Wimbledon 2012, London |
zurück zur Übersicht Last updated: 30.01.2023 |
Die Favoritinnen - Kvitova, Williams, Radwanska, Kerber, Li |
Bei den Damen war die Konkurrenz gespickt mit vielen Spielerinnen, welche Ausrufezeichen setzen können. Als heisseste Anwärterinnen auf den Titel wurden vor allem die Weltranglistenerste Maria Sharapova sowie Serena Williams gehandelt.
Damen Einzel | ||||||
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | 4. Runde | Viertelfinal | Halbfinal | Final |
Ekaterina
Makarova - Alberta Brianti 6:2 3:6 6:3 |
Angelique
Kerber (8) - Ekaterina Makarova 7:5 6:3 |
Angelique
Kerber (8) - Christina McHale (28) 6:2 6:3 |
Angelique
Kerber (8) - Kim Clijsters 6:1 6:1 |
Angelique
Kerber (8) - Sabine Lisicki (15) 6:3 6:7 7:5 |
Agnieszka
Radwanska (3) - Angelique Kerber (8) 6:3 6:4 |
Serena
Williams (6) - Agnieszka Radwanska (3) 6:1 5:7 6:2 |
Angelique
Kerber (8) - Lucie Hradecka 6:4 6:1 |
||||||
Agnieszka
Radwanska (3) - Magdalena Rybarikova 6:3 6:3 |
Agnieszka
Radwanska (3) - Elena Vesnina 6:2 6:1 |
Agnieszka
Radwanska (3) - Heather Watson 6:0 6:2 |
Agnieszka
Radwanska (3) - Camila Giorgi (Q) 6:2 6:3 |
Agnieszka
Radwanska (3) - Maria Kirilenko (17) 7:5 4:6 7:5 |
||
Elena
Vesnina - Venus Williams 6:1 6:3 |
||||||
Heather
Watson - Iveta Benesova 6:2 6:1 |
Heather
Watson - Jamie Lee Hampton 6:1 6:4 |
|||||
Na Li (11) - Ksenia Pervak 6:3 6:1 |
Sorana
Cirstea - Na Li (11) 6:3 6:4 |
Maria
Kirilenko (17) - Sorana Cirstea 6:3 6:1 |
Maria
Kirilenko (17) - Shuai Peng (30) 6:1 6:7 6:3 |
|||
Sorana
Cirstea - Pauline Parmentier 6:4 6:1 |
||||||
Serena
Williams (6) - Barbora Zahlavova Strycova 6:2 6:4 |
Serena
Williams (6) - Melinda Czink (Q) 6:1 6:4 |
Serena
Williams (6) - Jie Zheng (25) 6:7 6:2 9:7 |
Serena
Williams (6) - Yaroslava Shvedova (W) 6:1 2:6 7:5 |
Serena
Williams (6) - Petra Kvitova (4) 6:3 7:5 |
Serena
Williams (6) - Victoria Azarenka (2) 6:3 7:6 |
|
Elena
Baltacha - Karin Knapp 4:6 6:4 6:0 |
Petra
Kvitova (4) - Elena Baltacha 6:0 6:4 |
Petra
Kvitova (4) - Varvara Lepchenko 6:1 6:0 |
Petra
Kvitova (4) - Francesca Schiavone (24) 4:6 7:5 6:1 |
|||
Petra
Kvitova (4) - Akgul Amanmuradova 6:4 6:4 |
Petra Kvitova (WTA
4)
-
Akgul Amanmuradova (WTA
96)
Auch wenn sie nicht jede Woche ihr bestes Tennis
abrufen kann, so gehört Titelverteidigerin Kvitova bei den grossen Turnieren und
gerade in Wimbledon zum engsten Favoritenkreis. In ihrem ersten Match, bei dem
die Vorjahressiegerin den Tag auf dem Centre Court am Dienstag eröffnet, lag sie
mit 0:3 zurück und hatte sogar weitere Spielbälle gegen sich. Danach kam die
22-jährige Tschechin aber ins Rollen und wurde nur eineinhalb Games vor dem Ende
durch den Regen gestoppt. Nachdem das Dach geschlossen war, hielt Amanmuradova
ihr Aufschlagspiel und danach servierte Kvitova das Match beeindruckend nach
Hause. Ihr gelangen im letzten Game in vier Punkten drei Asse.
