Wimbledon 2011, London

zurück zur Übersicht         Last updated: 02.08.2011

Schwedinnen - Larsson, Allgurin

 

Hier gibt es aus bekannten Gründen jeweils einen eigenen Bericht. Wobei in Wimbledon grosse Flaggen verboten sind.

Damen Einzel
 1. Runde  2. Runde
 Polona Hercog -
 Johanna Larsson
 6:7 6:3 6:4
 Dominika Cibulkova (24) -
 Polona Hercog
 6:1 6:2


Polona Hercog - Johanna Larsson
Der Spielplan von Hercog beinhaltete konsequenten Rückhandslice und einige Stoppbälle. Mit den Slicebällen hatte die Schwedin aber kaum Mühe und konnte mit ihrer Vorhand viel Druck machen. Larssons Spiel funktioniert auf Rasen erstaunlich gut. Darüber ist sie sogar selbst positiv überrascht. Mit dem Aufsprung des Balles und dem Treffpunkt scheint sie gut zu recht zu kommen. Das kann man im Vornherein nie genau wissen. Es war ihr erster Auftritt im Hauptfeld von Wimbledon.
Nach einiger Zeit warf die 20-jährige Slowenin ihre falsche Taktik über Bord. Nach einem 2:5-Rückstand zwang sie Larsson im ersten Satz noch in den Tie-Break, in dem die Schwedin aber doch das bessere Ende für sich behielt. Hercog machte nun viel mehr Druck. Larsson steht dann jeweils zwei Meter hinter der Grundlinie. Das hat ihr nicht gereicht, um gegen Hercog bestehen zu können.
Im dritten Satz wurde auch Larsson bewusst, dass sie mehr für den Angriff tun und mehr Risiko eingehen musste, auch wenn an diesem Tag nicht alle Schläge zusammenpassten. So bekam sie das Spiel wieder in den Griff. Es waren zwei ungenutzte Breakchancen Mitte des dritten Satzes, die Larsson schliesslich das Match kosteten. Wobei Hercog mit 57 Winnern bei 31 unforced Errors durchaus die verdiente Siegerin ist.

Damen Doppel
 1. Runde  2. Runde
 Kops-Jones/Spears -
 Wöhr/Larsson
 7:5 6:2
 Peer/Black (4) -
 Kops-Jones/Spears
 6:2 6:3


Raquel Kops-Jones/Abigail Spears - Jasmin Wöhr/Johanna Larsson
Die Teamkolleginnen des TEC Waldau Stuttgart erspielten sich unter der taktischen Führung von Wöhr einen Breakvorsprung im ersten Satz. Doch bei 5:4 gaben sie das Aufschlagspiel von Larsson zu Null ab, was den Anfang vom Ende bedeutete. Bis zum Schluss der Partie konnten sie nur noch zwei Games gewinnen. Beide bei Aufschlag Larsson. Ihre Gegnerinnen gingen am Netz vorne zwar schön in die Bälle hinein, doch der Grund für die Niederlage war die eigene zu hohe Fehlerquote. Bei Larsson sassen die Returns nicht. Wöhr spielt bei ihren Aufschlagspielen sowohl über den ersten als auch über den zweiten Aufschlag konsequent Serve and Volley. Da ist die erlaubte Fehlermarge ohnehin gering.
Das ist ein Match, bei dem man nach Beendigung den Platz zu recht enttäuscht verlässt. An diesem Tag hat es einfach nicht gepasst. Das sollte bei einem Grand Slam-Turnier aber nicht passieren. Vor allem da das deutsch-schwedische Doppel zwei Wochen zuvor mit dem Turniersieg in Kopenhagen einen schönen Erfolg feiern konnten. Auch wenn die stärksten Gegnerinnen dort mit einem kombinierten Ranking von Rang 180 und die weiteren drei gegnerischen Teams mit zusammengezählten Rängen von jeweils über 300 schlagbar waren. Wöhr (56) und Larsson (68) kamen zusammengezählt auf 124 Zähler, womit sie in der Konkurrenz in Kopenhagen an Position zwei gesetzt gewesen waren. Aber sind wir ehrlich, das interessiert letztendlich niemanden. Alles was in Kopenhagen wirklich zählte, war der zweite WTA-Turniersieg im Doppel für Larsson und der Vierte für Wöhr. Plus das Selbstvertrauen, das man daraus mitnimmt.

Juniorinnen Einzel
 1. Runde  2. Runde
 Ellen Allgurin -
 Viktoriya Tomova
 6:4 6:4
 Kateryna Kozlova -
 Ellen Allgurin
 2:6 7:5 6:2


Ellen Allgurin - Viktoriya Tomova
Da stützte sich plötzlich Robert Federer, Rogers Papa, hinter mir auf der Lehne des Sitzbankes auf und sagte "jo, nid scho wieder. uhh! ahh!", bevor er eine Minute später weiter ging. Ich hatte es zu spät realisiert, dass es wirklich schweizerdeutsch und wirklich Robert Federer gewesen war, auch wenn ich es eigentlich schon erkannt hatte. Sonst wäre ich nicht still geblieben. Recht hatte er natürlich schon, dass auch diese beiden Juniorinnen bei jedem Schlag stöhnten. Vor allem Allgurin hat die Bollettieri-Routinen, so nenne ich das jetzt mal, intus. Kurz zusammengefasst sind das Stöhnen, Faust ballen und gleiche Abläufe vor Aufschlag und Return. Als weiterer Zuschauer war bei diesem Match kurz zu Beginn Thomas Högstedt (Bild 9 stehend mit Nike-Cap) auszumachen. Er ist seit diesem Jahr der Coach von Sharapova. Mit ihm arbeitet Allgurin zeitweise zusammen. Die anderen beiden Herren sitzend vor der Mauer kenne ich leider nicht. Im zweiten Satz schaute Johanna Larsson vorbei (Bild 10). Die kenne ich natürlich wieder. Rechts neben ihr sass Anna Smith, die in diesem Jahr selbst nicht spielte und während des ganzen Turniers mehr oder weniger mit Johanna unterwegs war.
Tomova hat von der natürlichen Schlagbewegung her die härteren Schläge als Allgurin. Aber die 16-jährige Bulgarin ist auch etwas "stärker" gebaut. Die 17-jährige Allgurin ist dafür recht gross. Mental ist als sehr positiv zu vermerken, dass sie in beiden Sätzen bei 5:4 den Satz beziehungsweise das Match ausservieren konnte. Was mir nicht gefällt, ist dass sie ihre Griffhaltung für einen Schlag auf der Rückhandseite recht stark ändern muss. Sie dreht da wirklich den Schläger sichtbar, wenn sie von Vorhand auf Rückhand wechselt.
Was mir nicht einleuchten will, ist die Sache mit dem Visor. Das ist der Sonnenschutz, wie ihn Allgurin trägt. Warum verwendet man den Visor? Richtig, damit einen die Sonne nicht blendet. Warum wählt Adidas orange als Farbe für die Innenseite der Visor? Das ist ja greller als jede Sonneneinstrahlung! Völlig unnütz.

 

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