalerweise nicht. Die Deutschen benötigten den Pflichtsieg um ihren zweiten Gruppenrang zu fixieren. Bei der Spielerpräsentation vernahm ich, dass Natacha Rigobert (Bild 1) die elf Athleten starke Delegation von Mauritius bei der Eröffnungsfeier als Fahnenträgerin angeführt hatte. Wie die Briten halt so sind, schlägt ihr Herz immer für die Aussenseiter. So wurde jeder Punktgewinn der Insulanerinnen zur Party. Beim Erreichen von elf Punkten im ersten Satz wies der Sprecher darauf hin, dass Mauritius soeben ihren Rekord an Olympischen Spielen egalisierte hatte. Zu einem zwölften Punkt reichte es Li Yuk Lo/Rigobert aber nicht mehr. Selbst im zweiten Satz, als sie sensationell mit 8:7 in Führung gingen (Bild 8), kamen sie nicht über mehr als zehn Punkte hinaus. Zwischendurch versuchte die 180cm grosse Rigobert den Aufschlag anzunehmen, um mit der dritten Ballberührung abschliessen zu können. Das war allerdings ein riskantes unterfangen. Holtwick/Semmler servierten durchwegs auf die 173cm kleine und am Netz schwächere Li Yuk Lo.

Semenov/Prokopyev RUS - Xu/Wu CHN   29:27 17:21 15:12
Es ist wahrlich kein leichtes unterfangen, wenn man gegen den Block von 210cm-Mann Semenov punkten will. Beide Chinesen sind aber auch ihrerseits ganz knapp über zwei Meter und somit alles andere als chancenlos. Vielmehr waren Xu/Wu nominell sogar das zweitstärkste Team in der Gruppe B. Aber die beiden noch sieglosen Mannschaften spielten nun im abschliessenden Match um den dritten Gruppenrang, der das Ausscheiden verhindert. Der Speaker liess die Fans mehrmals in jedem Match bei der Frage jubeln, ob sie zum Beispiel wie hier Russland oder China unterstützen. China hatte wie schon beim Damenmatch zuvor die geringeren Sympathiebekundungen. Da muss ich jetzt mal eine Lanze brechen für die Athleten des Reiches der Mitte. Man kann nicht immer gegen die Chinesen sein. Denn gerade beim Beach Volleyball gingen auch die chinesischen Teams recht aus sich heraus. Sie haben die Beach Volleyball-Mentalität voll angenommen. Vor allem hat mich die eindeutige Zuschauermeinung erstaunt weil ja gegen Russland gespielt wurde.

Horse Guards Parade
Das London Eye geradeaus. Der Big Ben hinter 10 Downing Street, dem Sitz von Premierminister David Cameron. Das war mein Blick über das Beach Volleyballfeld hinaus.

Fijalek/Prudel POL - Chiya/Goldschmidt RSA   21:19 21:13
Es ist wohl eine schwere Aufgabe für den Linienrichter, wenn er den Ballabdruck auf einem beweglichen Band und der Unterlage Sand zu bewerten hat. Der Sand wird aber oft gerecht und das Band danach fein säuberlich darüber gespannt und festgezurrt. Dennoch sind Millimeterentscheidungen wohl Glücksache.
Die Südafrikaner hatten die selbe Ausgangslage und ebenso viele Sympathiebekundungen wie zuvor die Mauritierinnen. Da im Beach Volleyball immer der schwächere Spieler angespielt wird, war der Erfolg der Südafrikaner von Freedom Chiya abhängig. In einem absoluten Fehlstart wurden seine ersten sechs Versuche vom 191cm grossen Mariusz Prudel abgeblockt und die Südafrikaner nahmen früh ihr erstes Time Out. Dafür dass Chiya/Goldschmidt so klar hinten gelegen hatten, ging der erste Satz nur sehr knapp verloren. Die Polen warfen anschliessend im Achtelfinale die Schweizer Chevallier/Heyer aus dem Turnier.

Westminster
Am Mittwochnachmittag stand dann Tischtennis auf meinem Programm. So suchte ich meinen Weg zur nächstgelegenen U-Bahnstation. Aber selbst dies war glücklicherweise unmöglich, ohne ein tolles London Sightseeing vorgesetzt zu erhalten.

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