Petra Kvitova (WTA
4)
-
Elena
Baltacha
(WTA 101)
Die Weltranglistenpositionen der besten vier
britischen Tennisdamen sind so nahe beisammen, dass sie die Reihenfolge aktuell
schnell wechselt. Seit Beginn des Jahres hiess die Reihenfolge Baltacha,
Keothavong, Watson und Robson. Das führte dazu, dass Baltacha und Keothavong die
Einzel im Fed Cup in Eilat und
Boras spielten und
Watson/Robson im Doppel antraten. Genau so wurden die Spielerinnen auch für das
Olympische Tennisturnier im Wimbledon in einem Monat nominiert. Mehr Plätze
standen den Britinnen aufgrund der ungenügenden Weltranglistenpositionen nicht
zur Verfügung. Sie waren auf Wild Cards angewiesen. Die Rasensaison, in welcher
die Britinnen viele Punkte sammeln und zu verteidigen haben, hält Verschiebungen
bereit. Am Montag zu Turnierbeginn zeigte sich das Ranking plötzlich wie folgt:
Keothavong 77, Robson 99, Baltacha 101 und Watson 103.
Baltacha, die zum erstem Mal seit fast drei Jahren aus den Top 100 gefallen war,
konnte mit der zweiten Runde ihr Vorjahresergebnis egalisieren. Im ersten Satz
ihres Zweitrundenspiels gegen Titelverteidigerin Kvitova auf Court 2 war sie
allerdings chancenlos und musste diesen bereits nach 22 Minuten ohne Gamegewinn
abgeben. Die 28-jährige korrigierte dies im zweiten Satz und zog sich mit einem
4:6 nach weiteren 50 Minuten Spielzeit achtbar aus der Affäre.
Serena Williams
(WTA 6),
Venus Williams
(WTA 58)
Serena Williams hätte auf dem Weg zum Titel beim 9:7
im dritten Satz gegen Zheng oder 7:5 gegen Shvedova ohne weiteres straucheln
können. Danach räumte sie mit Kvitova, Azarenka und Radwanska aber die Nummern
2-4 des Turniers aus dem Weg. In sieben Matches schlug sie 102 Asse. Während des
Turniers stellte sie zweimal einen neuen Rekord auf, in dem sie erst gegen Zheng
23 Asse und danach gegen Azarenka in nur zwei Sätzen 24 Asse schlug.
Serena holte damit ihren fünften Sieg in Wimbledon. Genau so viele wie Venus bereits hat. In diesem Jahrtausend haben die Schwestern zehn der dreizehn
Ausgaben gewonnen. Allerdings scheiterte die gerade 32-jährig gewordene Venus in
diesem Jahr bereits in der ersten Runde, was im sechzehnten Jahr eine
Negativpremiere für sie war. Venus war in ihrer Karriere oft verletzt, aber sie
hat seit ihrem Debüt 1997 nie ein Wimbledon-Turnier verpasst und hält dort eine
71:11-Matchbilanz. Serena hat eine 67:8-Bilanz.
Zusammen haben die Williams' in diesem Jahr das Damen Doppel zum fünften Mal
gewonnen.
Agnieszka Radwanska
(WTA 3)
-
Heather Watson
(WTA 103)
Watson kam nicht gut ins Match hinein und hat mit ihrem Spiel gegen eine Topspielerin wie Radwanska bei den aktuellen
Stärkeverhältnissen keine Chance. Immerhin hatte sie es als erste Britin seit
Baltacha 2002 wieder in die dritte Runde des Damen Einzels beim Heim-Grand Slam
geschafft. Radwanska erklomm ebenfalls neue Höhen. Mit 23 Jahren und als erste
Polin überhaupt erreichte sie ihr erstes Grand Slam-Finale. Zuvor war jeweils
immer spätestens im Viertelfinale für sie Schluss gewesen. Hier in Wimbledon, wo
sie vor sieben Jahren die Juniorinnenkonkurrenz gewonnen hatte, ging es zwei
Schritte weiter. Bei ihr hat der Abnabelungsprozess gut geklappt. Unter ihrem
Vater Robert schien sich vor ihr bereits in frühen Jahren eine Mauer von
unüberwindbaren WTA-Spielerinnen aufzubauen, die sie um Platz 10 feststecken
liessen. Seit über einem Jahr unter ihrem neuen Trainer Tomasz
Wiktorowski erklomm sie aber neue Höhen. Letzten Herbst ging es mit den Turniersiegen in
Tokio und Peking los und dieses Jahr gewann sie die ebenfalls hochdotierten
Turniere in Dubai und Miami. Damit steht sie nach Wimbledon auf
Weltranglistenposition 2, hat aber wohlgemerkt noch kein Grand Slam-Turnier
gewonnen.
Michael hatte am Freitag diesen super Sitzplatz auf dem Centre Court.
Er sah sich dort die beiden Herrenmatches von Djokovic und Federer an und
überliess mir den Platz für dieses Damenmatch.
Angelique Kerber (WTA
8)
-
Ekaterina Makarova
(WTA 44)
In diesem Jahr standen zweitweise vier Deutsche
Spielerinnen unter den besten 20 der Welt. Momentan sind es drei, wobei Kerber
das Feld von hinten aufgerollt hat und die nationale Liste anführt. Begünstigt
auch durch die Dauerverletzungen bei Petkovic. Unabhängig davon hat
die 24-jährige Kerber eine sensationelle Entwicklung hinter sich. Völlig
überraschend hatte sie bei den US Open im letzten Jahr das Halbfinale erreicht.
Diesen Februar folgte der Sieg über Sharapova beim Hallenturnier in Paris
gefolgt vom Turniersieg. Ein Jahr zuvor hatte dort Kvitova mit einem Finalsieg
über Clijsters triumphiert und später im Jahr Wimbledon und WTA Championships
gewonnen. Ein gutes Omen also. Für Kerber folgte ein Halbfinale in Indian Wells,
ein Turniersieg in Kopenhagen, ein Halbfinale in Rom, das Viertelfinale in
Roland Garros und eine unglückliche Finalniederlage nach fünf vergebenen
Matchbällen in Eastbourne gegen Paszek. Sie ist auf dieser mystischen
Erfolgsspur direkt nach oben und ich frage mich wie weit sie diese trägt und ob
sie diese Höhen danach halten kann.
Die Anzahl Linkshänder scheint stetig zuzunehmen. In dieser Partie spielten
gleich beide Spielerinnen links.
Sorana Cirstea
(WTA
52) -
Na Li
(WTA
11)
Li stand in Wimbledon schon zweimal im
Viertelfinale. Doch bei den anderen vier Versuchen inklusive diesem hat sie
bereits in der zweiten oder dritten Runde verloren. Somit sind die Australian
Open und die French Open ihre beiden erfolgreichen Grand Slam-Turniere. Also die
beiden mit den langsameren Belägen und dem höheren Ballabsprung. In dieser
Partie gegen Cirstea hatte sie im zweiten Satz mit 4:2 vorne gelegen, danach
aber kein Game mehr gewinnen können.
Bei ihrer Gegnerin Cirstea wäre es interessant, wenn man rumänisch verstehen
würde. Da gäbe es von ihr während des Matches so einiges zu erfahren, das sie
von sich gibt... Cirstea wird vom Adidas-Team um den Holländer Sven Gröneveld
trainiert.
Letztes Jahr war Li gegen Lisicki
unterlegen, die in Wimbledon eine bemerkenswerte Serie hinlegte. Bei ihren
letzten drei Auftritten in Wimbledon hat die Deutsche jeweils die amtierende
French Open-Siegerin besiegt. 2009 war es Kuznetsova. 2010 war Lisicki
verletzungsbedingt nicht dabei. Glück für Schiavone. ;-) 2011 war Li fällig.
2012 schaltete sie Sharapova aus, der Rasen ja eigentlich besser liegt als Sand.